Eine rasante Entwicklung. Die Beschleunigung ist ungeheuerlich. War es noch vor wenigen Jahren gesetzliche Pflicht, dass ein Arzt nur von seiner Betriebsstätte aus behandeln durfte, so lockerten die Einschränkungen durch den ärztlichen Notdienst zunehmen auf. Zunächst wurde der Notruf (112) des Patienten direkt zum diensthabenden Arzt weitergeleitet. Der entschied über den telephonischen Kontakt Hinfahren oder nicht.
Diese ambulante ärztliche Versorgung, auch über 116117, kostete drei bis vier Milliarden. Es fanden sehr viele unnötige Anrufe statt. Zum Teil auch mit kurioser Begründung: Man hätte den Hausschlüssel vergessen und friere.
Deshalb wurde umorganisiert. Der Anruf landet jetzt bei einer Notdienstzentrale und ein erfahrener Mitarbeiter (kein Arzt) entscheidet dort nach seinem Eindruck der Situation aus dem telephonischen Gespräch:
"Bitte gehen sie morgen früh zu ihrem Hausarzt".
"Bitte gehen sie zur nächsten Krankenhausambulanz".
"Warten sie auf den Notarzt, wir werden alles veranlassen".
Dann auch noch Corona. Jetzt öffneten sich die Tüten schlagartig für die Telemedizin und die Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen dachten radikal um.
Die psychischen Beeinträchtigungen durch Angsterkrankungen gehören zu den am besten zu behandelnden seelischen Störungen. Videosprechstunden könnten m.E. ein zusätzliches Angebot sein.
Wie wird es hier empfunden. Braucht es eine persönliche Begegnung Auge in Auge in jedem Fall, oder ist eine Videosprechstunde gegebenenfalls denkbar?
acul
23.08.2021 06:46 • • 24.08.2021 x 1 #1