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Ich habe seit kurzem einen neuen Job angefangen, den ersten nach meinem Studium. Es ist mein absoluter Traumjob und ich habe sehr viel Glück gehabt, dass ich gleich so einen guten gefunden habe.
Leider geht es seitdem psychisch mit mir bergab. Ich habe eine Traumafolgestörung, bin deswegen auch in einer Traumatherapie. Aber jetzt ist meine Psychologin einen Monat im Urlaub und auch einige Freunde von mir, die mir sonst große Stützen im Alltag sind. Ich hatte vorher schon mit meiner Therapeutin geredet, dass eine stationäre Therapie bei mir sinnvoll wäre, weil ich dann mal in einem geschützten Raum bin und richtig heilen kann.
Ich hab aber solche Angst dass ich meinen Job verliere und nie einen Fuß ins Arbeitsleben bekommen werde und die letzte Kontrolle über mein Leben verlieren werde.
Hat jemand vielleicht Tipps, Ratschläge oder einen Denkansatz der mir weiterhelfen könnte?

19.08.2022 19:02 • 20.08.2022 #1


20 Antworten ↓


Hast du einen Gdb?! Einen Grad der Behinderung durch deine Traumafolgestörung? Mit einem Gdb/Schwerbehindertenausweis hat man einen besonderen Kündigungsschutz. Grad der Behinderung ich hoffe das erschreckt dich jetzt nicht, ich hab da mal was bei einer Borderlinerin mitbekommen, die hatte einen Gdb von 30% ihres Borderline wegen, eine Traumafolgestörung ist ja etwas ähnliches... Ich selbst habe einen Gdb von 60% wegen meines ADHS und Autismus, der müsste eigentlich 80 sein, ich bin AU und habe Eingliederungshilfe

Ansonsten könntest du dich vielleicht einfach krank schreiben lassen für die Klinik, krank kann jeder mal werden, davor ist keiner gewappnet!

A


Klinik oder Job

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Wenn ich es richtig verstehe, geht es dir um die Überbrückung der Zeit ohne Freunde und Therapeutin?
Eine Traumafolgestörung muss natürlich behandelt werden, je früher, desto besser. Das ist manchmal ein längerer Prozess und selten in vier Wochen erledigt. Insofern wäre die Frage, was dir die stationäre Therapie tatsächlich bringen würde.
Natürlich kannst du mit deinem Chef reden, je nachdem, wie gut du in der Firma dastehst. Alternativ kannst du auch darum bitten, Urlaub zu bekommen. Wie lange soll die stationäre Therapie denn dauern, was schwebt dir vor?
Warst du schonmal beim Psychiater? Hast du Erfahrung mit stabilisierenden Medikamenten wie Antidepressiva?
Alternativ könntest du Selbsthilfegruppen nach der Arbeit besuchen, sofern du die Kraft dafür hast. Das könnte evtl. schon ausreichen, um die Zeit zu überbrücken.
Was auch immer stabilisierend wirkt, nach meiner Erfahrung, ist Sport. Egal ob Joggen, Fahrradergometer, Aerobic oder Yoga, oft bringen diese Aktivitäten Energie, um weiterzumachen.
Daneben hilft es manchen, zu schreiben. Zum Beispiel eine Liste mit zwei Spalten. Links schreibst du rein, was dich sorgt und rechts, was gut war. Es geht darum, den Fokus auf die positiven Dinge zu legen, wenn sie auch noch so klein sind.
Zum Beispiel: Ich habe es heute geschafft, zu essen, ohne zu kleckern.
Oder: Ich bin heute pünktlich auf der Arbeit gewesen. Ich hatte eine tolle Unterhaltung mit xy in der Pause.
Es geht darum, den negativen Dingen nicht die Oberhand zu lassen.
Vielleicht hilft dir das.

@Lebensfreund
Ich nehme escitalopram und trazodon zum schlafen, aber ich habe das Gefühl es hilft mir zur zeit nicht mehr so...
Es geht mir auch um die Überbrückung, die letzten Wochen bin ich wieder etwas stabilder geworden, weil meine Traumatherapie bewilligt wurde.. jetzt ist innerhalb von einer Woche sehr vieles weggebrochen und ich merke dass ich nicht mehr klar komme. Bin sehr enttäuscht, dass ich an Punkten bin, an denen ich schon länger nicht mehr war.
Jetzt könnte ich bis mitte September warten, bis meine Therapeutin wieder da ist, aber ich habe keine Ahnung wie ich das schaffen soll erhlich gesagt. Die Angstzustände und Anspannungszustände sind gerade nicht mehr auszuhalten für mich..

@Canary
Damit habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht beschäftigt und ich wurde von meiner Therapeutin auch noch nicht darauf angesprochen...

Wenn dir das so Sorgen macht, dann frag sie doch mal, bei mir wurde das damals in einer Klinikambulanz angeregt, mein laufender Arzt wollte sogar auf 80 erhöhen, wegen meines Autismus...

Hallo LouM,

ich denke, dass Du gerade in einer ziemlichen Überforderungs-Situation steckst, und ich glaube ebenfalls, dass es Mittel und Wege geben wird, Dir ambulant zu helfen, ohne eventuell Deinen Job zu gefährden, gerade auch, weil Du schreibst, dass es Dein Traumjob ist. Es gibt so einige ambulante Hilfe-Möglichkeiten.

Es ist total verständlich, dass Du jetzt mit Ängsten zu kämpfen hast, das ist total ok und dafür braucht man sich nicht selber zu verurteilen oder sich deswegen schlecht zu fühlen.Deine Therapeutin ist gerade nicht da, das kann schonmal Angst machen, vielleicht kannst Du Dich zunächst schonmal damit beruhigen, dass eine solche Reaktion nicht ungewöhnlich ist, gerade auch, wenn das Leben gerade Anforderungen an einen stellt. Du sagst, es ist Dein erster Job direkt nach dem Studium, also ein großer Schritt in Richtung erwachsenes und eigenverantwortliches Leben, das kann ebenfalls schon einmal Angst machen.

Du kannst Dir ambulante Hilfen holen, die Dich unterstützen. Du kannst Dir z.B. vom Arzt eine ambulante psychiatrische Pflege verschreiben lassen, dass sind Pfleger, die dann zu Dir nach Hause kommen und Dich unterstützen.
Oder Du kannst Dich an den sozialpsychiatrischen Dienst wenden, die helfen Dir auch.

Sicherlich kannst Du, wenn alle Stricke reißen, auch in eine Klinik gehen, aber dazu möchte ich Dir ein paar Dinge schreiben:

Du bist ja in Therapie, aber ich frage trotzdem mal: Weißt Du um den Unterschied zwischen Krisenintervention und Therapie?

Ich frage deshalb, weil das nicht dasselbe ist, aber oftmals verwechselt wird.

Du könntest Dich also als akuter Notfall in eine Psychiatrie einweisen lassen. Dort geht es aber zumeist darum, akute Krisenzustände zu beenden und Dich zu stabilisieren (also Krisenintervention), evtl. Medikamente zu geben. Konkrete Therapie, die in die Tiefe geht, wird dort eher nicht (bzw. weniger) gemacht.

Eine Traumatherapie in einer psychosomatischen Klinik ist vermutlich das, was Deine Therapeutin meinte.

Eine Einweisung in eine solche psychosomatische Klinik geht aber nicht von jetzt auf gleich, da kannst Du Dich, gerade bei spezialisierten Trauma-Stationen, auf Wartezeiten von mehreren Wochen und Monaten (bis hin zu Jahren) einstellen.
Ein solcher Aufenthalt muss beantragt und von der Krankenkasse genehmigt werden, all das dauert, und vermutlich ist Deine Therapeutin schon lange aus dem Urlaub zurück, bevor Du es überhaupt auf die Warteliste einer solchen Klinik geschafft hast.

Und ein solcher Aufenthalt kann gerne 12 Wochen dauern, das sollte man auch mit einrechnen.
Und: Viele traumatherapeutische Verfahren werden auch nur mit halbwegs stabilen Patienten gemacht, damit die Belastung einer solchen Behandlung überhaupt verkraftet und händelbar ist.

Damit sage ich nicht, dass Du einen solchen Aufenthalt nicht ins Auge fassen solltest, nur ist es für Deine aktuelle Problemlage vielleicht nicht das passende Mittel. Das kannst Du in aller Ruhe mit Deiner Therapeutin besprechen, wenn sie wieder da ist.

Für den Moment würde ich Dir raten, Dir vielleicht einfach erstmal einen Termin bei Deinem Hausarzt zu holen (oder Deinem Psychiater) und mit diesem die Lage zu besprechen. Der kann Dir kurzfristig weiterhelfen.

Alles andere an Maßnahmen braucht Zeit, bis diese anlaufen. Also alles außer die Notfalleinlieferung in eine Psychiatrie, die geht schnell. Ob Dein Zustand eine solche Notfalleinlieferung notwendig macht, kannst nur Du (bzw. Dein Hausarzt) einschätzen, vielleicht kannst Du das mit ihm besprechen.

Ansonsten :
Versuche Dir vor Augen zu halten, dass Deine Therapeutin bald zurückkommt. Es fühlt sich für Dich vielleicht wie eine Ewigkeit an, aber sie ist schon im September wieder da und der August neigt sich bereits dem Ende.

Ich wiederhole nochmal:
Falls es so schlimm ist, dass Du
Trigger

suizidal

wirst oder
Trigger

Dich heftig, lebensgefährlich selbst verletzt

, solltest Du in die Notaufnahme einer Psychiatrie gehen, das ist klar.

Aber so, wie Du schreibst, bekomme ich den Eindruck, dass Du es vielleicht auch ohne eine solche Notfall-Einlieferung schaffen kannst, aber dieser Eindruck kann natürlich täuschen, das kann ich nicht beurteilen.

Darum:
Sei nachsichtig und geduldig mit Dir selber, verurteile Dich nicht dafür, dass Du Dich gerade überfordert fühlst, das ist nachvollziehbar und verständlich!
Hol' Dir vielleicht einen Termin bei Deinem Hausarzt oder Psychiater, um die Lage zu besprechen.
Überlege Dir, ob vielleicht eine ambulante psychiatrische Pflege oder der sozialpsychiatrische Dienst etwas für Dich wären.
Halte Dir vor Augen, dass es eigentlich erstmal nur um ein paar Wochen zur Überbrückung geht, und ein längerer traumatherapeutischer Aufenthalt lässt sich nicht von heute auf morgen organisieren und realisieren.

Es gibt auch Telefonnummer, an die Du Dich wenden kannst,
da ist die Telefonseelsorge: 0800/1110111 oder 0800/1110222
und die 116117 (ärztlicher Notdienst),

da findest Du immer einen Ansprechpartner.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

LG Silver

Zitat von silverleaf:
Hallo LouM, ich denke, dass Du gerade in einer ziemlichen Überforderungs-Situation steckst, und ich glaube ebenfalls, dass es Mittel und Wege geben ...

Liebe Silver.

Wie immer, so so gut erklärt.

Liebe/r TE:

Leider weiß ich nicht was eine Traumafolgestörung ist, kann aber bzgl. Arbeit nur sagen: Wenn es dein Traumjob ist, zieh Kraft aus dieser Struktur.
Ansonsten sorge so gut es geht für dich in der Zeit, wo deine Therapeutin nicht da ist.

Zitat von LouM:
Ich hab aber solche Angst dass ich meinen Job verliere und nie einen Fuß ins Arbeitsleben bekommen werde und die letzte Kontrolle über mein Leben verlieren werde.


Treffe eine Entscheidung. Denke in Ruhe über alles nach, mach dich schlau, dann triffst du eine Entscheidung und akzeptierst die daraus entstehenden Folgen.

Und du hast hier ja auch noch das Forum, wo immer jemand als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Deine Situation kennen die meisten hier ganz genau und wissen, über was man redet.

Ich habe hier schon Sätze gelesen, die waren so fantastisch, dass sie mich sofort aus meinem Gedankenkarusell geholt haben.

Eigentlich hat Silver schon diverse Möglichkeiten genannt, die Dir in deiner Situation hilfreich sein können. Primär, so lese ich es zumindest heraus, geht es ja um eine Überbrückung bis September, in der Du quasi ohne Dich stützende Menschen zurecht kommen musst und da gibts ja Möglichkeiten die Du in Erwägung ziehen kannst.

Ob daher jetzt ein doch länger dauernder Aufenthalt in einer Klinik das richtige für Dich wäre, kann ich nicht beurteilen. Die Sorge, deshalb Deinen Traumjob verlieren zu können, kann ich aber sehr gut nachvollziehen. Die Überlegung Job oder Klinik und eine Entscheidung diesbezüglich musste ich auch schon treffen und dabei ging es nicht mal darum, dass es mein Traumjob war, sondern einfach nur, dass ich einen Job hatte und den erstmal auch behalten wollte. Denn einen Job zu haben, ist besser als keinen zu haben, so zumindest mein Denken damals. Also entschied ich mich dafür, erstmal nicht in eine Klinik zu gehen und es ging auch nicht darum, eine kürzere Zeit ohne Therapeutin zu überbrücken, denn ich hatte damals keine Therapie am laufen und nur sporadisch mal Kontakt zu einer Therapeutin von früher.

Es geht also darum, dass Du zunächst eine gewisse Zeitspanne überbrücken musst und dies ist sicher nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.

Du schreibst, eine Klinik könnte Dir Heilung verschaffen, bezüglich deiner Traumafolgestörung. Nun, ich weiß nicht wie Du Heilung definierst, aber generell ist es ein langwieriger Prozess zu einer Heilung, so es überhaupt eine gibt. Denn egal ob in einer Klinik oder ambulant, du wirst nur lernen können, mit dem Trauma umgehen zu können, auf die bestmögliche Art. Und hierzu kann ein Traumjob, den man inne hat, nicht unwesentlich beitragen. Ich persönlich würde diesen nicht vorschnell riskieren wollen. Aber eines ist klar, wenn eine Klinik zur Krisenintervention unabdingbar wäre, dann ist der Job erstmal unwichtig, da er ja ohnehin nicht zu bewältigen wäre.

Hier ist das Stichwort GDB gefallen. Dazu kann ich Dir folgendes sagen. Einen GDB jetzt zu beantragen, hilft Dir in der kurzfristigen Perspektive erstmal nicht. Daher solltest Du Dir da vielleicht erstmal nicht vorrangig noch zusätzlich Gedanken machen oder Dich diesbezüglich stressen. Wenn Du in deinem Job angekommen bist, kannst Du darüber mit deinen Behandler:innen reden, ob es sinnvoll ist und dann entsprechend verfahren. Ein spezieller Kündigungsschutz wäre ohnehin nur insofern gegeben, wenn der GDB von 50 oder eine Gleichstellung erreicht ist. Also keine Sache, die eben mal so bescheinigt wird.

Wie auch immer Du Dich entscheiden magst, ich hoffe Du kannst Deine schwierige Zeit bewältigen und wünsche Dir dafür alles Gute.

Zitat von silverleaf:
Du könntest Dich also als akuter Notfall in eine Psychiatrie einweisen lassen.

Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege, nach meiner Kenntnis führt dieser Weg auf eine geschlossene Station. Das sollte nicht unerwähnt bleiben.

Zitat von Lebensfreund:
Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege, nach meiner Kenntnis führt dieser Weg auf eine geschlossene Station. Das sollte nicht unerwähnt bleiben.

Die geschlossene wird nur bei akuter selbst oder fremd Gefährdung zum Maß der Dinge. Ansonsten ist eine freiwillige Einweisung in eine Akut Klinik nur insofern beschränkt, dass halt ab einer Gewissen Uhrzeit alle Ausgänge zu sind. Kurzum, bin ich nicht gewalttätig oder sage konkret, das ich jetzt sui.zid begehen will und bin ich in Ansprache klar, sowie Absprachefähig, so wird man mich nicht in eine geschlossene verfrachten.

Allerdings beruht meine Aussage auf meinen eigenen Erfahrungen mit drei freiwilligen Einweisungen in Akutkliniken.

Aha, danke. Ich dachte bislang, man kommt nur als Notfallpatient in eine (psychiatrische) Klinik, wenn Eigengefährdung vorliegt.

Mal ne Zwischenfrage: Was bringt ein GdB unter 50%? M. E. doch gar nichts?
Über 50% zu kommen ist wirklich nicht so einfach.

Ich habe z B. mal wegen Lendenwirbelversteifung nur 20% erhalten und war sehr desillusioniert.

@Lebensfreund Die Bezeichung Notfallpatient ist so eine Sache der Definition. Also sagen wir mal, es geht darum, sofort aufgenommen zu werden wobei sofort, trotzdem einer Einweisung bedarf. Jetzt kann ich zum Beispiel in eine Pia gehen und dort mit einem Psychiater reden und einen Grund nennen, weshalb ich lieber in der Klinik sein will, statt zuhause. Und wenn a) Platz ist und b) der Arzt der Meinung ist, es würde mir helfen, dann bekomme ich die Einweisung und bleibe da. Da ist auch erstmal garnicht die Frage, ob nur über Nacht oder für Länger.
Ansonsten gehe ich zu meinem behandelnden Arzt oder rufe an und sage, ich will eine Einweisung und gehe damit zur Klinik. Im Grunde ist ja eine psychische Krise immer ein Notfall, zumindest für den Patienten. Eine sofortige Aufnahme, wird aber auch im Prinzip nicht anders gehandhabt, wie bei einem Notfall mit körperlichen Problemen.

Wie gesagt, solange eben die Gefährdungslage es nicht unabdingbar erfordert.

Zitat von Salzarina:
Mal ne Zwischenfrage: Was bringt ein GdB unter 50%? M. E. doch gar nichts? Über 50% zu kommen ist wirklich nicht so einfach. Ich habe z B. mal wegen Lendenwirbelversteifung nur 20% erhalten und war sehr desillusioniert.

Stimmt, GDB unter 50 bringt nix, ab 30 kann eine Gleichstellung beantragt werden, aber nicht beim Versorgungsamt sondern über die Agentur für Arbeit. Die Erteilung hängt unter anderem davon ab, ob dein Arbeitsverhältnis gefährdet ist und schützt auch nicht in jedem Fall vor einer Kündigung. Denn das ist immer auch abhängig davon, wie das Unternehmen wirtschaftlich aufgestellt ist. Das führt aber jetzt zu weit und es gibt Anwälte die die Gesetzeslage jeweils besser beurteilen können. Die ganze Bürokratie bezüglich GDB und Gleichstellung ist jedenfalls nicht zu unterschätzen, ganz abgesehen von Befunden und Gutachten, die ja benötigt werden, will man entsprechende Anträge stellen.

Ich habe jetzt nicht wirklich alle Beiträge gelesen.
Aber eines ist doch mal Fakt, einen guten Job kann man immer wieder finden! Deine Gesundheit, wenn erst einmal verloren gegangen, nicht einfach ist wieder herzustellen, wenn überhaupt.

Solltest Du merken das es ohne Hilfe nicht mehr geht, dann hoffe ich sehr das Du Dich für Deine Gesundheit entscheidest. Und dann kannst Du mit Deinem Chef sprechen, evtl. ist er ja auf Deiner Seite und unterstützt Dich in Deinem Vorhaben.
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Zitat von Lonesom-er:
Ich habe jetzt nicht wirklich alle Beiträge gelesen.

Schadet manchmal nicht. Ist aber jetzt nicht böse gemeint
Zitat von Lonesom-er:
Aber eines ist doch mal Fakt, einen guten Job kann man immer wieder finden!

Leider, auch wenn Deine Behauptung sicher gut gemeint ist, ist es nicht generell so.

Zum einen hängt das leider nicht nur vom eigenen Willen ab, sondern auch von der Lage am Arbeitsmarkt. Je nach Profession findet der eine Schneller einen guten Job, der andere vielleicht nicht. Kurz nach einem Studium sind die Chancen vielleicht gut, vielleicht aber auch nicht und wenn der eigentliche Traumjob schon da ist und es um eine doch überschaubare Spanne geht, bis die gewohnten Unterstützungen wieder verfügbar sind, gilt es schon zu überlegen, gefährde ich diesen Job oder gibts nicht doch weniger einschneidende Möglichkeiten als ein stationärer Aufenthalt über Wochen, wenn nicht Monate. Denn eben mal zwei Wochen in einer Klinik zu sein, müssen auch nicht unbedingt reichen, für komplexere Probleme.

Zitat von Lonesom-er:
Deine Gesundheit, wenn erst einmal verloren gegangen, nicht einfach ist wieder herzustellen, wenn überhaupt.

Solltest Du merken das es ohne Hilfe nicht mehr geht, dann hoffe ich sehr das Du Dich für Deine Gesundheit entscheidest. Und dann kannst Du mit Deinem Chef sprechen, evtl. ist er ja auf Deiner Seite und unterstützt Dich in Deinem Vorhaben.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Die eigene Gesundheit sollte einem das wichtigste sein und sie ist unersetzlich. Vor einem Gespräch mit dem Chef, gilt es halt abzuschätzen, ob dem Chef die Gesundheit seiner Mitarbeiter am Herzen liegt oder eher doch nur das betriebliche Ergebnis. Sicher spielt es auch eine Rolle, wie lange man in der Firma ist und ob der Job befristet ist oder man sich noch in der Probezeit befindet. Aber natürlich kann nur gearbeitet werden, wenn man arbeitsfähig ist.

Danke für Deine Anmerkungen @Disturbed

Man kann natürlich jede Aussage in seine Einzelteile zerlegen und zusätzlich seine Meinung hinein interpretieren.
Der/die TE hat Ihre Gedanken, die den Deinen Disturbed gleichen, zum Thema dieses Thread gemacht. .

In jungen Jahren ist der Körper eigentlich Gesund und kann einiges mehr aushalten als im Alter.
Stell Dir vor Du entscheidest Dich für den Job. Dadurch geht es Dir aber immer schlechter und Dein Team am Arbeitsplatz möchte Dich aufgrund der mangelden Arbeitsleistung wieder los werden. Die Folgen sind wohl allen klar.

Es gibt aus meiner Sicht nur ein Vorgehen: 1. Gesundheit 2. Job
Habe ich mich für meine Gesundheit entschieden, sollte es keine Rolle mehr spielen was mein Chef dazu sagt. Nichts desto trotz kann ich versuchen meinen Chef mit an Bord zu holen.

Zitat von Lebensfreund:
Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege, nach meiner Kenntnis führt dieser Weg auf eine geschlossene Station

Das wurde ja bereits hier zum Glück schon korrigiert, aber ich tue es auch nochmal, da Du mich ja angesprochen hast:

Nein, das ist definitiv nicht der Fall! Das ist nur ein weit verbreitetes Missverständnis.

@Disturbed hat ja schon sehr gut erklärt, in welchen Fällen das passiert:
- bei Einweisung gegen den eigenen Willen
- massiven psychotischen/wahnhaften oder sonstigen Zuständen, in denen der Patient den Kontakt zur Realität völlig verloren hat, sich selber und andere gefährdet
- Aggressivität, schwere Eigengefährdung, Fremdgefährdung

Solange ich noch selber hingehe, auch über einen Krankenwagen, mein Problem selbstständig schildern kann (oder mit Hilfe von Freunden oder Angehörigen) und um Hilfe bitte, bin ich nur ein normaler Notfall, der sich auf eigenen Willen einweist und auf eigenen Willen auch wieder entlassen kann, wie bei jedem körperlichen Notfall auch.

Dieses Schreckgespenst mit der geschlossenen ist leider ein riesiges Missverständnis, das sich sehr hartnäckig hält und leider viele Menschen davon abhält, sich diese Hilfe zu holen.

Und als jemand, der auch als Freund und Angehöriger Erfahrung mit akut psychotischen Menschen gemacht hat: So schnell kommt es gegen den eigenen Willen nicht zu einer Einweisung in die Geschlossene.

LG Silver

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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