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Hallo zusammen,

ich habe mich wegen Depression und sozialer Phobie für eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik angemeldet.
Meine Therapeutin hatte mir das vorgeschlagen und da es mir zunehmend schlechter geht, möchte ich das gerne machen.
Nun hat sich meine Krankenkasse gemeldet und möchte, dass ich eine psychosomatische Reha mache. Ich weiß, dass die Finanzierung anders ist, aber ich frage mich was die Unterschiede in der Behandlung bzw. dem Aufenthalt dort sind.
Kennt sich jemand damit aus ?

02.11.2016 09:33 • 01.07.2020 #1


4 Antworten ↓


Hallo Struppi,

das ist eine gute und schwierige Frage.

Aus der Sicht als Patientin (und somit rein subjektiv betrachtet) kann ich sagen, dass meine Betreuung auf Station sehr viel engmaschiger ablief, um überhaupt erst einmal die psychische Struktur und die damit verbundene Problematik meiner Persönlichkeit heraus arbeiten zu können. Ich war damals derartig instabil, dass ich ständig Ansprechpartner (um nicht zu sagen eine Art Aufsicht) um mich herum benötigte, die meine Krisensituation abfangen und gleichzeitig mich auffangen konnten. Auch die Einzel- und Gruppentherapien waren sehr viel intensiver und hochemotional.

Insofern meine ich, erst wenn die psychische Stabilität wieder hergestellt ist, ist eine psychosomatische Reha sinnvoll. Dort ist man doch mehr auf sich gestellt und die Betreuung längst nicht so engmaschig. Meine Reha damals fand erst nach den stationären Aufenthalten statt. Es kommt immer auf das individuelle Krankheitsbild der Person an, wann was sinnvoll ist.

Dass die Krankenkasse Dich in die Reha geben möchte ist aus deren Sicht nachvollziehbar, der Kostenträger ist dann ein anderer.

LG, Martina

A


Unterschied Reha und stationäre Therapie

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Ein weiterer Unterschi
Zitat von Struppi94:
Ich weiß, dass die Finanzierung anders ist, aber ich frage mich was die Unterschiede in der Behandlung bzw. dem Aufenthalt dort sind.
Kennt sich jemand damit aus ?


Ein weiterer Unterschied ist, dass man in eine stationäre Therapie direkt vom Arzt überwiesen wird. Man muss dann nur noch eine Klinik suchen und sich dort melden. Es findet ein Vorgespräch statt, wo entschieden wird, ob und wann man aufgenommen wird.
Bei der Reha muss man den Antrag bei der Rentenversicherung stellen und die entscheiden über die Genehmigung. Oft wird erst abgelehnt, dann muss man einen Widerspruch einlegen und wird zum Gutachter geschickt. Danach klappt es meist. Man kann eine Wunschklinik angeben und je nachdem hat man eine ziemlich lange Wartezeit. Ich habe damals vom Zeitpunkt der Antragsstellung bis zum Antritt genau ein Jahr gewartet.
In einer Rehaklinikgeht es eher wie in einem Hotel zu, während es bei einer stationären Therapie mehr wie in einem Krankenhaus ist. In der Reha gibt es nur wenige Ärzte, dafür hauptsächlich Psychologen. Wenn man irgendwie körperlich erkrankt, wird man in das nächste Krankenhaus oder in eine Arztpraxis zur Behandlung geschickt. Man wird zur Reha auch nur dann zugelassen, wenn man rehafähig ist. Das muss der Hausarzt vorher becheinigen, dass man sowohl körperlich als psychisch in der Lage ist, die Reha anzutreten und auch durchzuhalten. Für akute Fälle ist eine Reha nichts.


Die Rentenversicherung zahlt nur Rehamaßnahmen und die sind nie akut. Wenn du in eine psychosomatische Akutklinik möchtest, ist die Krankenversicherung für die Kosten zuständig. Dafür brauchst du auch eine Überweisung von einem Arzt.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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