Zitat von berliner:@ GastB und afuman :
Naja, sie leugnet das immer, wenn ich ihr solche Argumente vorwerfe (tue ich häufig in letzter Zeit). Sie meint, ich hätte sie falsch verstanden.
Es ist dabei völlig irrelevant, was deine Mutter dazu
sagt, Berliner.
Könnte sie das selber klar erkennen bzw. könnte sie es vor sich selbst und vor dir zugeben, dann würde sie dich freiwillig freilassen.
Sie ist aber selber zu neurotisch, um es zu erkennen und verantwortlich damit umzugehen - nämlich sich
selber in eine Therapie zu begeben und ihre Geisel - dich - freizugeben.
Und es ist auch völlig unproduktiv, ihr das vorzuwerfen. Was willst du damit erreichen?
Deine Mutter wird ihr Verhalten nicht von sich aus ändern. Wenn du darauf wartest, wirst du dabei alt und grau werden.
Du könntest aber mit dem Arzt deiner Mutter sprechen, ihm schildern, wie sehr
sie unter Angst und Horrorvorstellungen leidet und ihn bitten, dass er sie auf ihre Psyche anspricht und ihr eine Therapie oder sogar einen Klinikaufenthalt empfiehlt oder gleich eine Überweisung ausstellt. DAS wäre mal ein Schritt nach vorne.
Zitat:Auf der anderen Seite gibt es schon Reaktionen von ihr, die evtl. für Eure Theorie sprechen, z.B. das sie oft weint, wenn Ärzte mich zu einer stationären Therapie überreden wollen.
Na bitte ...
Meinst du, eine wirklich durch treue Fürsorge motivierte Mutter würde so reagieren?
Nein. Sie reagiert so, weil sie riesige Angst davor hat, dass ihr ihre seelische Krücke abhanden kommen könnte.
Und möglicherweise fühlt sie halbbewusst, dass sie eigentlich selber in eine Klinik gehen sollte. Und dass niemand dies entdeckt und sie es sich nicht eingestehen will.
Zitat:Andererseits hätte ich ja dann wieder einen Schuldigen, auf den ich alles schieben kann - dann halt nicht das innere Kind, sondern die Mutter .
Es kommt darauf an, die WAHRHEIT herauszufinden. Denn die Wahrheit heilt, und zwar nur die Wahrheit.
Deswegen ist es wirklich sehr wichtig herauszufinden, was einen an der eigentlich gewünschten Verhaltensweise hindert. Dein chronisches und unglaublich festgebackenes ich kann nicht und ich will nicht, obwohl ich es eigentlich ja will spricht sehr deutlich dafür, dass du einen sehr festes Hauptmotiv hast, weswegen du es eben doch nicht willst.
Und dieses Hauptmotiv scheint wirklich zu sein, dass du deine Mutter vor einem Zusammenbruch schützen willst.
Du weißt, dass sie schon fast zusammenbricht, wenn du bloß in eine Klinik gehen willst/sollst. Allein schon diese Trennung macht ihr Angst. Noch mehr Angst wird es ihr aber machen, dass der Klinikaufenthalt mit Therapie womöglich erfolgreich sein könnte. Sprich: Dass die Ablösung von ihr erfolgreich sein könnte!
Zitat:Vorhin hab ich mal wieder eine kleine Konfontationsübung gemacht und trotz Abbruchversuch mich dann doch noch irgendwie durchgebissen. Nein keine Sensationen, eine kleinigkeit, eigentlich auch nichts wirklich neues. War trotzdem nicht leicht. Abbrechen wollte ich übringens, als ich plötzlich die Idee hatte, ich könnte einen epileptischen Anfall oder einen Schlaganfall bekommen und dann dachte ich, ich muss nach hause. Bin weggelaufen aber konnte mich dann doch noch bremsen und mir klarmachen, dass das Quatsch ist und bin dann doch weitergegangen.
Naja, nun kann ich mich wieder ausruhen .
Doch, das find ich toll!
Du hast deinen Schnapsideen nicht Glauben geschenkt und bist im wahrsten Sinne des Wortes durchgegangen. Das ist prima!
Was deine Mutter und ihre Probleme angeht: Bisher opferst du dein Leben für ihr Wohlbefinden. Dein Leben für ihr Leben.
Und möglicherweise auch dein Leben für das Wohlbefinden (Leben) deiner beiden Eltern.
Wie würde es denn deiner Meinung nach in der Ehe deiner Eltern weitergehen, wenn du dich selbstständig machen würdest?
Hast du vielleicht irgendwann schon mal gedacht, dass du die Ehe deiner Eltern zusammenhältst? Vielleicht schon als Kind?
Wie würde dein Vaer reagieren, wenn du ausziehen würdest?