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Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken eine Reha zu machen. Wurde nun aber von einer Freundin gefragt, ob eine Akutklinik nicht die bessere Wahl sei, da ja hier viel engmaschiger behandelt würde .

Ist das der einzige Unterschied? Wie lange dauert der Aufenthalt im Schnitt? Wie läuft das Prozedere ab? Schreibt meine Psychotherapeutin die Überweisung oder mein Hausarzt?

Bei der Reha stelle ich ja einen Antrag bei der RV? Für die Akut klinik dann bei der Krankenkasse?

Kann ich mir eine Klinik aussuchen? Hat jemand Erfahrung mit einer Klinik bei generalisierter Angststörung?

Freu mich über INPUT!

19.11.2018 19:18 • 23.08.2024 #1


27 Antworten ↓


Hey,

Reha dauert meist viel länger, bis die genehmigt wird und ein freier Platz vorhanden ist. Außerdem hast du selbst viel mehr bürokratischen Aufwand, wie Fragebögen ausfüllen etc. pp.
Bei der Krankenkasse musst du vorher nichts beantragen - zumindest wenn du Kassenpatientin bist. Nach einlesen der Chipkarte ist es das Problem der Ärzte/Klinik, wenn die Krankenkasse sich später quer stellt. Nicht dein Problem. Wenn du privat versichert bist, solltest du es vorher abklären, da du sonst schlimmsten Falls auf den Kosten sitzen bleiben könntest.

Versuche unbedingt in eine PSYCHOSOMATISCHE Klinik oder zumindest Station zu kommen. Auf KEINEN Fall Psychiartrie! Der Hauptunterschied: In der Psychiartrie wird meist nur versucht mit Psychopharmaka die Symptome zu UNTERDRÜCKEN, statt an den Ursachen zu arbeiten.
In psychosomatischen Kliniken und Stationen steht Gesprächstherapie im Vordergrund (und wird meist auch viel mehr und intensiver angeboten). Medikamente werden dort meist nur verteilt, wenn es wirklich notwendig ist.

Zitat von Giraffe:
Schreibt meine Psychotherapeutin die Überweisung oder mein Hausarzt?

Ohne Einweisungsschein kann man dich nur als akuten Notfall aufnehmen. Aber das bist du wahrscheinlich nicht.....
Prinzipiell kann auch ein Psychotherapeut/in eine Einweisung ausstellen. Ist denn dein Arzt oder Psychologe/in bereit dir einen Einweisungsschein auszustellen?

Zitat von Giraffe:
Wie läuft das Prozedere ab?

1. Psychologe oder Hausarzt sollten dir zusagen, dass sie bereit sind eine Einweisung auszustellen.
2. Du suchst dir deine Wunschklinik raus (du hast deutschlandweit FREIE Krankenhauswahl! Nur die Fahrtkosten musst du selber tragen).
3. Du rufst in der Klinik an und fragst, ob es ein Vorgespräch gibt oder du direkt auf die Warteliste kommst (oder nach einem Vorgesprächt fragen, wenn du eins wünschst).
4. Beim Vorgespräch entscheidest du, ob die Klinik in Frage käme und die Klinik entscheidet, ob sie dich behandelt (also Behandlungsbedarf sehen und sie für deine Probleme geeignet sind). Dafür brauchst du oft schon einen Überweisungsschein.
5. Irgendwann bekommst du ne Meldung, wann du mit Koffer und Einweisungsschein auf der Matte stehen sollst.
6. Mit allen Unterlagen, Einweisungsschein, Versicherungskarte, usw. dort antanzen.
7. Hoffen, dass es durch die Behandlung besser wird.

A


Reha oder Akutklinik - Wo ist der Unterschied?

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Akutkliniken haben eher Krankehausatmosphäre mit Mehrbettzimmer, es sind viele Ärzte da, auch nachts.
Rehakliniken sind eher hotelmäßig ausgestattet mit Einzelzimmer, Essensbüffet, Sauna, Schwimmbad und andere Freizeiteinrichtungen. Ärzte gibt es wenig, in der Hauptsache sind Psychologen da. In der,Klinik, wo ich war, gab es nachts nur eine Nachtschwester. Wenn jemand während der Reha körperliche Beschwerden hatte, musste man normal zu einer niedergelassenen Arztpraxis gehen oder ins Krankenhaus in der Kreisstadt. Für einen Rehaufenthalt muss man auch rehafähig sein, d.h. es muss gewährleistet sein, dass man an den Therapieveranstaltungen teilnehmen kann. Wenn es einem so schlecht geht, dass man das nicht kann, ist man ein Fall für eine Akutklinik.

Ich halte es für möglich das in der Psychosomatischen sowohl Akutfälle (mit Einweisungsschein) als auch Rehapatienten (Rentenversicherung, vorheriges Antragsprozedere) sind .... die zusammen in einer Gruppe die gleiche Behandlung haben.

Das ist nicht möglich, denn Rehakliniken und Akutkliniken sind getrennte Einrichtungen. Die Rentenversicherung schickt die Leute nur in Rehakliniken und in Rehaklinken kommt man nicht mit Einweisungsschein vom Arzt.

Ah ok. Schon wieder was dazu gelernt.
Danke @Schlaflose

Wow Leute, das waren ja mal super hilfreiche Antworten . Danke dafür ..

Eigentlich bleiben jetzt so gut wie keine Fragen mehr offen, außer...............

la2la2, du schreibst, ich benötige keine Kostenzusage der KV vor der Aufnahme. Viele Kliniken fordern dies laut ihrer Homepage aber ein ?!

Und, mir ist immer noch nicht ganz klar worin die Unterschiede in der Behandlung liegen. Ist die Akutklinik intensiver?

Und noch eine Frage: Da ihr so gut Bescheid wisst, habt ihr sicherlich auch schon selbst Erfahrung mit eine solchen Behandlung bzw. Klinik gemacht? Dann würden mich eure Erfahrungen interessieren.

Oh Mann, das Blöde ist, dass meine Psychotherapie seit August nicht mehr als solche tätig ist und für mich leider auch nicht mehr greifbar ist. Sie gehörte einer Praxisgemeinschaft an, wo man sich zumindest schon mal um meinen Befund - Abschlussbericht kümmern wird, aber leider hat da sonst keiner die Zeit, mir bei der Problematik der Klinikwahl etc. zu helfen.
Naja, ihr habt mir zumindest schon mal mega geholfen. Danke dafür

Du brauchst nur einen Einweisungsschein und den kann auch der Hausarzt ausstellen.

Wenn Du Dich fest für eine Klinik entschieden hast kannst Du den per Post dahin schicken.

Die KK erfährt erst davon wenn Du schon dort bist und dann guckt die Klinik das sie an ihr Geld kommt / eine eventuelle Verlängerung durchboxt.

Zitat von Giraffe:
la2la2, du schreibst, ich benötige keine Kostenzusage der KV vor der Aufnahme. Viele Kliniken fordern dies laut ihrer Homepage aber ein ?!

Wenn die Klinik das verlangt, dann brauchst du die Kostenzusage der KV........ Was auf der Homepage steht ist dabei nicht so wichtig - die werden es dir schon sagen, wenn sie die haben wollen (beim Telefonat oder Vorgespräch)......

Also ich habe mich in eine psychosomatische Klinik gemeldet die sowohl Reha als auch akut mit Einweisung behandelt. Am Mittwoch habe ich einen Vorgespräch und bin natürlich schon etwas nervös und werde mal berichten wie da die Unterschiede sind. Das interessiert mich nämlich auch. Habe auf dieser Homepage auch keine Psychiatrie Abteilung gefunden ich hoffe mal nicht dass die da wirklich eine haben für Akutfälle. Dann war's das nämlich für mich da
Ich hätte auch einen Reha-Antrag stellen können aber das hätte mir zu lange gedauert und vor allen Dingen wollte ich mir die Klinik selbst aussuchen. Viele psychosomatische Kliniken kommt man mit Einweisungsschein rein. Also warum so lange warten

Der Vorteil oder Nachteil an einer Reha wäre z.b. die Abklärung weitere Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitsfähigkeit wenn z.b. Rente beantragt werden will oder muss. Das wird dann natürlich auch in Auftrag gestellt von der Rentenversicherung das zu begutachten.

Das fällt dann natürlich bei der Einweisung komplett raus weil du da reingehst ganz unabhängig von der arbeit frage. Also bei mir ist es jedenfalls so.

Zitat von Safira:
Also ich habe mich in eine psychosomatische Klinik gemeldet die sowohl Reha als auch akut mit Einweisung behandelt.

Es wird wohl einzelne Kliniken geben, wo beides unter einem Dach ist

Zitat von Giraffe:
Und, mir ist immer noch nicht ganz klar worin die Unterschiede in der Behandlung liegen. Ist die Akutklinik intensiver?

Soweit ich hier im Forum aus den Berichten der Leute entnehmen konnte, die in einer Akutklinik waren, ist die Behandlung mehr oder weniger gleich.

Akut Klinik geht man sofort hin wenn Man nicht mehr weiter weiß oder kannst. Da kannst du dich auch anmelden. Besser auf gehoben bist du da wenn es um Medikamente geht. Reha ist sehr gut du hast sport Gespräche usw. Allso beides gut. Wenn jemand das natürlich möchtet.

Zitat von Sells1234:
Akut Klinik geht man sofort hin wenn Man nicht mehr weiter weiß oder kannst.


Da ist dann eher eine psychiatrische Akutklinik. Bei einer psychosomatischen Akutklinik hat man in der Regel auch einige Wochen Wartezeit

Hi Safira,

das passt ja perfekt. Wo hast du denn den Termin und was sind deine Beschwerden bzw. Krankheitsbild? Auch GAS /Panikattacken?

Freue mich auf Deinen Bericht.

Viel Erfolg
Kerstin

Und an alle anderen:

An alle ein dickes Dankeschön für Eure Hilfe....

Denke auch, dass der Übergang von Reha zu akut sehr schwammig ist und man es bestenfalls in einem Gespräch in einer Klinik herausbekommt, die beides anbietet.

Kennt ihr noch mehr Kliniken, die beides machen?

Und noch eine Frage: Von wem bekommt der Arbeitgeber die AU? Ich hoffe vom Hausarzt und nicht von der Klinik. Wäre nicht so prickelnd, wenn mein Chef erfährt warum ich wo bin.....

Zitat von Giraffe:
Von wem bekommt der Arbeitgeber die AU? I


Bei der Reha von der Klinik. Man muss dem Arbeitgeber von der Klinik ein Schreiben zugehen lassen, dass man die Reha angetreten hat. Und man muss dem Arbeitgeber auch im Vorfeld Formblätter geben, die die Rentenversicherung schickt. Geheimhalten lässt sich eine Reha jedenfalls nicht.

Hi noch einmal....Und das mit der AU ist sowohl bei der REHA als auch der Akutklinik?

Ich möchte ja die Reha nicht geheimhalten, aber mir wäre schon wichtig, dass der Arbeitgeber nicht erfährt, dass es eine psychosomatische Reha ist. Eigentlich geht es ihn ja auch gar nichts an, ahnlich wie die Diagnose bei einer normalen AU. Da erfährt der Arbeitgeber ja auch nur, dass man krank ist....aber wenn auf der AU natürlich ein Stempel der Einrichtung ist, hat man natürlich verloren. Hatte gehofft, dass der Hausarzt diese auch ausstellen könnte.

Bei der Akutklinik weiß ich es nicht. Da eine Akutklinik als Krankenhausaufenthalt gilt, wird es so sein wie wenn man wegen einer körperlichen Krankheit im Krankenhaus liegt. Das Vergnügen hatte ich zum Glück noch nicht
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Zitat von Schlaflose:

Bei der Reha von der Klinik. Man muss dem Arbeitgeber von der Klinik ein Schreiben zugehen lassen, dass man die Reha angetreten hat. Und man muss dem Arbeitgeber auch im Vorfeld Formblätter geben, die die Rentenversicherung schickt. Geheimhalten lässt sich eine Reha jedenfalls nicht.

Warum geheim halten?

Zitat von Sells1234:
Warum geheim halten?


Viele wollen nicht dass auf der Arbeit bekannt wird, dass man psychische Probleme hat.

Bei mir war das so, dass mich mein Chef selbst dazu gedrängt hat, eine psychosomatische Reha zu machen, nachdem ich während der Arbeit mehrere Nervenzusammenbrüche hatte. Bei Lehrern kommt es aber auch häufig vor, dass sie wegen der Psyche in Behandlung sind.

Ich denke, die Vorgehensweise was den Arbeitgeber betrifft können wir nicht verallgemeinern. Die Situation ist ja bei jedem anders .

Mir wäre halt wichtig, dass er nicht erfährt, in welcher Klinik ich bin....

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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