Ex-Mitglied
nachdem es bei mir in den letzten Monaten stetig bergab geht, nachdem alte Traumata durch neue Missbrauchserfahrungen aufgebrochen sind, merke ich zunehmend körperliche Schmerzen wie in schlimmsten Zeiten durch die Daueranspannung. Schon immer habe ich mich gewundert, wenn ich in stressigen Zeiten zeitgleich mit Rückenschmerzen, verstärkten Fibromyalgie Beschwerden, Magenkram und gleichzeitig ISG Blockaden zu tun hatte. Seit zwei Wochen steigerte es sich so sehr, dass meine Bauchdecke konstant hart war, Zwerchfell blockiert, ganzer Körper verdreht, dadurch die Atmung gehemmt und ich nachts kaum wusste wie ich liegen geschweige schlafen sollte mit Albträumen und Schmerzen. Morgens kam ich kaum aus dem Bett und brauchte 2 Stunden bis ich halbwegs laufen konnte mit meinem steinharten Körper.
Ich dehne mich permanent, seit Jahren, und mir wurde dann immer mehr bewusst, dass Yoga sowohl Dehnung als auch Ruhe bringen kann und es nicht nur ein Spruch ist. In meiner Recherche, bei täglichen Panikattacken, stieß ich auf Videos bei You Tube. Gab einfach mal Yoga gegen Angst ein. Und tadaaa: Hierbei wird speziell der sogenannte Psoas Muskel gedehnt. Dieser Muskel spannt an, wenn sich der Mensch in Gefahr oder starkem Stress befindet. Man krümmt sich intuitiv nach vorn als wolle man sich einrollen. Es liegt in der Natur des Menschen sich so vor Gefahr schützen wollen. Wenn man aber im Trauma steckenbleibt, entspannt sich dieser Muskel nicht oder schwer, nachdem die Gefahr vorüber ist. Auf Dauer macht dies ISG Blockaden, Rückenschmerzen etc. Auch befinden sich dort zahlreiche Nerven, es ist sozusagen das Zentrum der Gefühle und des Nervensystems, von wo aus sich alles andere ausbreitet und eine Störung natürlich negativ auf alles mögliche auswirkt.
Mir ist dann wieder ein Buch eingefallen mit Körperübungen um Traumafolgestörungen besser verarbeiten zu können, was ich schon länger habe, aber es war in Vergessenheit geraten. Dort befinden sich ebenfalls Übungen um den Psoas Muskel zu dehnen. Zudem werden gut die Zusammenhänge von Körpersymptomen nach unverarbeiteten Traumata erklärt. Das Ding ist, Symptome bekommt man ja nicht automatisch, wenn man etwas schlimmes erlebt hat, sondern, wenn man dieses nicht verarbeiten konnte und feststeckt. Dabei spielt Zittern eine große Rolle. Anders als bei Tieren, sind wir Menschen ja bemüht uns zusammen zu reißen und Zittern zu unterdrücken, was sich gerade für perfektionistisch veranlagte Menschen, die sich nichts anmerken lassen wollen oder aus Gefahrgründen dürfen oder einfach im Schock feststecken, dann fatal entwickelt, weil sich die Angst dann anderweitig im Körper manifestiert und man das Erlebte nicht verarbeiten kann. Dieses Zittern hilft aber zu kompensieren und zu verarbeiten. Es ist also erstens gut zu zittern um zu verarbeiten und zweitens kann man eine Traumaverarbeitung durch gezieltes Herbeiführen des Zitterns durch Körperübungen anregen und quasi nachholen! Es ist eine Art der Selbsthilfe neben Therapiegesprächen.
Das Buch ist von David Berceli und ich hoffe, es hilft dem ein oder anderen und mir auch. Die Yogaübungen gegen Angst bringen mir auf jeden Fall etwas und ich merke, wenn ich ab und an für mich zittere, dann kann ich so angestaute Energie und Angst abbauen. Ich habe zwar in den Gewaltsituationen am Ende auch teilweise gezittert, aber ich denke, das reichte nicht, sonst würde es mir jetzt nicht so gehen. Es ist vielleicht vergleichbar mit Weinen, was entlastet.
Vielleicht bringen jemandem hier die 2 Tips auch etwas, daher habe ich es als Thema erstellt. Oder es hat schon einigen geholfen, die berichten wollen. Das wäre fein.
07.07.2020 21:11 • • 29.06.2021 x 13 #1