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Hallo an alle!
Ich bin neu hier und schildere kurz meine Situation:

Bin durch eine Angststörung (Mai 2021-Thema Corona-Impfung) in eine depressive Verstimmung gerutscht, die derzeitige Diagnose fällt meinem Therapeuten schwer (evtl. Zyklothymie, aber habe keine übertriebene Stimmung dabei).
Ich habe Phasen, da geht es mir völlig normal, wie vor der Angststörung, dann wechsekt es plötzlich, in der Regel über Nacht, und ich wache mit einer total bedrücksten Stimmung auf und mit dem Gefühl, dass ich überfordert bin und selbst den normalen Alltag nicht schaffen werde. Ich schaffe dann aber doch alles, allerdings fällt es mir schwer und ich habe keine Freude dabei.
Habe zwei Söhne, die nicht kennen, dass ihre Mama krank ist und ich mache mir Sorgen, dass es sie zu sehr belastet. Meinem Mann fällt es schwer, damit umzugehen.
Ich nehme, nachdem ein Jahr lang Escitalopram nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hat, inzwischen Paroxetin und Pregabalin.
Es raten mir sehr viele zu einem Aufenthalt in einer Klinik, um mal komplett abschalten zu können und nur noch Verantwortung für mich zu haben.

Ist hier vielleicht jemand mit ähnlichem Auf und Ab zum Austausch?

Bin derzeit in einem blöden Tief und brauche Mitleid.

20.06.2022 10:59 • 27.08.2022 x 1 #1


11 Antworten ↓


Hi Stef,

Wie und wann hast du das Escitalopram ausgeschlichen?

Lg
Nikko

A


Ständiges Wechseln von guten und schlechten Phasen

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Hallo Nikko,

da ich direkt auf Paroxetin gegangen bin, war das ein fließender Übergang!
Du hast also keine ähnlichen Symptome?
LG

Hi Stef,

Wann wurde substituiert? Also seit wann nimmst du Paroxetin?

Nein habe ich nicht.

lg
Nikko

Das war vor 5 Wochen...

Das kann gut sein, dass "dein Zustand" noch vom der Substitution kommt. Das ZNS muss sich erneut umstellen/umbauen (auch beim einem Wechsel des Medikaments). Während diese Zeit gibt es alle mögliche Symptome (sowohl psychischer als auch somatischer Natur). Da musst du dich jetzt Gedulden bis das ZNS sich umstellt und wieder beruhigt.

Das kann dieses Mal länger dauern als beim erstes Einschleichen. Was du jetzt nicht machen darfst ist ungeduldig werden. Ein paar Wochen würde ich mich noch Gedulden und erst dann (wenn keine Besserung eintritt) würde ich mir Gedanken über AUSSCHLEICHEN machen.

Nur mal als Kleiner Tipp. Informiere
dich SEHR, SEHR GUT im Internet wie man ausschleicht. Das kann dir viel leid ersparen.

lg
Nikko

Hat sonst niemand solche Symptome? ‍️

Leider ist es bei mir noch immer so, dass sich normale Phasen mit mittleren depressiven Phasen abwechseln, jetzt unter Venlafaxin sogar wöchentlich... Hat da wirklich niemand Erfahrung mit? Freue mich über jede kleine Antwort

Hallo Stef,

gerne versuche ich mit Dir ins Gespräch zu kommen. Leider habe ich heute kaum noch Zeit dafür, da ich
gleich weg muß. Wenn es für Dich in Ordnung ist, können wir in den nächsten Tagen mal weiterreden.

Das ständige wechseln von guten und schlechten Phasen ist vermutlich eher selten.
Es kann sehr hilfreich sein, wenn Du mal schreiben würdest, wann und wie das nach Deiner Erinnerung angefangen hat.
Und wann beginnen die schlechten Phasen meistens. Kommen sie ganz plöltzlich? Wie lange halten sie an?
Kennst Du Deine persönlichen Belastungsgrenzen? Oder powerst Du Dich häufig aus?

Viele Grüße

Bernhard

Habe gerade einen megalangen Text geschrieben und dann war er weg
Versuche es nochmal, wohl eher Kurzform...
Vielen Dank, dass du mich in der Sache unterstützen magst!
Ich bin im April 2021 durch einige Verschwörungsmenschen in das Thema Corona-Impfung ist gefährlich hineingerutscht und habe mich total hineingesteigert, so dass ich eine Angststörung mit Todesangst und Angst um meine beiden Jungs entwickelt habe (evtl. auch ein Trauma?!?)...
Da es auf Anhieb keine Therapie-Möglichkeiten gab und ich überhaupt nicht aufnahmefähig war, hat mir mein Hausarzt Escitalopram verschrieben (und Google-Verbot erteilt...). Recht schnell habe ich dann doch einen Therapeuten gefunden, in seiner Praxis dazu noch ein Neurologe - beide supernett. Nach einiger Zeit war das schlimmste überstanden... Aber dann fing es an mit regelmäßigen Auf- und Ab-Phasen. Die wechseln ganz plötzlich, aber so gut wie immer über Nacht. In den guten Phasen bin ich nicht manisch, es ist halt ganz normal wie vorher, kann da auch sofort umschalten und denke auch kaum an die schlechten Zeiten. Leider vernachlässige ich dann auch schnell die Dinge, die ich während schlechter Phasen intensiver mache: Joggen, Achtsamkeit, Entspannung, Spazieren etc. Schlechte Phase bedeutet nicht total depressiv, sondern nervös, unruhig, etwas bedrückt (oft Thema Lebenssinn im Kopf - hab ich sonst nie drüber nachgedacht), etwas Angst, dass ich den Alltag und alles was die Kids angeht nicht mehr schaffe (obwohl ich alles kann, habe auch durchgehend gearbeitet etc.), Angst vor dem Alleinesein mit den Jungs oder auch ganz alleine... Ich weiß inzwischen, dass die guten Phasen wiederkommen, daher wäre zunächst Akzeptanz der richtige Weg, denke ich - aber das ist superschwer... Anfangs waren die Phasen so 14-tägig, jetzt sind gute Phasen etwas länger als schlechte - ist ja auch was positives - aber ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch... Außerdem ist es gegen Abend immer weg und ganz normal, nach dem Schlafen dann wieder da...
Richtig auspowern eher nicht, regelmäßig Joggen versuche ich. Früher habe ich immer Fußball im Verein gespielt...Ich war gerade das erste Mal bei einer Selbsthilfegruppe und gehe zum Bodytalk, PME-Kurs auch gemacht, aber ist nicht so meins...
Habe eine Verhaltenstherapie gemacht, aber mein Therapeut sagte jetzt, dass es für eine Langzeittherapie nicht genug Bedarf gibt und er nur noch Gespräche anbieten kann. Überlege jetzt, eine Tiefenpsychologin zu suchen oder Tagesklinik versuchen - bin ich aber nicht von überzeugt...
Inzwischen nehme ich 225mg Venlafaxin und 50mg Pregabalin.
Das wäre jetzt das Gröbste!
Danke für deine Zeit!
LG Steffi

Ach oder meintest du unter auspowern und Belastungsgrenzen eher Stress? Da war ich mir eigentlich sicher, dass mich der Alltag nicht besonders stresst. Klar mit 2 Kindern, Arbeit, Haus, ist viel los, aber mein Mann macht auch viel und ich hatte eigentlich immer auch Zeit für mich...
Mir fehlt auch ein richtiges Hobby, was mich fesselt - so erscheinen mir viele Dinge, die ich mache, sinnlos (aber nur, wenn es mir schlecht geht)...?!?

Guten Morgen Stef,

eine Frau mit zwei Kindern hat sicher einiges täglich zu bewältigen. Nicht immer wird das einfach sein.
Schön ist dann, dass Du Dir offensichtlich immer noch Zeit nimmst, etwas für Dich persönlich zu
machen. Offensichtlich lebt ihr ein harmonisches Familienleben. Das freut mich für Dich.
Wenn also alles ziemlich gut ist, ist es auch eher normal, dass Du über Themen, wie z.B. Lebenssinn
wenig nachgedacht hast.
Ein wenig überrrascht bin ich darüber, dass Du davon ausgehst, dass die Verschwörungstheorien
der alleinige oder zumindest der wichtigste Grund sein kann, dass Du in Deine persönliche Krise
hineingeraten bist.
In meiner engeren Verwandtschaft gibt es zwei Personen, die ständig unsinnige Zusammenhänge
und Theorien verbreiten. Der Mann meiner Nichte ist dadurch so völlig abgedreht, dass sich fast
alle Freunde und Bekannte von ihm abgewandt haben. Normale Gespräche konnte man mit ihm nicht
mehr führen. Er redet, als hätte man ihm sein Gehirn im Kopf von vorn nach hinten gedreht.
Ich schreibe das, weil ich daran die Frage ansschließe.
Auf welche Weise bist Du mit solchen Theorien in Kontakt gekommen? Hast Du die negativen
Informationen persönlich bekommen oder ausschließlich nur über soziale Medien und das Internet
gesucht?
Und welche Meinung zu diesen Themen vertritt Dein Mann?

Das die guten und die schlechten Phasen immer länger anhalten und sich dann abwechseln,
dazu habe ich zunächt noch keine Meinung.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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