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Hallo ihr Lieben,

ich habe seit ungefähr 5 jahren Panikattacken, kann glaube ich auch gut damit umgehen.
Zumindest wenn ich eine bekomme, dann halte ich mich ruhig und versuch mich abzulenken.
Damit es nicht so schlimm wird. Aber ich denke das es zeit wird das ich eine Therapie mache oder in eine Klinik gehe, würde gerne wissen was euere Erfahrungen damit waren.

Und ich habe noch eine frage, habt ihr auch wenn ihr Panik bbekommt das nur z.b der Arm taub wird, anstatt alles?

Sorry für mein Deutsch, komme aus Holland

Lg Sonja

31.03.2011 21:05 • 01.04.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo Sonja,

toll, dass Du so gut mit Deiner Panik umgehen kannst. Aber 5 Jahre sind eine lange Zeit und das Leben mit Panikattacken ist ja nun längst nicht so unbeschwert wie es ohne sein könnte.

Deswegen gratuliere ich Dir zu dem Entschluß etwas dagegen zu unternehmen, denn Panikattacken an sich sind sehr gut therapierbar auch wenn man sich schon ein paar Jährchen damit rumschleppt. Bei mir selbst sind es auch 7 Jahre mit Pause. Habe schon eine tiefenpsychologische Therapie hinter mir und dann war zwei Jahre Pause, mit nur vereinzelten Panikattacken. Letztes Jahr im November hatte ich einen schlimmen Rückfall, so dass ich bald ein kognitive Verhaltenstherapie beginnen werde. Diese läuft ambulant 1x die Woche.

Viele hier im Forum werden mir wohl zustimmen, dass gegen Panikattcken wirklich die beste Therapieform diese kognitive Verhaltenstherapie ist, weil du in der halt lernst, Deine Attacken nicht nur durch Ablenkung zu ertragen sondern diese bewusst zuzulassen, bis der Fehlalarm im Gehirn wieder wegtrainiert worden ist. Leider ist das eine sehr anstrengende Procedur und dauert, auch wenn die Therapie vorbei ist, musst Du selber ständig dran bleiben, weil sich unser Gehirn nur sehr langsam umprogrammieren lässt (anderseits auch wieder gut, so werden wir nicht so leicht Opfer von Gehirnwäsche .

Wenn Du bist jetzt Deinen Alltag sehr gut meisterst und nichts vermeidest, d.h. zur Arbeit gehen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln etc. fahren, einkaufen gehen also an sich wirklich Dein Leben gut alleine meistern kannst, würde ich Dir zu einer ambulanten Therapie raten.

Der Weg in die Klinik würde da vielleicht einen Rückschritt bedeuten, weil Du Dein Leben ja schon gut im Griff hast und so erstmal aus dem Alltag rausgerissen wirst.

Wenn Du allerdings schon starkes Vermeidungsverhalten hast und das Haus nicht mehr oder nur bedingt in Begleitung verlassen kannst, solltest Du vielleicht über einen längeren Klinikaufenthalt nachdenken.

So oder so, liegt die Entscheidung bei Dir. Ich persönlich bin ein großer Freund von ambulanter Therapie, weil Du so sehr schnell Deine Selbstständigkeit und Selbstvertrauen zurückerlangst. Aber dass kann jeder für sich entscheiden und sollte auf Deine individuelle Situation zugeschnitten sein.

Aber lass Dir zum Schluß noch Mut machen, es ist viel einfacher sich seinen Ängsten zu stellen als sie ständig mit sich rumzuschleppen und Panikattacken sind HEILBAR. Also, auf auf und viel Erfolg und Glück auf Deinem Weg.

LG ckbe





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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