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Ich dachte, ich frage hier mal Rat. Achtung, mein Text wird sehr lang, weil ich manche Sachen genau erklären muss.

Also, ich fange mal mit meiner Kindheit an.
Ich bin mit 3 Jahren im Kindergarten gekommen und merkte schon dort, dass ich irgendwie anders war als andere Kinder, ich habe mich immer schon viel lieber mit mir selber beschäftigt und wollte mit anderen Kindern überhaupt nicht integrieren.

Ich saß immer in der Ecke alleine und haben Sachen sortiert nach Farbe oder Größe oder habe was gebaut und war immer in meiner eigenen Welt ich wollte nicht mit anderen Kindern spielen und hatte schon Stress, wenn meine Kindergärtnerin krank war und ich mit einer anderen integrieren sollte .
Blickkontakt habe ich immer schon gehasst, ich kann auch heute keinen Blickkontakt aufbauen.

Berührungen habe ich immer schon als unangenehm empfunden, meine eigene Mutter konnte mich noch nicht mal kurz umarmen oder mich drücken ich war sofort gestresst davon.
Mein Tagesablauf muss immer geregelt sein, es muss immer alles gleich sein und das war schon im Kindergarten so, ich habe immer mit der gleichen Gabel oder Löffel gegessen, ich habe immer schon den gleichen Becher benutzt, es hat mich gestresst, wenn was anders war, selbst solche Kleinigkeiten.
Ich habe es immer schon gehasst, wenn meine Mutter mich 1-2 min später abgeholt hat, ich habe geweint, ich habe es auch gehasst, wenn das Essen später fertig war, so wie jetzt auch noch .
Und das Essen muss auch heute immer gleich für mich sein, wenn mein Freund eine gelbe anstatt eine rote Paprika nimmt, stresst mich das schon als Beispiel.

Ich brauchte immer schon mehr Unterstützung als andere Kinder, weil ich immer schon Motorschwierigkeiten hatten anziehen konnte ich mich noch nie komplett alleine selbst jetzt muss mein Freund mir helfen meine Schuhe zuzumachen, weil ich noch nie eine Schleife konnte, egal wie oft man es versucht hat mir beizubringen.
Knöpfe kann ich oft auch nicht zu machen.
Meine Haare konnte ich erst mit 14 Jahre alleine waschen.
Ich konnte mich noch nicht mal anschnallen im Auto alleine.
Eine Gabel konnte ich sehr lange auch nicht halten in Erwachsenen Alter wurde das besser.
Fahrrad fahren kann ich überhaupt nicht, obwohl man es mir oft beigebracht hat, aber meine Motorik ist einfach zu schwach.
Ich konnte in den Kindergarten und Schulzeit noch nicht mal ein Ball halten und hatte auch oft auffällige Armbewegungen gemacht also mein Arme habe ich immer schon verkrampft gehalten und auch meine ganze Bewegung der Arme war sehr auffällig.

Ich habe deswegen als Kind sehr lange Ergotherapie bekommen, aber selbst die Ergotherapeutin sprach immer von einer Entwicklungsstörung, weil meine Motorik sehr schwach war.
Auch meine Kindergärtnerin hat das gemerkt und auch meine Lehrer, sie alle haben immer von einer Entwicklungsstörung gesprochen, weil ich immer schon ganz anders war.

Ich hatte meine 1 Therapiestunde mit 8 Jahren, weil ich einfach keinen Kontakt wollte, selbst Kontakt zu meinen Eltern viel mehr schwer.
Der Therapeut sah viele Auffälligkeiten, aber meine Eltern waren blind und hörte oft nicht zu unserer Tochter, hat keine Entwicklungsstörung, hieß es immer, dabei musste ich in der Sprachschule 3 Jahre, weil ich viele Wörter nicht aussprechen konnte (auch jetzt noch leider)
Ich hing immer hinterher, ich sollte deswegen auch erst in der Vorschule, weil ich einfach nie mithalten konnte.

Die Schulzeit war für mich deswegen einfach nur schrecklich, ich wurde schon in Kindergarten gemobbt, aber in der Schulzeit wurde es immer schlimmer sie haben mich ausgelacht, weil ich vieles nicht konnte, immer zurückhaltend war, und weil ich immer schon nur für 1-2 Sachen interessiert habe ich habe schon als Kind Tierbücher oder Dinobücher gelesen, habe alles gesammelt was mit Tiere oder Dinos zu hat ich konnte Stunden immer nur über Tiere sprechen ich konnte mir 500 verschiedene Tierarten merken, was vieles erstaunlich fanden, in Biologe hatte ich immer eine 1 oder 2, weil mich das Thema so interessiert aber bei anderen Fächern hing, ich hinterher mich hat alles einfach nur gestresst die Kinder, der Lärm die Gerüche das Licht ich war immer sehr lichtempfindlich.

Und für die Lehrer war ich deswegen immer schon auffällig ich weiß noch wie mein Lehrer zu meinen Eltern sagte wie kann ihre Tochter so viel über Tiere oder Dinos wissen, aber in anderen Fächer so hinterher hängen vor allem wie kann ihre Tochter so schlecht im Sport sein sie kann ja noch nicht mal ein Ball festhalten, aber na ja meine Eltern hörten oft nicht zu .

Ich hatte mehrere Schulpsychologen, hatte verschiedene Therapeuten, immer hieß es, ich bin anders, weil ich nicht so bin wie andere Kinder in meinem Alter, andere haben die Bravo gelesen und ich holte mir mit 12 noch meine Tierzeitschriften und liebte meine Kuscheltiere.
Ich spielte auch noch mit 12 lieber mit meinen Tierfiguren, als mir Jungs anzuschauen.
Ich schaute immer schon lieber Kinderfilme als Horrorfilme.

Und jetzt momentan interessiere ich mich auch total für Pferde, ich sammele gerne alles, was mit Pferden zu tun hat, schaue Serien über Pferde, einfach alles, aber ich hätte nie gedacht, dass es seltsam ist, sich so für ein Thema zu interessieren.

Mit 14 Jahren kam ich in die Tagesklinik, 8 Monate war ich dort, dort wurde eine sehr krasse Lernschwäche festgestellt, und dort wurde auch festgestellt, dass ich mich überhaupt nicht mit anderen integrieren will.
Außerdem hat man auch dort gemerkt, dass ich oft Hilfe benötige und lieber Tierbilder gemalt habe, anstatt mit anderen zu reden.
Man hat immer versucht mich zu integrieren aber es nie geschafft ich wollte immer für mich sein auch jetzt noch ich möchte keinen Kontakt zu Menschen draußen außer zu meinem Freund und ja manchmal zu meinen Eltern deswegen habe ich einen Hund sie hält andere Menschen fern von mir ich möchte keinen angucken ich möchte nicht reden.
Die Ärzte in der Tagesklinik sagten auch immer ich bin sehr schwierig im Umgang mit Menschen ich hatte die Praktikantin sogar getreten, weil sie mich nur kurz umarmen wollte bin ausgerastet, wenn man mich kurz festgehalten hat aber ich will keinen Körperkontakt.

Allgemein habe ich Sarkasmus auch nie verstanden und Menschen lesen konnte ich noch nie, wirklich,, ich verstand noch nie, was die Mimik anderer zu sagen hat, selbst bei meinem Freund fällt es mir nach jahrelanger Beziehung noch schwer, ihn zu lesen.
Ich war auch nach der Tagesklinik in Therapie, aber dort vielen auch immer Sachen, die ich nie verstanden habe, ich bin anders, aber warum denn?

Und jetzt seid 1 Monate habe ich vielleicht eine Antwort darauf, den meine Therapeutin, die ich jetzt habe, war der 1 Mensch, der mich über Autismus aufgeklärt hat und gesagt hat bitte lassen Sie es testen und wenn es kein Autismus ist, dann lassen Sie sich bitte auf andere Entwicklungsstörungen testen und wisst ihr was sie hat recht ich sehe Symptome natürlich passen nicht alle aber vieles würde Sinn ergeben z. B. dass ich so schnell reiz überflutet bin, dass Strukturen so wichtig sind, dass es mich stresst, wenn mein Tagesablauf anders ist , das ich Augenkontakt nicht halten möchte, das ich mit Menschen nicht integrieren kann, das ich immer schon ausgegrenzt wurde, meine Motorik Schwierigkeiten, dass ich auf Hilfe angewiesen bin, das ich stundenlang über 1 Thema reden und es hasse unterbrochen zu werden, weil ich nicht weiß, wo ich wieder anfangen soll, dass ich allgemein Mensch oft so falsch deute, dass ich komplett alles vergessen kann, wenn ich was tue, was mich interessiert.

Und da gibt es noch andere Sachen, aber ich merke schon, es ist alles wirklich sehr lang geworden, tut mir leid .

Also würdet ihr euch auf Autismus testen lassen?
Die Wartezeiten liegen ja leider zwischen 1 und 2 Jahren bis 40 Monate und genau deswegen möchte ich gut darüber nachdenken.

Falls ihr Fragen habt, fragt, ich beantworte sie gerne und ich werde wahrscheinlich auch wichtige Sachen vergessen, aber vielleicht fallen mir noch ein paar Sachen ein, dann werde ich auch ein paar Sachen ergänzen.

24.06.2024 11:39 • 25.06.2024 #1


11 Antworten ↓


Hallo, ich komme aus dem medizinischen und pädagogischen Bereich, nach deinen Schilderungen solltest du dich testen lassen! LG Diana

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Macht es Sinn sich auf Autismus testen zu lassen ?

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Zitat von Spirit-Wolf:
Also würdet ihr euch auf Autismus testen lassen?
Die Wartezeiten liegen ja leider zwischen 1 und 2 Jahren bis 40 Monate und genau deswegen möchte ich gut darüber nachdenken.

Du lebst damit ja schon seit deiner Kindheit. Was macht dann die Wartezeit noch aus? Wenn du es wissen willst, mach es. Aber was versprichst du dir davon, wenn es festgestellt wird?

Zitat von Schlaflose:
Du lebst damit ja schon seit deiner Kindheit. Was macht dann die Wartezeit noch aus? Wenn du es wissen willst, mach es. Aber was versprichst du dir ...

Natürlich hast du recht, die Wartezeiten machen jetzt auch nichts mehr aus.

Was ich mir davon verspreche? Ganz einfach, endlich eine Diagnose zu haben, damit ich mir manche Sachen auch endlich erklären kann.
Und ich mir nicht dauernd die Frage stellen muss was denn jetzt nicht mit mir stimmt, es war für mich einfach immer eine Belastung von Ärzten zu hören sie sind auffällig ohne mir aber erklären zu können, was ich denn jetzt habe Fakt ist ja, dass ich physische Probleme habe, aber die Sachen aus der Kindheit sich damit nicht erklären lassen und auch andere Sachen nicht und deswegen möchte ich endlich Gewissheit haben, ob es Autismus oder was anderes ist .
Eine Diagnose kann einfach eine Erleichterung sein.

Hier ein Autist. Welcher? Schwer. Anfangs atypisch, jetzt wohl Asperger?
Aber egal, heutzutage soll es wohl nur noch die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung geben. Ist jedenfalls weniger verwirrend.

Ich war in Therapie mit anderen Autisten und ich denke auch, dass einiges für diese Diagnose spricht.
Nach deiner Erzählung hier (du hast eigentlich nur Dinge beschrieben, die dafür sprechen, wie ich es sehe), ist es fast wie aus dem Buch.

Ich habe nur eine leichter Variante, aber auch viele Einschränkungen und brauche viel Unterstützung, da es bei mir sich in anderen Bereichen extrem auswirkt.

Ich kann dir nur sagen: Melde dich für die Diagnostik an. Am besten an mehreren Stellen. Und dann nehme die, die sich als erstes meldet.
Wenn man Glück hat, könnte man ja dazwischen geschoben werden.

Am Ende geht es aber auch darum, ob du eine Diagnose möchtest. Es gibt auch viele Autisten, die sich der Möglichkeit bewusst sein, aber keine Diagnose machen, da sie gut klar kommen.
Du musst keine machen, nur weil deine Therapeutin es sagt.
Mache sie, weil du sie möchtest.


Wenn du Fragen an mich hast, darfst du sie auch gerne stellen.

@Krylla
Vielen Dank für deine Antwort:)

Du hast natürlich recht, dass nicht meine Therapeutin, sondern ich entscheiden sollte, ob ich eine Diagnose möchte, aber meine Therapeutin hat mich auch nicht gedrängt dazu (zum Glück)sondern sie kam darauf, als wir über meine Kindheit geredet haben und ich erzählt habe, dass irgendwie nie eine Therapie bei mir angeschlagen hat so wirklich.

Ich hatte vorhin auch nochmal ein Gespräch mit meinem Vater, der mir auch noch einigen Sachen erzählt hat z. B. hat mein Vater mir erzählt, das meine Schwester wohl auch damit zu kämpfen hatte, dass sie mich nie richtig umarmen durfte oder dass ich lieber alleine gespielt habe, als mit ihr sie hat, immer versucht Kontakt aufzunehmen, aber ich habe meistens abgelehnt.

Mein Vater erinnert sich auch daran, dass ich immer schon Spaß an Wasser hatte und auch stundenlang vor einem Brunnen sitzen konnte, weil, der so faszinierend für mich war.
Oder als mein Cousin mit mir spielen wollte, ich aber lieber Spaß daran hatte, seinen Zug anzugucken, wie er im Kreis fährt.
Allgemein fand ich bewegende Sachen immer sehr spannend.
Auch meine Spieluhr, die hatte nämlich einen kleinen Bildschirm und dort waren bewegende Micky Maus Bilder drauf. Ich hatte so Spaß an ihr, meine Eltern haben nie verstanden, warum ich es nicht langweilig fand, dort draufgucken.
Oder warum ich auch so Spaß daran hatte zu puzzeln. Ich habe die Puzzles immer zu Ende gepuzzelt, sie wieder auseinandergenommen und wieder gepuzzelt, meine Eltern haben das nie wirklich verstanden, wie so vieles leider .

Aber ich mag ihnen natürlich keine Vorwürfe machen, auch wenn ich mir gewünscht hätte sie hätten mehr zugehört vor allem wo unser Grundschule-Leiter gesagt hat, dass ich bitte auf einer Förderschule sollte eine große Klasse wird mich nur überfordern aber meine Eltern hatten abgelehnt deswegen haben sie in der Tagesklinik auch nie verstanden, warum meine Eltern, dass getan haben sie haben selber gemerkt wie überfordert ich war selbst in kleinen Gruppen .

Aber ja, du hast recht, je mehr ich an meiner Kindheit denke, umso kommt es mir auch wie ein Buch vor, es gibt so viele Auffälligkeiten, die auch viele bemerkt haben. 1-2 Leute können sich immer irren, aber so viele :/.

Und deswegen wäre ich auch endlich froh eine Diagnose zu haben ich merke selber wir sehr es mich belastet keine zu haben natürlich könnte man jetzt sagen es ändert sich nicht viel, außer dass es auf einem Blatt Papier steht aber gerade diese Ungewissheit was man hat, erträgt man irgendwann aber einfach nicht mehr .

Oh, ein paar Fragen hätte ich noch.
In welchem Alter hast du die Diagnose bekommen?
Wie liefen die Tests so ab? Sofern du dich daran erinnern kannst.
Wie sieht es bei dir mit anderen Menschen aus, warst du auch schon lieber für dich? Und hast du allgemein Probleme, mit anderem zu integrieren?
Für mich sind so Sachen wie Händeschütteln und Blickkontakt ja schon zu viel .
Und bitte entschuldige meinen langen Text.

Zitat von Spirit-Wolf:
In welchem Alter hast du die Diagnose bekommen?

Mit 14 Jahren, nachdem ich die Schule verweigerte hatte.


Zitat von Spirit-Wolf:
Wie liefen die Tests so ab? Sofern du dich daran erinnern kannst.

Ich habe tatsächlich mehrere gemacht und leider kann ich mir solche Dinge sehr schlecht merken, da sie mich persönlich etwas gestresst haben. War zwar positiver Stress, aber dennoch. Mein Gehirn geht da auf Durchzug.
Es waren aber keine schweren Dinge. Vor allem wurden viele Fragen gestellt. Die Test wirkten auf mich wir nochmal eine zusätzliche Bestätigung zum erzählten. Wobei bei dir wohl schon die Erzählung wohl reichen würde.
Ich bin auch eher dafür, dass man alle Tests mitnimmt. Heißt, wenn du dich bei mehreren anmeldest, dann nimm sie auch alle mit. Selbst wenn der erste ja gesagt hat.
Ich habe zwei Test gemacht. Bei den Besten in Deutschland. Der eine war der Doktorvater vom anderen.
Sagen wir so ... Doktorvater dachte, ich habe nur eine Entwicklungsstörung, weil ich ja in einem Raum mit vielen Leuten reden kann (er war die einzig fremde Person, die anderen beiden meine Eltern und die vierte jemand von einem Lernzentrum, die ich schon seit 14 kannte, aka auch bekannt war). Er war sehr merkwürdig. Und auch der einzige, der nein gesagt hat.
Würde mich nicht wundern, wenn ich über 5 Gutachten habe, lol. Warum? Autismus wird bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich getestet. Meinen letzten Test habe ich mit ca. 20 gemacht, einfach um nochmal sicher zu sein und weil ich noch eine andere Diagnose dazu haben wollte.
Ich bin und bleibe Autist.
Mehrere Gutachten können aber vorteilhaft sein, je nachdem was man erreichen will. Ich habe viele Einschränkungen und die haben vor Gericht sehr geholfen.
Da mein Vater das meiste dort gemacht hat, kann ich dir dazu leider nicht viel erzählen.


Zitat von Spirit-Wolf:
Wie sieht es bei dir mit anderen Menschen aus, warst du auch schon lieber für dich?

Ich kann gut mit mir alleine Zeit verbringen und brauche nicht Unmengen Kontakt, auch weil ich den wenigen von meiner Familie habe.
Manche Freunde können damit umgehen, andere haben es schwer, aber es geht.
Im Kindergarten war ich nur, weil mein Nachbarsjunge und einziger Freund da war und ich bin ihm nicht von der Seite gewichen.
Sonst habe ich in der Grundschule anfangs Startschwierigkeiten gehabt (Lehrer gestorben oder gegangen und dann der schlimmste der Schule und dazu kein Anschluss in der Klasse).
Bin freiwillig von der dritten in die zweite Klasse zurückgegangen und da hat alles super funktioniert. Schönste Zeit meines Lebens, trotz Panikattacken.
In der weiterführenden Schule war wieder kein Anschluss da.

Ich interagieren gerne mit anderen. Bin aber schnell müde.
Es ist schwer aufs Gesicht zu achten und gleichzeitig zuzuhören. Aka, wenn ich angestrengt zuhöre, starre ich irgendwo anders hin.
Ich weiß auch immer nicht sicher, ab wann ich Leuten auf die Schuhe trete und bin daher sehr unsicher.
Nach meinen Eltern weiß ich aber sehr gut was abgeht, wenn ich andere beobachte. Also ich habe so ein Mischmasch beim Verständnis der Mimik.
Ich musste lachen, als sich so viele Leute über die Masken ärgerten, weil sie nun nicht mehr wussten wie das Gegenüber drauf ist. Ich kenne das nur so. Für mich war nichts anders.
Dennoch habe ich ständig Angst, dass es Missverständnisse geben könnte.
Solange Mimik und Co nicht im negativen Bereich sind und ehrlich auf mich wirken, kann ich aber gut mitkommen.
Gegen geglaubten Annahmen sind Autisten auch sehr empathisch. Manche sind besser darin, andere weniger beim Zwischenmenschlichen, aber alle sind empathisch. Wenn es dich interessiert, kannst du ja m nach der Doppelte Empathie googlen. Sehr interessant.


Zitat von Spirit-Wolf:
Für mich sind so Sachen wie Händeschütteln und Blickkontakt ja schon zu viel .

Ich gebe gar nicht gerne die Hand. Umarmen und berühren lassen kommt auf die Person an, aber ist meistens kein Problem.
Mit meiner Familie kuschel ich sehr gerne.
Beim Blickkontakt habe ich mir die goldenen Mitte gesucht: Der asiatische Weg.
Ab und an angucken und dann wieder weg. Hab bisher keine negative Reaktionen darauf bekommen.
Inzwischen kann ich es aber allgemein Recht gut und nur in stressigen Situationen geht es schwer.


Kein Problem für deinen Text.
Kannst mir auch eine PN schreiben, wenn du es hier nicht magst. Mich kannst du vollschreiben wie du magst. Nur manchmal könnte ich dann beim Antworten etwas brauchen.

P.s.: Ich habe als Kind Dinobücher gesammelt und nur Tierdokus geguckt. Ich verstehe dich also. Aber im merken war ich leider nie gut.

Zitat von Spirit-Wolf:
Was ich mir davon verspreche? Ganz einfach, endlich eine Diagnose zu haben, damit ich mir manche Sachen auch endlich erklären kann.

Das kann ich nachvollziehen. Ich war auch froh, als ich vor 15 bzw. 13 Jahren meine Diagnosen ( Soziale Phobie und ängstliche ( vermeidende) Persönlichkeitsstörung) bekam und eine Erklärung für alles hatte. Aber ändern tut das nichts daran.

@Schlaflose
Das stimmt nur zur Hälfte.
Auch bei der Jobsuche ist es meist tatsächlich vom Vorteil, wenn man Autist ist, aber ansonsten pflegeleicht. Besonders wenn man etwas Praktisches besonders gut kann.
Dazu kann man anders mit sich selbst umgehen, da es die Last weg nimmt, rein passen zu müssen. Als Beispiel nehme ich mich; ich maskiere schon so lange, dass ich nicht einmal bemerkt habe, dass ich es getan habe. Ohne bin ich aber wesentlich glücklicher, aber ist auch wieder ein ungewöhnen, also ein Prozess.
Auch funktionieren bei Autismus nicht unbedingt die Therapien, die für Neurotypische funktionieren. Sollte man eine benötigen, kann man nach speziellen Therapien für einen suchen. Muss man natürlich nicht und für mich haben bisher beide Schienen gut funktioniert.

Und das aller Wichtigste:
Das Umfeld versteht es endlich und kann anders mit einem umgehen, was Missverständnisse und Streit reduziert. Genauso ist es natürlich umgekehrt.

Es ist so ermüdend und deprimierend, ständig alles zu geben und es ist nie genug.
Genauso ist es für das Umfeld. Man versteht es einfach nicht. Es frustriert. Weil so kompliziert ist es doch nicht!
Aber, doch, eigentlich schon. Und das kann man besser machen, wenn man merkt, dass man zwar Deutsch miteinander spricht, aber ansonsten es eher wie zwei Sprachen wirkt.

@Spirit-Wolf habe zwei Autisten um mich.

Beide in den 50igern diagnostiziert.

Beiden und auch uns fiel ein Stein vom Herzen, da nun vieles Sinn machte (super strickte Routine zB)

Ich meine, eine Diagnose wäre auch hilfreich, weil zB der eine auf der Arbeit ein Einzelbuero bekam, weil er es echt brauchte u der AG ihm auch entgegen kam (Reizüberflutung).

Ich kann Dich nur ermuntern … entscheiden musst natürlich selber.

LG

@Schlaflose

Hmm, schwer zu sagen, weil so wüsste man auch, warum manche Probleme schon so lange da sind bei mir .
Meine Therapeutin hat ja recht, wenn sie sagt, dass man bei mir nicht immer alles auf die Psychische schieben kann, wer schon so lange Probleme hat, vor allem schon als Kleinkind, der hat sie ja nicht ohne Grund.

Ich war ja immer schon extrem reizüberflutend und brauchte sehr viel Hilfe aufgrund von meiner Motorik und auch jetzt noch die Ergotherapie hat mir zwar immer ein bisschen geholfen, aber leider nicht bei alles ich kann halt immer noch kein Fahrrad fahren, die Treppen laufe ich schräg runter , und brauche halt noch bei anderen Sachen Hilfe und deswegen würde ich allgemein gerne wissen, woher dass alles kommt.

Und die meisten Kliniken sind ja nicht nur auf Autismus spezialisiert, sondern können auch eine andere Diagnose stellen.
Es ist halt immer auch gut alles versucht zu haben und Gewissheit tut einfach auch gut, den es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht belastet und deswegen sollte ich es schon tun, auch wenn ich natürlich etwas Angst habe, aber diese Ungewissheit ist einfach viel schlimmer.

Und meine Therapeutin glaubt, dass manche Probleme bei mir auch dadurch besser werden könnten, weil ich dann diese Sorge nicht mehr habe, ich trage sie schon viel zu lange mit mir herum und daran denke ich auch.
Also, wenn ich so darüber nachdenke, würde sich vielleicht doch mehr ändern, als ich denke.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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