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Guten Morgen,

mich hat die Krankenkasse angerufen und gesagt, dass ich ab Dienstag wieder ins Krankengeld falle. Ich war ja dieses Jahr schon 7 oder 8 Monate krank, war in der stationären. Danach Wiedereingliederung und wieder angefangen zu arbeiten. Nach einem Monat ca. ging es mir wieder sehr schlecht und bin wieder krank geschrieben.
Ich warte auf den Anruf meiner neuen Therapeutin. Bei ihr fange ich die Psychoanalyse an. Sowas hatte ich noch nie.
Sie hat vor circa zwei Wochen den Antrag an den Gutachter geschickt und wir warten jetzt auf das Ok.
Die Frau von der Krankenkasse meinte ich soll, wenn ich in vier Wochen wieder den Termin bei meinem Psychiater habe, fragen ob eine Reha sinnvoll wäre, wenn ja, schickt sie mir den Antrag zu.
Ich bekomme schon Panik wenn ich dran denke.
Wie lange geht so eine Reha ?
Wie weit weg wird das sein?
Wie mache ich es mit meinen Katzen ?
Meiner mom, die sich eigentlich immer drum kümmert, geht es selbst nicht so gut.

Was wenn der Arzt sagt, dass eine Reha grade keinen Sinn macht und ich erst die Therapie anfangen soll? Können die mir dann irgendwie mein Krankengeld streichen?
Ich habe so Angst und bin total überfordert.

16.11.2022 12:11 • 22.11.2022 #1


25 Antworten ↓


Ich kann dir von meinen Erfahrungen berichten:

Meine Reha dauerte 5 Wochen. Ich hätte aber auch verlängern können - wollte ich aber auf Grund von Weihnachten nicht. Du hast die Möglichkeit, eine Wunschklinik anzugeben. Du kannst also schauen ob es in deinem Umfeld eine Reha Klinik gibt. Bitte aber darauf achten, dass sie vom Kostenträger finanziert wird


Mir hat die Reha sehr geholfen obwohl ich auch Angst hatte, hinzufahren. Aber besonders die Gespräche mit den andern Patienten, das rauskommen aus der Komfortzone, die psychologischen und sportlichen Angebote haben mir persönlich sehr geholfen.

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Reha sinnvoll? Habe Angst

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Zitat von this_is_me:
Wie lange geht so eine Reha ?
Wie weit weg wird das sein?

Meine Reha war zunächst auf 6 Wochen vorgegeben und ich konnte noch 2 Wochen verlängern. Ich habe eine Wunschklinik angegeben, die nur 15km von meinem Wohnort entfern ist. Zunächst wurde ich eine andere Klinik vermittelt, die am anderen Ende Deutschlands war. Daraufhin habe ich Widerspruch eingelegt und darauf bestanden, dass ich in meine Wunschklinik kann, weil ich schnell zuhause sein musste, wenn etwas mit meiner Mutter wäre, weil es sonst niemanden gab. Das hat dann geklappt, allerdings musste ich dann noch 6 Monate warten, bis ein Platz frei wurde.

Ich wollte nur Ambulant machen und mir wurde jetzt eine 5 Wöchige Reha Ambulant in der nähe genehmigt.
Wäre für dich den vielleicht auch was, aber muss man mobil sein.

Danke euch allen.
Ich wusste garnicht dass man auch ambulant eine Reha machen kann.
Kommt natürlich drauf an wie lang ich jeden Tag fahren müsste.. oder kommt man da nur am Wochenende heim?
Und was macht man in der Reha denn genau ? Wo ist da der Unterschied zu einer psychosomatischen Klinik ?

@this_is_me
Kommst täglich nach Hause und am Wochenende bist ganz zu Hause.
Was da nun genau gemacht wird, müssen andere dir sagen. Meine ist ja erst bald.

Ich glaube die Fahrzeit zu einer ambulanten Reha ist auf 30 min pro Strecke begrenzt - alles andere muss stationär gemacht werden (bin mir mit der Strecke aber nicht ganz sicher)
Was wird dort gemacht?
Ich hatte Gruppengespräche, Einzelgespräche, viele Sportangebote aber auch Entspannungssachen. Außerdem gab es noch Musik und Kunsttherapie. Du besprichst bei der Ankunft mit dem Arzt deine Problematik und dann entwickelt ihr gemeinsam einen Therapieplan.

Da ich noch in keiner psychosomatischen Klinik war, kann ich dir die Unterschiede nicht nennen.

Zitat von Ela_33:
ambulanten Reha ist auf 30 min pro Strecke begrenzt

Ich hatte erst die Genehmigung für eine die fast eine Std Fahrt war.
Nun aber für eine andere mit 40 Min Fahrt ca., weil die andere nicht Ambulant macht.
Naja hätte die Rentenkasse den ja eigentlich wissen müssen.
Naja so hat sich alles nochmal verschoben bei mir.
Hier gibt es aber auch eine zu der fahre ich nur 15 Min, die hab ich leider nicht bekommen.

OK dann war ich mit meiner Zeitangabe falsch. Ich würde empfehlen vor Beantragung einfach Mal beim Kostenträger nachzufragen

Wisst ihr zufällig ob die Fahrkosten übernommen werden ?
Ich weis nicht, irgendwie ist das ja auch mit Stress verbunden jeden Tag hin und her zu fahren

@this_is_me
Fahrtkosten kannst direkt mit bei der Rentenversicherung beantragen.
Hab ein extra Zettel dafür zugeschickt bekommen.

Zitat von this_is_me:
Und was macht man in der Reha denn genau ? Wo ist da der Unterschied zu einer psychosomatischen Klinik ?

In einer der Kliniken, in der ich war, gab es beides, also Psychosomatik und (psychosomatische) Reha.
Ich war in der Psychosomatik, aber die Patienten hatten untereinander viel Kontakt, darum habe ich einiges mitbekommen, hatte auch befreundete Patienten aus dem Reha-Bereich.
So wie ich es erlebt habe (ist also nur meine Erfahrung, kann anderswo auch anders sein):

In der Reha liegt der Fokus auf der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit (was in der Psychosomatik auch eine Rolle spielen kann, aber der Fokus liegt nicht darauf). Die Therapien waren recht ähnlich (Einzel, verschiedene Gruppen, Sport, Kunst,...), nur war die Therapie-Dichte in der Psychosomatik höher (die Reha-Patienten hatten also etwas weniger Termine auf dem Therapieplan als die Patienten aus der psychosomatischen Klinik).

Die Reha endete zumeist nach 5 Wochen, der Aufenthalt in der Psychosomatik war zumeist (z.T. deutlich) länger.

Die Gruppen/ Stationen im Bereich Reha waren durchmischter, es gab also Patienten mit verschiedenen Krankheitsbilder/Diagnosen, die zusammen auf einer Station waren. Auf der Psychosomatik waren die Patientengruppen nach Krankheitsbildern/ Diagnosen zusammengesetzt. Die Gruppentherapien in der Reha gingen auch eher zu allgemeineren Themen wie Stressbewältigung (was natürlich in der Psychosomatik auch eine wesentliche Rolle spielt) und waren nicht so sehr auf einzelne Krankheitsbilder spezialisiert (Ausnahme: Gruppen zu Depressionen und Burn-Out, weil die sehr viele Reha-Patienten betrafen).

Und einige Patienten haben erzählt, dass es (gerade gegen Ende) schon sehr darum ging, ob man arbeitsfähig oder nicht arbeitsfähig entlassen wird. Eine empfanden auch Druck, wieder arbeitsfähig zu werden, aber das betraf nicht alle Patienten dort. Das hängt, glaube ich, auch sehr von der Klinik ab, inwieweit da Druck gemacht wird.

Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass (auch schon alleine aufgrund des Kostenträgers) der Fokus und das Ziel der Reha die Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit ist, was in der Psychosomatik nicht so sehr der Fall ist, da dort ja auch Patienten sind, die schon lange berentet sind u.ä. Klar spielt das auch dort bei einigen Patienten eine Rolle, aber es steht nicht im Vordergrund, auch da hängt es dann von der Station und dem diagnostischen Schwerpunkt ab.

LG Silver

Zitat von Ela_33:
Du besprichst bei der Ankunft mit dem Arzt deine Problematik und dann entwickelt ihr gemeinsam einen Therapieplan.

Das war bei meiner Reha nicht so. Es wurde kein Therapieplan vorher besprochen. Man bekam einfach vorgegeben, welche Veranstaltungen man besuchen musste. Einiges konnte man aussuchen, wie z.B. ob man Yoga oder TaiChi oder welche Art von künstlerischer Therapie man machen wollte.

Ja, erstens ist die Fahrerei stressig,wenn nan ambulant ist, zweitens hat man keinen Rückzugsort für die Freistunden zwischen den Veranstaltungen. Bei meiner Reha gab es wohl einen Aufenthaltsraum für die Ambulanten, aber es ust etwas ganz anderes, wenn man sich in sein Einzelzimmer zurückziehen und sich hinlegen oder nach dem Sport duschen und umziehen kann.

Zitat von Schlaflose:
Bei meiner Reha gab es wohl einen Aufenthaltsraum für die Ambulanten, aber es ust etwas ganz anderes, wenn man sich in sein Einzelzimmer zurückziehen und sich hinlegen oder nach dem Sport duschen und umziehen kann.

Das mit dem Duschen würde mich den auch stören.
Aber Rückzugsort ist den halt mein Auto, dass passt den schon.

Danke für die vielen Antworten. Nun bin ich etwas schlauer.
Meine Angst ist es bzw. habe ich jetzt schon einen Druck dass ich nach der Reha wieder arbeitsfähig sein muss. Was wenn das nicht der Fall ist? Was wenn ich es nicht schaffe ?

Ich würde noch gern was ergänzen..
wisst ihr, ich war dieses Jahr in der stationären psychosomatischen Klinik. Und dort wurden alle arbeitsfähig entlassen, auch Patienten die es nicht waren. Das hat ein blinder gesehen. Und ich hab mit 20, also vor 12 Jahren, schon mal Krankengeld bezogen. Kurz bevor es zu Ende war, wurde ich zu einem Amtsarzt bzw. Gutachter geschickt. Ich bin da rein, er hat mein Blutdruck gemessen und meinte darauf hin ich sei arbeitsfähig. Und meine Probleme sind psychisch, ich weis nicht wie der gute Mann anhand meines Blutdruckes erkennen konnte, dass ich arbeitsfähig sei. Und das hat mich so geprägt das ich Angst davor habe, einen derartigen Druck zu haben, dass ich dann erst recht nicht fitter werde.
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Zitat von this_is_me:
Wisst ihr zufällig ob die Fahrkosten übernommen werden ? Ich weis nicht, irgendwie ist das ja auch mit Stress verbunden jeden Tag hin und her zu fahren

meine wurden übernommen

Allerdings hatte ich fast 8 Stunden Zugfahrt und einmal umsteigen.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt sich für 6 Wochen auszuklingen.

Ich war letztes Jahr auch 5 Wochen zur Reha. Vorher war ich auch ängstlich, aber am Ende der Zeit wäre ich gern länger geblieben. Es gab aber auch Zeitpunkte während meiner Erkrankung, zu denen der Zeitpunkt der falsche gewesen wäre. Ich will damit sagen, dass man doch einigermaßen stabil sein sollte.
So hab ich es empfunden.

Ich war übrigens in einer Klinik, in die man Hund oder Katze mitbringen konnte. Eine tolle Sache für Tierbesitzer.

Die Krankenkasse kann dich auch auffordern die Reha zu machen. Wenn du dem nicht nachkommst, kann das Krankengeld gestrichen werden. Aber sprich doch zunächst einmal mit deiner Therapeutin

Nehmen wir mal, die Therapeutin oder der Psychiater meinen das es keine gute Idee sei. Hat sich das dann damit oder muss ich trotzdem Angst haben, dass sie mir das Krankengeld streichen? Ich meine, ich tu ja was dafür damit es mir besser geht. Fange ja die Psychoanalyse an, sobald alles überm Tisch ist

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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