Zitat von prinzessin22589:Um aufs Thema zurück zu kommen, es tut mir leid für dich, dass deine therapieerfahrung so schlimm war. Ich kann nicht nachvollziehen, warum du vor deiner VT zu negative aussagen zur VT gehört hast, mir sind solche jedenfalls nicht begegnet. Und ich kann nur wiederholen, für jede Person ist etwas anderes richtig. Und das du jetzt in der VT deine richtige und wirkungsvolle Therapieform gefunden hast ist doch super. Wieso kannst du dich nicht einfach darüber freuen ohne alles andere zu verteufeln. Du bist du und jemand anders ist jemand anders. Was mir allerdings auch wirklich unbegreiflich ist, warum du so häufig immer wieder die selbe Therapieform gemacht hast obwohl sie dir nicht hilft. Ein bisschen Eigenverantwortung gehört ja schon dazu. Beide Therapieformen haben ihre Berechtigung und führen zu Ergebnissen. Ob und für wen was passt muss jeder für sich sehen.
Warum man so lange da drin bleibt?
Weil man ständig manipuliert wurde, weil einem ständig diese Vorurteile über die VT eingebleut hat. Immer wieder haben Psychoanalytiker zu mir gesagt, VT wäre nur eine oberflächliche Therapie, eine Verhaltensdressur. Wortwörlich hat mir eine Analytikerin gesagt:Verhaltenstherapie bringt überhaupt nix. Wenn Sie das machen, können Sie Psychotherapie gleich ganz bleiben lassen! usw...Ich könnte x solcher wortwörtlichen Zitate aus Analytikermund nennen. Die psychodynamisch arbeitenden Therapeuten haben sich von jeher als was Besseres betrachtet und haben die VT arrogant von oben runter belächelt. Und das ging genau bis zu dem Zeitpunkt, wo die VT-Therapeuten schwerkranke Patienten erfolgreich behandelt haben, an denen die anderen Therapieschulen sich die Zähne ausgebissen haben.
Warum ich mich nicht einfach freuen kann?
Weil diese Therapieverfahren und zugehörigen Therapeuten mein Leben ruiniert haben. Für andere, die das in einem Forum lesen, ist es eine Randnotiz, das geht zu einem Ohr rein und zum anderen raus. Es ist schneller vergessen, als es gelesen wurde. Aber ich muss mit den Folgen und mit den Verlusten leben und daher hab' ich jedes Recht, mich darüber zu beklagen und gegen diese verantwortunglose Vorgehensweise in diesen Therapierichtungen vorzugehen.
Die Kritik an der psychoanalytischen Therapie ist seit den 1980igern weltweit ein Riesenthema in der Psy-Szene gewesen. Die Analytiker haben dies immer abgetan. Hintergrund dafür vermutlich die eigenen wirtschaftlichen Interessen und Narzissmus.
Aber wenn man heute hinschaut, dann verdichten sich die Hinweise darauf, dass man es mit einer Therapieform zu tun hat, die nur einer ganz eng eingrenzbaren Patientengruppe helfen kann und allen anderen schadet sie z.T massiv oder ist einfach nicht wirksam, was gleichfalls ein Schaden bedeutet, weil Kraft und Zeit und Geld in eine unwirksame Therapiemethode fließt, die dann für den Gesundungsprozess verloren gehen.
So schön es auch für einzelne ist, wenn ihnen geholfen wurde, aber diese Erfolge hätten sie auch in anderen Therapieverfahren erreichen können und meistens sogar noch mehr. Und wenn eine Methode vielleicht 100 Menschen hilft, aber dafür 1000 andere kaputt macht, dann ist sie für mich eine zu gefährliche, um sie auf dem Markt zu lassen.
Es wird von immer mehr modernen Forschern so gesehen, dass viele Grundannahmen der PA nicht bewiesen sind und z.T. auch nicht stimmen und sie ist - nach meinem Dafürhalten - ein Auslaufmodell in der Psychotherapie. Aber davon erzählt einem kein Analytiker was. Und für schwerkranke Patienten geht das nicht, dass sie sich noch überall Infos suchen müssen usw. Ich hätte nicht die Kraft dafür gehabt und es war ohnehin egal, weil wenn eine Klinik im Hintergrund ist, die eine Therapieindikation für ein Verfahren festgelegt hat, lehnen einen die anderen Therapeuten ab, mit der Begründung, dass sie nicht anbieten, was der Indikation entspricht. Ich bin weder blöde, noch unselbständig, aber man wird da so eingesponnen, manipuliert und unter Druck gesetzt, immer wieder beschwichtigt, irgendwelche Erklärungen vorgeschoben, dass man da nicht mehr rauskommt. Der Hintergrund ist einfach: Die sind überzeigt von ihrer Methode, glauben dran, dass sie den Patienten das Bestmögliche angedeihen lassen und so wird's dann vermittelt. Kein lablier, hochsuizidaler Mensch ist in der Lage, sich da noch rauszustrampeln, dafür ist er längst zu abhängig geworden von therapeutischer Hilfe. Es haben halt nicht alle Patienten nur ein paar kleine Probleme oder einzelne Symptome, sondern manche sind halt totkrank.
Genau die hat man früher aufgrund der hohen Stundenzahl und Frquenz in PA geschickt. Heute weiß man, dass bei Traumapatienten und sehr labilen Patienten PA, abgesehen von Traumatherapien der neuen pa Therapie, kontraindiziert sind, weil die Gefahren und Risiken für diese Patienten viel zu hoch sind und eine massive Verschlechterung zu erwarten ist.
Früher galt die PA als die Elite-Therapieform. Im Laufe der Zeit stellt sich raus:
Nicht bei Borderlinern, nicht bei PTBS, nicht bei komplexer PTBS, nicht bei Schizophrenen, nicht bei Zwängen, bei Angststörungen ist VT indiziert....
So geht's jeden Tag weiter. Ich bin mal gespannt, wo die PA, die einst davon ausging, dass sie alles, was überhaupt heilbar ist, heilen könnte, am Ende noch als Anwendungsgebiete übrig hat?
Die PA wirkt auf's Frontalhirn und reduziert die frontale Kontrolle auf's limbische System. Bei allen psychischen Erkrankungen, die wir kennen, ist das aber höchst selten angebracht. Viele Störungsbilder brauchen aber eine Stärkung der frontalen Kontrolle und eine PA führt hier zu einer Verschlechterung.
Die Schwächung der frontalen Kontrolle führt dazu, dass Menschen impulsiv werden, dh fremd- oder autoaggressive Tendenzen verstärkt oder ausgelöst werden, die Menschen werden z.T. regelrecht arbeitsunfähig und lebensunfähig, verlieren damit wichtige psychische Funktionen. Es ist verheerend, was eine PA anrichten kann und so einfach, wie die Schäden herbeizuführen sind, sind die leider nicht wieder rückgängig zu machen.
Die PA und TP sind als mit Übertragung, Regression und aufdeckend arbeitende Therapieverfahren extrem riskant und schadensträchtig, viel mehr als die VT.
Die PA ist die Therapierichtung, die das größte Risiko für Therapieschäden hat, eben aufgrund des oben Gesagten.
Ich gönne jedem, wenn er zufälligerweise zu den wenigen Patienten gehört, die wirklich von einer PA profitiert haben, trotzdem kann man das nicht mehr so weiterlaufen lassen, dass eine solche Therapieform, die schon seit Jahrzehnten Menschen kaputttherapiert hat, kritiklos und verherrlichend dargestellt wird.
Für die meisten Patienten wird eine PA keinen Sinn machen, trotzdem werden Psychoanalytiker ihnen ihre Therapieform aufschwatzen, weil sie
a) meistens selber zu wenig darüber wissen, wie es um die neurobiologische Wirkung ihrer Therapieform bestellt ist und weil sie die Neurobiologie von Störungen nicht genau kennen, so wird es immer wieder passieren, dass Menschen die falsche Indikation gestellt bekommen und sich danach dann aber unglücklicherweise alle orientieren werden,
und
b)weil auch Psychoanalytiker und Tiefenpsychologen Geld verdienen müssen, oft nix anderes gelernt haben, keine Fortbildung machen und somit dann auch nie merken, dass sie auf einem veralteten Stand sind und daher auch recht ineffektive bis schädliche Therapien durchführen.
Um Ausreden, wenn's dann schief geht, sind sie auch nie verlegen. Man schiebt es auf den Patienten, auf Widerstände oder auf die Schwere der Erkrankung allgemein. Und damit sind die Leutchen dann fertig und beenden die entgleiste Therapie.
Es nützt leider den Patienten, die in diesen Therapien verheizt und geschädigt wurden, überhaupt nix, wenn ein paar andere von so einem pa Verfahren profitiert haben. Und wie gesagt, ich denke, dass die Patienten durchaus mit einer VT noch viel mehr hätten erreichen können als in einer PA. Die PA und TP sind in Wirklichkeit armseelige Therapien, die wenige Interventionstechniken haben, wenig Hilfen stellen, wenn echtes Kow-How bieten. Reine Mogelpackung mit hohen Risiken.
Die VT ist das ganze Gegenteil davon: Kommt nicht mit stolz geschwellter Brust daher und schwingt große Reden, sondern bringt Therapieerfolge.
Es kann letztlich jeder machen, was er will. Aber ich finde, eine echte Entscheidung in Eigenverantwortung kann Patient nur da treffen, wo die Karten offen auf dem Tisch liegen und auch die methodischen Mängel, die Schwächen, die Riskien benannt wurden, wo also die gesetzlich vorgesehene Aufklärung stattgefunden hat. Aber genau diese Aufklärungspflicht wird in der ps ychodynamischen Therapeirichtung von ganz vielen dazu missbraucht, ihr Verfahren als Goldstandard hinzustellen und von der VT ein düsteres Bild zu zeichnen.
Genau dieser Hetze und Fehlinfo möchte ich entgegentreten, damit es andere leichter haben, an eine wirksame Therapie zu kommen, als es mir gemacht wurde.
Ich bin unparteiisch in der Form, dass ich früher pro psychodynamische Verfahren war, nun, nachdem ich gesehen habe, was die können und wo ich weiß, wie ich kaputt gemacht wurde und das ich damit gar kein Einzelfall bin, sondern der Regelfall, bin ich klarer Gegner geworden. Und nachdem ich gesehen habe, was man mit VT erreichen kann, bin ich vom einstigen eher anti-vt eingestellten kritisch denkenden Menschen zum VT-Befürwirter geworden. Im Unterschied zu den meisten Therapiepatienten habe ich mehrere Verfahren kennengelernt und hab' mich aber auch mit den wissenschaftlichen Hintergründen auseinandergesetzt und wie sich herausstellte, kehren sich auch immer wieder ausgebildete Analytiker von ihrer Therapieschule ab, weil sie diese nicht mehr vertreten können.
PA-Patienten, bei denen es erfolgreich gelaufen ist, wissen das alles idR nicht und reagieren dann mit völligem Unverständnis, glauben , jemand zieht da das Therapieverfahren unbegründet durch den Dreck, das ihnen geholfen hat. Aber das ist ein sehr begrenzter Blickwinkel, der halt vieles unter den Tisch fallen lässt.
Die Wirklichkeit ist die, dass PA ein Verfahren ist, das aus grauer Vorzeit stammt, dass für eine andere gesellschaftliche Epoche mit einer anderen Sozialisierung entwickelt wurde, dass alle Modifikationen die eigentlichen Mängel innerhalb dieser Therapien nicht wirklich effizient aufheben, denn wenn sie das tun würden, wäre es inhaltlich keine PA bzw. TP mehr, und dass sie aufgrund ihrer Wirkung auf das Großhirn (insbesondere Fronatlhirn) leider bei vielen Menschen schwere Schäden auslöst bzw. verschlimmert und sich das 1 : 1 auf die psychische Verfassung der Betroffenen niederschlägt. Menschen suizidieren sich, gehen auf andere los, verelenden, landen im Messitum und und und....Das alles können Folgen von PA sein, weil sie die frontale Kontrolle auf's limbische System reduziert.
Kurz gefasst: Wenn PA bei der falschen Patientengruppe angewandt wird und das wird sie sehr oft, dann sind massive Verschlechterungen vorprogrammiert. Man würde meinen, das Analytiker das wissen. Tun sie nicht, viele wissen nicht, wie ihre Methode wirkt, viele wissen nix von Nebenwirkungen und Risiken von Therapie.
Sorry, für's Zutexten, aber vielleicht macht das jetzt klarer, warum hier in diesem Bereich endlich mal Klartext gesprochen werden sollte. Mir sind die Patienten und deren möglichst beste Versorgung im Gesundheitssystem wirklich wichtiger als die finanziellen Eigeninteressen der PA und TP.
Wer sich mit der Neurobiologie von psychischen Störungen befasst, sieht sehr schnell, dass die übertragungsfokusierten Therapieverfahren großer Schund sind und dass sie nur für ganz wenige Patienten überhaupt in Frage kommen können. Dargestellt werden sie immer noch so, als könnte man sich einfach ein Therapieverfahren aussuchen, das einem halt persönlich gefällt. Es ist nicht so beliebig, genauso, wie mir auch z.B bei einer Wirbelsäulenverletzung kein Hustensaft helfen kann, muss auch in der Psychotherapie die Behandlungsform zur Störung passen, damit sie helfen kann. Daher ist auch der Threadtitel so gewählt worden.
LG