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ich bin gerade total am ende und wieder fast so weit, meine wohnung nicht mehr verlassen zu können

ich denke gerade über eine stationäre therapie nach, weil ich befürchte, dass mir mit einer normalen therapie nicht mehr schnell genug geholfen werden könnte. ich hab es einfach wieder zu weit kommen lassen

habt ihr erfahrungen gemacht mit stationären therapien? positive oder negative? in welchen fällen könntet ihr sie weiterempfehlen?

verzweifelte grüße,

rather_ripped

04.07.2009 19:28 • 05.07.2009 #1


8 Antworten ↓


Zitat:
ich hab es einfach wieder zu weit kommen lassen Sad


Was?

A


Stationäre therapie?

x 3


Zitat von pax:
Zitat:
ich hab es einfach wieder zu weit kommen lassen Sad


Was?


naja ich bekomme es seit 1,5 jahren (damals wurde mir schon zu einer stationären therapie geraten) nicht hin, mir einen therapieplatz zu suchen. und von monat zu monat wurde mein zustand wieder schlimmer und jetzt bin ich wie gesagt kaum mehr in der lage meine wohnung zu verlassen...

Zitat von rather_ripped:
habt ihr erfahrungen gemacht mit stationären therapien? positive oder negative?
Positive. Guckst Du hier.

Zitat von rather_ripped:
in welchen fällen könntet ihr sie weiterempfehlen?
In Fällen wie Deinem. Aber achte darauf, dass es eine verhaltenstherapeutisch arbeitende Klinik ist. Wenn es jetzt sehr akut und eilig ist, käme notfalls auch eine Psychiatrie in Frage - sofern sie eine verhaltenstherapeutische Psychotherapiestation haben. Das kannst Du erfragen. Vielleicht gibt es auch tagesklinische Alternativen. Das Problem bei psychosomatischen (Kur)Kliniken ist leider die oft lange Wartezeit. Die kann man zwar mit einer sog. Akuteinweisung verkürzen, dann dauert's aber trotzdem gerne ein paar Wochen.

Nur Mut! Wenn Du so zu Hause versackst, wird Dir eine stationäre Therapie voraussichtlich sehr viel bringen - sogar mehr, als Du jetzt Angst davor hast.

Liebe Grüße
Christina

Ich denke, in deinem Fall ist halt auch wichtig wie die Nachversorgung aussieht. Denn eine stationäre Therapie schottet dich ja strenggenommen auch von deinem Alltag ab und ist in dem Sinn eine künstliche Situation.

Hey rather_ripped!

Falls es dir etwas hilft, ich befinde mich momentan in einer ähnlichen Lage wie du. Mein 6. Semester befindet sich nun auch gerade in der Endphase und alle Klausuren stehen bevor. Ich habe selbst bemerkt, dass es in den letzten Wochen wegen meiner Angst viel schlimmer ist, als es zuvor war. Seit ca. 4 Tagen ist es zusätzlich draußen noch so heiß. Fast jede Nacht wache ich auf und stehe kurz vor einer Panikattacke. Auch beim täglichen Lernen überkommt mich andauernd das Gefühl vom Verrücktwerden. Ständig kreisen meine Gedanken auch um meine Atmung.

Aber ich weiß auch, dass es dafür eine einfache Erklärung gibt. Innerlich beschäftigt uns etwas. Mich beschäftigt beispielsweise der ganze Lernstress, ob ich auch alles schaffe bis zu den Prüfungsterminen. Und dich beschäftigen auch allerhand bevorstehende Termine. Ich weiß nicht, ob du dich schonmal mit der gerneralisierten Angststörung befasst hast...man befasst sich mit Sorgen, wo man denkt man schafft das alles nicht und setzt sich im Unterbewusstsein total unter Stress.

Versuche deine Gedanken nicht zu verdrängen und innerlich nicht Sätze wie WAS wäre wenn aufzuschaukeln, sondern versuche Lösungsansätze zu bilden, was du mit bestimmten Situationen in der Zukunft machen kannst.

Nehmen wir als Beispiel dein Referat! Frag dich doch selbst mal, vor was du eigentlich genau Angst hast? Sind es die Symptome, die du befürchtest oder sind es die Bemerkungen anderer vor denen du Angst hast? Und dann sie dir die Gegenseite einmal an: Ist es denn überhaupt wichtig sich solche Gedanken zu machen? Oder ist es nicht einfach sinnvoll, dass man sich so gut wie möglich auf den Vortrag vorbereitet und dann mit einem Gefühl dort reingeht: Egal was passiert, ich habe alles bestens ausgearbeitet und mehr als ein paar Kritikpunkte kann ich von den anderen gar nicht bekommen.

Mir ging es vor 2 Wochen genauso. Ich musste einen Vortrag über eine dreiviertel Stunde halten. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht und alles immer und immer weiter aufgeschaukelt, bis ich am Ende (trotz meiner Migräne, die ich durch die ganzen Sorgengedanken bekommen habe) mit totalen Angstgefühlen all meinen Mut zusammengepackt habe und mich vorne hingestellt habe und zu erzählen begonnen habe. Du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe mich so schrecklich gefühlt, den ganzen Vortrag über, ich habe schweißnasse Hände gehabt, habe gedacht ich fliege über meinen Vortrag, dachte ich könnte jeden Augenblick umfallen.....

ABER WEI?T DU WAS: Ich lebe immernoch! Und jetzt das Tollste: Am Ende sagten mir meine Kommillitonen, dass ich ja gar nicht aufgeregt gewesen wäre...Was sagt uns das? Es sind einfach nur unsere ständigen Sorgen und Gedanken, die unseren Körper auf eine Flucht vorbereiten, aber niemand bekommt davon etwas mit. Nur wir selbst! Und das schönste an der ganzen Sache ist: Als ich den Vortrag hinter mir hatte war ich so stolz auf mich. Trotz meine ganzen Gefühle hatte ich es geschafft und vor allem keiner hat etwas von meiner Angst mitbekommen!

Ich würde dir wünschen, dass du einfach all deinen Mut zusammen nimmst und dein Studium durchziehst! Sag dir einfach: Was soll mir passieren? Was sind denn eigentlich die Vorteile und Nachteile, wenn ich fliehe und mich von meinem Studium zurückziehe? Stell dir die Vorteile und Nachteile gegenüber und entscheide dann, was das Beste für dich ist. Aber umso mehr du fliehst umso schwieriger wird es wieder ein normales Leben zu führen! Glaube mir, es gibt so oft schlechte und gute Tage! Wende der Angst nicht deinen Rücken zu, sondern blick ihr einfach ins Gesicht! Du schaffst es!

Such dir Unterstützung durch eine Verhaltenstherapeutin. Das ist wirklich das Beste was du machen kannst...und dann kämpfe einfach!

Zitat von Sunray:
Hey rather_ripped!

Falls es dir etwas hilft, ich befinde mich momentan in einer ähnlichen Lage wie du. Mein 6. Semester befindet sich nun auch gerade in der Endphase und alle Klausuren stehen bevor. Ich habe selbst bemerkt, dass es in den letzten Wochen wegen meiner Angst viel schlimmer ist, als es zuvor war. Seit ca. 4 Tagen ist es zusätzlich draußen noch so heiß. Fast jede Nacht wache ich auf und stehe kurz vor einer Panikattacke. Auch beim täglichen Lernen überkommt mich andauernd das Gefühl vom Verrücktwerden. Ständig kreisen meine Gedanken auch um meine Atmung.

Aber ich weiß auch, dass es dafür eine einfache Erklärung gibt. Innerlich beschäftigt uns etwas. Mich beschäftigt beispielsweise der ganze Lernstress, ob ich auch alles schaffe bis zu den Prüfungsterminen. Und dich beschäftigen auch allerhand bevorstehende Termine. Ich weiß nicht, ob du dich schonmal mit der gerneralisierten Angststörung befasst hast...man befasst sich mit Sorgen, wo man denkt man schafft das alles nicht und setzt sich im Unterbewusstsein total unter Stress.

Versuche deine Gedanken nicht zu verdrängen und innerlich nicht Sätze wie WAS wäre wenn aufzuschaukeln, sondern versuche Lösungsansätze zu bilden, was du mit bestimmten Situationen in der Zukunft machen kannst.

Nehmen wir als Beispiel dein Referat! Frag dich doch selbst mal, vor was du eigentlich genau Angst hast? Sind es die Symptome, die du befürchtest oder sind es die Bemerkungen anderer vor denen du Angst hast? Und dann sie dir die Gegenseite einmal an: Ist es denn überhaupt wichtig sich solche Gedanken zu machen? Oder ist es nicht einfach sinnvoll, dass man sich so gut wie möglich auf den Vortrag vorbereitet und dann mit einem Gefühl dort reingeht: Egal was passiert, ich habe alles bestens ausgearbeitet und mehr als ein paar Kritikpunkte kann ich von den anderen gar nicht bekommen.

Mir ging es vor 2 Wochen genauso. Ich musste einen Vortrag über eine dreiviertel Stunde halten. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht und alles immer und immer weiter aufgeschaukelt, bis ich am Ende (trotz meiner Migräne, die ich durch die ganzen Sorgengedanken bekommen habe) mit totalen Angstgefühlen all meinen Mut zusammengepackt habe und mich vorne hingestellt habe und zu erzählen begonnen habe. Du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe mich so schrecklich gefühlt, den ganzen Vortrag über, ich habe schweißnasse Hände gehabt, habe gedacht ich fliege über meinen Vortrag, dachte ich könnte jeden Augenblick umfallen.....

ABER WEI?T DU WAS: Ich lebe immernoch! Und jetzt das Tollste: Am Ende sagten mir meine Kommillitonen, dass ich ja gar nicht aufgeregt gewesen wäre...Was sagt uns das? Es sind einfach nur unsere ständigen Sorgen und Gedanken, die unseren Körper auf eine Flucht vorbereiten, aber niemand bekommt davon etwas mit. Nur wir selbst! Und das schönste an der ganzen Sache ist: Als ich den Vortrag hinter mir hatte war ich so stolz auf mich. Trotz meine ganzen Gefühle hatte ich es geschafft und vor allem keiner hat etwas von meiner Angst mitbekommen!

Ich würde dir wünschen, dass du einfach all deinen Mut zusammen nimmst und dein Studium durchziehst! Sag dir einfach: Was soll mir passieren? Was sind denn eigentlich die Vorteile und Nachteile, wenn ich fliehe und mich von meinem Studium zurückziehe? Stell dir die Vorteile und Nachteile gegenüber und entscheide dann, was das Beste für dich ist. Aber umso mehr du fliehst umso schwieriger wird es wieder ein normales Leben zu führen! Glaube mir, es gibt so oft schlechte und gute Tage! Wende der Angst nicht deinen Rücken zu, sondern blick ihr einfach ins Gesicht! Du schaffst es!

Such dir Unterstützung durch eine Verhaltenstherapeutin. Das ist wirklich das Beste was du machen kannst...und dann kämpfe einfach!



hallo sunray,

danke für deine antwort! ich habe vorallem angst, bei dem referat plötzlich auf die toilette zu müssen oder nicht mehr reden und denken zu können, vor angst. bei einem gruppenreferat kann mensch dann immer zu den anderen sagen übernimm du mal aber wenn ich alleine da stehe?... der ganze kurs würde mitbekommen, dass mit mir was nicht stimmt. ich würde mich danach vermutlich nie wieder in die uni trauen! ich habe keine angst vor nachfragen oder kritik, ich habe einfach nur wieder angst vor meiner angst!... und was, wenn sie wirklich kommt und ich mich danach nie wieder zur uni traue? ist es das dann wert gewesen?... ich denke, ich werde das referat nicht halten. das macht meine psyche gerade nicht mit

Ach Mensch, ich wünschte ich könnte dich jetzt davon überzeugen. Wieso machst du dir denn so viele Gedanken? Spinn doch mal deine Fragen so lange weiter, bis du Lösungsansätze findest, was du machen kannst, dass es nicht so wird, wovor du Angst hast, bzw. was du machst, wenn es doch so kommen sollte.

Z.B. die Sache mit der Toilette: Wenn du vorher 1-2 Gläser Wasser trinkst, keinen Kaffee und kurz vor deinem Referat auf das Klo gehst, kann ich dir zu 100 Prozent versichern, dass du nicht aufs Klo musst während des Referats. Selbst wenn du in Gedanken verspürst, das du gehen musst, kannst du es aushalten!
Auch wenn du es nicht aushalten solltest (WAS ABER NICHT VORKOMMT!) sagst du dir jetzt einfach als Lösungsstrategie: Na und da erzähl ich den anderen, dass ich eine Blasenentzündung habe. Da werden die stolz auf mich sein, dass ich obwohl ich krank bin, trotzdem mein Referat halte.
Aber sag dir doch nicht mmer und immer wieder dass du nichts auf die Reihe bekommst und nicht hingehst. Denn was glaubst du wohl, was die anderen Leute über dich denken, wenn du ganz und gar nicht hingehst? Meinst du nicht, dass es dann erst Recht einen Grund dafür gibt sich Gedanken darüber zu machen, was die anderen wohl jetzt denken mögen?

Wie gesagt...stell einfach mal die Vor und Nachteile gegenüber...Mach es bitte mal...Nimm dir jetzt ein Blatt Papier und versuch es und dann kannst du sie wenn du willst ja auch mal hier mit den anderen auswerten!?

Und falls es dich auch noch beruhigt, dass Gefühl mit dem nicht mehr denken und reden können habe ich auch jedes Mal. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wie oft ist es denn genau schon vorgekommen, dass das eingetreten ist?
Wenn du mir jetzt eine Zahl, außer die 0 nennst, dann melden wir dich bei Emergency Room, als die aufregendste Patientenschauspielerin der Welt an) an..





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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