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Hallo Leutz !
Nun ja, ich bin auf dieses Forum gestoßen und vieles, was hier geschrieben wird,trifft mehr oder weniger auch auf mich zu.
Ich bin seit ca. 4 Monaten aus meiner einjährigen Therapie raus und möchte nun meine geschichte erzählen(sorry,ist etwas lang : ) und ein paar kontakte knüpfen .
Schon als Kind war ich eher schüchtern, aber es war nicht mega schlimm.ich hatte kontakt zu anderen kindern und hatte freunde.nur das anfängliche ansprechen fiel mir schwer.
Meine extreme Angst vor anderen kam erst später.es fing damit an als ich (ich war zu der zeit 10 j.alt) mit meinen eltern von meiner heimat kasachstan (liegt in der nähe von russl.) nach deutschland rübersiedelte, da mein Vater und seine Verwandeten Deutsche waren.
Ich weiss auch nicht wie es dann dazu kam,aber mit der Zeit isolierte ich mich und meine Schüchternheit nahm sehr zu.Ich war zwar nie allein.ich hatte freunde,aber im innern fühlte ich mich einsam...so ANDERS.Ich wollte nie in der schule alleine ,ohne andere, gesehen werden, heute weiss ich warum:ich wollte verstecken,dass ich mich im innern total alleine,als außenseiterin gefühlt hab.
In der 5-6 Klasse meinten manche,dass ich eingebildet sei,da ich nicht viel mit anderen redete(nur mit meinen freunden),dabei war ich nur sehr sehr schüchtern.Irgendwie waren die ganzen Veränderungen für mich als Kind wohl zu viel.Dabei kam auch noch dazu,dass meine eltern mit der Umstellung Kasachstan-Deutschl. auch nicht klar kamen.mein vater war nun die ganze zeit gereizt,es gab oft streit,meine mutter hatte psychische probleme(ihr arm tat dadurch auch noch höllisch weh)und es ging sogar soweit,dass sie dachte,dass mein vater sie umbringen würde(mein vater sagte dann sogar auch,dass er es tun würde,wenn wir(mein bruder und ich)nicht auf der welt wären).Nun ja,mein Vater kam mit dem Leben überhaupt nicht mehr klar,war wie ausgewechselt:gereizt,schimpfte oft...aber seinen ganzen innerlichen frust baute er nur auf meine arme mutter ab,mich und meinen bruder verschonte er.ich will meinen vater nicht schlecht darstellen.als vater hat er immer versucht,seinen kindern ein schönes leben zu geben.er kam nur mit dem leben nicht klar u.seine frustabbaustelle war meine mutter.
Naja,durch die ganzen Umstände war ich sehr empfindlich geworden und als in der sechsten klasse ein paar jungs anfingen sich über mich lustig zu machen, wusste ich nicht zu kontern und ließ jeden schei.,den sie sagten, sehr an mich rankommen.ich nahm es sehr persönlich,obwohl ihre Beleidigungen einfach nur lächerlich waren.
Irgendwann fing ich an mich zuwehren.
später ging ich dann auch auf ne neue schule.Aber ein wirklicher Neuanfang kam erst als meine mutter die nase voll hatte und sich von meinem vater trennen wollte und ich vorschlug in ne andere stadt zu ziehen.Das war eine der besten entscheidungen in meinem(unserem)Leben.Denn ab da fing alles an......
Zuerst kam ich überhaupt nicht klar.meine ganzen gefühle von früher kamen hoch(diese damaligen Beleidigungen in der schule----ich kann mir das heute nicht vorstellen,wie mir sowas so sehr ans herz ging.).auf jeden fall hatte ich richtige angstzustände(nun war ich so 14J.),dass sowas(dieser ganze Mobbing) nochmal passiert oder dass ich diese hoschies wiedersehe.ich hatte auch angst in die stadt zu fahren,wo das früher passiert war.es hatte mich doch sehr mitgenommen.ich konnte mich bei den hausaufgaben nicht wirkl. konzentrieren.hatte in der schule auch schwierigkeiten mit anderen.da fing meine Phobie erst richtig an.da ich mitten im jahr die schule gewechselt hab,musste ich da sitzen,wo was frei war.also meistens neben anderen,da viele plätze besetzt waren.zuerst hatte ich keine probleme,aber nach einigen wochen kam meine angst.ich wollte nicht mehr neben anderen,die ich nicht gut kannte sitzen bzw. mit ihnen in kontakt kommen.ich wusste nicht,was ich sagen sollte.bekam nen roten kopf und mir fehlten einfach die worte.ich kam immer schlechter mit anderen klar.irgendwie hab ich die anderen ,durch meine eigene ablehnung mir gegenüber, dann immer dazu gebracht mich nicht zu mögen und wenn sie diese abneigung mir gegenüber zeigten,wurde ich noch unsicherer.es kam sogar soweit,dass ich mich nicht mehr auf den unterricht konzentrieren konnte und mit meinen ganzen gedanken dabei war, durchzudenken mit wem ich denn in der nächsten stunde sitzen muss und wie schrecklich das alles wieder sein würde.so schlimm war es gar nicht,aber meine gedanken spielten mir meinen alptraum richtig schön vor,sodass ich schon wirkl. daran glaubte,dass es genauso schlimm auch in der realität sein würde.
Zum Glück lernte ich durch die schule auch meine 2 besten freundinnen kennen,mit denen ich heute immer noch befreundet bin.
ich war zu der zeit sehr depressiv,kam mit der situation nicht klar,war dabei,mich in der schule wieder mal selbst zum außenseiter zu machen,hatte angstzustände,nahm alles sehr sehr persönlich,dazu kam dann auch noch,dass man mir in der klasse eines tages (diskret) sagte,dass ich stark schwitze (--ist meine art nervosität/unsicherheit zu verarbeiten).das hatte ich gar nicht gemerkt,übersehen,da ich mit meinen gedanken immer ganz wo anders war(hoffentlich komm ich heute nicht mit anderen in kontakt,was ist wenn....?,er/sie denkt jetzt bestimmt was schlechtes von mir...u.a.).
Irgendwann wollte ich einfach nicht mehr.ich wundere mich bis heute wie ich bei dem ganzen psycho-stress nicht zusammengeklappt bin.Ich hatte viele Selbstmordgedanken gehabt,aber diese zum glück nie in die realität umgesetzt.ich wollte mein leben nicht aufgeben.Tief in mir liebte ich irgendwo das leben und tue es bis jetzt immer noch.es war mir viel zu schade,es einfach wegzuschmeissen.ich wollte kämpfen.für meine zukunft.für mich.für andere.
So vertraute ich mich meinen freunden an,heulte hammer los und hatte das gefühl neben mir zu stehen oder zu schweben.diese nahmen es ganz gefühlvoll auf(ich sage danke )und meinten ,ich solle zum psychologen.nach ein 2-3 monaten anfang 2004 fing meine therapie an.bei mir war ne soz. phobie festgestellt worden.diese therapie zu machen bzw. mich selbst dazu bewegt zu haben,war auch eine der besten entscheidungen in meinem leben.
obwohl ich das gefühl hatte,dass meine therapeutin mich überschätzte(nach dem motto ja,das kriegst du schon hin,ist ja nicht so schwer*ha-ha*...),hat sie mir doch sehr sehr viel beigebracht.ich habe in diesem einem jahr so viel gelernt.was es überhaupt heisst ein mensch zu sein.sie hat mich dazu gebracht, mich selbst kennen, schätzen und lieben zu lernen.hat mich daran erinnert,dass ich viel erreicht hab mit meinen 17 jahren.es war eine schwere zeit,aber auch die allerbeste in meinem leben.
wisst ihr wo der schlüssel zu dem liegt,die soz. phobie zu besiegen?es liegt nicht daran,perfekt zu sein(ich wollte zumindestens immer perfekt sein um anderen bzw. allen zu gefallen),man muss auch nicht anderen gefallen,es liegt auch nicht daran,von anderen geliebt zu werden.
---Man muss lernen sich selbst so zu akzeptieren wie man ist,mit all seinen fehlern und mängeln,man muss erkennen,dass man was wert ist,dass man liebenswert ist,auch wenn man nicht perfekt ist--aber wer ist das schon.
Wenn man anfängt sich selbst zu mögen,zu lieben, so wie man ist,ist es nem schei.,was andere über nen denken.man konzentriert sich auf sich selbst,muss niemandem gefallen,strebt nicht mehr nach anerkennung und lob,man muss niemandem was beweisen,denn man selbst weiss am besten,wer man ist.
Als ich das erkannt hab und komischerweise kam die erkennung erst nach der beendigung der therapie,haben sich all meine probleme,die was mit soz. phobie und einschliessl. der angst vor ablehnung zu tun hatten,sehr gelegt.auf einen schlag.hätte ich selbst kaum für möglich gehalten.
aber trotzdem ,auch nach der therapie,fällt es mir irgendwo schwer mit meinem leben klarzukommen.ab und zu hab ich immer noch da und hier ein problemchen.hab z.b. immer noch meine schüchterheit--aber mit dem unterschied,dass ich jetzt immer,wenn ich unter leuten bin,versuche,mich daran zu erinnern,dass ich was wert bin(und jeder mensch natürl. auch )und keine angst vor ablehnung zu haben brauche und wenn mich einer nicht mag,was solls,nicht jeder muss nen mögen.ich bin offener geworden.lebensfroher.vor allem macht es mir sehr viel spass,mich selbst schritt für schritt zu verwircklichen.
Ich weiss,dass es zu schaffen ist aus der soz. phobie u.ä. rauszukommen,dauert einige zeit,aber leute--es LOHNT SICH!! man braucht seeeeeehr viel geduld(damit hatte ich meine problemchen ),aber es ist zu schaffen,obwohl es schwer ist,aber was hat man denn schon zu verlieren ?
Meine Zeit nach der Therapie verlief anfangs ganz gut,in letzter zeit gabs ein paar problemchen,bin aber nicht rückfällig geworden oder so,aber ich habe erkannt,dass ich doch noch gerne zu jemandem kontakt haben würde,der/die das gleiche wie ich erlebt oder gefühlt hat bzw. immer noch solche probleme hat.
mir fallen bis heute noch situationen schwer,wie z.b. fällt es mir schwer,die leute aus meiner klasse anzusprechen,aber es ist nicht mehr so schlimm wie früher u. wenn z.b. jmd. neben mir sitzt ist es eh kein problem mehr,da ich mit der zeit mit dem jenigen immer in kontakt komme und ich selbst bin.nur das ansprechen fällt mir doch schwer,da ich irgendwo noch angst vor ablehnung hab--wie gesagt,sowas geht leider nicht von heute auf morgen weg.dauert jahre.
später möchte ich selbst mal psychologin/psychotherapeutin werden, um menschen zu helfen,da ich weiss,wie schwer sowas ist.an diesem traum halt ich erstmal fest .
also,wenn jemand mit mir mailen möchte,dann schreibt bitte an: ,icq(siehe profil) oder hierher
antworte 1000000%ig ,hätte auch nichts gegen briefkontakt--schreibe sehr gerne .
sorry,dass ich soo viel geschrieben hab,musste alles nochmal raus.

viell. bis dann , eure fallen angel--Kopf hoch !

15.05.2005 23:13 • 16.05.2005 #1





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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