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Für dich war es ungewohnt, nicht schlecht, aber ungewohnt, dass er so körperlich wurde, deine Nähe suchte. Dann schlief er ein, das kann man auf zweierlei Art interpretieren, dass es für ihn nicht aufregend ist mit dir zusammen zu sein oder aber, dass er in deiner Gegenwart völlig entspannen kann, sich rundherum wohlfühlt.
Du hast dich aber vielleicht gefragt, ob du für ihn so langweilig bist, dass er pennt.
Das war die zweite Verunsicherung.

Dann wurde es intimer, das war dir in dem Moment zuviel, du hast es nicht mehr gepackt.

Wichtig ist doch, dass er da war, dich in den Arm nahm, beruhigte.

Hast du seitdem wieder etwas von ihm gehört?

Du brauchst Zeit, irgendwie geht alles so schnell.

Zitat von Icefalki:
Das schlimmste ist immer das Dazwischen. Zwischen Ängsten und Hoffen. Und genau das macht kaputt. Du musst jetzt noch gar nicht gross weiterdenken, lass es sich entwickeln. Das wäre ja schon mal eine Strategie. Bissle vorsichtig und das auch kommunizieren, ohne jetzt zuviel zu verlangen.

Ich weiß, mein Hirn denkt immer viel zu weit. An sich ist von beiden Seiten klar kommuniziert, dass man sich Zeit lässt. Er hatte sich auch entschuldigt dafür. Ich kann das ganz schwer beschreiben da ist diese unfassbar starke Anziehungskraft, das hatte ich so in der Form auch noch nicht. Aber ich versuche einen Gang runterzuschalten.

Zitat von kritisches_Auge:
Du hast dich aber vielleicht gefragt, ob du für ihn so langweilig bist, dass er pennt.
Das war die zweite Verunsicherung.

Ja und kurz hatte ich die Frage Kommt er jetzt allen ernstes nur zum Schlafen her oder wie? im Kopf. Wobei ich gestern beim drüber nachdenken eher drauf gekommen bin, dass er sich wohlgefühlt hat.

Zitat von kritisches_Auge:
Hast du seitdem wieder etwas von ihm gehört?

Ja, in der selben Nacht noch und dann gestern. Heute hab ich fast nichts von ihm gehört und hatte ein ziemlich ungutes Gefühl und vor 2 Stunden kam dann die Nachricht seine Wohnung ist ausgebrannt. Passiert ist ihm zum Glück nichts.

A


Überfordert mit Psychologe und dem weiteren Verlauf

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Zitat von heartstowolves:
Nachricht seine Wohnung ist ausgebrannt.


Wie das? Und nun?

Sein einer Mitbewohner hatte vergessen den Herd auszumachen und es stand noch etwas drauf und hat Feuer gefangen. Es konnten alle soweit unbeschadet raus, er hat sich leicht verletzt. Das gesamte Haus ist erstmal unbewohnbar, also alle sind so gesehen obdachlos.

Zitat von heartstowolves:
Sein einer Mitbewohner hatte vergessen den Herd auszumachen und es stand noch etwas drauf und hat Feuer gefangen. Es konnten alle soweit unbeschadet raus, er hat sich leicht verletzt. Das gesamte Haus ist erstmal unbewohnbar, also alle sind so gesehen obdachlos.


Krass. Und nun, beherbergst du ihn bis die Wohnung wieder bewohnbar ist? Oder gibt es eine andere Lösung?

Zitat von Icefalki:
Krass. Und nun, beherbergst du ihn bis die Wohnung wieder bewohnbar ist? Oder gibt es eine andere Lösung?

Wenn die Wohnung überhaupt noch bewohnbar wird. Ich hab mir vorhin den Zeitungsartikel durchgelesen und das sieht echt nicht schön aus.
Ja, teilweise. Ich hab gefragt ob ich irgendwas tun kann - und sei es einfach nur helfen die Sachen auszuräumen die noch zu retten sind. Da hat er vorsichtig gefragt ob er so lang wie er nichts hat ein paar Nächte da bleiben könnte, wenn es mir nichts ausmacht oder zu viel ist. Bis Sonntag kann er bei seinem Vater bleiben und/oder bei Arbeitskollegen und zwischendrin kommt er dann zu mir.

Na, mal gespannt, ob dieses Feuer kein Wink mit dem Schicksal ist.

Das ging mir auch durch den Kopf, um ehrlich zu sein.

Zitat von heartstowolves:
Das ging mir auch durch den Kopf, um ehrlich zu sein.



Hihi, wir denken gleich. ich mag sowas.

Ich sag mal so: Ich glaube daran, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert. Ich hätte jetzt bei allem was die letzte Zeit so war auch Nein sagen können und wäre nicht weitergekommen.
Mein Cousin meinte dazu vor ein paar Tagen Manchmal ist ein Sprung ins kalte Wasser die Lösung und da hat er nicht unrecht. Die Reha war auch ein Sprung ins kalte Wasser - was mir jetzt nachwirkend echt geholfen hat.

Zitat von heartstowolves:
und vor 2 Stunden kam dann die Nachricht seine Wohnung ist ausgebrannt

Du scheinst die richtigen Leute zu kennen .

Zitat von Calima:
Du scheinst die richtigen Leute zu kennen

Ich? Immer.

So...ich hab gestern nochmal mit ihm telefoniert, nachdem sich das meiste jetzt etwas beruhigt hat. Seine Sachen sind soweit heil geblieben, er bekommt vor Ort auch viel Unterstützung. Er möchte jetzt nur so schnell wie möglich eine neue Wohnung finden. Eigentlich wär er bis Sonntag jetzt bei seinem Vater geblieben und von da zu einem Kollegen, hat mich dann aber gefragt ob er nicht am Sonntag kommen könnte, auch wenn er montags Frühdienst hat. Hab dann gemeint mir ist es egal, wann er kommt er kann so oft kommen wie er möchte. Hat ihn sichtlich gefreut und jetzt kommt er am Sonntag. Bin echt schon gespannt wie es so weitergehen wird.
Aber er hat während dem Telefonat dann zwei Sachen gesagt, die mich dermaßen vom Hocker gehauen haben, dass ich mir das Weinen vor der Kamera verkneifen musste..
1. Sache: Als er auf der Straße vor dem Haus stand hatte er bemerkt, dass sein Handy noch in der Wohnung lag und er hat kurz Panik bekommen, dass es nicht mehr zu retten ist. Dann meinte er plötzlich Ich hatte so Angst um die ganzen Nummern und dann einfach, dass ich mich nicht mehr bei dir melden kann und du denkst, dass ich dich nicht mehr mag oder haben will. Ich hab nur noch an dieses blöde Handy gedacht Ein Kollege hat ihm dann sein Handy ausgeliehen und er konnte zumindest seiner Familie Bescheid geben auch da sagte er Ich kann deine Nummer nicht auswendig ich bin fast durchgedreht
2. Sache: Wenig später hat er dann mit seinen Chef's telefoniert und einer meinte dann Weiß deine Kleine was los ist? Schau, dass du dich sofort bei ihr meldest die macht sich bestimmt schon Sorgen
Ich war...und bin darüber so dermaßen sprachlos. Zum einen, dass er an mich gedacht hat und zum anderen...seine Arbeit weiß von mir. Ich hatte das noch nie. Ich war quasi immer das Geheimnis. Das hat mir so die Augen geöffnet.
Wir haben dann noch eine Weile so telefoniert und kamen dann nochmal auf Sonntag zu sprechen und er meinte dann irgendwann Ich freu mich schon, bei dir kann ich dann zum Glück *beep* schlafen. Und wenn's dir danach ist beschwer ich mich nicht wenn es intimer wird Ich bin dann erstmal ruhig geworden und meinte dann, es wär besser wenn er zumindest ne Buxe an hat und dann kam von ihm zum Glück Das akzeptiere und respektiere ich. Du musst die Grenzen setzen
Das war dann im Übrigen heute Thema in der Therapie. Ich hab meinem Therapeuten alles erzählt was in der Woche passiert ist und eben auch meine Ängste, diese Nähe und alles zu zulassen. Genauso wie mit dem Öffnen. Ich hab ihm dann auch von der Panikattacke/Flashback erzählt und dass ich es recht schnell wieder rausgeschafft hab weil ich anstatt in die Vergangenheit zu driften in die Gegenwart bin, dass das der Schlüssel ist und ich trotzdem Stück für Stück lernen muss, dass alles wieder an mich ran zu lassen und er stolz auf mich ist, dass ich auch Stop sagen konnte. Er fand die Reaktion auch von ihm sehr gut, dass er mich einfach nur gehalten hat. Irgendwie fällt mir gerade wieder so eine große Last von den Schultern und ich fühle mich befreiter.

Es sieht so aus als hättest du viel Glück gehabt.

Ihr Lieben, ich muss meine Gedanken aufschreiben. Ich hab das Gefühl mein Kopf platzt bald auseinander. Ich weiß gar nicht wohin mit allem, auch wenn ich täglich mit einer Freundin drüber rede und auch alles in mein persönliches Gedankenbuch schreibe.
Freitag hatte ich ja Therapiestunde und bin dann für den gesamten Tag zu nichts mehr zu gebrauchen (da bin ich echt froh, dass ich noch krankgeschrieben bin). Ich hab dann noch mit ihm...ich nenne ihn jetzt einfach Vogel geschrieben, aber etwas kurz angebunden. Irgendwann fragte er, ob alles ok sei ich bin so still. Hab dann gesagt, dass ich eben Therapie hatte und total ausgeknockt bin. Prompt kam die Antwort - die mich dermaßen überrascht hat - wie es mir geht, ob ich drüber reden mag wie allgemein die Therapie ist und was denn so grob besprochen wurde und es ihn schließlich interessiert was bei mir passiert. Ich hab dann nur grob angeschnitten um was es ging - er weiß bisher nur, dass ich Panikattacken habe und eben Flashbacks da er es ja live miterlebt hat. Mehr nicht. Und an sich rede ich kaum mit Leuten, die keine Therapieerfahrung haben, über meine Stunden. Das hat mich echt Überwindung gekostet. Und was macht Vogel? Schickt mir eine 4 minütige Sprachnachricht, die so aufbauend war u.a. mit den Worten Ich hoffe du merkst, dass ich versuche mein bestes zu geben, dass du dich wertgeschätzt und wichtig fühlst. Und du wertvoll bist. Ich bin in Tränen ausgebrochen und hab mir das bestimmt schon 5 Mal angehört.
Gestern kam er dann für eine Nacht zu mir. Und was soll ich sagen? Es war schön - aber mein Kopf meint dauernd, dazwischen zu Funken. Ich weiß nicht was das soll.
Als er kam, wollte ich ihn zur Begrüßung umarmen aber er hat mich ganz selbstverständlich geküsst und dann standen wir eine gefühlte Ewigkeit einfach nur da und haben uns im Arm gehalten. Er hat mich dann auf seinen Schoß gezogen und nochmal alles über den Brand erzählt und sich teilweise so fest an mir gehalten. Das war einfach nur bittersüß und hat mir einen Stich versetzt. Alle 3 haben einfach soweit alles verloren und es hätte noch viel schlimmer werden können.
Irgendwann sind wir noch kurz zur Tanke gefahren, da sein Tank fast leer war. Bevor er ausgestiegen ist, hat er mich einfach nur angeschaut, gelächelt und dann geküsst. Ich kenn das so einfach nicht. Wieder zu Hause hab ich dann Abendessen gemacht und haben uns dann vor den TV gemümmelt - viel hätten wir nicht mehr machen können da es schon recht spät war und er ja heute Frühschicht hatte. Wir lagen einfach nur da, haben kaum geredet sondern einfach nur gekuschelt. Es fühlte sich alles richtig an aber mein Kopf konnte nicht abschalten und ich hab es kaum genießen können. Ich kann meine Gefühle gerade einfach nicht greifen und das verwirrt und frustriert mich. Ich hab das Gefühl, dass ein Teil in mir wirklich dagegen arbeitet, dass ich mich ihm hingeben kann bzw. öffnen kann. Ich weiß manchmal gar nicht was ich mit ihm reden soll - nicht, weil mir nichts einfällt sondern weil ich mich einfach nicht traue. Da blockiert einfach alles und ich werde unglaublich angespannt. Dauernd kommen auch diese Gedanken Er meint es doch eh nicht ernst, Mal schauen, wann er abhaut usw. obwohl das so irrational ist. So wie das einfach ist - alleine schon seine Gesten oder Blicke..oder sein Lächeln. Ich könnte mich beruhigt zurücklehnen und mich einfach nur freuen. Aber nein. Wieso ist das denn so? Ich verstehe es einfach nicht.
Irgendwann war es auch Zeit ins Bett zu gehen und da stieg meine Anspannung noch weiter an. Wir lagen nebeneinander, er machte das Licht aus und meinte dann noch Im Dunkeln können wir auch noch n bisschen rummachen ja das haben wir auch etwas. Aber ich konnte mich nicht entspannen. Null. Obwohl ich es wollte..mein Kopf hat mich nur mit Gedanken bombadiert. Wir haben uns dann irgendwann hingelegt und sind dann Arm in Arm eingeschlafen aber selbst da war ich so angespannt, dass ich andauernd wach wurde, mich hin und her gewälzt habe und dann - wenn ich kurz geschlafen habe - Albträume hatte. Er war dazu auch sehr unruhig, was er aber immer ist wenn er Frühschicht hat. Heute Morgen um 4 mussten wir dann aufstehen und er hat sich so schnell fertig gemacht und war weg. Ab da war ich hellwach und hatte dann wieder diese Gedanken Jup, das war's jetzt der meldet sich nicht mehr und hat keinen Bock mehr auf mich Obwohl das auch nicht stimmt. Wir haben heut mehrmals voneinander gehört.
Das macht mich ganz kirre.

Wann glaubst du endlich, dass du ihm wichtig bist, sehr wichtig sogar?
Magst du ihn einmal etwas beschreiben, dass ich ihn mir ein bisschen vorstellen kann?

Ich mag folgendes eigentlich gar nicht schreibe weil ich befürchte, dass du es mir übel nehmen könntest, aber magst du versuchen, mehr Absätze bei deinen posts zu machen, es liest sich einfach besser.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich mag folgendes eigentlich gar nicht schreibe weil ich befürchte, dass du es mir übel nehmen könntest, aber magst du versuchen, mehr Absätze bei deinen posts zu machen, es liest sich einfach besser

Nein, das nehm ich absolut nicht übel auf - danke für den Hinweis!


Zitat von kritisches_Auge:
Wann glaubst du endlich, dass du ihm wichtig bist, sehr wichtig sogar?
Magst du ihn einmal etwas beschreiben, dass ich ihn mir ein bisschen vorstellen kann?

Genau die Frage stelle ich mir auch. Ich sehe und spüre es ja aber in meinem Kopf kommt es überhaupt nicht an.

Ohje, wo fange ich da nur an? Also er ist recht groß knapp 1,90m (ich hingegen bin knapp 1,55m), hat dunkle Haare und braun-grüne Augen..manchmal hab ich das Gefühl, er kann da ziemlich tief in mich reinschauen. Ansonsten sportlich/muskulös bedingt durch seinen Beruf und vom Charakter: sehr selbstbewusst, immer einen flotten Spruch auf den Lippen, lacht sehr viel und frozelt gerne. Aber ist auch gleichzeitig direkt und ehrlich, er kann Rumgedruckse nicht ab und kann aber auch über ernste Themen reden. Und er versucht alles positiv zu sehen. Hat er auch zu dem Brand jetzt gesagt...Ja es ist ne dumme Situation aber auf der anderen Seite ist es auch gut, da mir die Entscheidung abgenommen wurde wann ich ausziehe und mal alleine lebe und ich muss keine Möbel für den Umzug rumschleppen.
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Wenn er sportlich und direkt und ehrlich ist, ist er absolut nicht der Typ der dich verarscht.
Du bekommst jetzt eine Hausaufgabe, du schreibst hundertmal : er mag mich wirklich.

Und dass er merkte, dass du kurzangebunden warst und gleich fragte, zeigt doch Sensibilität.

Zitat von kritisches_Auge:
Du bekommst jetzt eine Hausaufgabe, du schreibst hundertmal : er mag mich wirklich.

Aber hoffentlich nicht in Schönschrift?

Wie gesagt, ich weiß auch nicht so recht was das Problem ist. Mich nervt es selber auch schon, dass ich nicht einfach frei reden kann und mich da so verschließe.

Zitat von heartstowolves:
Genau die Frage stelle ich mir auch. Ich sehe und spüre es ja aber in meinem Kopf kommt es überhaupt nicht an.


Manchmal führt die Angst vor einer Enttäuschung dazu, dass wir uns erst gar nicht auf glückliche Momente einlassen, weil wir fürchten, sie könnten enden und uns traurig zurücklassen.

Was erreichen wir damit? Dass es uns besser geht oder uns etwas erspart bleibt?

Nein. Wir erleben die Enttäuschung ja in diesem Fall schon gleich jetzt. Es ist also kein bisschen weniger traurig. Dafür verderben wir uns aber gleichzeitig das wunderbare Gefühl. Und selbst wenn es irgendwann endet, haben wir es doch gehabt. Im anderen Fall waren wir die ganze Zeit nur traurig.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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