App im Playstore
Pfeil rechts
12

Meine Angst wird zum Glück im Laufe der Therapie immer weniger.
Meine Probleme im zwischenmenschlichen Bereich bleiben allerdings.
Genauso das Problem, dass ich mich nicht selbst einschätzen kann.
Ich weiß nicht so wirklich wie ich damit umgehen kann.
Da ich trotz Therapie weiterhin extrem introvertiert bin und auch in vielen Dingen scheinbar anders ticke bleiben die Probleme im zwischenmenschlichen Bereich bestehen.
Mein Therapeut kann mir nicht wirklich helfen.
Hat jemand ähnliche Probleme in diesen Bereichen ( oder auch nur in einem Bereich) und kann mir weiterhelfen?

01.09.2024 19:22 • 28.10.2024 #1


25 Antworten ↓


Das Leben besteht daraus sich weiterzuentwickeln. Nicht alles kann immer eine Therapie verbessern oder heilen. Es gibt heute soviele Quellen zu diesen Themen, daß es einfach geworden ist, selbst darüber Sachen zu suchen, die dazu passen und das darin enthaltene anzuwenden und auszuprobieren, ob es funktioniert. Das Leben geht auch nach einer Therapie weiter und wird immer wieder neue Herausforderungen bringen. Eine Therapie sollte einen Menschen eigentlich soweit festigen, daß er damit selbst zurecht kommen kann.

A


Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben

x 3


Was sind die Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, wenn ich fragen darf?

Zitat von Krylla:
Was sind die Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, wenn ich fragen darf?

Ich habe Probleme persönliche Gespräche zu führen.
Weiß nicht was ich sagen soll und worüber ich reden soll.
Mein Kopf ist dann quasi leer.
Ich habe auch oft Probleme mich in Gespräche einzugliedern.
Und habe das Gefühl nicht mitreden zu können.
Kann mit den Themen nichts anfangen ( habe aber auch keine eigenen Themenvorschläge).
Kontakte zu Patienten, Kunden etc. vielen mir immer wesentlich leichter.
Auch Referate und mündliche Prüfungen fielen mir immer sehr leicht ( im Gegensatz zu meinen Mitschülern).
Allgemein sind Gespräch die eher fachlich sind für mich wesentlich einfacher.
Ich bin auch mit strengen Lehrern, Anleitern etc. gut zurechtgekommen.
Während ich in zwanglosen Situationen oft Probleme habe und überfordert bin.
Ich bin auch eher ernst und wenn ich humorvoll bin dann sehr überlegt.
Ich empfinde auch Stille nicht als peinlich und schlimm.
Und finde es nicht schlimm, wenn man sich anschweigt ( besser als ein erzwungenes Gespräch).
Ich habe zumindest gefühlt ganz andere Ansprüche an zwischenmenschliche Kontakte.
Mir ist es z.B auch wichtig, dass ich mit anderen Personen charakterlich und wertemäßig zusammenpasse.
Gemeinsame Interessen finde ich da eher unwichtig.
Wenn dann wäre eher die Art der bevorzugten Interessen wichtig.
Für mich sind auch äußerliche Dinge oder ob eine Person z.B viel lächelt nicht wichtig.
Mit Floskeln und übertrieben vielen Normen kann ich auch nichts anfangen.

Stört es dich denn wirklich selbst?
Oder stört es dich, weil andere sagen, dass es angeblich ein Problem ist?

Tut mir leid, dass ich das nochmal frage. Ich kenne es nur selbst, dass manche Probleme welche sind, weil andere es einen einreden oder weil man meint, dass man wie andere funktionieren sollte.

Zitat von Krylla:
Stört es dich denn wirklich selbst?
Oder stört es dich, weil andere sagen, dass es angeblich ein Problem ist?

Tut mir leid, dass ich das nochmal frage. Ich kenne es nur selbst, dass manche Probleme welche sind, weil andere es einen einreden oder weil man meint, dass man wie andere funktionieren sollte.

Ja es ist die zweite Antwort.
Andere stören sich daran.
Andererseits wünschen ich mir ja schon soziale Kontakte und möchte auch nicht ewig arbeitslos sein.

Dann kann ich ja sagen, dass ich dein Beschreibung einfach als Charaktertyp gesehen habe. Ich sehe da kein Problem, wenn es für dich keines wäre.

Ich kenne es, wie gesagt.
Bin eine wilde Mischung aus sehr introvertiert und aber auch extrovertiert mit zusätzlicher sozialer Phobie mit noch den Problemen, die mit meiner Hauptdiagnose kommen.
Entweder hasst man mich, liebt mich oder ignoriert mich. Was dazwischen kenne ich nicht.

Was mir bei meiner Angst vor den Gesprächen mit anderen geholfen hat, war eine Gruppentherapie. Das wäre mir jetzt spontan als erstes eingefallen, wo du da im geschützten Raum üben kannst. Smalltalk kann ich weiter nicht und ein Hallo kommt auch nicht über meine Lippen, aber ich fühle mich in Gesprächen wohler und stehe inzwischen auch Mal zu meiner Meinung, statt direkt das Handtuch zu werfen, wenn jemand eine andere hat.

Ich habe einige „Probleme“ die du ebenfalls hast und ich kann sie nicht ändern. Aber ich habe gelernt damit zu leben und das musste auch mein Umfeld.
Wie weit man da kommt, muss jeder für sich Herausfinden, wo eben auch hinzu gehört, den passenden Weg für einen zu finden.
Die Gruppentherapie war eigentlich nur ein Test. Ich habe nicht erwartet, dass sie wirklich was bringt. Positiv war das.
Manchmal ist der Weg zum Ziel aber eben auch der Weg der Akzeptanz und dem Lernen damit umzugehen und das Umfeld danach zu gestalten.

Zitat von Krylla:
Dann kann ich ja sagen, dass ich dein Beschreibung einfach als Charaktertyp gesehen habe. Ich sehe da kein Problem, wenn es für dich keines wäre.

Ich kenne es, wie gesagt.
Bin eine wilde Mischung aus sehr introvertiert und aber auch extrovertiert mit zusätzlicher sozialer Phobie mit noch den Problemen, die mit meiner Hauptdiagnose kommen.
Entweder hasst man mich, liebt mich oder ignoriert mich. Was dazwischen kenne ich nicht.

Was mir bei meiner Angst vor den Gesprächen mit anderen geholfen hat, war eine Gruppentherapie. Das wäre mir jetzt spontan als erstes eingefallen, wo du da im geschützten Raum üben kannst. Smalltalk kann ich weiter nicht und ein Hallo kommt auch nicht über meine Lippen, aber ich fühle mich in Gesprächen wohler und stehe inzwischen auch Mal zu meiner Meinung, statt direkt das Handtuch zu werfen, wenn jemand eine andere hat.

Ich habe einige „Probleme“ die du ebenfalls hast und ich kann sie nicht ändern. Aber ich habe gelernt damit zu leben und das musste auch mein Umfeld.
Wie weit man da kommt, muss jeder für sich Herausfinden, wo eben auch hinzu gehört, den passenden Weg für einen zu finden.
Die Gruppentherapie war eigentlich nur ein Test. Ich habe nicht erwartet, dass sie wirklich was bringt. Positiv war das.
Manchmal ist der Weg zum Ziel aber eben auch der Weg der Akzeptanz und dem Lernen damit umzugehen und das Umfeld danach zu gestalten.

Ja so geht es mir auch.
Die Therapie hilft mir auch meine Angst zu verlieren.
Jetzt müsste ich lernen damit umzugehen und das Umfeld danach zu gestalten.
Was mir allerdings extrem schwer fällt.

Zitat von sarah2:
Was mir allerdings extrem schwer fällt.

Fang doch mit dem an, was dir davon am leichtesten fällt. Vielleicht hast du dann mal ein Erfolgserlebnis, dass dich anspornt mal etwas zu versuchen, dass nicht leicht ist.

Die beiden großen Bereiche sind soziale Kontakte und Berufstätigkeit.
Für diese Bereiche muss ich den passenden Weg finden.
Ein großes Problem ist auch, dass ich mich selbst nicht einschätzen kann.

In gewissen Situationen kann ich auch extrovertiert sein.
Ich hatte z.B nie Probleme mit Referaten oder mündlichen Prüfungen.
Auch Kontakt mit Kunden oder Patient ist machbar.
Ich habe aber extreme Probleme zwanglose Gespräche zu führen und mich einfach zu unterhalten.
Das hat sich bei mir auch nie verbessert ( egal wie viel ich unter Menschen war).

Zusammenfassend, wenn ich darf:
Du bist super im Reden, wenn du dich in einem Thema auskennst.

Verstehe ich das so richtig?
Und sobald es quasi Freestyle wird, gerätst du ins Stolpern?

Kannst du genauer erörtern, was was du mit mich selbst einschätzen meinst?
Worin? In welchem Bereich? Ein Beispiel wäre vielleicht gut, wenn es eines gibt.

Zitat von Krylla:
Zusammenfassend, wenn ich darf:
Du bist super im Reden, wenn du dich in einem Thema auskennst.

Verstehe ich das so richtig?
Und sobald es quasi Freestyle wird, gerätst du ins Stolpern?

Ja genau
Ich kann mich auch noch relativ leicht in ein vorgegebenes Thema einbringen z.B Beteiligung im Unterricht.
Oder könnte vielleicht bei einem Fachthema Fragen stellen.
Freestyle ist für mich ein extremes Problem.
Ich schaue mir auch immer wieder Anleitungen an um passende Themen zu finden.
Aber irgendwie hilft mir das auch nicht.

Zitat von Krylla:
Kannst du genauer erörtern, was was du mit mich selbst einschätzen meinst?
Worin? In welchem Bereich? Ein Beispiel wäre vielleicht gut, wenn es eines gibt.

Ich bin mir z.B überhaupt nicht sicher was ich gut kann.
Ich habe zwar die Vermutung, dass ich z.B sehr emphatisch bin, gut organisieren kann, eine gute Beobachtungsgabe habe etc.
Bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt oder ob es nur mein Eindruck ist.
Ich weiß z.B auch nicht welcher Beruf für mich geeignet ist.
Ich habe auch von anderen Menschen immer unterschiedliche Rückmeldungen bekommen.
Meine Grundschullehrerin wollte mich z.B auf die Förderschule schicken.
Andere Leute haben sich hingegen gewundert, dass ich nicht aufs Gymnasium gehe.
Ich hoff das reicht als Beispiel.

Wenn man immer unterschiedliche Rückmeldung zu seinem Können oder seinen Leistungen bekommt, verstehe ich, dass du sehr verunsichert bist.
Gibt es niemanden den du ehrlich fragen kannst, ob das, was du denkst, wirklich so ist? Familie und Freunde? Oder kommt da wirklich auch bei allem unterschiedliche Rückmeldung?

Zitat von Krylla:
Wenn man immer unterschiedliche Rückmeldung zu seinem Können oder seinen Leistungen bekommt, verstehe ich, dass du sehr verunsichert bist.
Gibt es niemanden den du ehrlich fragen kannst, ob das, was du denkst, wirklich so ist? Familie und Freunde? Oder kommt da wirklich auch bei allem unterschiedliche Rückmeldung?

Ich finde es tatsächlich schwierig.
Meine Eltern möchte ich nicht fragen, weil die nicht neutral wären ( ich hoffe es ist verständlich was ich meine).
Die Verwandten wundern sich immer darüber, dass ich beruflich nicht Fuß fassen kann ( Aufgrund großer Entfernung besteht allerdings nur wenig Kontakt).
Freunde habe ich nicht.
Die Rückmeldungen sind wirklich sehr verschieden.
z.B
Ausbildung Heilerziehungspflege
Die Gruppenleitung sieht mich als ungeeignet, weil ich nicht auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehe.
Meine Anleiterin sieht dieses Problem nicht.
Meine Grundschullehrerin möchte, dass ich auf die Förderschule gehe und organisiert letztendlich eine Schulassistenz die mich auch nach der Grundschule begleiten soll.
Mein Lehrer in der 5 Klasse versteht das Problem nicht und lehnt eine Schulassistenz ab.
Sponsor-Mitgliedschaft

Die Probleme sind wahrscheinlich auch für meinen Therapeuten nicht greifbar.
Vor allem weil ich kein Problem habe in den Therapiestunden zu reden.
Für mich ist das allerdings wieder eine Art Fachgespräch und kein Smalltalk.

Ich habe mit Dingen die für andere ein Problem sind kein Problem.
z.B: - Referate und mündliche Prüfungen
- Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln
- Orte besuchen an denen viele Menschen sind
- Menschen ansprechen wenn ich ein konkretes Anliegen habe

Mein großes Problem ist es Menschen anzusprechen, wenn ich kein konkretes Anliegen habe.
Smalltalk zu führen.
Mich in Gespräche einzugliedern
etc.

Das Problem verfolgt mich schon mein ganzes Leben und ist nie besser geworden ( auch nicht durch Konfrontation).
Ich weiß echt nicht was mir helfen könnte.
Und was die Ursache ist.

Zitat von sarah2:
Mein großes Problem ist es Menschen anzusprechen, wenn ich kein konkretes Anliegen habe.
Smalltalk zu führen.
Mich in Gespräche einzugliedern
etc.

Das ließe sich erlernen, bist du Single?

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
App im Playstore