Vielen Dank für die nette Begrüßung und die Antworten.
Natürlich ist das, was ich beschrieben habe, nur ein Bruchteil dessen, was in mir vorgeht und was meine Ängste ausmacht.
Das mit dem Spazieren gehen ist eine gute Idee und sollte ich wirklich mal in die Tat umsetzen.
Was mache ich, wenn ich zu hause bin? Ich schreibe an einem Buch. Ich bin leider jemand, der immer was zu tun haben muss, obwohl ich auch gerne lese. Ich brauche aber sehr lange für ein Buch, weil ich mich seltenst mal einfach so hinsetze oder lege und lese.
Ich arbeite sehr viel und gerne, aber vermutlich, weil ich mir nich unnütz vorkommen möchte. Ich mache natürlich auch den ganzen Haushalt. Also meine Frau braucht sich um nichts mehr zu kümmern. Ich koche (eine Leidenschaft von mir) und ich mache die Wäsche und bügel ^^
Ich habe im Moment nicht daran gedacht, eine weitere Therapie zu machen. Dazu müsste ich kurz erklären, wie das bei der letzten Therapie abgelaufen ist:
Ich war also vier Wochen da. Und mir war von Anfang an klar, dass ich da war um zu reden, und ich lernte auch schnell, dass mir reden hilft. Und ich redete über meine Probleme. Bereits von Anfang an. Da waren stellenweise Leute schon seit zwei Monaten und die hatten immer noch nichts von sich erzählt. Ich nahm die Therapie von Anfang an an. Bereits in der ersten Woche heulte ich in der Gruppentherapie, ließ also meinen Gefühlen komplett freien lauf. Meine Frau bemerkte bei mir sehr schnell, dass mir die Therapie gut tat. Ich merkte es auch selber. Mir ging es wieder besser.
Dann fragte mich meine Therapeutin, was ich nach dem Klinikaufenthalt machen möchte und ich sagte ihr, dass ich mir eine Selbsthilfegruppe suchen werde, weil ich gemerkt habe, dass mir das Reden in der Gruppe am meisten hilft. Sie stimmte mir voll und ganz zu.
Dann, drei Tage nach diesem Gespräch, hieß es plötzlich, dass man mir dort nicht helfen können. Sie sagten nicht, sie könnten mir nicht weiter helfen. Nein, sie könnten mir gar nicht helfen. Und keiner hatte mir wirklich erklärt, wieso eigentlich. Weshalb kann man mir nicht helfen? Man sagte mir, die Beendigung der Therapie wurde gemeinsam mit der Krankenkasse beschlossen. Aber ich ging zur Krankenkasse und dort konnte man mir auch nichts sagen. Oder man wollte nicht.
Das war das dritte mal, dass ich versucht habe, etwas gegen meine Angsterkrankung zu unternehmen.
Das erste Mal - ich war selbständig -, musste ich leider erfahren, dass Psychotherapien nicht in meinem Paket enthalten sind, und meine private Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt.
Beim zweiten Mal war ich bei einem Psychiater, der mir erzählte, dass ich gerne bei ihm in Behandlung gehen könnte, aber ich müsste bedenken, wenn ich einmal nicht kann, aus welchem Grund auch immer, und nicht wenigstens zwei Tage vorher bescheid sage, dann darf ich die Stunde selber bezahlen.
Klar, ich verstehe das ja auch. Aber das erzählt er jemanden, der sowieso Angst hat, überhaupt die Wohnung zu verlassen. Zu dem Zeitpunkt nahm ich noch keine Tabletten. Und dieser Psychiater erwähnte noch nciht einmal, dass es solche Tabletten überhaupt gibt. Wenn ich die da schon genommen hätte, hätte ich die Therapie beginnen können. Aber ich wusste nicht, dass es solche Tabletten gibt, und er hatte es auch nicht erwähnt.
Die Tabletten bekam ich dann erst im Zusammenhang der Tagesklinik.
Solche Geschichten mit Ärzten zieht sich schon mein ganzes Leben hindurch.
Bei der Bundeswehr wurde ich als Simulant beschimpft, weil ich Kreislaufprobleme hatte, schon mein Leben lang, und kein Arzt mich dahin gehend wirklich mal untersuchen wollte. Seit der Tagesklinik glaube ich, dass meine Kreislaufprobleme, die ich schon seit meiner Kindheit habe, eventuell bereits die Angsterkrankung gewesen sein kann. Ich gehe schon mein Leben lang zu Ärzten, wegen den Kreislaufproblemen. Aber nie wurde irgendetwas gefunden.
Dann, bevor das mit der Angsterkrankung akut wurde, ging ich zum Arzt, weil ich Rückenschmerzen habe (es wurde nichts gefunden), weil ich unter Schlafstörung leide (O-Ton des Arztes: Sie haben halt einen leichten Schlaf) und und und
Ich selbst kam irgendwann auf den Trichter, dass das alles psychosomatischer Natur sein könnte und begann dann dahin gehend zu forschen.
Ich habe einfach das Gefühl, Ärzte können oder wollen mir nicht helfen. Noch mal in eine Klinik? Wieder allen möglichen Leuten meine Lebensgeschichte erzählen, mich ihnen zu öffnen um am Ende wieder vor die Tür gesetzt zu werden? Danke, aber wir können ihnen leider nicht helfen!
Ich weiß, dass ich mich irgendwann wieder aufrappeln muss, aber ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was das Ende der Tagesklinik ein Schlag ins Gesicht für mich war.
So, jetzt höre ich erst einmal auf. Hat gerade ein Film angefangen den ich sehen will ^^
Machts gut und bis die Tage.
Quiety