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Warum versuchst du es nicht einmal mit Medis? Natürlich lösen sie dein Problem nicht, können aber dabei helfen, mit geringerer Angst an den Problemen zu arbeiten. Unter Angst lernt man verdammt schlecht . Ich habe 17 Jahre unbehandelt funktioniert , aber die Angst wurde dadurch nicht weniger.

Erst mit einem Antidepressiva kam ich raus und habe viel an mir gearbeitet. Versuchen könntest du das ja. Klappt es nicht, ist ja nichts verloren.

@Calima da hast du genau ins Schwarze getroffen mit dem Verantwortung übernehmen für das Gesagte.
Ich schau jetzt mal, einen genauen Zeitpunkt haben wir nicht ausgemacht, weil wir beide nichts überstürzen wollen (was ich so auch noch nie erlebt hab) und bis dahin versuche ich an meiner Einstellung und vorallem Anspannung zu arbeiten.

@Icefalki schön, mal wieder etwas von dir zu lesen
Ich habe tatsächlich eins ausprobiert - Opipramol. Das war die Hölle einfach nur und seitdem möchte ich nichts mehr ausprobieren. Zumal meine Psychiaterin mir immer die stärksten geben möchte damit ich nichts fühle und einfach funktioniere. Das möchte ich aber nicht...

Das Thema kommt immer wieder hoch zwecks Medikamenten und hatte da auch schon Gespräche mit meinem Therapeuten und meiner Heilpraktikerin (die ist hauptberuflich noch Krankenschwester für Psychiatrie) beide sind der Meinung, dass ich das auch ohne definitiv schaffen kann..das wurde mir auch in der Reha vermittelt. Weiß auch nicht. Ich bin bei der Therapie jetzt an dem Punkt wo es drum geht die Gedanken umzuwandeln und laut Therapeut auch ohne Medi's dafür zugänglich. Zudem muss ich auch sagen es gibt auch insgesamt etwas weniger Tage an denen es mir richtig schlecht geht..es liegt mehr dran, dass ich mir nichts zutraue.

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Überfordert mit Psychologe und dem weiteren Verlauf

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Nun, du traust dir doch was zu, die Entscheidung, ohne Medis an dir zu arbeiten, bedeutet doch, dass du Vertrauen hast. Wurde mit dir über die wirkliche Angst hinter den Symtomen gesprochen, oder geht es nur darum, dass du dich konfrontieren sollst?

Ich finde das Verhalten der Psychiaterin vollkommen unmöglich, ist es üblich, dass mance Psychiater derart mit ihren Patienten umgehen?

Stimmt auch wieder. Und an sich...wenn es ohne nicht gehen würde könnte ich an guten Tagen so Dinge wie in kleine Läden oder Besuche nicht machen. Und auch keine Therapie.

Teilweise...ich hab recht viele Ängste. Und hab mir da selber im Stillen schon Gedanken gemacht. Und komme da meist auf 2 Nenner: Verlorenes Urvertrauen in mich bzw. meinen Körper (z.B. Angst vor dem nächsten Schwindel, Allergien, Abgewiesen werden,..) und die Folgen der PTBS. Mir war, bis ich in der Reha war, nie wirklich bewusst wieso genau ich Angst vor dem Einkaufen hab bzw vor Menschenansammlungen. Ich hab das zwar schon immer nicht so leiden können weil ich einfach introvertiert bin und mir das ziemlich Energie saugt aber hatte nie Angst. Und dann ist mir das eines Nachts eingefallen. Ich werd nicht tief in das Thema eingehen aber ich wurde 6 Monate von meinem damaligen Freund gestalkt, er hat auch Leute auf mich angesetzt die mich quasi beschattet haben. Ab da war immer ein gewisses Unwohlsein da, wenn ich z.B. zum Feiern ging oder einfach nur in die Stadt. Und mit dem Einkaufen..das war der Ausbruch meiner PTBS als er eines Tages - Monate nach der Trennung - beim Einkaufen in der selben Abteilung stand und ich so Panik hatte, dass er mir wieder irgendwas antut, dass ich mich zwischen Getränkekisten versteckt habe. Ab da begannen dann Albträume, Flashbacks, etc. Ich hab es aber 3 Jahre immer verdrängt und mich nicht damit auseinandergesetzt und mich eben in die Arbeit gestürzt bis es '18 dann den großen Zusammenbruch gab und sich dann die Angst verselbstständigt hatte. So ähnlich hatte es auch die Therapeutin in der Reha angedeutet.


Zitat:
Ich finde das Verhalten der Psychiaterin vollkommen unmöglich, ist es üblich, dass mance Psychiater derart mit ihren Patienten umgehen?

Sollte es eigentlich nicht. Ich möchte auch nicht mit Samthandschuhen angefasst werden nach dem Motto Mensch du armes Dutzidutz, ich vertrage auch Kritik ABER was sie so gesagt hat fand ich dann schon unter der Gürtellinie. Besonders bezogen auf ich würde nichts tun (wäre das so, wieso bin ich dann in Therapie und mache privat noch Sitzungen bei einer Heilpraktikerin UND war in Reha?), dass meine Geburt an allem Schuld wäre und dieses Hartz 4 Empfänger gehören nicht der Gesellschaft an also..ne. Das trifft einen. Und ich bin froh, nicht mehr so instabil zu sein - wer weiß wie ich reagiert hätte, wenn es mir noch so schlecht gehen würde. Ich bin halt der Meinung, dass ein Arzt mir Möglichkeiten zeigen sollte und sich zumindest auch mal dafür interessieren sollte wie es mir geht und was ich bisher auch erreicht habe anstatt zu sagen Interessiert mich nicht, sie arbeiten ja nicht

Ich finde es gut wenn du den Psychiater wechselst, so geht man nicht mit Patienten um.

Zitat von heartstowolves:
Ab da begannen dann Albträume, Flashbacks


Ist mehr oder weniger immer das Gleiche, wenn man Ängste hat, die im Prinzip immer nur sagen, du fühlst dich hilflos. Wenn du dieses Thema Hilflosigkeit mal angehst, dir bewusst machst, dass 1. Hilflosigkeit ok sein darf, und 2. du das nicht immer bist, dann kommst du voran.

Unser Fehler ist, dass wir erst durch die Angst darauf hingewiesen werden, wo der Hase im Pfeffer liegt, aber dann Angst vor der Angst entwickeln.

Ist ein bisschen ein Gefühlsspiel zwischen der Akzeptanz von Problemen und dem Gedanken, soll kommen, was will, ich bin ich.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich finde es gut wenn du den Psychiater wechselst, so geht man nicht mit Patienten um.

Danke. Ja, sonst komm ich irgendwann an den Punkt wo wirklich gar nichts mehr weitergeht.

Zitat von Icefalki:
Unser Fehler ist, dass wir erst durch die Angst darauf hingewiesen werden, wo der Hase im Pfeffer liegt, aber dann Angst vor der Angst entwickeln.

Passender hätte man das nicht beschreiben können. So war das jetzt in den letzten Monaten als mir immer mehr bewusst wurde, was ich eigentlich für Probleme habe. Was aber auch gut ist..davor hatte ich immer nur die psychosomatischen Beschwerden oder diese -für mich- grundlose Angespanntheit und Angst und jetzt ist vieles klarer.

Ich denke da liegt der Hund begraben der Gedanke Soll kommen, was will, ich bin ich ist in der Hinsicht noch sehr leise. Wobei ich mir immer sag Ich hab das alles so durchgestanden und werd das auch wieder schaffen..manchmal klappt es, an anderen Tagen kommt dann der innere Kritiker sehr zum Vorschein.

Schade, dass du die Psychiaterin nicht gefragt hast wo sie ihre Ausbildung machte und wie sie ihre Prüfung bestand und ankündigtest, sie bei der Krankenkasse zu melden.

( Ich hätte das aber auch nicht gekonnt, aber wenn ich einen neuen Psychiater gefunden hätte, könnte es sein, dass ich ihr einen Brief schriebe den sie sich hinter den Spiegel stecken kann.)

Ich war damals zwar geplättet von der Erkenntnis, dass, ausgerechnet ich, zu so einem Hasenfuss geworden bin, allerdings , nach reiflicher Überlegung, war das auch kein Wunder. Und zwischenzeitlich erfüllt es mich mit Stolz, wieviel ich lernen konnte, ungeachtet dessen, was mir angetan wurde.

Und wenn ich mal wieder meine Zustände bekomme, was soll's. Die sind eben ein Teil von mir. Mach dir mal bewusst, durch welche Hölle du gehst oder gegangen bist, und nie aufgeben wirst.

Das sind dann die echten Leistungen, auf die man stolz sein kann, denn, normal und 08/15 kann jeder.

Sind wir eben nicht.

@kritisches_auge ja hätte ich mal machen sollen. Oder sie fragen, ob sie nicht ein persönliches Problem mit mir hat. Mir ist halt schon aufgefallen, dass sie zu Männern immer freundlich ist und sich anders verhält. Bei Frauen genau das Gegenteil. Bisher war es immer so, wenn eine Frau vor mir bei ihr drin war, dass diese weinend rauskommen. Irgendwas stimmt da halt auch nicht. Aber gut, kann auch sein, dass sie was gegen tätowierte Menschen hat. Bei meinem zweiten Termin damals wollte sie mich als Borderliner hinstellen (ich erfülle dafür aber nicht die spezifischen Kriterien) weil ich bis auf wenige Körperstellen voller Tattoos bin. Als ich ihr meine Meinung diesbezüglich gesagt hab war es bei ihr rum. Seitdem behandelt sie mich schlecht. Mal mehr, mal weniger. Und oft kommen Fragen ob ich das nicht bereue oder mich nicht verschandelt fühle. Klar, Tattoos mag nicht jeder das ist mir bewusst und auch absolut ok. Aber hier geht es um ein Arzt-Patienten-Verhältnis da sollte man ohne Vorurteile rangehen.

@Icefalki ja, ich habe auch öfters Gedanken wo ich mich eben Frage Mensch, wie konnte das nur ausgerechnet soweit kommen? Wieso hab ich so eine Angst?
Das Thema hab ich auch ganz oft mit einer Freundin, die ich in der Reha kennengelernt hab..so viel Mist wie wir durchgemacht haben..das packen manche nicht. Und dass wir doch irgendwie alles rocken. Das motiviert mich dann auch.

Richtig, normal und 08/15 ist auf Dauer langweilig
Ich danke dir. Ich habe auch gerade die Überlegung - um gewisse Dinge eher anzunehmen - einen Brief zu schreiben...vielleicht hilft das ja etwas.

Die Tuss ist total übergriffig und greift dauernd in das Leben ihrer Patienten ein. Ich mag Tattoes auch nicht, aber nie würde ich eine Wertung abgeben, mich würden nur die Gründe dafür interessieren um meinen Patienten besser kennenzulernen.

Wie alt ist sie ungefähr, kann es sein, dass sie junge hübsche Frauen beneidet ?

@kritisches_auge so wie du das begründest ist das auch vollkommen in Ordnung..wie gesagt muss niemand mögen außer die Person selber aber manchmal ist diese Verurteilung schon heftig.

Puh, gute Frage. Ich schätze sie mal auf Anfang/Mitte 50 ein. Das kann sein, wer weiß...ich fühl mich jetzt zwar nicht hübsch aber gut ist ein anderes Thema..
Wenn ich das halt mit meinem Therapeuten vergleiche - der dürfte Anfang 60 sein..der findet das selber auch nicht schön, da steht er auch dazu aber er war da komplett wertfrei und meinte Mein Ding ist's nicht, so lange sie damit glücklich sind ist doch alles gut. Haben die Tattoos eine Bedeutung für sie?

Das ist auch vollkommen in Ordnung von deinem Therapeuten.

Ich möchte mich noch für gestern bei euch bedanken - ich konnte meine Gedanken soweit sortieren und bin auch etwas entspannter und beruhigter.

Und zwei erfreuliche Nachrichten: Ich hatte gestern Abend noch den Mut und hab mit dem Mann telefoniert. Ganze 1 1/2 Stunden. Und das, obwohl ich Telefonate mit Fremden echt nicht mag. Aber war echt überhaupt nicht schlimm War auch schön, eine Stimme zu den Bildern zu haben.
Zur Allergie-Angst bezüglich Pflegeprodukten etc: Ich hab mir vorhin eine Hautstelle mit einer neuen Sonnencreme betupft, um es auszutesten. Hatte zwar direkt einen Kloß im Hals und das Gefühl von Atemnot aber es juckt nichts und da ich noch schreiben kann werd ich nicht dran sterben. Bin grad ein bisschen stolz auf mich.

Ich freue mich mit dir und ich freue mich immer wenn das Forum jemandem helfen kann.

Ich hab es tatsächlich geschafft, die kleinen Ziele die ich mir vorgenommen habe und aufgeschrieben hatte zu erreichen - vielen Dank nochmal für den Tipp!
Ich habe mich der sozialen Angst Freitag und Sonntag gestellt. Freitags kam mein Cousin vorbei (ich hab ihn 3 Jahre nicht gesehen und er wusste kaum, was so bei mir los war) und wir saßen einfach 5 Stunden auf der Terasse und haben bis morgens gequatscht. Vorgestern hatte ich dann einfach den Drang aus dem Haus zu kommen und war bei meinen Eltern (seit ich krank bin war ich nur selten dort) und hab dann dort noch 2 Bekannte eingeladen und bin alleine kurz gelaufen, was sonst auch nicht möglich war. Ich bin zwar heute richtig fertig und merk meine psychosomatischen Beschwerden aber ich bin unfassbar stolz und glücklich, dass ich es überhaupt angegangen bin und auch genießen konnte.
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Ich gratuliere, das ist einfach supermegatollklasse.

Zitat von heartstowolves:
Und zwei erfreuliche Nachrichten

Wow! Was für ein Erfolg! Respekt!

Vielen Dank euch Beiden

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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