enana
ich brauche mal dringend eure Meinungen. Mittlerweile habe ich keine Ahnung mehr was richtig ist und was falsch.
Ich habe bis jetzt nie wirklich Diagnosen bekommen an denen gearbeitet wird - es kam nur immer mal wieder zur Sprache was es sein könnte. Also im Raum stehen Agoraphobie, Emetophobie, soziale Phobie, Zwänge, Depressionen und Panikattacken.
Ich habe die letzten Jahre trotz der Ängste weiter gemacht. Hab versucht mich abzulenken, war arbeiten, habe versucht die Angst zu unterdrücken. Mit der Zeit ging es mir gesundheitlich immer schlechter, v.a. auch körperlich, was die Psyche dann noch mehr belastet hat. Ich leider unter Dauerübelkeit, starkem Schwindel, Atemnot, Magendruck. Ich bin irgendwann nur noch wie ein Zombie in die Arbeit - vor, während (aufm Klo) und nach der Arbeit weinend. Ich hatte keine Kraft mehr. Mein Arzt hat mich daraufhin krank geschrieben. Ich habe mir dann einen Therapieplatz gesucht und nach ca. 8 Monaten hatte ich einen Platz bzw. die erste Probesitzung. Bis dahin war alles soweit okay. Therapeut schien auch in Ordnung zu sein. Ich hatte dann im Mai zwei Probesitzungen, dann war der Therapeut krank und hat mich vergessen einzuplanen. Ich musste dann 6 Wochen auf den nächsten Termin warten. Habe auch immer brav meine Zettel ausgefüllt die ich bekommen habe und bin trotz aller Ängste pünktlich zu jedem Termin erschienen - obwohl ich echt Schwierigkeiten mit dem raus gehen und Terminen allgemein habe. Ich hatte dann Ende Juni nach 6 Wochen Unterbrechung die letzte Probesitzung.
Am Juli war dann der Antrag der KK durch und wir konnten offiziell anfangen. Erst noch viel Diagnostik, Vergangenheit, Leben, Ist-Zustand. Das waren genau 2 Termine. Da meinte er, ja damit könne man arbeiten. Dann war er 7 Wochen in Sommerpause.
Ich hatte dann Mitte September den 3. offiziellen Termin. Plötzlich meinte er hier schon (nach 7 Wochen Pause) er wisse nicht recht, ob er mir überhaupt helfen kann - wir sehen uns in 3 Wochen wieder - früher kann ich nicht. Ich erst mal geschluckt.
Jetzt gestern war der 4. Termin und er meinte ganz offen er gerate bei mir an seine Grenzen - aber nein, hoffnungsloser Fall würde er es nicht nennen. Er wollte dann wissen, was ich die letzten 3 Wochen gegen die Ängste getan hätte. Ich meinte, ja wie immer, aushalten und ablenken, was aber nicht funktioniert. Er meinte dann, wenn ablenken nicht funktionieren würde, wüsste er auch nichts anderes. (Ich habe ja, wie oben geschrieben, immer weiter gemacht und mich abgelenkt, was aber nicht geholfen hat. Wenn ich mich ablenken könnte, bräuchte ich ja keine Therapie. Andere Möglichkeiten haben wir nie besprochen). Dann fing er mit Medikamenten an. Ich meinte dann, dass ich doch auch Angst vor den Nebenwirkungen hätte - daraufhin meinte er: oh ja sogar sehr heftige. Klar soll man nicht lügen - aber so vor den Latz knallen, dass das eh keine Option ist, fand ich schon krass.
Naja dann ging es weiter und dann meinte er ich solle mich mit der Emetophobie nicht so anstellen. Ein normaler Magen-Darm-Infekt dauert ja nur 3 Tage - das würde ich schon überleben. Ich habe mich wie der letzte Idiot gefühlt. (Ja wie kann ich denn vor so einer Lappalie nur Angst haben)
Daraufhin meinte er, dass es eben Leute auf der Welt geben muss, denen es schlecht geht, kann ja nicht sein, dass es allen gut geht. Ich müsste halt damit leben, dass ich eine von den Personen bin, die ein schei. Leben führen ( Gut, so extrem hat er es nicht gesagt, aber dass ich eben akzeptieren muss, dass ich zu den Leuten gehöre, denen es eben schlecht geht).
Ich meinte dann, dass ich eben immer auch so schrecklich müde und kraftlos bin. Teils bin ich so müde und kraftlos, dass ich beim laufen schwanke. Und ich liege nicht nur im Bett. Ich muss mich wegen meiner privaten Situation bewegen. Das hilft aber nicht gegen die üble Müdigkeit - da unterstellt der mir, bzw. fragt, ob ich denn überhaupt was verändern möchte.....
Ich war dann gestern so geschockt, dass ich wie in Watte gepackt war- erst heute morgen sind die Dinge so wirklich zu mir durchgedrungen.
Bin ich so ein hoffnungsloser Fall?
Was mache ich denn mit einem Therapeuten, der nach 4 Sitzungen sagt er könne mir nicht helfen?
Muss ich es tatsächlich akzeptieren wie es jetzt ist? Klar, ich werde kein Superdupi Leben führen, dass mir auch klar, aber so vor mich hin vegetieren wie jetzt?
Habe ich so eine verschobene Wahrnehmung? Sind alle Therapeuten so und ich denke einfach nicht normal?
Ich hatte eigentlich sehr viele Hoffnungen in die Therapie gelegt und jetzt bin ich am Ende angekommen? Lohnt es sich überhaupt einen anderen Platz zu suchen, wenn eh alles vergebens ist?
Ich bin echt .....
13.10.2017 07:39 • • 16.02.2018 #1