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Aber auch das ist nicht so einfach.
Meine erste Therapie war tiefenpsychologisch, da meinte der Therapeut, ich wäre eher ein Fall für Verhaltenstherapie.
Nachfolgend dann eine Verhaltenstherapie gemacht, wo gesagt wurde, ich bin ein Fall für die tiefenpsychologische Therapie.
Also wieder in die tiefenpsychologische Therapie gegangen (wohlbemerkt jedes Mal andere Therapeuten) und da wurde dann gesagt, ich wäre ein Fall für die analytische Therapie (die gibt es bei uns gar nicht).
Bin jetzt wieder in Verhaltenstherapie und auch da wird mir wieder gesagt, ich bin nicht richtig.

Habe aber für mich beschlossen, das es meine letzte Therapie ist. Das ganze Hin und Her macht einen im Grunde noch zusätzlich fertig. Man fühlt sich nirgendwo aufgehoben sondern wird einfach immer nur weitergeschickt. Und sobald man merkt, die Buchtherapie schlägt bei mir nicht an, wird gesagt, ich bin in der falschen Therapieform anstatt mal den Ehrgeiz zu bekommen und sich als Therapeut zu sagen Spannend, ist ein besonderer Fall!.

Zitat von Horizon:
Und sobald man merkt, die Buchtherapie schlägt bei mir nicht an, wird gesagt, ich bin in der falschen Therapieform anstatt mal den Ehrgeiz zu bekommen und sich als Therapeut zu sagen Spannend, ist ein besonderer Fall!.

Und genau dafür wäre es super eine verfahrensübergreifende Therapie zu haben. Dann bist du nicht drauf angewiesen, dass dein Fall den Ehrgeiz des Therapeuten weckt (dem das übrigens von Seite der KK nicht erlaubt ist), sondern der Therapeut sucht sich aus allen Fachrichtungen raus, was Dir am Besten hilft.

A


Psychiatrie- bzw Psychotherapie - kritisch eingestellt?

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Zitat von Kruemel_68:
Ja genau, das würde ich mir auch wünschen - das wäre ein Träumchen!

Seriöserweise sollte ein Therapeut einem Klienten so eine Information geben können.
Das passende Verfahren hat schon eine sehr hohe Relevanz, allerdings auch die Frage, wie gut Klient(in) und Therapeut(in) zusammen passen.

So ein Set an Maßnahmen aus dem psychotherapeutischen Kreis und effizientien Ergänzungen, vielleicht auch ein Profil welche psychopharmakologiasche Unterstützung genau diesem Menschen helfen könnte, ist glaube ich in der Zukunft vorstellbar, andererseits, wenn alles durchoptimiert ist, ist es auch wieder nicht schön.

Zitat von Kruemel_68:
Und genau dafür wäre es super eine verfahrensübergreifende Therapie zu haben. Dann bist du nicht drauf angewiesen, dass dein Fall den Ehrgeiz des Therapeuten weckt (dem das übrigens von Seite der KK nicht erlaubt ist), sondern der Therapeut sucht sich aus allen Fachrichtungen raus, was Dir am Besten hilft.

Praktsich wird es nur keine Therapeuten geben, die alle Fachrichtungen kompetent beherrschen.
Ken Wilber hat sich übrigens mit solchen integralen Therapeiformen beschäftigt.

Aber man muss auch keine Religion und kein Therapeuten Ping Pong draus machen, das frustriert ja auch nur. Wenn man diagnostisch erfasst, was der Patient hat, also, ob er eher aus sich heraus muss oder eingebremst werden und mal nach innen schauen soll usw. kann man schon anfangen und weitere sinnvolle Verfahren um diesen Kern herum ergänzen. Das ist nun auch kein Hexenwerk.

Darum bin ich allgemein für Reflexion, die Prinzipien von psychsichen Erkrankungen kann man auch selbst erfassen.

Zitat von Cbrastreifen:
Praktsich wird es nur keine Therapeuten geben, die alle Fachrichtungen kompetent beherrschen.

Das schon, aber es würde oft auch reichen, einfach mal rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Ich schreibe das so vehement, weil ich weiß, dass es möglich ist. Mein Therapeut macht das (zahle ich privat).

Der ist wie ein 6er im Lotto. Er schaut tatsächlich: wo steht der Mensch und welchen Bauatein braucht er jetzt. Er arbeitet nach einem ganzheitlichen, integrativen Verfahren, dass sich an sie Gestalttherapie anlehnt. Dazu kommen viele kleine Bausteine wie Achtsamkeit, Atmung, Wahrnehmung, Meditation - und zur Not auch Mal theoretische Grundlagen aus dem Kung Fu

Am Wichtigsten finde ich sowieso, dass die Therapie auf Augenhöhe stattfindet. Ohne das geht es sowieso nicht.

Zitat von Kruemel_68:
Das schon, aber es würde oft auch reichen, einfach mal rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Ich schreibe das so vehement, weil ich weiß, dass es möglich ist. Mein Therapeut macht das (zahle ich privat).

Ja, Kernberg rät, als Psychoanalytiker, dazu sich auch über die Methoden und Fortschritte der Verhaltenstherapie, Psychophramakologie und Hirnforschung zu informieren.
Manche schaffen das, andere verharren in Eifersüchteleien oder ideologsichen Ringkämpfen.

Zitat von Kruemel_68:
Der ist wie ein 6er im Lotto. Er schaut tatsächlich: wo steht der Mensch und welchen Bauatein braucht er jetzt. Er arbeitet nach einem ganzheitlichen, integrativen Verfahren, dass sich an sie Gestalttherapie anlehnt. Dazu kommen viele kleine Bausteine wie Achtsamkeit, Atmung, Wahrnehmung, Meditation - und zur Not auch Mal theoretische Grundlagen aus dem Kung Fu

Am Wichtigsten finde ich sowieso, dass die Therapie auf Augenhöhe stattfindet. Ohne das geht es sowieso nicht.

Klingt sehr gut, so sollte es sein.
Kommst Du auch therapeutisch weiter mit ihm?

Zitat von Cbrastreifen:
Kommst Du auch therapeutisch weiter mit ihm?

Aber sowas von

Ich habe jetzt 4 Jahre knallharte Therapie hinter mir, mit vielen Höhen, Tiefen und Tränen. Ich habe dieser Therapie alles untergeordnet, weil ich einfach aus diesem x. raus will. Ich habe kein Bock mehr da drauf. Und so langsam zahlt es sich aus.

Wir haben im ersten Jahr quasi nur daran gearbeitet, mein vegetatives Nervensystem zu stabilieren und ich habe entsprechende Techniken gelernt. Danach haben wir angefangen, mein ganzes Leben umzugraben und zu schauen, was davon noch einen Impact auf mein aktuelles Leben hat. Das war für mich sehr schwierig. Ich konnte es am Anfang nicht zulassen, in dem Zusammenhang mal auf meine Eltern oder meinen Mann zu schauen. Mein Therapeut hat es mal so formuliert: Hier auf dem Tisch lag ein riesengroßes Knäul mit Ihren Problemen. Aber immer, wenn ich ein kleines Fädchen rausgezogen habe, haben Sie es wieder ins Knäul zurückgestopft. Das ganze hat sich über ca. zwei Jahre hingezogen.

Im letzten Jahr haben wir dann angefangen, die alten Programme, Muster und Glaubenssätze gehen zu lassen und durch neue zu ersetzen. Hört sich erst mal einfach an, ist aber das Schwierigste überhaupt. Ich glaube, dass es an der Stelle bei vielen scheitert. Denn man braucht unglaublich viel Mut, da hinzuschauen und sich Neuem zu stellen. Und es ist unglaublich zäh. Es gibt immer wieder Rückschläge, weil Körper und Psyche immer wieder in die alten, gewohnten Programme zurückrutschen. Es braucht da eine gute Unterstützung, damit man in dieser Phase nicht die Geduld verliert. Und jeder Veränderungsschritt geht mit starken körperlichen Symptomen einher, weil der Kopf sich dagegen wehrt.

Und jetzt hat mein Therapeut den letzten Ablösungsschrit initiiert. Er schubst jetzt quasi das Adlerküken aus dem Nest, damit es merkt, dass es auch allein fliegen kann. Das ist gerade extrem schwierig für mich und wieder mit vielen körperlichen Beschwerden verbunden. Aber ich weiß auch, dass es sich stabilisieren wird, wenn ich durch den Prozess durch bin und ich dann wieder ein Stückchen stärker daraus hervorgehe. Zusätzlich merke ich jetzt, wie sich meine Emotionen, die ich jahrelang abgeschaltet und in einem Notprogramm geparkt hatte, nach und nach wieder anschalten. Das braucht auch viel Aufmerksamkeit und Begleitung, damit ich da nicht so in die extreme drifte.

Es ist immer noch ein langer Weg, aber ich denke, ich habe schon so ca. 75% geschafft.

@Jakob02 Herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag!

Zitat von Kruemel_68:
Der ist wie ein 6er im Lotto. Er schaut tatsächlich: wo steht der Mensch und welchen Bauatein braucht er jetzt. Er arbeitet nach einem ganzheitlichen, integrativen Verfahren, dass sich an sie Gestalttherapie anlehnt. Dazu kommen viele kleine Bausteine wie Achtsamkeit, Atmung, Wahrnehmung, Meditation - und zur Not auch Mal theoretische Grundlagen aus dem Kung Fu

Das kann er aber nur Patienten machen, die auf so etwas stehen, daran glauben und bereit sind, sich darauf einzulassen. Bei mir würde er sich damit die Zähne ausbeißen.

Zitat von Schlaflose:
Das kann er aber nur Patienten machen, die auf so etwas stehen, daran glauben und bereit sind, sich darauf einzulassen. Bei mir würde er sich damit ...

Ich hab ja auch nirgendwo behauptet, dass dieser Weg für alle funktioniert. Cbrastreifen hatte mich gefragt, ob ich Fortschritte mache und ich habe meine Erfahrungen geschildert

Ahoi,

Ich glaube man muss sich auf beides einlassen können und auch wollen.
Nach vielen Jahren mit Herzneurose, Panikattacken zu Klinikeinweisung und unzähligen Herzuntersuchungen hat mir ein junger Assistenzarzt in einer Klinik einen kurzen Brief für meinen Hausarzt mitgegeben auf dem Stand dass internistisch alles okay wäre, eine Kardiophobie sehr wahrscheinlich ist und psychiatrische Abklärung empfohlen wird.

Der Hausarzt mir ne Überweisung zum Psychiater und der setzte langsam Citalopram an. Es war für mich wie ein Wunder. Nach 4 Wochen waren 80% meiner Beschwerden weg nach 8 Wochen war ich völlig wieder hergestellt.

Bei einer Depression die ich paar Jahre später entwickelte würde ich zusätzlich von einem Psychologen tiefenpsychologisch betreut. Sie war sehr einfühlsam und es gelang mir schnell ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Und auch das hat mir geholfen.

Ich bin also pro beides.
Ich glaube es Bedarf eines Vertrauensverhältnis und in der Psychiatrie langsamen Dosiserhöhung.
Kritisch sehe ich dagegen das oft mit viel zu hohen Dosierungen und schnellen Steigerungen die Verträglichkeit schlecht ist und so eine Chance vertan wird ein wirkungsvolle Therapie zu finden.

Viele Grüße

Marian

Zitat von Sonja77:
Ich MUSS dahin gezwungenermaßen
das ist in der Schweiz leider so
bezieht man Rente wegen der Psyche ist Therapie obligatorisch ob sie hilft oder nicht


Zwangstherapien finde ich unethisch. Besonders dann, wenn man den Therapeuten nicht wechseln darf. Letzteres geht aus dem Zitat allerdings nicht hervor.

Zitat von Angstmaschine:
Bei der Therapie (egal welche) sehe ich es so, dass Therapie und Therapeut einen nur in die richtige Richtung schubsen können. Therapie bedeutet sehr viel an sich selbst zu arbeiten, mitunter viele seelische Schmerzen aushalten zu müssen und tief in sein Innerstes zu gehen. Das kann kein Therapeut für einen tun, er kann einem höchstens die grobe Richtung vorgeben. Die Hauptarbeit muss man selbst leisten und das unterschätzen viele glaube ich.

Man geht nicht in eine Therapie, unterhält sich ein bisschen und kommt dann geheilt wieder nach Hause. Man kann viel über sich selbst lernen, auch beängstigendes – aber es lohnt sich am Ende.

Grade deswegen ist es aber auch wichtig, den richtigen Therapeuten zu haben der einen genau in dem Maße lenkt, wie man es nötig hat und es einem gut tut.

Das ist für alle Menschen wahrscheinlich verschieden. Aber mich schubst in der Therapie niemand. Das würde bei mir nicht funktionieren. Therapie ist definitiv kein Kaffeeplausch, aber jegliche Art des Druckausübens und mag es noch so gut gemeint sein bewirkt bei mir eine tiefe Skepsis und Abneigung. Es gibt andere Wege um jemanden dazuzubringen sich auf die Therapie einzulassen und sich zu öffnen.

Die Deutungshoheit sehe ich auch nicht alleine bei den Therapeuten. Natürlich sind sie ausgebildete Psychotherapeuten, aber wie ihre Patienten denken, fühlen und was sie erlebt haben, können sie nicht wissen. Das, was die Patienten ihnen erzählen, können sie falsch interpretieren.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Zwangstherapien finde ich unethisch. Besonders dann, wenn man den Therapeuten nicht wechseln darf. Letzteres geht aus dem Zitat allerdings nicht ...

Therapeut darf ich wechseln wann immer ich will….auch Therapie Form

was aufgezwungen wird ist das man bei Bezug einer vollen Rente wegen der Psyche Therapie machen muss und zwar durchgehend

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
1. Gibt es ein Recht auf Krankheit? Das bedeutet: Werden Lebenskrisen als Zei- chen des Versagens in einer allein auf Leistung ausgerichteten Gesellschaft gesehen oder als Möglichkeit zum per- sönlichen Wachstum?

Krankheiten, Lebenskrisen und Behinderungen sind kein Zeichen des Versagens. Sie kommen vor. Wer nicht davon betroffen ist, hat Glück gehabt. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt natürlich Einwände wie z.B. ungesunde Lebensweise, Dro. (legale und oder illegale). Aber den Aspekt möchte ich außen vor lassen und vor allem keine moralische Bewertung vornehmen. Ich glaube, dass es einleuchtet, dass niemand absichtlich eine psychische Krankheit bekommt. Es bekommt ja auch niemand absichtlich einen Herzinfarkt und den kann man auch durch bestimmte Substanzen auslösen.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
2. Was ist das oberste Ziel psychiatrischer Behandlung: die Wiederherstellung der gesellschaftlichen Funktionsfähigkeit des Patienten oder dessen subjektiv empfundene Genesung?

Eindeutig sollte die subjektiv empfundene Genesung das Ziel sein. Die gesellschaftliche Funktionsfähigkeit kann sich dann ergeben und auch dauerhafter sein, wenn Menschen subjektiv empfunden genesen sind. Die gesellschaftliche Funktionsfähigkeit ist bei subjektiv empfundener Genesung nicht unbedingt vollständig gegeben, aber immerhin wäre sie mindestens teilweise vorhanden. Wer sich nicht genesen fühlt, kann eigentlich auch nicht funktionieren, sondern wird auf Dauer nur noch kränker und funktioniert dann noch weniger.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
3. Welches ist der angemessene Weg zur Gesundung bzw. Genesung: Sollen die Behandler den Patienten zu erwünsch- tem Verhalten erziehen? Oder besteht die gemeinsame Aufgabe von Patienten und Behandlern darin, nach individuellen Wegen des Wachstums zu suchen und die Selbstheilungskräfte zu akti- vieren? Kurz: Geht es ums Zurechtstut- zen oder darum, Raum, Licht und Luft zum Wachstum zu geben?

Dauerhaft gesund oder zumindest gesünder werden können Menschen nur, wenn sie nicht auf ihre Funktionsfähigkeit
reduziert werden. Vor allem ist Heilung keine Erziehung. Psychisch erkrankte Menschen sind keine schwer erziehbaren Jugendliche.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
4. Wenn die gesellschaftlichen Bedingun- gen immer mehr Menschen psychisch krank werden lassen: Ist dann die Psychiatrie der verlängerte Arm der Gesellschaft, um die Menschen wieder funktionsfähig zu machen (oder auszu- sortieren)? Oder ist die Psychiatrie der Anwalt der Betroffenen, ein Unterstüt-
zer im Ringen um eine lebensgerech-
tere Welt?”

Die Psychiatrie ist ein Teilgebiet der Medizin und somit sollte die Ethik, die für die Medizin und Ärzte im Allgemeinen gelten, auch für Psychiater und Neurologen (sofern sie in der Psychiatrie arbeiten) gültig sein. Psychotherapeuten haben ebenfalls einen Berufsethos. Etwas zu tin, was dem Patienten schadet, verträgt sich nicht mit dem Berufsethos. Deshalb ist die Frage m.E. ganz klar zu beantworten. Das Wohl der Patienten geht vor.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Das ist für alle Menschen wahrscheinlich verschieden. Aber mich schubst in der Therapie niemand. Das würde bei mir nicht funktionieren. Therapie ist definitiv kein Kaffeeplausch, aber jegliche Art des Druckausübens und mag es noch so gut gemeint sein bewirkt bei mir eine tiefe Skepsis und Abneigung. Es gibt andere Wege um jemanden dazuzubringen sich auf die Therapie einzulassen und sich zu öffnen.

Es geht nicht darum, Druck auszuüben. Sondern Zusammenhänge aufzuzeigen und dadurch die möglichen Richtungen in die sich die Therapie bewegt anzudeuten und damit den Betroffenen selbst die Richtung bestimmen zu lassen.

Vielleicht hatte ich immer Glück mit meinen Therapeuten, aber das sanfte mit der Nase drauf stoßen hat mich zum Nachdenken angeregt, was besser as das strikte Vorgeben einer Richtung ist, da ich so selbst herausfinden konnte ob ich mich auf eine Sackgasse zu bewege oder nicht.

Nur muss der Wille (und die Kraft) zur Selbstreflexion auch da sein. Und der fehlt bei vielen glaube ich, vor allem am Anfang einer Krise. Da wünscht man sich das alte Leben zurück, was umso widersinniger ist, weil doch grade das alte Leben zur Krise geführt hat.

Auch ich hatte Angst vor der Lebenskrise als Chance. Ich wollte nichts anderes als alles so wie vorher und es hat etwas gedauert zu begreifen, dass es so nicht geht und eigentlich auch nicht erstrebenswert ist.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Eindeutig sollte die subjektiv empfundene Genesung das Ziel sein. Die gesellschaftliche Funktionsfähigkeit kann sich dann ergeben und auch dauerhafter sein, wenn Menschen subjektiv empfunden genesen sind.

Das Problem ist: für viele Menschen ist grade diese gesellschaftliche Funktionsfähigkeit ein (vermeintlich) wichtiger Teil ihres Lebens oder gar Lebensglücks. Auch, wenn sie sich im gleichen Atemzug über die Nachteile beschweren. Daher wird oftmals die richtige Genesung gar nicht gewünscht oder besser gesagt es wird etwas unmögliches verlangt: gesund werden ohne etwas an den krankmachenden oder die Krankheit am Leben haltenden Angewohnheiten ändern zu müssen.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Dauerhaft gesund oder zumindest gesünder werden können Menschen nur, wenn sie nicht auf ihre Funktionsfähigkeit
reduziert werden. Vor allem ist Heilung keine Erziehung. Psychisch erkrankte Menschen sind keine schwer erziehbaren Jugendliche.

Das unterschreibe ich zu 100%.
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Zitat von Angstmaschine:
Nur muss der Wille (und die Kraft) zur Selbstreflexion auch da sein. Und der fehlt bei vielen glaube ich, vor allem am Anfang einer Krise. Da wünscht man sich das alte Leben zurück, was umso widersinniger ist, weil doch grade das alte Leben zur Krise geführt hat.

Auch ich hatte Angst vor der Lebenskrise als Chance. Ich wollte nichts anderes als alles so wie vorher und es hat etwas gedauert zu begreifen, dass es so nicht geht und eigentlich auch nicht erstrebenswert ist.

Super auf den Punkt gebracht!

Zitat von Sonja77:
was aufgezwungen wird ist das man bei Bezug einer vollen Rente wegen der Psyche Therapie machen muss und zwar durchgehend

Könntest Du dafür mal eine Quelle nennen, also einen Gesetzestext oder wo man das nachlesen kann, auf Seiten der DRV?

@Sonja77 achso, hab gerade gesehen das Du in der Schweiz lebst. Wenn das da so ist, dann ist das so. In der BRD ist es nicht so.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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