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Liebes Forum,

ich hatte Gestern mein Vorgespräch in einer psychosomatischen Klinik, wegen Agoraphobie, Panikattacken und sozialen Ängsten, sowie Somatisierungsstörung und Medikementenphobie.
Das Gespräch war ok. Der Therapeut sagte mir allerdings, dass man von mir erwarten würde, Medikamente einzunehmen, da man mich sonst wegen mangelnder Mitarbeit nach Hause schicken würde, weil die Krankenkasse die Kosten nicht weiterhin übernähme, wenn Jemand dazu nicht bereit wäre.
Das war ein Schock. Ich schliesse ja nicht zu Gänze aus, dass ich mich dazu durchringen kann. Aber wäre meine Angst nicht so groß, dann hätte ich damit längst zu Hause begonnen. In die KLinik zu gehen fällt mir schwer genug, ich habe JAHRE gebraucht, mich dazu durchzuringen. Aber jetzt zu wissen, was man von mir erwartet und wie man reagiert, wenn ich es nicht tue, das macht mir zu schaffen! Vor allem, weil solche Berichte auch an meine Rentenkasse gehen und man auf ein Urteil wie mangelnde Mitarbeit/ Medikamentenverweigerung entsprechend reagieren wird. Das mich bitte keiner Missversteht- ich würde hundert mal lieber wieder arbeiten, als weiter Rente zu beziehen. Ich bin nicht faul, oder möchte mich drauf ausruhen. Aber ich habe so furchtbare Erfahrungen mit Medikamenten gemacht, dass ich nicht weiß, wie ich mich das jemals noch mal trauen soll! Ist ja nicht, als hätte ich es noch nie probiert. Aber dazu meinte der Therapeut nur Quatsch, alles psychosomatisch... Dabei ist doch längst erwiesen, dass es Menschen gibt, die darauf heftig reagieren.
Ich bin grade richtig verzweifelt und unglücklich! Ich hab soviel gekämpft und immer versucht, Wege zu finden. Habe ambulante Therapien hinter mir, Tagesklinik, unzählige Alternative Methoden die mich ein Heidengeld gekostet haben. Ich will wirklich gesund werden. Aber ich bin auch ein unsicherer Mensch und unter anderem hatte ich vor einer Klinik immer Angst, weil ich befürchtet habe, man könne mir mangelnde Mitarbeit unterstellen, wenn ich das Therapieangebot nicht schaffe. Das war schon immer meine Angst, dass Jemand so von mir denkt.
Ich soll in ein paar Tagen schon einziehen. Bitte, was soll ich bloß tun?

30.10.2012 10:25 • 31.10.2012 #1


26 Antworten ↓


Habe ich das richtig verstanden, man erwartet eine Medikamenteneinnahme von Dir??
puh.....das ist eigentlich nicht der Normalfall.
Ich kenne einige Leute, die in der Klinik waren, denen wurden sogar die Medis abgenommen, viel mehr war es das Ziel, es ohne Medis zu schaffen.

Unter dieser Voraussetzung hätte ich auch meine Bedenken.....

Es gibt natürlich gewissen Krankheiten, wo eine medikamentöse Unterstützung erforderlich ist. Um eine Therapie erstmal anfangen zu können. Vielleicht meint das der Klinikheini?

Eins ist sicher:
Wenn Du mit Medikamenten in die Situationen gehst, die Dir jetzt Angst machen, wirst Du diesen Erfolg nicht mit in den medikamentenlosen Zustand übernehmen können.
Das denken nämlich auch viele Hausärzte. Sie verschreiben Antidepressiva, damit man wieder in die Situaitonen geht. Und wenn man sich an den angstfreien Zustand gewöhnt hat, kann man die AD absetzen.
FALSCH! Die Panik wird zurück kommen!!

Wie äußert sich denn Deine Angst?
Wenn Du wirklich nichts mehr tun kannst, absolut sozial isoliert bist, kaum einkaufen gehen kannst usw, ist es durchaus sinnvoll, die Medis am Anfang zur Unterstützung zu nehmen. Die Ärzte in der Klinik passen ja auf Dich auf!

Halt uns auf dem Laufenden!
Viel Glück

A


Klinik- Medikamentenzwang?!

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Liebe Lotta,
ich kann dich gut verstehen und das du sehr verunsichert bist.
Warum hast zu zuhause keine Med. genommen? Vielleicht aus Sorge , das du deine Reaktion nicht mehr einschätzen kannst? So geht es mir. Ich möchte keine Med. nehmen, bekomme auch keine Verordnungen, weil ich nicht weiß was dann passiert...obwohl... :
in meiner ersten Angstphase vor 12 jahren, habe ich auch ein Med. genommen. Diese haben mir geholfen, auch weil ich nicht viel darüber nachgedacht habe. Ich habe nur einige Wochen mit der Unterstützung von Oxazepam gebraucht, um wieder zur Normalität zu finden.
Wenn du in einer Klinik bist, kannst du dich besser entspannen. Die Verantwortung liegt nicht nur bei dir alleine. Die Ärzte haben studiert und können dir mit einer guten Med. Auswahl auf den Weg helfen. Du bist auch beschützt und sicher.

Sieh es optimistisch und freue dich!
Kopf hoch..es wird gut werden

Hallo Angsthasser,

danke für deine Antwort. Ich gebe ja zu, dass ich definitiv zu den Kandidaten für Medikamente gehöre... Ich bin ja sogar berentet und ja, es ist ähnlich, wie du es beschreibst. Ich lebe recht isoliert und kann viele Dinge nicht. Ich will auch gar nicht aus Prinzip die Medikamente ablehnen. Wäre das nicht schon mehrmals so furchtbar schief gegangen, wäre ich in meinen schlimmsten Zeiten auch die erste, die nach Pillen geschrien hätte.
Aber quasi gezwungen werden, damit fühle ich mich auch furchtbar und das habe ich nicht erwartet. Ich fühle mich grade total an die Wand gedrängt, mit den Wahlmöglichkeiten: in eine Klinik, da wieder raus geworfen werden, wenn ich es nicht schaffen sollte, eine Vermerkung wegen mangelnder Mitarbeit in der Akte, die für alle weiteren Behandlungen sichtbar sein wird und auch bei meiner Rentenkasse, mit entsprechenden Konsequenzen. Oder aufgeben und was anderes suchen. Aber das will ich eigentlich nicht.
Ich dachte, ich darf mich da erst mal geschützt fühlen und aus einem Vertrauen heraus evtl. noch mal einen Versuch wagen. Mit sowas habe ich nicht gerechnet!

Hallo Stomma,
ich freue mich ganz arg über deine lieben Worte.
Ich habe schon alle gängigen Medis durch. Cipralex, Sertralin, Citalopram. Ich hab mich da vier mal drauf eingelassen und jedes mal ging es mir so schlecht, so ungluablich schlecht, dass ich mittlerweile nicht mal mehr Schmerzmittel, oder Nahrungsergänzungsmittel einwerfen kann. Ich habe eine richtige, heftige Phobie.
Ich bin ja fest entschlossen Hilfe anzunhemen und aus der Klinik das Beste zu machen. Aber ich will nicht, dass man mich zwingt. Ich bin nämlich jemand, der eh nicht nein sagen kann. Und der es gar nicht ertragen kann, wenn man ihm unterstellt, dass er nicht sein bestes gibt. Ich bin total angepasst und versuche immer alles richtig zu machen. Auch nicht gesund, ich weiß... Aber wenn ich mich denen schon ausliefere, dann doch nicht mit so einem Zwang Und am Ende habe ich in meiner Akte einen schönen Vermerk, wegen mangelnder Mitarbeit und keine Rente mehr. Das ist total schlimm. Ich wünschte, der hätte mir gesagt kommen sie man erst mal an und schauen sie, wie sie sich fühlen und mit dem alltag zurecht kommen. Dann überlegen wir gemeinsam oder so.

also ganz ehrlich, ich würde da nicht hingehen. dich zwingen wollen, mit medikamenten vollzustopfen, find ich völlig falsch. das ganze hat ja auch nebenwirkungen?!

haben dir die tageskliniken nicht geholfen?

ich hatte vorgespräch in tagesklinik u auch extra gefragt wg medikamenten u da hieß es, nein, das is zwar ne möglichkeit, aber müssen tut man gar nix. das wird mit dem patient abgesprochen. so sollte das ja auch sein. ich war auch immer gegen das chemiezeug. also gab mein hausarzt mir nur johanniskraut. jetz war ich von selbst so weit dass ich mir ein beruhigungsmittel verschreiben ließ. aber das muß doch jeder selbst wissen.

nee, würd ich nicht machen. das hat schon so nen ekligen beigeschmack...ich muss dann an menschen denken die zwangseingewiesen werden u keine ahnung. die psychiatrie u pharmazie muß man mit vorsicht genießen. u dieser arzt meint schon irgendwie, dir deine persönliche freiheit zu nehmen. geht gar nicht. gibt sicher noch andere wege für dich.

Wenn man in einer solchen Klinik ist, sollte man mal unauffällig das Erdreich der Pflanzen, die da auf dem Flur so rumstehen, überprüfen...

Hallo Cleopatra,

danke für dein Verständnis. Ja, ich finde das auch heftig Ich muss wirklich überlegen. Ich wurde schon in einigen Kliniken abgelehnt und habe nicht mehr viel Wahlmöglichkeiten. Ich hoffe, das Thema lässt sich irgendwie klären, wenn ich da bin...
Die Tagesklinik hat mir gar nicht geholfen. Die hatten da keine Erfahrung mit Angstpatienten und ich war die einzige. Ausser oberflächliches Psychogerede alla sie sind angespannt, ja? Mh, haben sie nächste woche einen wichtigen termin? Ah, Zahnarzt in 14 Tagen, na sehen sie, da haben wir ja den Grund passierte nicht viel. War angenehm in der Struktur aufgehoben zu sein, aber Therapieeffekt gleich null. Lg

@Lotta
Ich muß mich auch gerade dermaßen über unser Gesundheitssystem, die Krankenkassen, die Ärzte usw. aufregen , ich könnte platzen vor Wut.

Mich würden keine zehn Pferde in so eine Klinik bringen. Was dir passiert, ist ERPRESSUNG in meinen Augen.

Wenn 100%gesichert wäre, dass du durch die Medikamenteneinnahme wieder arbeitsfähig wärst, sprich gesund werden würdest, dann ließe ich mir so was gerade noch eingehen, aber wie gesund wir durch Psychopharmakas werden, ist ja wohl sehr fraglich.

Und dann noch, dass man in der einen Klinik seine Medikamente an der Pforte abgeben muß, weil du sonst garnicht dort aufgenommen wirst und in der anderen wird man quasi gezwungen sie zu nehmen! Also Leute, geht´s denn noch??

Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Bist du evtl. beim VDK Mitglied? Wenn nicht, dann solltest du das schleunigst nachholen. Du brauchst evtl. Unterstützung sollten sie dir die Rente streichen

Sprich mit deiner Krankenkasse, schildere was du schon alles an Medikamenten eingenommen hast und wie deine Reaktionen darauf waren und sag denen, dass du absolut willig bist, aber dass du dich auf keinen Fall und um keinen Preis der Welt erpressen lassen wirst.

Steh auf und kämpfe um dich und das was du brauchst Lotta, aber lass dich NIEMALS erpressen. Ich frage mich, wozu dieses geldgierige Gesocks vor unserer Haustüre uns noch zwingen will.

Noch was in eigener Sache Lotta. Auch ich habe mehrere Psychopharmakas ausprobiert und auch ich habe jedesmal extrem darauf reagiert. Es gibt Menschen, die auf Chemikalien egal welcher Art anders reagieren als die breite Masse.
Lass dir das von niemandem ausreden, es ist dein Körper, deine Gesundheit, und um die geht es und um nichts anderes.

Also das Ganze ist eine riesen Sauerei und gehört in die Medien gebracht.

Es tut mir sehr leid für dich, dass du jetzt wo du den Mut aufgebracht hast in eine Klinik zu gehen, mit so einem Dreck konfrontiert wirst.

Lieben Gruß von der eben vor Wut im Dreieck springenden krok

Krok hat vollkommen recht! Wehre dich dagegen. Geh zu einem Anwalt,wenn die Rentenkasse Ärger macht.

stimmt, daran hab ich auch schon gedacht. frag doch die krankenkasse ob die das auch so sehen.

kannst du zur zeit nicht arbeiten? und wenn du dir nen psychologen suchst wo du jede woche hingehst? u wegen arbeit ne weile krank schreiben läßt?

aber nee, erpressen lassen geht net. kotzt mich an dass solche menschen wie dieser arzt mit psychisch labilen menschen arbeitet.

Zitat von Lotta1984:
Hallo Stomma,
ich freue mich ganz arg über deine lieben Worte.
Ich habe schon alle gängigen Medis durch. Cipralex, Sertralin, Citalopram. Ich hab mich da vier mal drauf eingelassen und jedes mal ging es mir so schlecht, so ungluablich schlecht, dass ich mittlerweile nicht mal mehr Schmerzmittel, oder Nahrungsergänzungsmittel einwerfen kann. Ich habe eine richtige, heftige Phobie.
Ich bin ja fest entschlossen Hilfe anzunhemen und aus der Klinik das Beste zu machen. Aber ich will nicht, dass man mich zwingt. Ich bin nämlich jemand, der eh nicht nein sagen kann. Und der es gar nicht ertragen kann, wenn man ihm unterstellt, dass er nicht sein bestes gibt. Ich bin total angepasst und versuche immer alles richtig zu machen. Auch nicht gesund, ich weiß... Aber wenn ich mich denen schon ausliefere, dann doch nicht mit so einem Zwang Und am Ende habe ich in meiner Akte einen schönen Vermerk, wegen mangelnder Mitarbeit und keine Rente mehr. Das ist total schlimm. Ich wünschte, der hätte mir gesagt kommen sie man erst mal an und schauen sie, wie sie sich fühlen und mit dem alltag zurecht kommen. Dann überlegen wir gemeinsam oder so.


In welche Klinik wirst du gehen?
Vielleicht lässt sich dein behandelnder Arzt auf eine Komunikation mit dieser ein und kann die Sachlage schildern.
Du kannst aber auch deine Geschichte offen darlegen und so deine Phobie erklären. Bestimmt findet sich ein guter Weg für dich. In einer Klinik, die sich nur mit Angstpatienten befasst, die auch schon alle Schattierungen von Patienten erlebt haben, wird ja nicht pauschal behandelt.
Ich kann mir nicht vorstellen, das du zu einer Medikamenteneinnahme verpflichtet wirst. Dies verstößt gegen jede Regel!
Mach dir nicht selber Angst mit den Gedanken an deine Rente und die Folgen die vielleicht entstehen könnten. Möglicherweise hilft dir noch ein gutes, stärkendes Gespräch mit deinem Arzt.
Bleib tapfer und Kopf hoch..es wird wieder besser

Hallo Lotta,

ich hab zwar keine Medikamentenphobie, aber ich hätte auch tierische Probleme damit, wenn man mir sie aufzwingen würde. Ich denk darüber darf doch jeder noch selbst entscheiden?? Sollen doch froh sein wenn Menschen versuchen ihr Problem ohne Pillen zu lösen! Ich würd da nicht hingehen! Ist das noch möglich abzusagen? Und mir dringend eine andere Psychosomatische Klinik suchen und im Vorfeld die Sache mit den Medis abklären. Weiß von nen Bekannten, der war grad auch in einer, und er ist absoluter Gegner von Medikamenten und das wurde da wohl toleriert (glaub Bad Grönenbach, falls es dich interessiert)

Liebe Grüße

Und wetten, die geben dir das auch nicht schriftlich? Hast du dich selbst um diese Klinik gekümmert? Oder drängt einen die Rentenversicherung dazu? Bist du 1984 geboren? Wenn ja, hast du ja wahrscheinlich eh nur eine befristete Rente. Es ist klar, dass das immer wieder Ärger geben wird. Und dein Ziel sollte ja auch sein, wieder arbeiten zu gehen. Aber nicht auf diese Weise. Niemand kann dich zwingen, Medikamente zu nehmen. Am Besten suchst du mal einen Fachanwalt für Arbeits- oder Sozialrecht auf und lässt dich mal aufklären. Es gibt für fast alle Fälle schon mal ein Urteil, auf das man verweisen kann. Ein Rechtsanwalt wird dich entsprechend beraten und dir Möglichkeiten an die Hand geben, wie du dich wehren kannst. Man müsste sich eigentlich vor Ort schon viel vehementer wehren. Aber in der Situation fällt einem ja nicht das Passende ein Diesem Penner von Therapeuten hätte man sagen sollen, dass er sich das Zeug selbst rein pfeifen soll. Grenzt ja wirklich an Erpressung, was dort abläuft. Sollte man eigentlich publik machen diese Klinik!

Hallo Krok,

Danke für deine Antwort! Hat richtig gut getan, dass Du den Ärger zum Ausdruck gebracht hast, der bei mir grade vor lauter Angst vor dem was mich erwartet nicht hochsteigt. Ja, ich fühl mich auch ganz arg damit in meinem Bedürfnis nach Autonomie beschnitten. Klinik war in meinen Augen bisher ohnehin immer ein beängstigender Apperat, der in mir Angst geweckt hat, ausgeliefert zu sein. Ich habe auch soziale Ängste und deswegen kann ich schlecht für mich einstehen. Im Gespräch habe ich auch nur herum gemurmelt und gelacht, über teilweise recht plumpe Sprüche, obwohl mir eigentlich nicht danach zu Mute war. Als ich meinen Sohn bekam, da war es im Krankenhaus dermaßen furchtbar, weil die Schwestern so dominant waren. Morgens rissen sie ohne klopfen meine Tür auf und haben mich ernsthaft gerügt, weil von dem Besuch noch Geschenkpapier auf dem Tisch lag. Anstatt zu sagen, dass ich auch ein recht auf professionelle und freundliche Behandlung habe, hab ich nur geheuelt. Ich scheine mit meiner verschüchterten Art nahezu einzuladen, mich zum Opfer zu machen. Wegen solcher Erfahrungen war Klinik bislang in meiner Vorstellung ein Alptraum. Deswegen bin ich jetzt auch so entsetzt.

Genau richtig, wenn ich sicher wäre, dass ich dann arbeitsfähig wäre, dann würde ich das durchstehen, wirklich! Aber im Laufe meiner Krankenkarriere habe ich soviele gestandene Menschen getroffen, die alles durchhaben an Medis und alles andere als gesund sind. Nun darf man natürlich nicht automatisch annehmen, dass wäre bei mir genauso. Möglich, dass es ein Medi gäbe, dass mir so sehr hilft, dass ich mich frage, warum ich mich Jahre so gequält hab. Deswegen will ich das ja auch nicht komplett ausschliessen. Ich bräuchte aber viel Vertrauen, um mich da nochmal heranzu wagen!

Nein, ich habe leider keine Rechtschutzversicherung. Aber dafür einen Onkel, der sehr erfolgreicher Anwalt ist. Problem nur, dass meine Familie mich genauso unter Druck setzt, wegen den Medis. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie es als gerechtfertigt sehen, wenn mir die Rente tatsächlich gestrichen würde Auch da bin ich unsicher. Ja, ich habe eine Familie, einen Sohn. Die brauchen mich und deswegen MUSS ich gesund werden, weil ich nicht nur für mich selbst entscheide. Aber es war die Hölle, die Hölle auf Erden, als ich sie genommen habe. Käme jemand mit einer Aids verseuchten Spritze auf mich zu, dann hätte ich davor nicht mehr Angst, als vor den Tabletten.

Krok, Danke von Herzen! Ja, ich weiß, es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen mit einem besonderen Gen diese Medis nicht gut vertragen. Aber damit braucht man vielen ja gar nicht kommen. Genau wie dem, mit dem ich ein Vorgespräch hatte. Alles psychosomatisch, noch bevor ich ausgesprochen hatte. Genauso, wie es angeblich ja keine Absetzerscheinungen gibt. Das ist aber eine Pharmalüge! Das Zeug ist sicher auch ein Segen, aber eben nicht nur und nicht für jeden, denke ich.
Lg Lotta

Hallo Lotta, du, ich habe mich immer noch kaum beruhigt , bei sowas gehe ich die Wände hoch, aber leider halt auch aus eigener jahrelanger Erfahrung speziell mit Ärzten und ihr Über den Kopf/Verstand/Gefühl des Patienten hinweg handeln.

Viele hier im Forum beschweren sich über das Verhalten der Ärzte, aber das bringt uns ja nicht weiter.
Jeder muß DRAUSSEN für sich alleine kämpfen und Entscheidungen treffen die er dann auch selber tragen muß.

Ich lasse mir von keinem Arzt mehr was ein- bzw. ausreden wenn es um Medikamenteneinnahme geht.

Und ja, es gibt diese Hypersensibilität auf Medikamente wirklich, das ist keine Erfindung von uns Angstlern.
Darum, steh auf und sorge für dich Lotta, und verlass dich nur auf dich und dein Gefühl. Das macht dich stark und vielleicht geht dann auch die Angst freiwillig.

Eine Rechtsschutzversicherung kostet übrigens nicht die Welt, bzw. ein Jahresbeitrag bei der VDK beträgt an die 15,-Euro. Ich bin dort auch Mitglied und diese Leute haben mir z.B. auch bei meiner EU-Rente sehr geholfen.

Also eine Überlegung wäre es doch wert finde ich.

Wie soll´s jetzt bei dir weitergehen? Hast du schon einen Entschluss gefasst?

Ach ja und wenn die Familie auf Medis drängt, dann haben sie nichts verstanden, du aber hast verstanden und das ist das Wichtigste. Wie gesagt Lotta, niemand hat das Recht dich zu erpressen oder zu etwas zu zwingen was du nicht wirklich selber willst.

LG krok

Hallo der Himmel muss warten,

danke für deinen Beistand. Das müsste ich dann auch tun. Ich brauche das Geld, bis ich wieder richtig arbeiten kann Auch wenns mir unangenehm ist, weil jung und doch nur was am Kopf... Aber ohne das Geld würde unsere Familie nicht zurecht kommen.
Lg Lotta


Hallo Cleopatra,

danke für deinen Beitrag. Ich habe ein bisschen Angst meine Krankenkasse anzurufen. Vielleicht werten die es dann so, dass ich da gleich von vorneherein den bequemsten Weg gehen will. Selbst, wenn meine Krankenkasse mir eine beruhigende Aussage geben würde, bleibt die Rentenversicherung und meine Krankenakte, in der dann mangelnde Mitarbeit vermerkt wäre
Nein, ich kann leider gar nicht arbeiten. Und zwei ambulante Therapien habe ich schon gemacht, auch 8 Wochen Tagesklinik. Aber leider hat mein Therapeut unsere Zusammenarbeit pausiert. Rate warum... Weil ich nach drei furchtbaren Versuchen mit Medis nicht mehr konnte und er mein Kontingent nicht weiter verbrauchen wollte, ohne dass wir den entscheidenden Durchbruch machen. Das war furchtbar. Nachdem ich ganz allein war (keine Chance jemanden neuen zu finden, ohne ein Jahr Warteliste etc) hatte ich das schlimmste Jahr überhaupt. Ich hab mich kaum noch aus dem Bett getraut und meine körperlichen Symptome waren so heftig, dass sie mich gefühlt fast umgebracht haben. Schlimme Zeit. Seitdem war ich dann in zwei Kliniken zum Vorgespräch, die mich aber beide abgelehnt haben.

Lg Lotta

Liebe Stomma,
nach Bad Bramstedt. Danke für deine Bestärkung. Ja, ich denke, so will ich es versuchen. Ich hoffe sehr, dass man sich auf mich einlässt und auf meine Ängste eingeht. Druck kann ich gar nicht vertragen, weil ich mir selbst immer schon soviel davon mache. Danke Stomma, mit deinen Worten hast Du mir ein bisschen Mut gemacht, trotzdem dorthin zu gehen. Lg Lotta

Hallo Juniper,

danke für deine Anteilnahme,

ja, ich könnte absagen, aber dann würden meine Eltern durchdrehen. Die wollen das seit Jahren und der Druck ist enorm. Ich will ja auch gesund werden und hab jetzt so lange keinen entscheidenden Schritt gemacht. Ich muss mein Kind wieder zu 100 Prozent versorgen können, nein, ich will es. Noch vor ein paar Monaten hätte ich mir sofort etwas anderes gesucht, aber ich wurde schon mehrfach abgewiesen und selbst wenn ich eine finden würde, hätte ich wieder lange Wartezeit. Danke für die Info über deinen Bekannten, dass macht mir Mut. Ich will über mich bestimmen dürfen und die Wahl haben. Lg Lotta

Der Himmel muss warten,

ja, ich kümmere mich schon länger drum, wurde aber bis jetzt immer abgelehnt. Und ehrlich gesagt war ich jedes Mal sau erleichtert drüber, weil meine Angst groß ist. Aber es muss ja voran gehen. Ich kann nicht immer so leben. Ja, ich bin 1984 geboren und meine Rente ist befristet und wurde einmal schon verlängert, aktuell noch bis 2013 genehmigt. Ich sollte vielleicht wirklich mal wohin gehen und mich beraten lassen. Aber ich bin so unsicher in mir. Mein Gefühl sagt zwar hey, ich will nicht gedrängt werden aber mein Kopf sagt wer krank ist und Verantwortung hat muss es doch! Und ich bin erschöpft von dem jahrelangen Kampf. Ich hab es ja bereits versucht und immer wieder meine Eltern und mein Therapeut die da Druck gemacht haben. Hab ernsthaft gedacht heut Morgen, bevor die mich rauswerfen und weitere Konsequenzen muss ich es eben nehmen damit sie sehen, was passiert
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Wovor hast du denn genau Angst? Ich habe auch Kinder und weiß, wie schlecht man sich fühlt!! Aber ich nehme keine Medikamente. Nur Johanniskraut. Bei mir ist es genau eine Phobie. Die, dass ich umkippe. Und wenn ich alleine bin oder alleine mit den Kindern, dann ist es noch schlimmer. Und wenn ich raus muss in Geschäfte, zur Bank, zum Arzt. Ich hatte das schon mal 2003. Und ich kann dir nur sagen, dass ich es damals aus eigener Kraft komplett los geworden bin. Ohne Therapie, ohne Medikamente.
Wenn man bei dir die genauen Auslöser kennen würde, könnte man es sicher gut behandeln. So jung, wie du bist! Mich wundert, dass du eine Rente durch bekommen hast in dem Alter. Und das sogar zwei Mal. Wenn du magst, kannst du mich ja mal anschreiben über PN.
Jedenfalls bringt Druck von den Eltern gar nichts. Es ist ja verständlich, dass sie so reagieren, wenn die junge Tochter so dran ist. Aber das heißt nicht, dass man dich in eine Klinik zwingen sollte, wo du Medikamente nehmen musst.
Ich verstehe auch nicht, dass Kliniken einen einfach so ablehnen können. Das habe ich in der Form auch noch nie gehört. Es wird doch für deinen Wohnort eine zuständige Landesnervenklinik geben. Warst du dort schon?
Hast du es schon mit Hypnose probiert?
Du bist noch jünger als ich. Und man verlangt von dir, dass du gegen deinen Willen Medikamente nimmst! Ich bin da echt erschüttert drüber.
Ich wünsche dir, dass du eine Therapieform findest, die dir hilft. Und wie gesagt, wenn du magst, kannst du mir gerne mal schreiben.

Danke Krok,

das kann ich nur bestätigen. Als Patient fühlt man sich oft übergangen und machtlos. Machtlos, weil die Ärzte eben eine Machtposition haben, dass musste ich oft erfahren. Es tut mir Leid, dass Du auch solche Erfahrungen machen musstest. In der Tagesklinik zum Beispiel, da haben sie mir Medikamente gegeben und gedacht, wenn sie mir sagen, dass es keine NW gibt, dann würde es mir leichter fallen. Und als ich nach fünf Tagen nicht mehr alleine mit dem Auto wegfahren konnte, weil ich solche Todesangst hatte, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte, da haben sie mich als Spinnerin abgestempelt und einige Tage später war ich raus. Das stand natürlich nicht im Bericht. Darin stand, man hätte sich einvernehmlich getrennt weil ich Hilfe nicht annehmen könne...
Bewundernswert, dass Du für dich einstehst. Ich habe das bisher selten geschafft. Es ist Teil meiner Krankheit. Ich bin zutiefst verunsichert und halte mich fast selbst für unmöglich, dass ich mir diese Dinger nicht reinpfeife. Und glaub mir, nur die Angst vor der Hölle, die mich dann erwartet hält mich zurück.

Das mit der Rechtschutzversicherungen werde ich sofort heute Abend mit meinem Mann besprechen. VIELEN TAUSEND DANK!
Ja, wie solls weiter gehen... Ich mach das jetzt. Ich hab keine Kraft mehr da was umzumodeln. Dann wieder keine Klinik finden, meine Familie sagen müssen, dass ich einen Rückzieher mache. Alles ist geplant mit der Betreuung meines Sohnes, meiner Katze. Alles wissen Bescheid. Ich muss da irgendwie durch

Mein Vater, ein ABteilungsleiter und Autoritär, der einen (mich jedenfalls) einschüchtert, ein Macher würde mir sagen Was gibt es da zu überlegen?? Du hast ein Kind, verdammt noch mal, Du hast einen Mann, der macht das nicht mehr lange mit! Dein Leben ist so nicht lebenswert. Wenn man krank ist nimmt man Tabletten. Punkt!
P.s hab grad mit meinem Mann telefoniert. Er meinte 15 Euro Jahresbeitrag kann eigentlich nicht sein, weil Rechtschutz 200-300 kostet. Ist dieVDK was besonderes?LG Lotta und tausend Dank

Krok,

danke noch einmal, ich habe nachgeschaut. Der VDK ist also ein Sozialverband. Liesst sich prima, aber monatlicher beitrag von 8 Euro, wenn ich das richtig sehe. Da muss ich nochmal absprechen, ob wir uns das leisten können. Lg

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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