Hey rather_ripped!
Falls es dir etwas hilft, ich befinde mich momentan in einer ähnlichen Lage wie du. Mein 6. Semester befindet sich nun auch gerade in der Endphase und alle Klausuren stehen bevor. Ich habe selbst bemerkt, dass es in den letzten Wochen wegen meiner Angst viel schlimmer ist, als es zuvor war. Seit ca. 4 Tagen ist es zusätzlich draußen noch so heiß. Fast jede Nacht wache ich auf und stehe kurz vor einer Panikattacke. Auch beim täglichen Lernen überkommt mich andauernd das Gefühl vom Verrücktwerden. Ständig kreisen meine Gedanken auch um meine Atmung.
Aber ich weiß auch, dass es dafür eine einfache Erklärung gibt. Innerlich beschäftigt uns etwas. Mich beschäftigt beispielsweise der ganze Lernstress, ob ich auch alles schaffe bis zu den Prüfungsterminen. Und dich beschäftigen auch allerhand bevorstehende Termine. Ich weiß nicht, ob du dich schonmal mit der gerneralisierten Angststörung befasst hast...man befasst sich mit Sorgen, wo man denkt man schafft das alles nicht und setzt sich im Unterbewusstsein total unter Stress.
Versuche deine Gedanken nicht zu verdrängen und innerlich nicht Sätze wie WAS wäre wenn aufzuschaukeln, sondern versuche Lösungsansätze zu bilden, was du mit bestimmten Situationen in der Zukunft machen kannst.
Nehmen wir als Beispiel dein Referat! Frag dich doch selbst mal, vor was du eigentlich genau Angst hast? Sind es die Symptome, die du befürchtest oder sind es die Bemerkungen anderer vor denen du Angst hast? Und dann sie dir die Gegenseite einmal an: Ist es denn überhaupt wichtig sich solche Gedanken zu machen? Oder ist es nicht einfach sinnvoll, dass man sich so gut wie möglich auf den Vortrag vorbereitet und dann mit einem Gefühl dort reingeht: Egal was passiert, ich habe alles bestens ausgearbeitet und mehr als ein paar Kritikpunkte kann ich von den anderen gar nicht bekommen.
Mir ging es vor 2 Wochen genauso. Ich musste einen Vortrag über eine dreiviertel Stunde halten. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht und alles immer und immer weiter aufgeschaukelt, bis ich am Ende (trotz meiner Migräne, die ich durch die ganzen Sorgengedanken bekommen habe) mit totalen Angstgefühlen all meinen Mut zusammengepackt habe und mich vorne hingestellt habe und zu erzählen begonnen habe. Du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe mich so schrecklich gefühlt, den ganzen Vortrag über, ich habe schweißnasse Hände gehabt, habe gedacht ich fliege über meinen Vortrag, dachte ich könnte jeden Augenblick umfallen.....
ABER WEI?T DU WAS: Ich lebe immernoch! Und jetzt das Tollste: Am Ende sagten mir meine Kommillitonen, dass ich ja gar nicht aufgeregt gewesen wäre...Was sagt uns das? Es sind einfach nur unsere ständigen Sorgen und Gedanken, die unseren Körper auf eine Flucht vorbereiten, aber niemand bekommt davon etwas mit. Nur wir selbst! Und das schönste an der ganzen Sache ist: Als ich den Vortrag hinter mir hatte war ich so stolz auf mich. Trotz meine ganzen Gefühle hatte ich es geschafft und vor allem keiner hat etwas von meiner Angst mitbekommen!
Ich würde dir wünschen, dass du einfach all deinen Mut zusammen nimmst und dein Studium durchziehst! Sag dir einfach: Was soll mir passieren? Was sind denn eigentlich die Vorteile und Nachteile, wenn ich fliehe und mich von meinem Studium zurückziehe? Stell dir die Vorteile und Nachteile gegenüber und entscheide dann, was das Beste für dich ist. Aber umso mehr du fliehst umso schwieriger wird es wieder ein normales Leben zu führen! Glaube mir, es gibt so oft schlechte und gute Tage! Wende der Angst nicht deinen Rücken zu, sondern blick ihr einfach ins Gesicht! Du schaffst es!
Such dir Unterstützung durch eine Verhaltenstherapeutin. Das ist wirklich das Beste was du machen kannst...und dann kämpfe einfach!
05.07.2009 14:26 •
#6