Vorweg ein Hinweis für alle User, die die anderen Themen von Julia10000 zu ihrer Therapeuten-Problematik nicht gelesen haben: Meine Antwort gründet sich auf der Summe der Verhaltensweisen, die sie bislang in all ihren diesbezüglichen Themen gezeigt hat, hat also eine Vorgeschichte. Daraus erklärt sich vielleicht die Deutlichkeit meiner Worte hier. Ich habe selber (mehrere) Persönlichkeitsstörungen, kann also die Gründe für bestimmte Verhaltensweisen und die dazugehörigen schwierigen Emotionen durchaus nachempfinden, habe aber auch jahrelange, darauf abgestimmte Therapie hinter mir, die meinen Blickwinkel geprägt und mein Verhalten inzwischen verändert hat. Und es ist schon meine x-te Antwort auf ihre Fragen.... die ersten Antworten waren noch sehr viel weniger deutlich, aber wenn immer die gleichen Muster wiederholt abgespult werden, ohne den geringsten Ansatz zu Verhaltensänderung, müssen imho irgendwann auch mal etwas deutlichere Worte gefunden werden...
@Julia
Dass in einer Therapie Probleme aufploppen ist völlig normal und erwartbar, da ist nichts Überraschendes dran, und dessen warst Du Dir auch völlig bewusst, wie Deine anderen Themen zeigen. Du willst nur einfach nicht akzeptieren, dass Du von Deiner Therapeutin nicht die Zeit und Zuwendung bekommst, die Du von ihr haben willst, und jetzt versuchst Du, diese auf diversen Umwegen zu erzwingen.
Du hast Dich vertraglich darauf eingelassen, die Therapie unter den Voraussetzungen, die sie Dir angeboten hat, wahrzunehmen.
Wenn Dir die Zeit nicht reicht, hättest Du einen anderen Therapeuten nehmen müssen. Du wusstest vorher, dass sie nicht mehr Zeit für Dich hat, und jetzt erwartest Du, dass sie sich die Zeit trotzdem nimmt. Das ist ein mehr als unfaires Verhalten von Deiner Seite, Du versuchst, Dir außerhalb Deiner Dir zugesicherten Stunden zusätzliche Therapiezeit zu erzwingen.
Es ist imho völlig unangemessen und absolut grenzüberschreitend, eine solche Email zu schreiben, schon nur alleine von der Länge her (was glaubst Du, wieviel Zeit sie außerhalb Deiner Therapiestunden für Dich hat?), aber auch von der inhaltlichen Ausrichtung her, da es weder einen Notfall umreißt noch organisatorische Dinge anspricht.
Es ist, wie gesagt, das Erzwingen von Therapiezeit außerhalb der Therapie, und das in einem Umfang, der wirklich sämtliche akzeptablen Grenzen ganz heftig sprengt, das geht einfach gar nicht. Du nutzt die Gutmütigkeit Deiner Therapeutin aus.
Und ein Kommentar wie Sie müssen die nicht lesen ändert daran gar nichts, Therapeuten können Emails von Patienten mit bestimmten Diagnosen nicht einfach nicht lesen, es könnte ja Dinge drin stehen, die für die Therapeutin juristisch problematisch werden könnten, wenn sie diese nicht zur Kenntnis nimmt (Ankündigungen bestimmter dysfunktionaler Verhaltensweisen z.B.).
Was Du da geschrieben hast, hat in einer Email zwischen den Terminen nichts zu suchen, es geht da um therapeutische Inhalte, die gehören in die Stunde, nicht in eine Email, und das weißt Du auch ganz genau. Du entscheidest Dich aber ganz bewusst, Dich trotzdem so zu verhalten. Du hast in der Mail Themen für gleich mehrere Sitzungen einfach schriftlich mitgeteilt, nicht nur in der Erwartung, dass sie das alles liest (auch wenn Du anderes behauptest), Du erwartest zusätzlich auch noch, dass sie sich auch noch zusätzlich wegen zusätzlicher Termine bei Dir meldet...kein Kommentar!
Ich kenne diverse Therapeuten, die als Konsequenz auf eine solche Email die kommenden Therapiestunden dafür nutzen würden, Dir endlich ganz klare Grenzen zu setzen und zu thematisieren, unter welchen Umständen die Therapie weitergeführt werden kann (und wann diese vielleicht auch beendet werden muss, wenn sich bestimmte Verhaltensweisen nicht ändern).
Man hat als Patient eine gewisse Mit-Verantwortung und kann sich nicht einfach nur seinen Symptomen hingeben, ohne jeglichen Versuch, dagegen anzugehen oder sich zu regulieren. Und Du lässt Deinen Symptomen gerade einfach freien Lauf und zeigst keinerlei Willen, daran etwas zu ändern. Du entscheidest Dich, Dich so zu verhalten, und das immer und immer wieder, wie der Verlauf Deiner Themen zeigt.
Egal, was man Dir schreibt, Du änderst nichts an Deinem Verhalten, der Verlauf Deiner Themen zeigt ganz klar, dass Du das auch gar nicht willst. Du willst mit Deinem Verhalten erzwingen, dass Deine Therapeutin Deine Bedürfnisse von Versorgung erfüllt, das ist das, was Du willst, an einer Verhaltensänderung auf Deiner Seite hast Du gar kein Interesse, weil das ja nur die Versorgung durch die Therapeutin gefährden würde.
Das Problem an der Sache ist, dass Dein Verhalten gerade ganz exemplarisch belegt, warum so viele persönlichkeitsgestörte Patienten Schwierigkeiten haben, überhaupt einen Therapieplatz zu finden.
Es ist nämlich genau das Verhalten, dass ganz viele Therapeuten dazu bringt, gar keine persönlichkeitsgestörte Patienten mehr zu behandeln und dass diese Patientengruppe bei ganz vielen Therapeuten einen so dermaßen schlechten Ruf hat.
Man hat immer eine Mitverantwortung bezüglich des eigenen Verhaltens, man muss den Willen haben, etwas zu ändern, und den sehe ich bei dir aktuell gerade nicht.
Ich denke gerade an all meine (persönlichkeitsgestörten) Mitpatienten, die bis heute vergeblich versuchen, einen Therapieplatz zu finden, die sich Mühe geben, sich zu ändern und ihre Symptome in den Griff zu bekommen, die aber keine Chance darauf bekommen, weil sie ambulant keinen Therapeuten finden. Weil es immer mehr Therapeuten gibt, die grundsätzlich keine persönlichkeitsgestörten Patienten behandeln. Weil ein solches Verhalten, wie Du es an den Tag legst, viele Therapeuten nicht gerade dazu bringt, diese Patientengruppe behandeln zu wollen.
Du hast einen Therapieplatz bekommen, und den nutzt Du auf diese eine Art und Weise....
Zum wiederholten Mal: Ich weiß, wie schwer das alles ist! Aber es entschuldigt nicht, was Du tust. Wie ein von mir sehr geschätzter Chefarzt seinen Patienten immer sagt: Eine Diagnose ist keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten, man hat immer eine Wahl. (Wäre das nicht so, wäre Therapie ja gar nicht möglich)
Vielleicht denkst Du einfach mal darüber nach....
Über die Konsequenzen, die Dein Verhalten für Dich hat, aber auch darüber, dass Du damit auch anderen Patienten schadest.
14.05.2021 22:16 •
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