Ich wünschte, ich könnte mehr helfen…..
hallo sabine.
Wie ich sehe, bzw. lese, hast du doch schon einen guten anfang gemacht…. Du bist losgezogen und hast dir hilfe gesucht, besser geht es doch gar nicht.
Der spruch von deinem arzt war vielleicht ein wenig unglücklich formuliert, aber trotzdem will ich dir die frage auch noch mal stellen (und ich darf das, denn ich bin selbst betroffen)
….. warum jetzt ?
was hat den ausschlag gegeben ? schließlich bist du doch (genauso wie ich) lange zeit gut damit zurechtgekommen und hast dein leben unter schwierigsten bedingungen gemeistert.
Wer ängste hat, muß einen wahnsinnsaufwand an logistik betreiben, damit trotzdem alles geordnet weiterläuft, bist du dir dessen eigentlich bewusst ?
Weißt du eigentlich, was du da tag für tag bewerkstelligst, damit du dein leben mit ängsten meistern kannst ?
Du solltest stolz auf dich sein, denn du kämpfst gleichzeitig an vielen fronten und schaffst das alles unter den übelsten voraussetzungen (mal eine ganz neue sichtweise, nicht wahr ?)
Ich denke, du bist jetzt am start, hast die nase gestrichen voll von den ewigen einschränkungen und willst jetzt (!) endlich dein leben wieder auf die reihe bekommen.
Nutze das jetzt. Jetzt hast du energie ohne ende, denn der frust wird dich voran treiben und dir bei der bewältigung helfen.
Dein wille ist jetzt da und dein wille ist stark, denn sieh doch mal, was du die ganze zeit schon geschafft hast !!
Ein leben ohne ängste ist einfach, das kann schließlich jeder *grins* aber das was wir machen ist enorm schwierig und zeigt auf, was wir doch eigentlich für kräfte in uns haben.
Was ärzte und therapeuten angeht, so habe ich auch viele schlechte erfahrungen machen müssen….
Der erste psyco war auch noch der exfreund meiner mutter (hat schon in meiner kindheit ständig ungefragt an mir herumtherapiert…) der schickte mich weiter, weil er „zu nah dran“ wäre….
Der zweite sah mich gottgleich in seinem imaginären, weißen kittel an und sagte, er hätte keine plätze mehr frei, aber das sagte erst NACHDEM ich meine story heruntergeleiert hatte…
Der dritte drückte mir seroxat in die hand und fuhr dann erst mal in den urlaub (die tabletten liegen seitdem in meinem schrank, unangetastet) und erst der vierte und letzte war dann der richtige.
Seitdem habe ich wöchentlich einen termin und er baut mich ungemein auf und hilft mir sehr.
Such weiter, sabine, gib nicht auf, denn es geht jetzt um dein leben das du wieder genießen willst.
Es wird besser werden, das kann ich dir versichern und es ist den aufwand wirklich wert!!
Als erstes musst du dich natürlich um dich selbst kümmern, sozusagen dir selbst eine gute mutter sein (ja, klingt blöd, aber hilft), du musst dich um dich kümmern…. Ernähre dich gesund, sorge für ausreichend schlaf, reglementiere deinen Zig., schränke Alk. auf ein minimum ein, dann kannst du dich wieder auf deinen körper verlassen und er lässt dich nicht mehr im stich und du weißt mit sicherheit, dass er gesund ist.
Kümmere dich um dein äußeres, mach dich hübsch und pflege dich ( denn frauen die sich pflegen, sind anderen überlegen *ggg*)
Schaffe in deiner wohnung „nester“, in denen du dich wohl fühlst und tue dinge, die du magst, bei mir hilft lesen, malen oder einfach nur mal auf dem sofa „abhängen“
Unter all diesen voraussetzungen schaffst du dir selbst schon sicherheit, dass es dir gut geht und die therapie macht dann den rest, mit deiner unterstützung.
Freue mich schon darauf, zu hören, wie du es stück für stück schaffst !
Alles liebe von steffi