Zitat von Carmen:Da ich mich auf die Einnahme dieses Medis nur eingelassen habe, weil mir mein Hausarzt sowie auch der Neurologe dazu geraten haben, verzichtete ich auch bewußt auf das Lesen des Beipackzettels...
Tolle Ärzte ! Nicht, weil sie Dir Lorazepam verschrieben haben, das ist in Krisenzeiten völlig okay. Aber weil sie es Dir für einen recht langen Zeitraum und zur Dauereinnahme verschrieben haben - das ist m.E. unverantwortlich. Ich würde das Lesen des BPZ schleunigst nachholen. Da steht etwas von primärem Abhängigkeitspotenzial und wie kurz (!) man dieses Medikament eigentlich nur einnehmen soll. Lorazepam mit seiner relativ kurzen Halbwertzeit ist für so eine dauerhafte Einnahme sogar besonders schlecht geeignet. Leider gibt es trotzdem immer wieder Ärzte, die ihre Patienten so ohne weitere Aufklärung und ohne sinnvolle (auch medikamentöse) Therapieplanung ruhig stellen. M.W. haben schon einige Patienten, die auf diese Weise in eine Benzodiazepinabhängigkeit geraten sind, versucht, ihre Ärzte später zu verklagen. Mit bescheidenem Erfolg, denn im BPZ steht ja, dass die Dinger abhängig machen können...
Wenn Dir eine verspätete Einnahme schon so unangenehm auffällt oder Du tatsächlich die Dosis erhöhen musst, halte ich das für kein gutes Zeichen. BTW: Benzodiazepine können Depressionen auslösen und/oder verstärken. Dafür nimmst Du sie sicherlich noch nicht lange genug, aber auch das ist ein Grund, etwas an der Medikation zu ändern.
Zitat von Carmen:Ich weiß im Moment nicht, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme...
Ich würde die beiden Ärzte mal fragen, wie sie sich das mit der Abhängigkeit denn so vorgestellt haben und ob sie Alternativen anbieten können. Falls sie solche Bedenken nicht ernst nehmen, würde ich mir einen kompetenten Facharzt, also einen Psychiater, suchen. Und ich würde mit dem behandelnden Arzt - wenn ich schon den BPZ wegen einer Medikamentenphobie nicht lesen will - nicht nur besprechen, welche Hilfe ich von einem Medikament erwarten kann, sondern auch, ob es bzgl. der Risiken angemessen ist und wie und wann der Ausstieg aus der medikamentösen Behandlung zu planen ist.
Liebe Grüße
Christina
27.05.2008 12:54 •
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