Hallo Rosalin,
ich kann Dir auch nur raten, möglichst konkrete Ziele zu formulieren, umsetzbar, realistisch, überprüfbar....und möglichst kleinschnittig, also nicht zu große Ziele setzen.
Und: Nicht zu viele Ziele auf einmal, auf einige wenige, aber aktuell vordringlich wichtige Ziele konzentrieren.
Therapeuten empfehlen oft die SMART-Formel:
- spezifisch (möglichst konkret)
- messbar
- Akzeptanz des Ziels (voll dahinterstehen), manchmal auch attraktiv (löst es bei mir positive Gefühle aus)
- realistisch
- terminiert (Zeitpunkt setzen)
Ein Beispiel: Bei Depressionen sind oft Tagesrhythmus, Antriebslosigkeit und Sinnlosigkeitsempfinden ein Problem.
Das Gefühl dahinter: evtl. Traurigkeit (ich bin morgens so traurig, dass ich nicht aus dem Bett komme, und weiß auch gar nicht, warum ich überhaupt aufstehen sollte),
aber: Ich möchte weniger traurig sein und mich weniger nutzlos fühlen wäre ein unklar formuliertes Ziel.
Man kann aber sagen:
Ich möchte in den nächsten 3 Wochen an 3 Tagen in der Woche morgens um 9.30 aufstehen, in den 3 Wochen danach an 5 Tagen in der Woche. (SMARTes Ziel, das dazu führen könnte, dass es einem besser geht)
Also bei jedem Ziel darüber nachdenken, welche SMARTen kleinen Zwischenziele Schritte auf dem Weg dahin sein können. Große Ziele in kleine konkrete Zwischenziele runterbrechen.
Außerdem wichtig: Reduktion und Priorisierung.
Man verzettelt sich schnell. Wenn man anfängt, über seine Probleme nachzudenken, kommt man schnell auf 30 Ziele oder mehr. Das ist natürlich eine totale Überfrachtung einer Therapie.
Sinnvolle Reduktion auf die wichtigsten Ziele ist ganz wichtig, sonst läuft man Gefahr, gar nichts zu erreichen (der sprichwörtliche Wald vor lauter Bäumen).
Das wären so die Dinge, die mir stichwortartig dazu einfallen. Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.
Viel Glück für Deine Therapie!
LG Silver
09.05.2021 02:03 •
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