Hallo kwo,
da Dich meine Sichtweisen offensichtlich immer noch interessieren beschreibe ich einiges noch weiter.
Vielleicht ist es manchmal sehr theoretisch.
Allerdings, wer richtige Ängste spürt braucht ein anderes Menschenbild und Weltbild.
Sonnst läufst Du immer wieder in die alten ausgefahrenen Spuren rein.
Zitat:Richtig sich zurückziehen lässt die Ängste nicht unbedingt kleiner werden. Aber auch nicht zurückziehen
ergibt psychische Probleme.
Sehe ich auch so.
Zitat:Ich habe viele Dinge ausprobiert insbesondere auch in zwischenmenschlichen Kontakten.
Sich immer immer wieder der Angst stellen, und auch Situationen gut meistern, hat nichts daran
geändert das die Angst trotzdem da war und ne Menge anderer Probleme.
Das kann ich absolut nachvollziehen.
Um mit Deinen Ängsten besser klar zu kommen, solltest Du Dein Problem in zwei Teile teilen.
Ersten gibt es Ursachen, die vermutlich in Deiner Vergangenheit liegen. Meistens
ist da in der Kindheit einiges an falschen Anlagen gelegt worden. Oder Du hast es damals einfach
falsch interpretiert.
Unser Gehirn ist wie ein riesiges Bücherregal. Alle Ereignisse Deines Lebens sind dort aufgeschrieben und
mit Bewertungen und Kommentaren versehen.
Darüber sind wir und oft nicht bewusst.
Wer nun glaubt, Ich brauche nur nachzusehen welches die Ursache für meine Ängste ist, begeht
vermutlich einen Fehler. Es ist sicher extrem hilfreich die Ursache zu kennen. Eine richtige Hilfe ergibt
sich daraus jedoch nicht weil.
Wir können die Fehler in unseren selbst geschriebenen Büchern nie alle
finden. Daher kann dies nur ein Hilfsansatz sein.
Die Lösung, mit Ängsten besser klar zu kommen erscheint mir deshalb darin zu liegen, das Du
beginnst Dein Verhalten zu verändern.
Jetzt stellt sich die Frage, auf welche Basis stellst Du Dein neues Verhalten ab.
Das sinnvollste ist vermutlich Dein bisheriges Verhalten als Basis zu nehmen und nun ständig neue
Bausteine einzubauen. Welche Bausteine Du benutzen
möchtest musst Du selbst ausprobieren.
Und jetzt kommt der neue Denkansatz.
Ein hoffentlich noch verständliches theoretisches Denkmodell.
Deine Ängste sind Gefühle die in Deinem Körper entstehen und Dir ständig Signale geben.
Damit steuerst Du Dich durchs Leben.
Die Ängste versuchen Dir zu erklären, wie Du deine Gesamtsituation verbessern kannst. Eine einzelne
Angst hat jedoch nur einen Bereich, den sie überwacht.
Sie hat nie den Blick für Dich als ganzes. Das Angstgefühl erkennt noch nicht einmal
den Grund eines zweiten Angstgefühles.
So ein Signal darf Dir deshalb keine Angst machen, sondern Du musst das
als Hilfssignal bewerten.
Und in der Bewertung Deiner Angstgefühle – Da liegt der Schlüssel zu
mehr Zufriedenheit, Erfolg und innerer Ausgeglichenheit.Im Kopf haben wir drei Abteilungen die für alles, was uns ausmacht verantwortlich sind.
Da ist als erstes die Abteilung Automatische Steuerung. Sehr, sehr viele Vorgänge
laufen automatisch ab. Herzschlag, Verdauung, zahlreiche Hirntätigkeiten und anderes.
Die zweite Abteilung ist der Bereich Planen und Träumen. Alles was Du tust
entsteht zuerst als Gedanke in Deinem Kopf. Nur das, was Du vorher gedacht und geplant hast,
kannst Du danach auch ausführen.
Die dritte Abteilung ist der Bereich, der für die Ausführung verantwortlich ist.
Vor allem laufen hier aber alle Signale zusammen. Hier triffst Du Deine Entscheidungen.
Und hier kommen auch alle Signale aus Deinem Körper an.
Und dabei sind auch Deine Ängste.Ich nenne das mal unser Selbstbewusstsein.
Du kannst Dich etwa so fühlen, wie der Dirigent eines Orchesters.
Alle Gefühle benötigst Du, um eine schone Melodie zu spielen. Du musst aber entscheiden,
welche Ängste laut schreien dürfen und welche nicht.
Und wenn Dich eine Angst besonders stört, dann kannst Du, wenn Du möchtest mal in Deinem Bücherregal
nachschauen, wann und warum diese Überreaktion erstmals aufgetreten ist. Dabei erkennst Du eventuell,
das diese starke Reaktion damals sinnvoll war, heute aber nicht mehr. Oder man erkennt mitunter, das
die Angst einfach nur überzogen war.
Wird damit noch etwas deutlich?
Viele Grüße
Hotin