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Hallo zusammen!

Seit gestern bin ich hier angemeldet....hab schon viel gelesen, die Videos angeschaut....
puh
Bücher bestellt....
tja....bin ich tatsächlich krank? Habe ich Agoraphobie? (Hört sich ja unheimlich an)

Im August habe ich mir von meiner KK eine Liste der Therapeuten geben lassen, die es hier in meiner Umgebung gibt.
Hab damals schon die Liste durchtelefoniert und von ca 30 hab ich mit 1 (!) telefoniert. Die anderen waren AB´s.
tja, oder überlastet -probieren Sie es später nochmal, zur Zeit haben wir keinen Platz frei.

Toll.
Ich dachte dann, okay - ich schaff´s auch ohne..

Jetzt sitz ich wieder vor der Liste.
und denke mir: Ob ich es , falls ich nen Termin bekomme, da überhaupt hinschaffe?

Ohje....

03.01.2013 09:38 • 04.01.2013 #1


32 Antworten ↓


Hallo,
worunter leidest du denn genau und wie lange hast du das schon?
Mit den Therapeuten das ist wirklich schwierig. Das ist bekannt. Hast du genug Geld, um dir einen privaten Therapeuten zu leisten?
Du könntest auch einen entsprechenden Antrag bei deiner Krankenkasse stellen, dass du einen privaten Therapeuten aufsuchen darfst, weil dir eine längere Wartezeit nicht zumutbar ist. Ich habe das aber auch nicht gemacht. Habe mich irgendwie selbst wieder etwas aufgerappelt.
Geholfen hat mir ein Heilpraktiker (den ich aus eigener Tasche bezahlt habe) und hoch dosiertes Johanniskraut. Sowie die Erkenntnis, dass nur ich selbst mir in erster Linie helfen kann.
Wenn du genauer berichtest, worunter du leidest (Verlässt du dein Haus nicht? Bekommst du unterwegs Panik? Oder leidest du unter spezifischen Phobien oder einer sozialer Phobie etc.?), kann man dir sicher mehr raten.

A


Therapie? Schwerer Schritt

x 3


Hallo nochmal!

Also worunter leide ich genau? hm....
am Anfang waren es nur vereinzelt Schwindelanfälle.
Die gingen dann wieder vorüber, sobald ich abgelenkt war und ich mich für sicher befand.
Die Schwindelanfälle gingen aber nicht weg, sie kommen immer wieder.

Mittlerweile bin ich schon soweit beeiträchtigt, dass ich allen Mut zusammenfassen muss, aus dem Haus zu gehen.
War gerade kurz einkaufen. Ziel: Nur ein Duschgel. Holen, zahlen, raus.
und dann das übliche Gefühl, die Atmung wird schwer, die Beine wackelig, der Blick irgendwie verschwommen.
Panik! Was ist, wenn ich umfalle? Ich will net umfallen. So gehe ich den Situationen immer mehr aus dem Weg.
OMG und am Montag soll ich arbeiten gehen? Unmöglich.
Ich weiß, es sind die falschen Gedanken......

Mit meiner Schwester war ich letzte Woche schwimmen. Bis ich im Wasser war, durchlief ich praktisch die Hölle.
Nur meiner Schwester zuliebe hab ich durchgehalten. Allein wäre ich nie im Wasser angekommen. Hätte spätestens vor der Kasse die Flucht ergriffen.
Das Schlimmste sind irgendwie die Augen....sie machen mir die Welt noch undeutlicher.....Alles untersucht worden.
Augen, Ohren, Herz.....War auch schon in der Notfallaufnahme im Sommer. Nix. Alles gut.
Hab nen Sohn, der ist jetzt fast 5 (noch 13 x schlafen)
Ihm zuliebe würde ich so gerne mal schwimmen gehen, in ne Spielarena.....usw....Kino.....was man eben so machen kann.......ich habe Angst, dass mir was passiert und er dann da steht und nicht weiß was los ist.
Ich möchte ihm das alles nicht zumuten....
aber es ist falsch! das weiß ich! nur das Umsetzen ist ein Ding der Unmöglichkeit......
Ich könnte kotzen.
Steh mir selbst im Weg.
Konnte ich mein Leiden etwas nahe bringen?
.....
oh Mann....

ohja das konntest du. und den kreislauf zu unterbrechen ist nicht leicht. aber auch nicht unmöglich.ich glaube die Angst die du beschreibst ist hier sehr vielen bekannt. ich kenne sie nur zu gut. hatte sie fast besiegt, aber jetzt ist sie wieder da. aber man kann ihn durchbrechen den kreislauf. auch wenn das jetzt für dich fast unmögich erscheint, man kann lernen mit dieser Angst umzugehen, und sie Stück für Stück durchbrechen. mal gelingt das besser, mal schlechter.gib die hoffnung nicht auf und kämfe:-)

ja, ich will ja kämpfen!

ich denke auch, dass ich hier bin hilft mir...ich bin nicht allein. zumindest in der virtuellen Welt.

in der Realität sieht es anders aus....
War immer ein Mensch, der gerne mit anderen unterwegs war.
Ehrenamt....
tja, meine Angst sagt mir:
Lass es - dir wird es nicht gut gehen....

mein Verstand:
Tu es!

mein Herz:
du bist dir nicht sicher......

Mir geht es genauso! Ich habe genau die gleichen Symptome wie du. Und ja: Das ist wohl eine Panikstörung mit Agoraphobie. Denn alle Beschreibungen passen darauf. Du glaubst nicht, was ich schon durch gemacht habe. Genau wie du. Aus dem Staub machen, alles schnell erledigen, raus gehen vermeiden, Kaufhäuser vermeiden, sicher lieber was mitbringen lassen, Kleidung online bestellen, Notaufnahme, zahlreiche Ärzte. Es ist immer das Gleiche. Der Ursprung liegt bei mir schon weit zurück. Nach meinen Recherchen fing es in der 7. Klasse an. Also wenn ich ganz ehrlich bin. Mithin geht das also ins Jahr 1996/1997 zurück!!! Damals sah es so aus: Unruhe und Angstgefühle nach den Ferien, Meidung von Aktivitäten, dadurch wenig Anschluss in der Schule, Rettungsanker (nahendes Wochenende, Ferien, Freistunden etc.) suchen, Vermeidungsverhalten, Ausreden erfinden. Dann folgte eine Phase, in der es mir wieder besser ging. Bis ins Jahr 2004 hinein litt ich unter extremen Panikattacken. Mit allem drum und dran. Ich bin durch die Hölle gegangen. Dann folgte eine weitere Phase, die beschwerdefrei war. Seit nunmehr zwei Jahren leide ich erneut darunter. Inzwischen haben sich die Lebensumstände verändert, damit auch die Situationen. Aber im Großen und Ganzen bleiben die Symptome ja bestehen.
Heute Morgen stand ich unter der Dusche, musste die Augen schließen, weil mir Shampoo in die Augen lief, ich japste und bekam kaum Luft etc. weil ich dachte, ich falle um.
Es ist total kräftezehrend. Denn vor jedem Handgriff, den man tut, überlegt man: Soll ich es wagen? Ja? Nein? Lieber nicht. Ständiges Innehalten, Symptome abfragen, Bewertung, was es sein könnte etc. Ein Teufelskreis.
Ach wenn du magst, kannst du mich auch gern mal anschreiben.
Meine Erleichterung ist immer schier unendlich, wenn ich Gleichgesinnte lese.

oh je....
also wenn ich das dann lese, kommt bereits die nächste Welle.....
es macht mich nervös....
ich sitze hier rum.
warte bis es abend ist.
In der Regel lässt dann die Anspannung nach, da es abends selten irgendwelche Aufgaben zu bewältigen sind.
Zumindest keine außerhalb des Hauses.

wie lebst du denn dann damit? ist es für dich noch so richtig lebenswert?
Hast du Freunde?
Ich muss mal wieder richtig raus!!! als alleinerziehende ist es aber doch recht schwer.....

Hallo Shan,

mein Leben ist durchaus lebenswert, obwohl ich zeitweise immer wieder mit heftigen Angstzuständen zu kämpfen habe. Aber ich lasse mich von denen nicht unterkriegen.

Nur Mut !

Mut für mein Kind!!
ich glaube, ohne ihn würde ich das nicht durchstehen!!!

Danke für eure Worte.... wir schaffen das! tschaka!

hoff ich....

macht ihr so ne Konfrontationstherapie?

Machen viele, auch mit Erfolg. Bei mir würde es nicht viel bringen, da ich eine generalisierte Angststörung habe.

das heisst was?

Dass man zeitweise ganz schlimme Ängste hat vor Dingen, die eintreten können, aber nicht müssen. Kann Depressionen und Paniattacken auslösen.
Die Angst sucht sich immer neue Wege....

dann machst du keine Therapie?

oder hast du schon eine gemacht?

wissen alle in deinem Umfeld Bescheid? Arbeitest du?

ich habe eine langzeit pt gemacht, zwei Jahre.

Ja, ich gehe arbeiten. Aber im Kollegekreis bin ich äußerlich immer lustig und guter Dinge ( Maske ); auch wenn ich innerlich heule.

Werner, auch GAS soll gut behandelbar sein! Habe ich erst die Tage gelesen.

@ Shan: Ja wie lebe ich damit? Früher wusste ich doch gar nicht, was es war. Ich ging auch immer davon aus, dass ich das seit rund zehn Jahren habe. Aber bei näherer Recherche ist mir nun aufgefallen, dass es schon sage und schreibe ca. 17 Jahre sind. Aber Ende der 90er Jahre war das doch noch gar kein Thema. Da war kaum jemand im Internet unterwegs und auch in den Zeitungen stand nichts über psychische Krankheiten. Jedenfalls waren solche Informationen für 13-14jährige Teenies nicht vorhanden! Aber es muss seither bestehen. Denn schon damals hatte ich Angst, die Straße entlang zu Laufen und hegte die Befürchtung, ich könnte umfallen ehe der Schulbus vorfährt, ich könnte VOR den Schulbus fallen oder IM Schulbus umfallen ODER mich wahlweise auf der Fahrt übergeben.
Aber ich hatte immer lange Phasen, in denen es mir gut ging. So in meiner Berufsschulzeit, während meiner Ausbildung, während langer Jahre beruflicher Tätigkeit, während meiner Fortbildungszeit. Nun habe ich es aber wie gesagt wieder.
Ich lebe halt damit. Mal gut, mal schlecht. Immer mit Symptomen. Immer mit Ängsten. Ich zwinge mich Tag für Tag raus zu gehen. Ich muss es manchmal auch unvermeidlich. So wie die meisten Leute hier. Arbeiten gehen ist derzeit nicht möglich. D. h. ich war seit ca. 2 Jahren nicht mehr arbeiten. Mit dem Ende meiner beruflichen Tätigkeit fingen auch die Panikattacken wieder an. Und das volle Kanone. Was ich im letzten Jahr mit gemacht habe... Egal. Es muss wieder aufwärts gehen. Egal, wie.
Lebst du ganz alleine? Das ist ja noch schlimmer. Ich bin zwar oft alleine. Aber immer mit der Aussicht, dass mein Mann irgendwann im Laufe des Tages heim kehrt. Mein Mann ist die einzige Person, die ich habe. Freunde? Ja. Aber alle berufstätig. Wohnen auch nicht hier. Bekanntschaften einige. Aber bis auf Betroffene, die ich im Internet kennengelernt habe, weiß niemand, was mit mir los ist. Ich möchte das auch nicht. Denn ich bin im Moment nicht ich. Ich bin im Moment nicht der Mensch, der ich eigentlich bin. Ich bin eigentlich fröhlich, ich habe eigentlich Pläne, ich ging früher mit Freude spazieren und in Geschäfte, ich interessierte mich brennend für Mode, ich saß stundenlang beim Friseur unter der Haube, ich reiste, ich lag an Stränden, ich traf viele Leute, ich hatte Mitarbeiter unter mir, ich schaffte was, ich ging in Discotheken, ich fuhr mit dem Auto rum, ich flog allein in Urlaub.
Heute: Ich mache meinen Haushalt, ich lese, ich backe, ich schaue Fernseh, ich surfe im Internet, ich halte SMS-Kontakt mit Freundinnen oder Bekannten, ich hantiere etwas im Garten, in sitze im Garten, ich gehe zum Mülleimer, zum Briefkasten und bewege mich alleine sage und schreibe in einem Radius von 2-3 km! Und weiter schaffe ich es nicht, die Schranke zu durchbrechen.
Ich kann, wenn es sein muss, alleine einkaufen gehen. Aber eben nur in der Nähe. Ich kann zum Arzt und zum Zahnarzt. Stehe dabei aber schlimmste Zustände aus. Ich kann zur Post, zur Apotheke, zur Bank oder zur Tankstelle.
Mit meinem Mann kann ich, als Beifahrer, auch weiter weg fahren und ich kleinere Geschäfte gehen. In große Geschäfte schaffe ich es aufgrund meiner Angst nicht.
Ich war zuletzt aber wieder bei Kaufland, in Einzelhandelsgeschäften wie Tchibo, Bonprix, Schuhgeschäften und bei Mc Donald´s. Beim Friseur war ich zuletzt im Sommer. Ebenfalls unter Ausstehen schlimmer Ängste.
Ich schaffe es aber nicht, einen Spaziergang zu machen. Ich schaffe es nicht, weiter als wenige km mit dem Auto alleine zu fahren. Ich schaffe es nicht, in ein Shoppingcenter, wo viele Geschäfte sind, ich schaffe es nicht in ein großes Kaufhaus, ich schaffe es nicht in eine große Fußgängerzone. Das ist so meine Situation.
Was meint ihr eigentlich anhand dieser Schilderungen?
Wo sollte ich ansatzen und kann ich es überhaupt schaffen meinen Radius weiter ausubauen?

Ist schon blöd, sich verstellen zu müssen
Aber hier im Forum kann man reden
Da wird man nicht für bekloppt gehalten.

Es ist ja eigentlich schrecklich was wir mit uns machen.... ich meine, wir sind lebensfrohe Mensche, das heisst, wir wollen es wieder sein.
Ich erinnere mich anhand von Bildern an vergangene glückliche Zeiten-ohne diese Angst.
Ganz allein bin ich im Haus nicht. Meine Eltern sind auch noch hier. Meine Schwester wohnt leider weiter weg.
Ja, deine Gedanken kenne ich.....manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es tatsächlich nur psychisch ist.
Ich meine, könnte ich dagegen dann nicht ankommen? Ich glaube es nicht, dass die Gedanken soviel Kontrolle über einen haben können.
Vorhin kommt die Post....klingelt....PA! was ist, wenn ich umkippe wenn ich mit ihm spreche?
Lange Gespräche sind unmöglich. Innere Unruhe.....total. bis hin zur Flucht. Und was denken dann die anderen?
Hm.....
wo soll das hinführen?
ja, und wo setzt man an?
Einfach über die Angst hinweggehen, das klappt gar net so gut.
und ich zähle die Minuten, bis ich am Montag wieder arbeiten soll! Absoluter Horrorgedanke!!!
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Man kommt dagegen an, aber allein schafft man es nicht.

Tja, mein altes Leben hätte ich auch gerne wieder

Krasse Sache! Ich habe genau die gleichen Gedanken, wenn die Post klingelt. Ich denke dann: Hoffentlich kann ich nun schnell genug vom Sofa aufstehen und falle auf dem Weg zur Tür nicht um. Die gleichen Gedanken hege ich, wenn ich mich zum Briefkasten begebe. Oder zu den Mülltonnen. Oder wenn ich unter der Dusche stehe. So zieht sich das den ganzen Tag über. Und das raubt einem die Kraft, die man eigentlich für den Kampf gegen diese Attacken brauchen würde!
Man hält ja quasi morgens kleinen Zehn ausm Bett und wenn man dann was spürt, fängt das Gedankenkarrussel an, sich zu drehen.
Das Phänomen, dass es abends besser ist, habe ich auch. Und das kenne ich auch von vielen Leuten. Vielleicht, weil man dann nix mehr leisten muss? Oder bald ins Bett kann? Hab ich mich schon oft gefragt.

Wie macht ihr das dann mit dem arbeiten gehen? Ich nehme an, ihr hattet den Job schon vor den Attacken? Habt ihr dann viele Fehlzeiten? Wissen Kollegen und Chefs das?
Also wenn ich mir nen neuen Job suche, brauche ich das wohl nicht zu erwähnen. Wenn ich sage: Hallo. Ich bin die soundso, ich habe im Grunde seit 17 Jahren Panikattacken. Dann sagen die: Adios! Heutzutage stellt doch wissentlich keiner einen psychisch Kranken ein.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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