Ich habe mal eine Frage an diejenigen, die sich vielleicht (vor allem nach längerer Therapie) dazu entschieden haben, ihren Therapeuten zu wechseln.
Kurz meine Situation:
Ich bin seit 2 Jahren bei meiner Therapeutin und mittlerweile in Gruppentherapie seit Mai. In der Gruppe bin ich so ziemlich die einzige (von 5 + ich) die aktuelle und akute „Probleme“ hat, die sie bereden möchte. Die anderen sind alle schon länger da und erzählen entweder nie etwas oder nur ganz selten ein paar Dinge die zb im Alltag schwer für sie waren, im Großen und Ganzen sagen sie aber immer, dass es ihnen gut geht und sie das auch freut. Für mich ist das prinzipiell kein Problem, denn ich freue mich für jeden dem es besser geht als mir. Wie gesagt ist das alles bei mir sehr akut und ich hab allerlei Symptome, Empfindungen und Dinge, die mich belasten und über die ich gern reden möchte. Das Feedback der anderen ist immer so ziemlich gleich, was ich auch nachvollziehen kann, was sollen sie auch anderes sagen? Meine Therapeutin sitzt natürlich dabei… aber irgendwie wars das auch. Vor allem in letzter Zeit sitzt sie immer da, als ob sie nur die Zeit abwartet. Kaut Kaugummi, gähnt und guckt auf die Uhr. Ich bin was sowas angeht eigentlich auch nicht sehr empfindlich, ich bin jung und störe mich auch nicht daran, wenn mir mal einer so gesehen ins Gesicht katscht Aber anderweitig kommt von ihr eben kaum Beteiligung. Ab und zu mal eine Frage, aber sehr selten. Wenn ich mal wieder von meinen allerhand Symptomen erzähle, was ich total hasse, da jeder der es kennt weiß, dass sich eh alle denken, „ach jetzt hat sie das und morgen das und übermorgen das“ . dann ist sie sehr abweisend und sagt auch immer (tiefenpsycholog. Behandlung), dass ich von der Symptomebene weg soll. Würde ich sehr gern aber ich weiß nicht so recht wie? Und wie ich auf Ursachensuche gehen soll, so ganz allein. Ohne gegenseitige Anregung aus der Gruppe oder eben durch die Therapeutin. Ich hab dort nur noch Fragezeichen im Kopf und fühle mich komplett sinnlos.
Was ich vielleicht noch erwähnen kann: Neulich ist jemand in der Gruppe auch etwas sauer geworden (leider die einzige Person die es anscheinend etwas ähnlich sieht wie ich) und hat eine andere Person konfrontiert, warum sie eigentlich zur Gruppe kommt, wenn sie doch nie etwas bereden will und immer sagt „darüber möchte ich jetzt nicht reden“. Und die Person äußerte eben auch, dass sie sich momentan fragt, was ihr diese Gruppentherapie positives gibt und inwiefern sie das alles weiterbringt. Ich fand die Äußerungen gegenüber der anderen Person nicht angebracht und war auch etwas „schockiert“ aber die frage bezüglich dessen, wie gewinnbringend das alles hier ist, habe ich mir eben auch schon gestellt.
Falls ihr noch Fragen dazu habt oder ich was wichtiges vergessen habe, fragt gerne.
Meine Frage ist jedenfalls: Ging es jemanden ähnlich? Habt ihr euch nach längerer Therapie bei einem Therapeuten dazu entschlossen, zu wechseln? Wie habt ihr euch die Entscheidung leichter gemacht?
Ich finde die Entscheidung den Therapeuten zu wechseln total schwer. Schließlich kennt sie mich 2 Jahre und diese ganze Arbeit von 2 Jahren nochmal mit jemanden zu machen, schreckt mich auch ab. Zumal einem auch die Krankenkasse im Nacken sitzt, Therapie wird ja nicht in endloser Verlängerung bewilligt.
Ich bin für jeden Rat dankbar, ich weiß nicht so richtig, wie man hier eine sinnvolle und richtige Entscheidung trifft (bin eh kein Entscheider . ) Ich habs natürlich in der Gruppe schon mal erwähnt, dass ich mich momentan frage, inwiefern mich das weiterbringt.
Danke
14.11.2022 23:00 • • 17.01.2023 #1