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also, erst wollt ihr immer Emotionen von Berliner haben und wenn dann mal so ein echter Wutausbruch kommt, benehmt ihr euch wie der Pfarrer, der gerade erfahren hat, dass ihn seine Haushälterin mit dem Kaplan betrügt...

Mir ist es lieber, wenn jemand authentisch rüberkommt anstatt sich zu verstellen, denn auch das ist ein Weg zur Selbsterkenntnis. Es ist doch klar, dass die Wut eine Folge der massiven Angst ist. Eigentlich kann man erwarten, dass das in einem Forum wie hier verstanden wird. Aber manche leiden ja am Helfersyndrom wie eine besonders kluge Kommentatorin schon angemerkt hat...

Wenn ich mich nicht irre, gibt es an der Charité so etwas wie eine Angstambulanz, oder war das schon Christinas Link?

Ansonsten finde ich, dass sich etwas tut, und ich hoffe, dass es so weiter geht...

Zitat von berliner:
Aber die meisten hier wünschen mir eine Klinik an den Hals und das ist - in meiner Gefühlswelt - die Höchststrafe.
Mach dir immer wieder klar, dass eine Klinik heute etwas ganz anderes für dich bedeuten würde als damals. Sonst machst du dich in einer wichtigen Frage zum Skla. deiner Gefühlswelt, die sich zu allem Überfluss auch noch aus einer völlig anderen Situation speist. Ich glaube wirklich, dass du - gefühlsmäßig - nur die Wahl hast zwischen Pest und Cholera, Klinik oder zu Hause Versauern. Deshalb wünsche ich dir, dass du die kindlichen Angstgefühle und Erinnerungen überwinden und in eine Klinik gehen kannst.

Zitat von berliner:
Aber was ich nun mit einem Playbloy zu tun haben soll, verstehe ich kaum. Im verlinkten Wikipedia steht was von Nachtclubs, exzentrischen Vergnügen und wechselnden Partnerinnen Damit würde es dir voraussichtlich nicht besonders gut gehen, denn alle Menschen haben ein Bedürfnis nach Anerkennung. Ein weiterer Aspekt deines jetzigen Lebensstils, auf den dich GastB sicherlich aufmerksam machen wollte.

Zitat von berliner:
Die Dinge, die kämen, wenn ich die Agoraphobie überwunden hätte wären Dinge wie Arbeit finden (Vorstellungsgespräche !) oder Abiturprüfung, eine Frau finden, äh suchen, selbständig werden und das sind eben die Dinge, die ich mir wohl nicht zutraue oder vor denen ich (auch) Angst habe.
Eins nach dem anderen. Gerade in einer Klinik gehört Soziotherapie dazu und so manches Paar findet auf 'ner Psychotherapiestation zueinander... Außerdem: Nein sagen kannst du immer noch, an jeder Stelle des Weges. Und alles Alltägliche sieht bedrohlich aus, wenn agoraphobiebedingt die gefährliche Wildnis unmittelbar hinter der Haustür anfängt. Das ist normal und mit dem Überwinden der Agoraphobie wird sich Einiges ändern. Nicht alles, und es wird auch nicht so sein, dass du erst komplett die Agoraphobie los wirst und dann anfängst zu leben. Das wird ineinander greifen und sich hinziehen - ein Grund mehr, schnell etwas zu unternehmen.

Liebe Grüße
Christina


P.S.: Nein, mein Link bezog sich auf stationäre Therapie. Die Angstambulanz wäre auch sehr empfehlenswert und sicher eine Möglichkeit, die zweijährige Sperre zu umgehen (wird m.W. anders abgerechnet)... Wende dich doch mal an die, Berliner, ob die eine ambulante Therapie bei ihnen für dich sinnvoll finden. Fragen kostet nichts. Und wenn sich meine Überzeugung, dass deine Mutter bzw. deine Beziehung zu ihr ein riesiges und ziemlich unüberwindbares Hindernis bei einer ambulanten Therapie ist, als falsch herausstellt - um so besser.

A


Mag mich niemand mehr ? .und Therapie-Fragen.

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Hallo berliner,

Ich kann deine Angst vor der Klinik gut verstehen, und ich vermute, die ist mit deinen schlimmen Kindheitserinnerungen verbunden, wie du selber richtig bemerkst. Ich mag es auch nicht, in Krankenhäusern zu sein, weil da Kindheitsängste hoch kommen, die ich nicht absolut und endgültig abschütteln kann. Aber vielleicht raten dir auch gerade deswegen so viele Therapeuten zum Klinik-Besuch: Weil es ohne Konfrontation eben leider nicht geht.
Als mein Papa damals auf der Intensiv im Koma lag erlebte ich etwas sehr negatives in der Klinik und das hat meine Ängste wieder hoch geholt. Ich hab mich z.B. jeden Abend geduscht, weil ich fand, dass ich nach Klinik stinke und ich konnte erst schlafen, wenn ich komplett diesen Geruch weg gewaschen hatte. Ich hab das dem Therapeuten erzählt und dass wir in der Klinik noch Papierkram abholen müssten, sich meine ganze Familie aber seit Wochen davor drückt, weil wir alle nicht mehr da hin wollen. Er meinte dann nur: Gerade deswegen solltet ihr hin, besonders du. Ich dachte mir: Danke du Horst, dann geht's mir doch schlecht! Aber am Ende hab ich es dann doch gewagt. Bin hin gefahren, mit einem dicken Kloß im Hals und Herzstolperern natürlich, und hab mich erst mal vor'm Eingang auf eine Bank gesetzt und die Leute beobachtet. Die Klinik ist nämlich nicht der Ort des Schreckens, als den man sie als Kind empfindet. Es ist ein Ort, wo geholfen und geheilt wird. Das Ziel ist ja, dass man Menschen gesund wieder ins Leben entlässt. Also hab ich Ausschau gehalten nach gut gelaunten Kranken, nach Leuten die die Klinik wieder verlassen. Einfach nach positiven Momenten in der Klinik. Und es gibt mehr gute als schlechte Dinge zu beobachten, finde ich. Am Ende konnte ich dann wirklich rein gehen und das Papierzeug abholen. Das hat mich viel Überwindung gekostet, mir aber auch sehr geholfen.

Ich hab mich, davon abgesehen, nach den Therapiesitzungen oft schlechter gefühlt als ich es gewollt hätte. Weil der Therapeut Dinge anspricht und hervor holt, die ich eigentlich nicht besprechen oder lieber aufschieben wollte. Hat er aber nicht zugelassen. Die Therapiesitzungen waren hilfreich, aber auch oft erst mal unangenehm. Erst rückblickend hab ich erkannt, dass mir trotzdem jede einzelne Stunde einen Schritt nach Vorne geholfen hat. Eine Therapie ist nicht immer leicht und auch nicht immer schön. Aber im Endeffekt sind es gerade die unangenehmen Dinge, durch die man sich kämpft, die dann den größten Erfolg bringen. Meine zwei größten Erfahrungen waren auch als ich einmal Zuhause in Angstschweiß gebadet eine Panikattacke wirklich komplett ausgehalten habe, ohne entgegen zu wirken, und dann, als ich beim Deutsch-Abitur 6 Stunden lang andauernd Ängste, Zuckungen, Schweißausbrüche, Schwindel und all das hatte. Das war in dem Moment jedes Mal unangenehm. Aber wie Christina schon sagte: Es geht nicht ohne Konfrontation und Überwindung, man muss da durch, wenn man weiter will.

Therapeuten sind ja keine Kasper. Die haben erst lange studiert und dann aus eigener Tasche eine therapeutische Ausbildung bezahlt, die so an die 15.000€ kostet. Die wissen schon, was sie tun, und die sind da, um dir zu helfen. Wenn sie dir also zu Medikamenten oder einem Klinikaufenthalt raten, dann möchten sie dich damit nicht bestrafen oder wehtun, sondern wirklich nur helfen. Und gerade, wenn du rückblickend siehst, dass Selbstversuch und Therapie bisher wenig Nutzen gebracht haben, wäre es gut, auch mal die Alternativen zu überdenken.
(Also, wenig Nutzen gegen die Agoraphobie; im Bezug auf deine Mutter hast du ja schon große Sprünge gemacht.)
Könnte sogar sein, dass du in der Therapie deine Traumfrau kennen lernst. Passiert ja auch nicht gerade selten, dass sich Paare dort finden.

Und GastB hat auch Recht: Agoraphobie ist ein Pot, und dein Leben ist der andere Pot. Du köntest z.B. über Fernkurse dein Abi nachholen, wenn du derzeit nicht aus dem Haus kommst, oder für ein Callcenter arbeiten, da kann man oft von zu Hause aus die Leute anrufen. Es ist nämlich nicht unwahrscheinlich, dass dein Lebenspessimismus mit dem Nichtstun zusammen hängt. Arbeitslose leiden auch 3x häufiger an Depressionen und psychischen Erkrankungen als Berufstätige. Weil sie Daheim nur mit sich selber beschäftigt sind, ins Grübeln kommen, und keine richtige Aufgabe haben, sich nicht beweisen können, ihre Energie nirgendwo rein stecken und sich am Ergebnis freuen können. Und es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass wir unsere eigenen Probleme nicht mehr so ernst nehmen, wenn wir uns viel mit Anderen beschäftigen. Und auch, wenn dich die Phobie im Moment daran hindert, das Haus zu verlassen, dann entfalte doch da ein Hobby. Du schreibst ja selber, du möchtest auch einfach mal nur reden, über was ganz Normales, nicht bloß über deine Probleme -das ist auch eine gute Idee! Es gibt im Internet unzählige Hobbyforen, und es gibt viele Hobbies, die man Daheim ausüben kann. Gemeinsame Interessen und Hobbies verbinden. Mit einer meiner besten Freundinnen hab ich auch eigentlich bloß eins gemein: Dass wir beide Kanickel zu Hause haben. Unser Hobby hat uns zusammen gebracht. Und noch ein heißer Tip: In Tierliebhaberforen sind rund 90% der User weiblich und jeder Mann wird sehr herzlich Willkommen geheißen. (Es gibt auch Studiengänge, da hat man das Gefühl, dass sich die 10 Jungs unter den 100 Mädels eigentlich jede raussuchen können.) Und wenn du mit Tieren nichts anzufangen weißt, dann kannst du ja was Anderes machen. Modelbausätze zum Beispiel. Es gibt so Vieles, womit man sich beschäftigen könnte. Aber ich glaube, du beschäftigst dich im Moment hauptsächlich mit dir selber. Das ist auch gut, eine gewisse Zeit lang. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man auch was Anderes machen muss, sonst kommt man nicht mehr von sich selber und seinen Problemen los.


Liebe Grüße,
Bianca

Zitat von berliner:
Mir sind auch noch ein paar Dinge über meine Mutter eingefallen :

- Sie meint, ...
Erstens fällst du hier über einen Menschen her, der sich im Gegensatz zu den Leuten hier, denen du ebenso die wildesten Sachen unterstellst, Tag und Nacht um dich kümmert und sein Mitleid real umsetzt.

Zweitens sind unsere Eltern oft weniger PC-untauglich als wir annehmen, dreh die Situation um und stell dir vor, du müsstest auf einer öffentlichen Plattform lesen, wie schei. du bist, geschrieben von deinem eigenen Kind, das im Erwachsenenalter in einer völligen Abhängigkeit von dir lebt. Ich wette dann würdest du sicher aus deinem eigenen Zimmer, in dem dein PC steht, weglaufen wollen.

Zitat:
berliner hat geschrieben:
Die Argumente zu den Behauptungen meiner Mutter müsste ich ihr ja fast ausdrucken...
Zitat:
Du müsstest sie dir ausdrucken.

Ganz genau, den - mit höchster Wahrscheinlichkeit - absolut verquirlten Unsinn, den du hier über deine Mutter verbreitest und den hier vielleicht der Eine oder Andere gerne für bare Münze hält um mit seiner Super-Nanny-Show weiter machen zu können, drucke am besten für dich aus. Und bewahre ihn dann bitte schön so, dass deine Mutter ihn nicht finden kann und kein zusätzliches Leid durch dich erfahren muss. Mal suchst du den Sündenbock für deine Verwirrung hier, mal dort. Sieh sie als das, was sie ist, als dein eigenes Hirngespinst. Ohne eine komplette Bankrott-Erklärung kann man keinen Neuanfang machen und solange man seine Hände im schei. stecken hat, wird man nach keinem Kuchen greifen können.

@ vent:

Das einzige, was Du willst, ist mir Schuld- und Angstgefühle machen, weil Du weißt, dass ich darunter leide.
Vielleicht hast Du die ganze Nacht gegrübelt, was könnte ich jetzt als nächsten Rachefeldzug, wogegen auch immer, hier eintragen, und dann ist Dir endlich was eingefallen.
Du solltest Dich schämen, hier zur Befriedigung Deiner eigenen Rachegelüste (vielleicht, weil ich mal mit etwas, was Du geschrieben hast nicht einverstanden war) auf kranken Menschen herumzutrampeln.


Ich bin übrigens nicht über sie hergefallen, hab nur anonym in einem Problemforum geschrieben, was sie gesagt hat und dass ich manchmal wütend auf sie bin. Ich habe nicht geschrieben, dass sie schei. ist. Nach Deiner Theorie müsste hier JEDER sich schämen, der über Probleme mit Angehörigen schreibt.

....... the least we can do is wave to each other

Ja, nun werde ich hier als Lügner und paranoid dargestellt, falle angeblich über meine Mutter her und manch einer wird es vielleicht sogar glauben.

Das Geschickte ist ja, dass ich mich nicht wehren darf. Ich darf ja nichts dazu sagen.

Ich weiß nicht, ob das nicht evtl. schon an Mobbing grenzt.

Nein, ganz sicher nicht.

über Mobbing wurde hier schon oft diskutiert ....

Einfach darüber stehn...Berliner

Berliner, vielleicht solltest du einfach Mitleid mit vent haben. Sie kann es gebrauchen...

Mittlerweile denke ich Berliner: Dein Leidensdruck ist noch gar nicht so ausgeprägt.
Denn sonst würdest schleunigst was verändern wollen.
Und glaub mir, ich weiß von was ich rede.

Zitat:
Mittlerweile denke ich Berliner: Dein Leidensdruck ist noch gar nicht so ausgeprägt.
Denn sonst würdest schleunigst was verändern wollen.
Und glaub mir, ich weiß von was ich rede.


Vielleicht (?) ist das ja eine andere Art auszudrücken, dass ich zum Teil nicht will, wie ich schon oft geschrieben habe.

Gelitten hab ich unter den Krankheitsängsten, darum hab ich wohl auch was dagegen gemacht.
Unter der Agoraphobie leide ich hauptsächlich dann, wenn ich versuche, etwas dagegen zu machen... (Konfrontation).
Naja, aber sie schränkt mich schon sehr ein, das ist klar, aber vielleicht hab ich mich daran halt längst gewöhnt . Anfangs hab ich noch gedacht, ich will das überwinden, weil dies oder das möcht ich (wieder) erreichen, ich weiß aber nicht mehr, was ich erreichen will.
Trotzdem geht es mir ja oft nicht gut, sonst würde ich nicht immer Threads mit so depressiven Titeln eröffnen und oft sagen, dass es mir naja, oder geht so, geht, wenn mich jemand fragt. Ich habe selten das Gefühl, dass es mir gut geht, nur ab und zu und manchmal fühle ich mich auch wirklich schlecht oder schei..

Lg, Berliner

Zitat:
nur ab und zu und manchmal fühle ich mich auch wirklich schlecht oder schei..

Wenns der Dauerzustand wird, machst was dagen, da bin ich mir sicher.
Dann kann Deine Mutter auch nicht mehr helfen berliner.
Ich sagte das schon. Aber meine Mutter war auch nicht da, deshalb gings wohl schneller.
Und heute ist gut

Zitat von pax:
Zitat:
nur ab und zu und manchmal fühle ich mich auch wirklich schlecht oder schei..

Wenns der Dauerzustand wird, machst was dagen, da bin ich mir sicher.
Das wird so schnell kein Dauerzustand, da bin ich mir sicher. Agoraphobie ist die Störung, mit der man sich jahrzehntelang arrangieren kann, wenn man nur jemanden um sich rum hat, der den Symptomverstärker spielt - die Einkäufe erledigt und einen zu unumgänglichen Außerhausterminen begleitet. Deshalb ist der klassische Therapiebeginn bei ausgeprägter Agoraphobie der Streik der Angehörigen oder die Verlassensdrohung des Partners. Die (Er)Kenntnis, dass man sein Leben vergeudet, reicht meist nicht aus und wenn sie früher oder später in eine Depression umschlägt, ist's gleichzeitig um den Antrieb geschehen. Ich find's fatal, auf den ultimativen Leidensdruck zu warten, wenn doch der klare Verstand schon lange sagt, dass es eher fünf nach denn fünf vor zwölf ist.

Liebe Grüße
Christina

Zitat:
Unter der Agoraphobie leide ich hauptsächlich dann, wenn ich versuche, etwas dagegen zu machen... (Konfrontation).
Naja, aber sie schränkt mich schon sehr ein, das ist klar, aber vielleicht hab ich mich daran halt längst gewöhnt . Anfangs hab ich noch gedacht, ich will das überwinden, weil dies oder das möcht ich (wieder) erreichen, ich weiß aber nicht mehr, was ich erreichen will.

Und warum, und vor allem wieder berliner?
@Christina dass berliner selbstständig-sprich sich von der Mutter lösen sollte, ist allen hier klar.
Jetzt müsste die Mutter wohl noch mitmachen

Zitat von pax:
@Christina dass berliner selbstständig-sprich sich von der Mutter lösen sollte, ist allen hier klar.
Jetzt müsste die Mutter wohl noch mitmachen
Naja, wenn sie's nicht tut, muss er das alleine machen. Ohne Rausschmissdrohung wie bei mir oder Abwesenheit der Mutter wie bei dir. Ist schon klar, dass das schwierig(er) ist - aber es ist m.E. auch dringend, weil das Leben ja nicht wartet...

Liebe Grüße
Christina

Zitat von pax:
Mittlerweile denke ich Berliner: Dein Leidensdruck ist noch gar nicht so ausgeprägt.
Denn sonst würdest schleunigst was verändern wollen.
Und glaub mir, ich weiß von was ich rede.

Das habe ich gemeint mit: Ich wünsche Dir eine gehörige PortionSchnauze voll.
Du hast darauf geantwortet, das Du schon oft echt sauer bist.
Berliner.... das reicht noch nicht. Das ist noch nicht genug.
Zitat von berliner:
Unter der Agoraphobie leide ich hauptsächlich dann, wenn ich versuche, etwas dagegen zu machen... (Konfrontation).
Naja, aber sie schränkt mich schon sehr ein, das ist klar, aber vielleicht hab ich mich daran halt längst gewöhnt

Sei ehrlich... kann man sich je daran gewöhnen??
Ich fands ätzend, mir jedesmal Gedanken machen zu müssen, wenn ich U-Bahn fahre, Einkaufen gehe, im Wartezimmer sitze oder auch wenn ich am Bankautomaten stehe und mir einen Kontoauszug drucke.
Das macht doch keinen Spaß!
Da kann ich verstehen, das es Dir selten gut geht.
Ist das Für Dich ein schönes Leben:
Nie wirklich was unternehmen können ??
Nie mit Lust shoppen gehen ??
Nie unbeschwert allein spazieren können und den Frauen hinterherschauen??
Berliner, Du schreibst, Du kannst vielleicht 1 km von zu Hause allein weg.
Geh doch das nächste Mal einfach 100 m weiter.
Schau, wie es Dir dann geht und geh nochmal 100 m weiter.
Du kannst es schaffen!
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Danke.

Zitat:
Ich find's fatal, auf den ultimativen Leidensdruck zu warten, wenn doch der klare Verstand schon lange sagt, dass es eher fünf nach denn fünf vor zwölf ist.

Dann müsste ich es aber schaffen, wirklich NUR auf meinen Verstand zu hören und müsste diese tausend starken Gefühle, Symptome und Gedanken, Befürchtungen und Begründungen und Einfälle alle ausschalten bzw. ignorieren können.
Das Problem ist halt, wenn die Gefühle stärker sind als der Verstand. Nur weil ich wüsste, dass es vernünftig wäre, naja, ich weiß nicht, ob mich das überzeugt. Dann vielleicht doch eher Emotionen, dass man was verpasst?

Zitat:
Und warum, und vor allem wieder berliner?

Ich weiß nicht, worauf sich Dein warum bezieht, aber wieder, weil ich ja, bis ich 18 war, schon eine gewisse Bewegungsfreiheit hatte, die ich jetzt nicht mehr habe. Ich konnte ja angstfrei durch die Stadt gehen/fahren, was ich gern getan habe. Oder eben reisen (allerdings mit meinen Eltern damals). Ich konnte ja zur Schule gehen und da war nicht alles nur blöd.
Darum wieder.

Zitat:
Sei ehrlich... kann man sich je daran gewöhnen??
Ich fands ätzend, mir jedesmal Gedanken machen zu müssen, wenn ich U-Bahn fahre, Einkaufen gehe, im Wartezimmer sitze oder auch wenn ich am Bankautomaten stehe und mir einen Kontoauszug drucke.
Das macht doch keinen Spaß!
Da kann ich verstehen, das es Dir selten gut geht.
Ist das Für Dich ein schönes Leben:
Nie wirklich was unternehmen können ??
Nie mit Lust shoppen gehen ??
Nie unbeschwert allein spazieren können und den Frauen hinterherschauen??
Berliner, Du schreibst, Du kannst vielleicht 1 km von zu Hause allein weg.
Geh doch das nächste Mal einfach 100 m weiter.
Schau, wie es Dir dann geht und geh nochmal 100 m weiter.
Du kannst es schaffen!


Ja, ich müsste mir öfter vor Augen führen, was ich alles verpasse, aber wie gesagt, ich habe mich wohl daran gewöhnt alles zu verpassen.
Wie Christina ja auch schrieb :
Zitat:
Die (Er)Kenntnis, dass man sein Leben vergeudet, reicht meist nicht aus und wenn sie früher oder später in eine Depression umschlägt, ist's gleichzeitig um den Antrieb geschehen.

Aber ich spüre schon einen kleinen Motivationsschub, wenn ich das lese, was Du schreibst, was ich verpasse. Ja, ich sollte mal wieder mehr rausgehen und vor allem mal wieder Neues wagen und nicht immer nur bei den Runden bleiben, die ich angstfrei bewältigen kann.

Vielleicht sollte ich nicht sagen, mal wieder, sondern sofort, aber dann fällt mir (jetzt gerade) sofort etwas ein, warum es nicht geht.

Lg, Berliner

Zitat von berliner:
Also, vielleicht sollte ich das doch nochmal erklären:
Ich habe nicht gemeint, dass ihr mir wirklich die Pest an den Hals wünscht. Aber die meisten hier wünschen mir eine Klinik an den Hals und das ist - in meiner Gefühlswelt - die Höchststrafe.
Ich war heute mittag, als ich das geschrieben habe wohl gerade etwas emotional.
Riechen: Ja, ich hatte wirklich kurz Krankenhausgeruch in der Nase, und *kotz* bezieht sich auch auf Krankenhaus und was ich damit verbinde, natürlich nicht auf Euch.

Aber was ich nun mit einem Playbloy zu tun haben soll, verstehe ich kaum. Im verlinkten Wikipedia steht was von Nachtclubs, exzentrischen Vergnügen und wechselnden Partnerinnen . Mein Leben sieht sehr, sehr anders aus.

Die Dinge, die kämen, wenn ich die Agoraphobie überwunden hätte wären Dinge wie Arbeit finden (Vorstellungsgespräche !) oder Abiturprüfung, eine Frau finden, äh suchen, selbständig werden und das sind eben die Dinge, die ich mir wohl nicht zutraue oder vor denen ich (auch) Angst habe.

Lg, Berliner



Dass du das Krankenhaus aus deiner Kindheit wieder riechst, ist okay und es ist gut, dass du das wahrnimmst. Damit kannst du es dir bewusster machen, es bewusster abhaken. Es ist tatsächlich heute eine andere Situation. Damals warst du körperlich krank und warst deshalb in einer Klinik, in der es aseptisch zugehen musste, ständig alles desinifiziert werden musste, die Leute ersthaft und oft ansteckend krank waren (es sei denn, es war eine reine Krebsklinik) usw. Eine auf die Psyche spezialisierte Klinik braucht das alles nicht. Daher kann es dort gar nicht so nach Desinfektionsmitteln und Krankeit riechen. Höchstens mal nach Putzmitteln, aber das kann dir sogar bei euch zu Hause passieren.

Eine Klinik hätte mehrere Vorteile, wie schon hier mehrmals geschrieben wurde: Längere Trennung von deiner Mutter/Familie, intensivere Betreuung, Mit-Patienten, Kontaktmöglichkeiten und -notwendigkeit, usw.

Ich verstehe bisher nicht, wie du eine ambulante Therapie machen willst, wenn du dich gar nicht raustraust. Soll deine Mutter dich begleiten?

Vor ein paar Tage kam im Radio eine Sendung über Erich Fromm, und er wurde zuletzt sinngemäß so zitiert: Eine Psychotherapie, in der einfach nur über vergangene Dinge und mögliche Gründe geredet wird, ist völlig nutzlos. Das ist reines Erzählen und kann sich in alle Ewigkeit ausdehnen, ohne irgendeinen Nutzen zu haben. Ein Mensch braucht eine Vision. Er braucht Ziele, die dann seine Energie und Vitalität mobilisieren, um dort hin zu gelangen.

Das ist wohl das, was auch Christina u.a. hier gesagt haben. Psychotherapie kann leicht zu einem harm- und endlosen Kaffeeklatsch werden und nichts bringen, wenn der Klient keine Ziele hat. Deswegen brauchst du erstmal eine Vision für dein Leben.

Du wirst natürlich deine Phobien nicht überwinden (wollen), wenn du gar nichts erreichen willst. Aber warum um Himmels willen solltest du alle die Dinge, die andere Männer tun können, nicht schaffen? Aber diese Bewerbungsangst kann man auch durch Vor-Üben schon teilweise abbauen.

Im übrigen: Je mehr zu der betreffenden Stelle passende Kenntnisse man anzubieten hat und je weniger ebenfalls passende Mitbewerber vorhanden sind (sofern man das erfährt), desto gelassener kann man natürlich sein. Das hängt nicht immer bzw. nur zu einem kleinen Teil von einem selbst ab, wie die Bewerbung ausgeht. Deswegen: Man gibt sein Bestes und wartet dann ab, ob man von den 100 - 500 Bewerbern ausgesucht wurde. Mehr als sein Bestes geben kann man ohnehin nicht. Die anderen geben ja auch ihr Bestes. Man ist deswegen kein Versager oder schlecht, weil man z.B. nur auf die 2. oder 10. oder meinetwegen 200. Stelle gekommen ist. Es kann halt nur einer genommen werden - die anderen sind oft trotzdem ganz genau so gut. Das spielt der Zufall eben auch eine große Rolle.

Oft stellt es sich sogar als besser heraus, dass man irgendwo nicht genommen wurde, weil anschließend etwas viel Besseres kommt. (Ist mir mehrmals passiert.) Es ist gut, wenn man ein Vertrauen aufbaut, dass sich alles gut regeln wird. Und dass man selber aber sein Bestes dafür tut. Aber auch nicht mehr.

Zitat von berliner:
Dann müsste ich es aber schaffen, wirklich NUR auf meinen Verstand zu hören und müsste diese tausend starken Gefühle, Symptome und Gedanken, Befürchtungen und Begründungen und Einfälle alle ausschalten bzw. ignorieren können.
Das Problem ist halt, wenn die Gefühle stärker sind als der Verstand. Nur weil ich wüsste, dass es vernünftig wäre, naja, ich weiß nicht, ob mich das überzeugt. Dann vielleicht doch eher Emotionen, dass man was verpasst?
Das ist es, weshalb ich dir so unbeirrbar und nervig zur Klinik rate: Du müsstest dich nur einmal gewaltig überwinden und für ein paar Tage sicher die Zähne zusammen beißen. Das geht, dass man für eine große Sache dem Verstand absoluten Vorrang einräumt und die widersprechenden Gefühle ignoriert oder niederknüppelt (notfalls medikamentös). Aber dann wäre der Stein ins Rollen gekommen und du hast selbst schon festgestellt, dass die Befürchtungen vorher ein größeres Problem sind als die tatsächlichen Schwierigkeiten währenddessen. Ambulant müsstest du jeden einzelnen Tag erneut Anlauf nehmen, Motivation aufbauen, mit der Vernunft gegen Gefühle arbeiten, die zu Hause ausgeprägter als in einer Klinik wären. Außer gegen die Angst geht es da nämlich noch gegen die Bequemlichkeit - auch nicht zu unterschätzen... Und auf Dauer klappt es nicht, nur oder hauptsächlich auf den Verstand zu hören. Das weiß jeder, der schon mal eine Diät gemacht hat.

Du hast das doch schon mal geschafft, wenn auch nicht freiwillig. Aber wenn du nicht vernünftigerweise damals die Behandlung auf dich genommen hättest, wärst du jetzt wohl nicht mehr am Leben. Du hast damals etwas aushalten müssen (inklusive Todesangst vermute ich), was den meisten zum Glück ihr Leben lang erspart bleibt. Und du hast es ausgehalten! Und im Kleinen war jede Klassenarbeit während deiner Schulzeit ein Fall von Vernunft (= Vorbereitung, Lernen) gegen Gefühl (= keine Lust), evtl. sogar jedes morgendliche Frühaufstehen - so war's jedenfalls bei mir...

Übrigens hast du nicht die Wahl zwischen Verstand oder Emotionen, sondern könntest versuchen, beides zu deinem zukünftigen Wohl einzusetzen. Den Verstand, der dir sagt, dass man Angst überwinden kann, keine realen Gefahren drohen, dass man auch eine Klinik aushalten (lernen) kann, dass deine beruflichen und sozialen Perspektiven schwinden, wenn du nichts unternimmst, etc. Die Gefühle, die dir sagen, dass es schön wäre, unbeschwert rauszugehen, Freunde zu haben, eine Freundin zu finden etc. oder wie beschissen es ist, alles mögliche zu verpassen. Du wirst mehr als nur Gefühle als Antrieb brauchen, denn Angst ist aus Gründen der Evolution bzw. des Überlebens das Gefühl, das i.d.R. Vorrang hat.

Liebe Grüße
Christina

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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