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Anfang des Jahres hatte ich mir fest vorgenommen eine Therapie zu beginnen.

Mein Freund, der z.Zt. selbst noch in psychologischer Behandlung ist, empfahl mir doch einen Termin bei seiner Therapeutin zu machen, da er sehr gute Erfahrungen bei ihr gemacht hat, wenn er unter wegen einem Trauma in der Behandlung ist, wie es bei mir der Fall ist.

Gesagt, getan - Termin gemacht. Leider mit relativ langer Wartezeit, so sollte der 1. Termin am 31.05. sein. Doch kurz vor knapp habe ich Panik bekommen und den Termin sausen lassen.

Dann hatte ich meinen Mut zusammen genommen und einen Termin gemacht, der war letzte Woche am 11.07.
Doch was war? Ich habe es wieder mal nicht geschafft!

Immer kurz vor dem Termin, bekomme ich es mit der Angst zutun, gehe hypothetisch die Fragen durch, die mir gestellt werden könnten und dann ist von meinem Mut und meinem eigentlich ja vorhandenen Willen diese Therapie zu machen nicht mehr viel da.

War schon mal jemand in ähnlicher Situation und wie schafft man es am besten, seine Ängste zu überwinden und diesen Schritt endlich zu gehen, der einem doch so notwenig erscheint?


Danke im Vorraus!

18.07.2013 17:02 • 20.07.2013 #1


13 Antworten ↓


lass dich von deinem freund doch begleiten
vielleicht kann er ja mit im raum sitzen

A


Therapie - Ich mache immer wieder einen Rückzieher!

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Darf man erfahren weshalb du einen Therapeuten aufsuchen möchtest?
Was beängstigt dich an der Vorstellung mit einem Therapeuten über deine Probleme zu sprechen?

Es ist ja schon so, dass er sogar mitkommen würde und ich damit auch einverstanden war, dass er mich begleitet.
Fühle mich dann gleich sicherer, trotzdem habe ich jetzt schon 2 Mal den Rückzieher gemacht!


Die Therapie will ich machen, weil ich die ganze Zeit versucht habe zu verdrängen und das auf Dauer nicht nur mich belastet, sondern auch meinen Freund.

Vergangenes Jahr im Sommer wurde ich über einen gewissen Zeitraum regelmßig sexuell belästigt / auch mit Vergewaltigung (2x) und habe immer alles verdrängt, weil ich genug Stress hatte, der mich abgelenkt hat aber jetzt wird alles zu viel.

ist der täter jetzt im gefängnis?

dann kann man verstehen, dass du nicht gern darüber reden willst.
als ich in der therapie war und über vergangenes geredet habe,kam mir auch wieder alles
hoch und ich war nocht kaputter als sonst.

aber dadurch das ich darüber geredet habe, konnte ich auch ein wenig besser damit umgehen
und mich ein wenig besser fühlen.

Nein ist er nicht, ich habe bis auf mit meinem Freund auch noch mit Niemanden geredet und selbst meinem Freund habe ich nur grob geschildert, dass da was war, ohne Details.
Ich rede wirklich sehr ungern mit jemanden Auge in Auge über meine Probleme, erst recht bei Menschen, die mir was bedeuten (Gefühl eine Last zu sein, etc.).

Habe es im Umzugsstress auch alles einigermaßen verdrängen können. Jetzt kommt alles erst richtig hoch und das Dumme ist auch noch, dass ich kürzlich noch in eine andere Stadt gefahren bin, um noch was aus meiner damaligen WG abzuholen und wie es so kommen musste, habe ich ihn gesehen und er hat mich nur fett angegrinst.

Ich meine wenn ich schon so Schwierigkeiten habe reell mit jemanden darüber zu reden, wie soll das erst in der Therapie laufen, wo schon Angst habe, dass man mich mit Fragen nur so löchert.

der vorteil von einem therapeuten ist,du kannst über alles reden,aber hast keinen privaten kontakt
mit der person und du weißt,dass der therapeut nicht mit jemanden den du kennst darüber redet.
also kannst du dort dir ein wenig ballast von der seele reden

du bist jetzt also aus der stadt wo es passiert ist umgezogen?

hast du nie gedacht ihn anzuzeigen?

es könnte dir bei deiner genesung helfen,wenn du weißt das er bestraft wurde.

Wie wär's wenn du oder dein Freund der Therapeuthin sag(s)t, dass du eben nicht mit Fragen gelöchert werden willst und Angst davor hast ?
Bei der Therapeuthin brauchst du ja keine Angst haben, ihre eine Last zu sein - das ist ja ihr Job und scheinbar macht sie den ja ganz gut.

Kann es sein, dass du vor diesen Erlebnissen auch schon psychische Probleme hattest ?

Also ich wurde als Kind mal von einem Fremden (sexuell) belästigt - zwar nur minimal (hat nur meine Hand angefasst und mir Fragen wie Bist du nervös ? gestellt) - aber das war mir mega unangnehm und ich habe es noch lange bereut, dass ich mich kein bisschen gewehrt habe - und reden konnte ich eben auch ganz schlecht darüber - war mir halt unangenehm. Nur wenn ich eine Chance gehabt hätte, den Typen zu identifizieren, hätte ich wahrscheinlich Anzeige gestellt - einfach um aus meiner Opferrolle heraus zu kommen.

Aber für dich ist das keine Option ?

Ja, ich hatte vorher auch schon psychische Probleme, mit damaliger Therapie.


Ich war nach der Trennung meiner vorrigen Beziehung in eine WEG gezogen und hab jetzt zum Glück eine eigene, neue Wohnung.

Also war die WG im Endeffekt keine gute Idee ? (weil du dort mit dem Täter zusammen gelebt hast ?)
Ja, eine eigene Wohnung ist sicher was feines

Genau...
Ja, das auf jeden Fall. Nur jetzt da sich der Stress wegen Wohnung und Finanzen gelegt hat, verfalle ich noch mehr in's Grübeln, weil ich jetzt nicht mehr 100 andere Sorgen im Kopf habe, die mich sogesehen in der Zeit abgelenkt haben.

Hast du mal versucht, aufzuschreiben, was dich belastet - also einfach so für dich ?
Oft hilft es ja, sich gewisse Dinge von der Seele zu schreiben - das muss ja dann niemand lesen - kann aber, wenn man das (irgendwann) mal möchte.
Oder man schreibt was auf und zerstört das Papier danach - zerreißen, schreddern, wegschmeißen - oder auch verbrennen - aber das geht nur wenn man nen Kamin oder ähnliches zur Verfügung hat - wird sonst schnell gefährlich

In Bezug auf die Therapeutin könntest du dir ja vllt überlegen, was du bereit bist (beim ersten Termin) zu erzählen (muss ja nicht viel sein - vllt Dinge über deinen Alltag oder deine (psychische) Vorgeschichte) und dann könntest du der Therapeutin ja sagen, dass du erstmal nur Dinge von dir aus erzählen und keine persönlichen/bestimmte Themen betreffende Fragen gestellt bekommen möchtest.

Ja, das habe ich mal gemacht. Alles auf Papier geschrieben, aber ich hab mir das seitdem selbst noch nicht wieder durchgelesen, geschweigedenn jemand anderes. Hatte die 2 Zettel in eine Tasche gepackt, die ich selbst nicht mehr benutze und da müssten die heute noch drin sein.

Ja, ich überlege auch schon was ich da sagen soll und wie ich das erkläre, ich denke aber so ein Therapeut muss schon einiges über mein Leben erfahren um mir irgendwie zu helfen.

Hallo Akumu,

Ich bin schon sehr lange in Therapie, wegen Sex. mb. Ich habe im ersten Jahr gar nicht darüber persönlich sprechen können. Ich fing auch an aufzuschreiben und habe es dann der Therapeutin zum lesen gegeben. Je nach dem wie mir emotional zu Mute war, habe ich mal was darüber sagen können, mal nicht. Ichnhabe dann fast die Stunde über kaum gesprochen, wenn, nur in Fetzen. Die Therapeutin hat mich auch nicht gezwungen oder mich mit Fragen gequält, immer nur so, wie ich bereit war.
Wenn Du einen Therapieplatz hast, würde ich ihn annehmen, denn wenn Du mal sprechen kannst darüber, ist vielleicht kein Therapieplatz frei. Du kannst die Stunde schon lenken, wie Dir gerade zu Mute ist.
LG
Sonnenschein54

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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