Genau genommen ist es eigentlich immer eine Selbstheilung. Auch bei körperlichen Erkrankungen ist es zwar der Behandler, der sozusagen die Initialzündung einleiten kann, also operieren oder ein Medikament verordnet, aber heilen muss der Körper dann selbst. Medikamente mögen „schlimmeres“ verhindern, Hygiene ebenso, aber eine Wunde heilt nicht durch eine Naht, die das Fleisch zusammenzieht, sie begünstigt nur, dass die Wunde abschließend verheilt. Ich sehe das für mich mit der Psyche auch so. Über das Hirn ist glaube ich, am wenigsten bekannt, obwohl viel geforscht wird gibts noch viel Unerklärliches bezüglich Heilung. Deswegen werden Bücher und Publikationen ständig revidiert oder ergänzt oder ad absurdum geführt. Behandler können im Prinzip nur versuchen up to date zu bleiben und aufgeschlossen sein, bezüglich Methoden und Erkenntnissen, die sich ja stetig verändern. Als Patient geht es mir nicht anders, aber ich kann merken, wenn mir etwas kontraproduktiv vorkommt und das hinterfragen. Diese Fähigkeit muss ich aber auch haben, mich als „mündigen“ Patienten zeigen und so sachlich in meinen Aussagen gegenüber dem Behandler sein, wie es mir möglich ist. Ich kann ja nur im Dialog sein, wenn es was gibt, worüber gesprochen werden soll. Da gehts auch nicht um überreden lassen oder blindes Vertrauen. Aber halt auch nicht um Ablehnung und engstirnige Haltung.
25.11.2022 08:14 •
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