Zitat von Peppolino:Notfalls noch Selbsthilfegruppen.
Da gibt es kein Notfalls, dass ist mit Abstand der wichtigste Faktor bei Panik Störungen. In der Therapie sollte man gelernt haben welche Gruppe/n
für einen in betracht kommen, in der psychotherapeutischen Medizin sind die Gruppe/n Bestandteil, in meiner eigenen Reha wegen Panik Störungen
in der soziopsychosomatischen Fachklinik war Grenzüberschreitung pflicht, also bewusst in die Angst gehen und sich darauf einlassen ebenso das
akzeptieren lernen.
Krass gesagt, wer Ängste hat in engen Räumen sollte mit vielen Personen zusammen den Fahrstuhl nutzen, dass wird Anfänglich begleitet bis man
es alleine machen muss. In der Gruppentherapie stellen sich die meisten Erfolge ein, es nutzt herzlich wenig beim Therapeuten (Beispielsweise in
Ambulanter Therapie) seine 50 Minuten jede Woche zu nutzen und dies über Jahre, analysieren warum und wieso ist aus meiner Sicht zwar wichtig
aber wenn man es überhaupt erfahren würde hilft es gegen die Symptome herzlich wenig.
Ich war in einem sogenannten 12 Schritte Programm welches damals schon heftig kritisiert wurde, da ging es in der Reha vom ersten Tag an ins
Eingemachte, in den 10 Wochen stiegen ganz viele wieder aus weil man nie gelernt hatte zu akzeptieren, dass diese Angst ein Bestandteil in einem
selber ist. Angst gehört zum da sein und ohne Sie würden wir nicht lange überstehen, es ist aber eine Störung die einen quält und nicht zur Ruhe
kommen lässt und da muss man auch den Hebel ansetzen.
Natürlich hätte ich mich auch damals schon damit abfinden können und wahrscheinlich bis zum heutigen Tag Medikamente zu mir nehmen müssen,
auch eine Lösung?! In der täglichen Gruppentherapie (10 Personen) von zirka 4 Stunden dauer war ich mehr als einige male in Schweiß gebadet
aber ich hatte den Biss in mir der mir sagte durchhalten und mitmachen, manches mal wurde ich gefragt von außenstehenden nachdem ich berichtet
habe wie es dort ausschaute ob dies nicht eine Art Gehirnwäsche sei. Beispiel?
Ein schalldichter Raum wo wir uns einen Partner/in suchen mussten, auf dem Boden liegend wobei die untere Person passiv war und unterstützen
sollte, die oben drauf liegende Person aktiv war. Eine vorab Meditation beruhigend und einschläfernd und dann fing der Therapeut an mit fragenden
Punkten die im lauf dieser Sitzung sehr tief ins Mark gingen und auch rhetorisch gezielt gesetzt wurden, es wurde gebohrt und für meine Antworten
hatte ich kaum Zeit, da wird man nervös und verfällt irgendwann in Panik, wobei der Therapeut jederzeit abbrechen kann, bei mir dauerte es etwa
2 Stunden und ich fing heftig an zu schreien und zu weinen was auch gewollt und bezweckt wurde, der passive Partner unter mir musste versuchen
mich zu streicheln und zu trösten um ein kleines Gefühl der Sicherheit zu bewirken. Du schaltest dabei nicht ab kannst du aber auch nicht verstellen
oder ausweichen. Irgendwann macht es aber klick im Kopf, die Ängste sind weg und du wirst dich stark fühlen und kannst tief und frei Atmen.
Mag sein das es so eine Art Gehirnwäsche war aber diese 10 Wochen Therapie hat mir mein Leben zurück gegeben ohne Störungen, natürlich bin
ich auch rückfällig gewesen, seit 1998 drei mal, aber heute kann ich mit verlaub gut damit umgehen und mich einstellen darauf, auch dass ich dann
meine Angst akzeptiere weil Sie zu mir gehört und immer bei mir sein wird so lange ich auf dieser Welt bin. Die Angst ist vollkommen normal und die
Störung verursacht Panik, dies schei. Gefühl vergisst man nie auch nicht beim Fahrstuhl fahren oder anderes, unterschwellig und andeutungsweise
ist es immer da aber auch wenn es heftige Symptome auslösen kann mit Zittern/Schweiß/Herzklopfen/Druck im Kopf/weiche Knie/Übelkeit/
Erbrechen/Schmerzen etc. ist es nicht Lebensbedrohlich! Es ist auch sehr schwer dies zu akzeptieren aber wenn man dies gelernt hat ist es mehr
als die halbe Miete. Das dies nicht mehr erwünscht ist sieht man daran das es nur noch zwei Kliniken in Deutschland gibt welche nach diesem
Prinzip therapieren, eine davon auch noch eine Privatklinik.