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Eines meiner größten Themen ist der Tod.

Ich hab keine Angst vorm Prozess des Sterbens, aber ich mag den Gedanken nicht, dass wir einfach irgendwann nicht mehr sind.
Ja ihr werdet wohl merken, ich glaube nicht an den Himmel, Gott, usw.

Ich denke schon dass wir wiederverwertet werden, also unsere Atome anderweitig in die Welt eingebaut werden. Aber das tröstet mich herzlich wenig. Das Wesen, was für mich die Konstellation meiner Neuronen in der Birne sind, das ist dann weg.

Ich war schon mal in Therapie, und mein Therapeut meinte auf dieses Thema Ja, das gehört halt zum Leben dazu.
Cool cool.

Das weiß ich auch. Aber ich gehöre wohl zu irgendeiner Minderheit, eine die das nicht sooo einfach wegstecken kann.

Was soll denn da ein Therapeut machen können?

Meine Annahme ist, er versucht einem den gesünderen Umgang damit beizubringen. Also ohne Saufen, Dro., endlosem Zynismus, um das Unaufhaltbare erträglicher zu machen?

12.07.2023 22:15 • 22.07.2023 x 1 #1


63 Antworten ↓


Ein kleiner Tip
Höre Dir die Ostband Silly an
Den Titel werden und vergehen
Und höre die Stelle
Wenn mein Stern verglüht
Mit Funken sprüht,
steigt ein neues Spiel
beim werden und vergehen
Meine Meinung
Alle Religionen für die Tonne
Weder Himmel noch Nirvana wartet
Wir sind Natur und gehen dorthin
Und der Gedanke das wir auch im Tod eins sind,gefällt mir persönlich gut
Ist nur ein kleiner Ansatz

A


Kann hier überhaupt ein Mensch helfen?

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@Ibero2 Witzig, ich habe gerade dir auf deinen Thread geantwortet und du mir

Ja ich weiß, mir macht der Gedanke halt mehr Schwierigkeiten als dem Rest der Welt Und darum Frage ich mich, wie man mir damit helfen kann...

Ich glaube, helfen ist indem Fall bedauerlicherweise kaum möglich. Ich mache mir leider seit der Zeit des Kindergartens täglich Sorgen und habe eine große Furcht vorm Sterben sowie vorm Tod selbst.

Man ist persönlich fest davon überzeugt, dass man unter erhebliches Leid dahinvegetieren wird, es wartet praktisch am Schlussakt des Lebens die größtmögliche Pein auf einem dabei kann einem nur bang werden.

Ich habe verschiedene Ängste und Vorstellungen vorm Tod, die mein Zwang ausnutzt, wenn er meint, mir geht es zu gut, bestraft derselbe mich damit durch grausliche Filmträume, worunter unsereins weidlich leidet. Nachdem man hinübergeschlummert ist, kommt das große Nichts auf einem zu. Somit wäre allerlei umsonst gewesen wie Gelerntes, Liebe, Leid, Gefühle, Gedanken, Leben etc. Ich empfinde es als eine schreckliche Sichtweise.

Eine andere Anschauung in mir ist genauso stark vorhanden, die Bangnis, dass es doch einen Gott gibt und mich für meine Ungläubigkeit bestraft, indem Maße, dass er mich z. B. zusehen lässt, wie glücklich meine Liebenden im Paradies leben, aber einem selbst wird es keinesfalls glücken hineinzukommen im Gegenteil, er sorgt dafür, dass in mir die Sehnsucht zu ihnen zu gelangen, ins Unermessliche wächst, was zu meinem Tode führt, danach weckt er mich wieder zum Leben, damit die Tortur von vorne beginnt, ähnlich ist es bei der Horrorvorstellung, dass man Tausende von grässlichen Todesarten durchleben muss.

Hierdurch möchte ich am liebsten entweder überhaupt nicht geboren worden sein oder so alt werden wie Methusalem andernfalls auf der Erde ewig verweilen, all dieses ist in nun mal leider unmöglich.

Manchmal kommt einem zur Sicht, dass wir längst im Paradies auf dem Raumschifferden unser Dasein führen, wir sind aber zu dumm, es nicht zu erkennen, obwohl die Natur mit ihren vielen Wundern und unser Planet selbst es offenbaren, nachdem Ableben verlassen wir es traurigerweise für allezeit ins Nichts.

Wie gesagt, ich mache mir solange schon Gedanken und habe vor alldem pure Furcht, vielleicht hilft es, sich mit jemandem auszutauschen in deiner Nähe oder Umgebung, dem dieses Thema auch so ans Herzen geht. Ich schreibe oft darüber, damit ich das Gefühl habe, mit einem anderen Menschen zu reden.

Das Sterben und der Tod sind unabänderlich. Das nimmt einem keiner ab, das kann einem niemand ausreden. Das Einzige was hier hilft, um sich nicht sein gesamtes Leben zu versauen, ist

- Akzeptanz

denn alles andere ist sinnlos und bindet nur Energie, die man für soviel Schönes einsetzen könnte und

- Änderung der Einstellung zu dem Thema

Wie kann man das? Durch verstehen.
Sterbebegleiter haben z.B. oftmals ein entspanntes Verhältnis zum Sterben und Tod, weil sie wissen und erleben, dass das ein natürlicher Prozess ist, den man gut schaffen kann und je mehr man das so sehen kann, umso einfacher wird es später werden. Alte oder sehr kranke Menschen blicken dem Ende oft gefasst entgegen. Warum ist das so?

Es lohnt sich also sehr, diese Angstblase abzubauen, sie nicht mit Unwissen - denn niemand auf dieser Seite kann uns sagen, wie es in Wirklichkeit ist, zu sterben oder tot zu sein - weitee aufzublasen, das vernutlich eine Leben hier zu einer Qual zu machen, obwohl man wahrscheinlich beste Voraussetzungen hat, ein schönes Leben zu führen.

Ich rate jedem, den die Angst vorm Sterben und dem Tod vom Leben abhält, sich damit intensiv auseinander zu setzen. Wissen hilft auch hier ganz viel.

@Doc Ich habe auch schon lange Probleme damit. Ich habe panische Angst vorm Sterben. Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann nicht mehr zu sein. Selbst vorm Älterwerden habe ich Angst.

@Doc
Angst vor dem Sterben hatte ich auch sehr große, vor dem Tod nicht, dann ist man halt tot.

Hatte mich dann mit Nahtoderfahrungen beschäftigt. Das hat mir doch mehr geholfen, als ich dachte.
Danke an @Windy für den Tipp dafür.

Glauben kann helfen, Verständnis kann helfen, aber am Ende wird jeder von uns, der hier schreibt, irgendwann nicht mehr existieren. Deshalb sollte man jede Minute des Lebens lebenswert machen, denn man hat ja nur das eine und würde mit der Angst enorme Energie verschwenden, ständig mit dieser Handbremse herum fahren und sich so sehr einschränken, dass man das Geschenk-das Leben, nicht mehr wertschätzt und sich in diesen Gedanken, die nur Gedanken sind, komplett verliert. Wäre schade, denn es gibt so viele schöne Momente, die das Leben erst lebenswert machen.
Wenn man am Sterbebett sagen kann: ich habe gelebt, lässt man los und es erscheint einem wahrscheinlich nicht mehr so schlimm, das hatte damals meine Omi (Vaterseits) gesagt. Sie meinte dann noch, dass sie gar keine Angst habe und mein Vater sich keine Sorgen machen solle. Leider hatte ich nie den engen Kontakt zu ihr wie zu meiner anderen Oma. Aber sie machte sich auch nichts daraus, dass sie halb blind war und trotzdem noch mit dem Zug reiste und die Dinge so genommen hatte, wie sie sind. Das ist, was ich noch mitbekam, als ich kleiner war und hat mir u. a. auch geholfen, die Ängste da etwas abzumildern.

Trigger

Sie hat sich sogar für die Uni Marburg nach ihrem Tod zur Verfügung gestellt, so dass die Studenten an ihr und natürlich auch anderen Leichen lernen konnten.


Hallo Doc,
ich finde diesen Gedanken, dass man einfach irgendwann „weg“ ist auch irgendwie gruselig, aber mir fehlt auch so ein bisschen die Vorstellungskraft, mir auszumalen was danach kommen könnte.
Ich finde es hat aber auch etwas Beruhigendes , dass das Leben endlich ist. (Unbenommen natürlich dass man gerne alt werden möchte, zumindest die meisten).
Man bräuchte keine Ziele, keine Pläne, man würde sich nicht immer weiterentwickeln wenn das Leben ewig dauern würde.
Ich persönlich finde oft keine Ruhe und finde in dem Gedanken, dass der Kopf irgendwann „Sendepause“ hat was tröstliches.

Zitat von Pauline333:
Ich rate jedem, den die Angst vorm Sterben und dem Tod vom Leben abhält, sich damit intensiv auseinander zu setzen. Wissen hilft auch hier ganz viel.


Das sehe ich genau so und habe es auch für mich schon getan...denn auch für mich war dieses Thema von je her präsent.

Zitat von Doc:
Ja ihr werdet wohl merken, ich glaube nicht an den Himmel, Gott, usw.


Das alleine wäre für mich schon ein Problem....

Ich glaube....Ich glaube es geht weiter....Ich bin mir ziemlich sicher man existiert ewig, wenn auch nicht immer in der gleichen Form.

Die Seele, das Bewusstsein bleibt...

Zitat von Doc:
Ich denke schon dass wir wiederverwertet werden, also unsere Atome anderweitig in die Welt eingebaut werden


Du bist zu sehr mit der Materie verbunden, behaftet ..das ist mir zu wenig....wir sind mehr als nur die Materie, Zellen, Atome...der Körper ist nur die Hülle, die abgelegt wird, um was neues entstehen zu lassen.

Es gibt kein Ende und die Erde ist rund.

Zitat von laluna74:
Ich bin mir ziemlich sicher man existiert ewig,

Das will ich aber nicht hoffen
Zitat von laluna74:
wenn auch nicht immer in der gleichen Form.

Das wäre aber keine Existenz mehr. Existenz ist, wenn man sich dessen bewusst ist. Wenn man nur noch als Atome, Energie o.ä. weiter existiert, zählt das für mich nicht.
Zitat von laluna74:
der Körper ist nur die Hülle, die abgelegt wird, um was neues entstehen zu lassen.

Und was hätte man davon? Wenn ich nicht als der Mensch, der ich jetzt bin, weiterleben würde, würde ich das gar nicht wollen. Wenn ich sterbe, will ich richtig tot sein. Und ich bin fest überzeugt, dass es so ist und genau dieser Gedanke ist für mich beruhigend. Ich hätte Angst vor dem Tod, wenn ich wüsste, dass es danach in irgendeiner Form weitergeht.

Zitat von Schlaflose:
Das will ich aber nicht hoffen


Da wirst du sicher deine Gründe haben...


Zitat von Schlaflose:
Das wäre aber keine Existenz mehr. Existenz ist, wenn man sich dessen bewusst ist. Wenn man nur noch als Atome, Energie o.ä. weiter existiert, zählt das für mich nicht.


Für mich schon. Was erstmal bleibt ist Geist Seele und Bewusstsein...das reicht vollkommen aus um weiter existieren zu können .. was aber halt viele eben nicht begreifen können....oder wollen.

Zitat von Doc:
@Ibero2 Witzig, ich habe gerade dir auf deinen Thread geantwortet und du mir Ja ich weiß, mir macht der Gedanke halt mehr Schwierigkeiten als dem Rest der Welt Und darum Frage ich mich, wie man mir damit helfen kann...

Dir macht der Gedanke nicht mehr Schwierigkeiten als dem Rest der Welt. Das Problem haben alle Menschen und versuchen, es irgendwie zu „lösen“. A.lkohol, D.rogen und tausend andere Strategien des Verdrängens und Vergessens gehören dazu. Alle haben Schwierigkeiten damit. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, die Angst vor dem Tod für immer zu verlieren: vollkommene Akzeptanz von allem, das geschieht, auch Sterben und Tod, auch Nichtsein. Umgekehrt gesagt: die vollkommene Selbstaufgabe, bzw. Hingabe, bzw. das „Ich“ auflösen. Es wird im Osten vom Buddha und im Westen von Arthur Schopenhauer beschrieben. Auch tiefgläubige Menschen können das erreichen, sie sagen dann: Gott allein bestimmt, wann und wie ich sterbe, nur er weiß, was richtig ist, ich nicht, ich lasse es geschehen im Vertrauen zu Gott und gebe mich hin. In unserer Gesellschaft sind wir von solchen Einstellungen diametral entfernt. Sie erscheinen uns geradezu als Verrat und dumm. Das Ich ist das wichtigste und wird bis zur Fratze gepflegt und gefeiert (siehe die allgegenwärtigen „Schönheitsoperationen“ und Selbstdarstellungen im Internet). Die Säkularisierung hat dem Ich ebenfalls Vorschub geleistet. Die Konsumwelt ebenfalls. Der medizinische Fortschritt ebenfalls. Alle Zeichen stehen auf Ich, Ich, Ich.
Du hilfst dir auf deinem Weg, indem du das erkennst und dich mit den schon vorhandenen formulierten Fragen und Antworten zur Sterblichkeit beschäftigst, namentlich mit dem Buddhismus (aber bitte mit dem echten, nicht mit dem falschen á la Dalai Lama oder Nichiren Daishonin) und mit Arthur Schopenhauer. Du bist keinesweg ein Sonderfall mit diesem Problem. Es ist das Problem aller.
LG

PS: „Kann hier überhaupt ein Mensch helfen?“ Ja!

Zitat von laluna74:
Da wirst du sicher deine Gründe haben... Für mich schon. Was erstmal bleibt ist Geist Seele und Bewusstsein...das reicht vollkommen aus um weiter existieren zu können .. was aber halt viele eben nicht begreifen können....oder wollen.

Es gibt aber keinen Geist und keine Seele Und Bewusstsein gibt es nur mit einem Gehirn.

Zitat von Schlaflose:
Es gibt aber keinen Geist und keine Seele Und Bewusstsein gibt es nur mit einem Gehirn.


Kannst du das beweisen?

Zitat von laluna74:
Kannst du das beweisen?

Kanst du das Gegenteil beweisen?

Zitat von Schlaflose:
Kanst du das Gegenteil beweisen?


Unter Umständen ja.

Ich habe mich viel und intensiv mit diesem Thema befasst.

Und nein, für mich gibt es kein Ende.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von laluna74:
Unter Umständen ja.

Wow, damit könntest du weltberühmt werden Das größte Rätsel der Menschheit von dir bewiesen. Respekt

Zitat von Schlaflose:
Wow, damit könntest du weltberühmt werden Das größte Rätsel der Menschheit von dir bewiesen. Respekt


Warum nicht ?

Das physikalische Gesetz des Energieerhaltungssatzes sagt aus, das Energie nicht einfach so (mit dem Zeitpunkt des Todes) verschwinden kann.

Wer mich hier da und da mal gelesen hat, weiß eventuell, dass ich ein sehr rationaler Mensch bin.

Dennoch bin ich sicher, dass wir (als) Menschen eher nur den kleineren, wenn nicht sogar nur einen Bruch-Teil, der Wahrheit wissen und vieles/das meiste um uns herum gar nicht verstehen.

Allein die Zeugung und Entstehung eines Menschen: wir können den Prozess in seinen oder einigen seiner Schritte darstellen und beschreiben.. aber wirklich mit dem Kopf verstehen....? Ich kann es nicht. Seit dem ich das erste Mal schwanger war, weiß ich: wir verstehen noch ganz, ganz viel nicht.
Allein die Entstehung von Leben ist ein Wunder, Magie, un-fassbar.
Warum sollte es nach dem Tod nicht irgendwie weiter gehen?
Und selbst wenn nicht, warum sollte man sich davon die Zeit, die man hat, so versauen lassen?
Man fährt ja auch nicht in den Urlaub und verfällt in Trübsal, weil der Urlaub in ein paar Tagen wieder endet.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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