Tut mir sehr leid zu lesen, was Dich im Moment belastet und umtreibt. (Bekam beim Lesen einen Kloß im Bauch.) Kann sehr gut nachvollziehen, dass die Worte der Ärztin Dich getroffen haben. Kenne das auch aus eigener Erfahrung :_(
Zu Deiner Frage nach stationär oder TK: Ich spüre aus Deinen Worten auch so etwas wie Dein Herz schlägt für die Tagesklinik. Vor Jahren hatte ich selbst beides hintereinander wegen Depressionen. Erst(mals überhaupt) stationär in psychosomatischer Klinik, danach Tagesklinik sofort im Anschluss. Stationär war für mich sehr, sehr belastend. Denke mit Grausen daran zurück. Obwohl es eine sehr gute (sehr gut beleumundete) Klinik war. Die Zusammensetzung der Mitpatienten ist manchmal so destruktiv in der Wirkung, dass die negativen Impulse die positiven einfach plattmachen. Wenn dann die Therapeuten Mobbing und anderes Verhalten durchgehen lassen oder bagatellisieren und/oder noch befeuern Heute würde ich mich - außer im absoluten Notfall - immer für die TK entscheiden. Da ich früher weder Station noch TK kannte, wusste ich das erst aus eigenem Erleben im Nachhinein. Raus aus der Komfortzone, ja. Ganz klar. Nur ist eben auch sehr wichtig, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, zu erlauben und zu erfüllen. Wem nützt es, wenn alles sich weiter zuspitzt?
Mein Hausarzt damals hatte mich übrigens auch sehr lange krankgeschrieben.
Kannst Du Deine Hausärztin auf Eure letzte Begegnung offen ansprechen? Ihr mitteilen, wie es Dir nach ihren Worten ging? Meine hatte beim letzten Mal zu mir gesagt: Nehmen Sie Ihre Freundin als Beistand mit zum Jobcenter! Da war für mich das Maß voll - Corona-Überlastung hin oder her - ich hatte ihr mehrmals gesagt, dass ich bis auf einen Verwandten keinerlei soziales Netz mehr habe. Keine Freund*innen oder Bekannte (mehr). Ja, kann mal passieren, dass ein Arzt was vergisst. Muss ich nicht auf die Goldwaage legen. Aber es waren noch diverse andere triggernde Unachtsamkeiten im Vorfeld, die ich angesprochen und nachgesehen habe. Irgendwann kam bei mir das ins Spiel, was Kristin Neff fierce nennt beim Selbstmitgefühl. Manchmal muss ich zu meinem eigenen Wohl und Schutz einfach auch auf den Tisch hauen bzw. mit den Füßen abstimmen und gehen = eine*n neue*n Arzt/Ärztin suchen *kotz* steht für dieses Jahr an.
Wünsche Dir von Herzen eine gute Überbrückungszeit bis zu Deinem Klinikaufenthalt - sei er in der TK oder stationär.
31.03.2022 10:22 •
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