Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen, da ich momentan vor einer (für mich) sehr schwierigen Entscheidung stehe.
Zur Situation: Ich bin 25 Jahre alt und leide schon länger unter psychischen Problemen, wie Angsstörungen, Panikattacken und Depressionen. Bis vor 8 Monaten habe ich es irgendwie geschafft ein halbwegs normales Leben zu führen, zwar mit Einschränkungen, vor allem in beruflicher Hinsicht, aber ohne allzu großem Leidensdruck. Dies hat sich jedoch schlagartig geändert und die Angst breitete sich immer weiter aus, was auch somatische Formen annahm (u.a. starke Magenbeschwerden). Kurz und knapp ging es mir im Winter sehr schlecht un dich habe mich größtenteils nur noch eingeigelt und versucht schlimmeres zu vermeiden. Mit viel Mühe und Not ist es mir auch irgendwie gelungen dort wieder einigermaßen herauszufinden.
In dieser Zeit hat meine Psychotherapeutin eine stationäre Behandlung in einer Psychosomatischen Klinik mit psychoanalytischem Schwerpunkt (Traumatherapie) für mich beantragt und da es bis dahin noch lange hin war und ich keine Alternative mehr wusste habe ich mich dazu bereiterklärt.
Bis jetzt habe ich es relativ erfolgreich geschafft, diesen Klinikaufenthalt von mir wegzuschieben und zu verdrängen- ABER: heute kam nun der Anruf der Klinik und ich wäre nun genau in nur einer Woche dran, den Klinikaufenthalt anzutreten.
Dies löst bei mir schiere Panik aus und ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das schaffen kann, mich in nur so kurzer Zeit auf diese neue Situation einzustellen und einzulassen.
Ich bin momentan immernoch nicht so selbstständig, wie ich es gern wäre und mir fallen ganz selbstverständliche Dinge, wie alleine Rausgehen, einkaufen, Arztbesuche usw. sehr schwer, auch wenn es zwischendurch schon viele kleine Erfolgserlebnisse gab. Am meisten Probleme habe ich mit sozialen Interaktionen und dabei vor Allem mit dem Essen mit und vor anderen Menschen. In der Kinik wäre ich natürlich dazu gezwungen, diese Ängste zu durchbrechen und vielleicht damit zu überwinden. Meine große Angst ist jedoch, dass ich ich daran scheiter, überfordert bin und dadurch wieder in alte Zustände zurückgeschleudert werde!
Irgendwie eine ganz schöne Sackgasse- einerseits möchte ich positive Veränderungen bewirken und wirklich raus aus diesem Zustand der Hilflosigkeit und endlich wieder am Leben teilnehmen, andererseits habe ich auch sehr große Angst vor diesem Schritt und davor, dass alles wieder schlimmer wird!
Ich habe morgen die Möglichkeit mich für oder gegen diesen Klinikaufenthalt in einer Woche zu entscheiden. Es gäbe auch die Möglichkeit diesen aufzuschieben, jedoch mit unbekannt langer Wartezeit.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich entscheiden soll, weil ich einfach nichts falsch machen möchte. Weder möchte ich meine gut bekannte Vermeidungsstrategie anwenden, noch mich überfordern.
Ich hoffe, ihr könnt mir etwas bei der Entscheidungsfindung helfen; ich bin nämlich wirklich verzweifelt!
Hat jemand Erfahrungen mit einem ähnlichen Krankheitsbild und solchen, wohlgemerkt psychoanalytischen Kliniken?
Danke für´s lange durchhalten und im Vorraus für die Antworten!!
LG
02.05.2012 15:48 • • 09.02.2013 #1