App im Playstore
Pfeil rechts

Zitat von berliner:
Wo ist denn nun der Unterschied zwischen dissoziativen Zuständen und Störungen ? Und außerdem : Ich wüsste gar nicht, dass ich wirklich sowas habe... Zumindest finde ich mich nicht plötzlich irgendwo wieder und weiß nicht, wie ich da hingekommen bin.


Ich finde diese Debatte wenig hilfreich. Irgendwelche theoretischen Konstrukte ändern an der Realität gar nichts, deshalb ist es wichtiger zu überlegen, was man selber tun kann bzw. will, um die Lage zu ändern, was einen am Jetzt-Zustand festhält usw.
Du bist mit Sicherheit nicht schizophren und das Bild vom inneren Kind kann zwar einen Erkenntnisfortschritt bringen, zugleich aber Veränderungen verhindern (ich bin doch nur ein schwaches Kind). Du bist aber gar nicht so schwach, wie du denkst. Vieles ist dir eingeredet worden. Ich finde Pilongos Idee mit dem gemeinsamen Klinikaufenthalt gut, weiß aber nicht, ob sich so etwas umsetzen lässt.
Würdest du den Mut haben, deine Mutter danach mal zu fragen?

LG

afuman

Zitat von vent:
Warum? Weil du selbst berichtet hast, dass Hypochondrie eine deiner Diagnosen ist. Und Hypochondrie heißt u.A. auch an der Einbildung diversen Erkrankungen zu leiden.


Ich kann nicht beurteilen, ob berliner an Hypochondrie leidet oder nicht. Aber nur weil ein Psychologe oder Psychiater eine Diagnose stellt, hat das eigentlich überhaupt nichts zu sagen. Denn im Gegensatz zur Schulmedizin hat die Psychologie keine Laborbefunde, mit denen sich eine psychische Diagnose objektiv bestätigen ließe.

Während meiner stationären Psychotherapie habe ich auch die Diagnose schizophrene Psychose bekommen und wurde mit harten Medikamenten dagegen behandelt. Weil es mir dadurch nicht besser sondern schlechter ging, wurde ich nach drei Wochen auf eine andere Station verlegt. Dort wurden die Medikamente sofort abgesetzt, weil der dortige Psychologe der Meinung war, dass es bei mir keinerlei Hinweise auf eine schizophrene Psychose gäbe.

Ich könnte noch viel mehr erzählen, was ich während meiner Therapien an Pfusch und Unfähigkeit erlebt habe. Deshalb sollte man nicht so ärzte- und psychologengläubig sein, wenn es um psychische Diagnosen und Therapien geht, sondern auch seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und auf sein eigenes Gefühl vertrauen.

A


Mag mich niemand mehr ? .und Therapie-Fragen.

x 3


Zitat von berliner:
Wo ist denn nun der Unterschied zwischen dissoziativen Zuständen und Störungen ?
Dissoziative Zustände sind erstmal nichts so Besonderes, eher eine Fähigkeit der Psyche, sich mal auszuklinken. Eine Störung wird's dann, wenn's - ganz trivial - stört, solche Zustände überhand nehmen, im Leben behindern oder den Betroffenen in Gefahr oder Schwierigkeiten bringen.

Zitat von berliner:
Und außerdem : Ich wüsste gar nicht, dass ich wirklich sowas habe... Zumindest finde ich mich nicht plötzlich irgendwo wieder und weiß nicht, wie ich da hingekommen bin.
Deinen Beschreibungen nach bin ich sicher, dass du so etwas nicht hast.

Zitat von berliner:
Ich tue schon oft Dinge in Gedanken oder bin manchmal nur so halb anwesend (in Gedanken versunken) oder kann mich nur schwach an alltägliches erinnern, was ich so nebenbei gemacht habe (in Gedanken) aber ich weiß nicht, ob das schon Dissoziationen sind ?
Oder sind es z.B. Dissoziationen, wenn ich bockig werde und vor lauter Angst die Vernuft ausschalte ? Oder wenn ich panisch wegrenne und mir plötzlich egal ist, dass ich ja eigentlich wo hinwollte ?
Nein, nichts davon hat mit Dissoziationen zu tun.

Zitat von berliner:
Dissoziation bedeutet doch, dass man bestimmte Gefühle nicht mehr wahrnimmt und starke Erinnerungslücken hat oder ?
Ja, so können Dissoziationen sich u.a. äußern.

Zitat von berliner:
Muss man Dissoziationen haben, wenn man eine PTBS hat ?
Nein.

Liebe Grüße
Christina

Danke für Eure Antworten .

Zitat:
Würdest du den Mut haben, deine Mutter danach mal zu fragen?


Naja, was nützt fragen, wenn ich das nicht wirklich möchte ? Und ich weiß auch wirklich nicht, ob meine Mutter psychisch krank ist, wie ich schon öfter sagte.
Die Vorstellung mit ihr zusammen in eine Klinik zu gehen ist zwar agoraphobisch eher vorstellbar, ändert aber nichts daran, dass ich eigentlich in keine Klinik will und außerdem löst es sofort Wut aus.

Ich glaub, das mit meiner Mutter ist halt einer von vielen Bausteinen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ihr das nicht evtl. überbewertet.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich verhindern will, dass sie zusammenbricht. Es geht mir ja eher um meine Angst-Gefühle oder vielleicht Schuld-Gefühle (ich mache alles falsch) als um ihre. Oder nicht ?

Zitat:
Es geht mir ja eher um meine Angst-Gefühle oder vielleicht Schuld-Gefühle (ich mache alles falsch) als um ihre. Oder nicht ?

Und woher kommen die berliner?

Zitat:
Und woher kommen die berliner?


Angst : Die Angst, es allein nicht zu schaffen, nicht auszuhalten, überfordert zu sein.

Schuld : Das Gefühl, dass ich es falsch mache oder so ? Dass ich ihren Vorstellungen (oder denen anderer Menschen) nicht gerecht werde und sie dann sauer oder enttäuscht ist ? Vielleicht, dass sie mir dann nicht mehr hilft, und dann sind wir wieder bei der Angst, es allein nicht zu können.

Oder denkt ihr wirklich, dass ich verhindern will, dass sie zusammenbricht, weil sie ohne mich nicht kann ?? Warum ?? Warum sollte sie ohne mich nicht können ?? Und würde ich darauf wirklich Rücksicht nehmen ?? Geht es mir nicht eher um meine eigenen Angstgefühle ??

Zitat von berliner:
Naja, was nützt fragen, wenn ich das nicht wirklich möchte ? Und ich weiß auch wirklich nicht, ob meine Mutter psychisch krank ist, wie ich schon öfter sagte.
Die Vorstellung mit ihr zusammen in eine Klinik zu gehen ist zwar agoraphobisch eher vorstellbar, ändert aber nichts daran, dass ich eigentlich in keine Klinik will und außerdem löst es sofort Wut aus.


Aha, hast du eine Ahnung, was dich daran wütend macht, bzw. auf wen du wütend bist? Auf diejenigen, die sowas vorschlagen? (wenn ja, warum?), auf deine Mutter? Auf dich selber?

Zitat:
Weil sie ohne dich keine Aufgabe mehr hat.


Naja, da ist schon was dran, aber wenn ich ihr das sage, dann sagt sie, ach, sie hätte schon genug zu tun.

Zitat:
Aha, hast du eine Ahnung, was dich daran wütend macht, bzw. auf wen du wütend bist? Auf diejenigen, die sowas vorschlagen? (wenn ja, warum?), auf deine Mutter? Auf dich selber?


Naja, irgendwie auf meine Mutter. Glaub ich.

... und warum werden jetzt hier in meinem Thread Beiträge gelöscht ?

Zitat von berliner:
Das mit der Ehe, GastB, hab ich tatsächlich schon öfter gedacht.

Aha. Wiie würde es denn mit der Ehe deiner Eltern weitergehen, wenn du ausziehen und ein eigenes Leben beginnen würdest? Was meinst du?

Darf ich fragen, wieso du nicht in eine Klinik willst?
Also, hast du Anst davor, von deiner vertrauten Umgebung weg zu sein, Angst davor, dass dir deine Mutter fehlt? (Du sagtest ja, sie fährt z.B. mit dir in den Öffentlichen. Ist sie sowas wie dein Angst-Nofall-Koffer?)
Oder hast du Angst vor dem, was da mit dir passiert?
(Du schriebst ja mal was von Ausgeliefertsein?)

Vielleicht kannst du deine Mutter ja auch zur Heilung heran ziehen. Sie könnte dich z.B. täglich auf einen kleinen Rundgang begleiten, mal Zug fahren oder so. Denn dann fühlst du dich wohl sicherer als alleine. Und dann ist ihre Aufgabe, dich auch mal alleine zu lassen. Also z.B. gemeinsam in den Zug einsteigen ganz vorne, sie läuft dann bis hinten durch und an einer abgesprochenen Station trefft ihr euch wieder. Oder ihr geht gemeinsam einkaufen und sie wartet draußen, während du innen das Zeug holst. Das wär doch für den Anfang vielleicht gar nicht mal so verkehrt. Gibt's ja auch mit Therapeuten, diese praktischen Übungen. Da begleiten sie einen mit ins Kaufhaus, gehen dann aber weg, und lassen den Patienten für eine Weile alleine. Und deine Mutter scheint ja doch irgendwie eine Stütze für dich zu sein. Wenn du mit ihrer Hilfe kleinere Aufgaben bewältigen kannst, schaffst du es irgendwann evtl. auch mal ohne sie.

Ich glaube, sich mit anderen Angstpatienten aus Berlin zu treffen wär auch schon ein guter Schritt nach Vorn. Da würdest du mal mit jüngeren, etvl. etwa gleich alten Leuten zusammen sein. Vielleicht sogar mal abgelenkt werden von deiner Angst. Denn das Problem mit der Agoraphobie ist ja mitunter, dass wir uns ständig damit beschäftigen, mit den Hintergründen und Auswirkungen und überhaupt. Und dabei messen wir der Angst oft eine so große Bedeutung bei, dass wir uns am Ende nicht wundern dürfen, wenn sie unser Leben beherrscht - denn wir haben ihr ja unbewusst viel Platz gemacht, um sich auszubreiten.

Und auch, wenn das etwas unter gegangen ist: Mach deinen Erfolg nicht kleiner als er ist. Es ist grundsätzlich Alles ein guter Erfolg, was man erzielt. Ich weiß noch, dass bei mir sogar nicht ins Krankenhaus rennen bei Kopfweh ein Erfolg war.
Erfolg ist Erfolg, sei ruhig auch mal stolz auf dich
(Und sorry, dass ich meinte, du wärst vor einem Jahr schon hier gewiesen. Dann hast du dich in viel kürzerer Zeit innerlich weiter entwickelt, das ist trotzdem was Gutes.)

Liebe Grüße,
Bianca

Hallo,

@ GastB :

Ich weiß es nicht. Vielleicht nicht gut ?

@ pilongo :

Klinik ist für mich halt gererell schon mal etwas negatives. Und ich mag auch keine Mehrbettzimmer, ich mag irgendwie die meisten Krankenschwestern nicht, usw, usw.
Und ich wäre da auf mich allein gestellt auch noch in dieser schrecklichen Umgebung.

Das mit dem bei Kopfweh nicht ins krankenhaus, das sind ja die Erfolge, die bei mir mithilfe der Therapie erzielt werden konnten. Ich bin früher alle paar Tage ins Krankenhaus gerannt .
Mit meiner Mutter zusammen hab ich auch eine zeitlang trainiert, kann deshalb ja auch mit ihr wieder weiter weg, das ging auch lange nicht, aber ich weiß nicht, ob das wirklcih zielführend ist...

Lg, Berliner

Zitat:
berliner hat geschrieben:
Das mit der Ehe, GastB, hab ich tatsächlich schon öfter gedacht.

Zitat:
Ich weiß es nicht. Vielleicht nicht gut ?

Bist Du das Bindungsglied Deiner Eltern?

Zitat:
Bist Du das Bindungsglied Deiner Eltern?


Ich weiß nich. Mit meinem Vater red ich ja kaum.

Zitat von berliner:
Zitat:
Bist Du das Bindungsglied Deiner Eltern?


Ich weiß nich. Mit meinem Vater red ich ja kaum.


Wie viel und was reden deine Eltern miteinander?

Zitat:
Wie viel und was reden deine Eltern miteinander?


Mmh. Manchmal abends etwas oder am Wochenende beim Frühstück oder Sonntags beim Mittagessen. Worüber ? Dies und das, Verwandte, Erlebnisse, was es zu essen geben soll...

Naja, aber die Ehe und die Probleme deiner Eltern musst du dir ja jetzt nicht auch noch aufhalsen. Ich denke, du hast selbst genug zu tun im Moment
Es ist zwar an sich immer schöner, wenn man in einer Familie mit glücklichen und auch nach 16 Jahre Ehe noch velriebten Eltern aufwächst, aber es ist leider Gottes auch sehr selten geworden, dass das so ist.
Das Verhältnis deiner Eltern ist zwar vielleicht wichtig, um zu verstehen, wieso deine Mutter so an dir klebt, aber ich weiß nicht, ob es für dich und deine Heilung auch wichtig ist. Bzw. sehe ich keine Möglichkeit für dich, an dieser Baustelle was zu ändern.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Pilongo:
Naja, aber die Ehe und die Probleme deiner Eltern musst du dir ja jetzt nicht auch noch aufhalsen. Ich denke, du hast selbst genug zu tun im Moment

Ich fürchte nur, die hat er sich bereits von Kindheit an aufgehalst. Deswegen ist es wichtig, das aufzudröseln. Zumindest aber zu untersuchen.

Warum weint eine Frau, wenn ihr längst erwachsener, körperlich völlig gesunder Sohn in eine Klinik soll?

Warum kocht, putzt und wäscht eine Frau klaglos für ihren erwachsenen Sohn, der zu Hause hockt und nichts für sein eigenes Leben tut?

Warum lässt ein Vater seinen erwachsenen Sohn zu Hause herumhocken und lässt seine Frau dabei gewähren?

Da muss man schon hinterfragen, was es mit ihnen selbst und ihrer Ehe auf sich hat, meine ich.

Ich frage mich schon lange, ob du, Berliner, nicht wegen der Beziehungen innerhalb der Familie krank geworden bist. Da wärst du nicht der erste. Daher auch meine Anregung, eine Familientherapie zu machen.

LG
GastB

Heute bin ich total lustlos und mache den ganzen Tag quasi gar nichts.
Der Enthusiasmus von vorgestern ist - wie erwartet - wieder verschwunden.

Familientherapie ? Da müsste ich ja meinen Vater informieren und fragen . Außerdem bin ich da wohl zu alt zu, auch wenn ich weder so aussehe noch so bin, vielleicht noch nicht mals sein möchte... (?). Zahlt das überhaupt die Kasse ?

Würde nicht auch gerade eine tiefenpsychologische Therapie diese Dinge mit meinen Eltern aufgreifen ?

Lg, Berliner

P.S.: Warum hat dieser Thread so einen bescheuerten Titel ??

Zitat:
Heute bin ich total lustlos und mache den ganzen Tag quasi gar nichts.
Der Enthusiasmus von vorgestern ist - wie erwartet - wieder verschwunden.


Mach dir nix draus, könnte am Wetter liegen. Ich schieb heut auch nur Arbeit vor mir her, anstatt sie zu erledigen


Zitat:
Würde nicht auch gerade eine tiefenpsychologische Therapie diese Dinge mit meinen Eltern aufgreifen ?


Weiß ich nicht. Die Sache mit deinen Eltern ist halt die: Ich weiß nicht, inwieweit du darauf Einfluss nehmen und etwas an ihrem Verhalten zueinander und zu dir ändern kannst. Man kann andere Menschen bekanntlich nicht ändern, bloß sich selber. Am Ende kämpfst du da gegen Windmühlen und verrennst dich in einer Problematik, auf die du kaum bis gar keinen Einfluss hast, und das wär dann verschwendete Zeit und Energie. Und selbst, wenn du erkennen würdest, woher deine Probleme kommen, ist die Frage, ob dir diese Erkenntnis helfen würde, etwas daran zu ändern. Ich wusste z.B. ohne Therapie dass meine Agoraphobie wohl schon in meiner Kindheit und meiner Krankheit begraben war, und durch den Tod von meinem Papa zum Vorschein kam. Das wusste ich noch vor Beginn meiner Therapie. Aber beim Umgang mit der Angst hat mir das Wissen kein bisschen geholfen. Darum bin ich auch so skeptisch, ob dir die Tiefenpsychologie was nutzt

Ich kenne selber ein Elternpaar, das seine Söhne noch immer wie kleine Kinder behandelt. Der Vater ist ein cholerischer Patriarch, die Mutter eine dienbare Putzfrau im Haushalt. Die Söhne sind 25 und 28 und müssen weder selber putzen noch kochen noch einkaufen noch irgendwas zum Haushalt beisteuern. Sie leben in absoluter Abhängigkeit von ihren Eltern, die ihnen sogar noch öfter sagen, welche Klamotten sie doch bitte anziehen oder dass sie sich die Haare waschen sollen. Manche Eltern sind so, entweder durch ihre eigenen Wertevorstellungen oder durch die Erziehung. Mitunter spielt auch ein übergroßer Beschützerinstinkt eine Rolle. Etwas ändern oder auch nur darüber reden können sie nicht. Der eine Sohn ergreift jetzt einfach die Flucht, weil er diese Abhängigkeit, in die man ihn hinein zwingt, nicht mehr aushält, der Andere wird langsam selbstständiger, aber erst, seit er einen festen Job hat und regelmäßig aus dem Haus und unter gleichaltrige Leute kommt. In so eine Abhängigkeit hinein gepresst zu werden, ohne, dass man etwas daran ändern kann, das kann allein schon zu großen Problemen führen. Sowohl auf psychischer Ebene, als auch in ganz einfachen Dingen, z.B. dass man(n) nicht weiß, wie man sich selber versorgt, weil man(n) es nie gelernt hat. Erlaub dir doch mal den Jux und lad die Selbsthilfegruppe zu dir ein. Würde mich interessieren, wie das wär.


Zitat:
P.S.: Warum hat dieser Thread so einen bescheuerten Titel ??


*lol*

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
App im Playstore