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Wer von euch ist zurzeit in der Therapiepause?

Meine Pause von Medikamenten und Therapie ist zwar erst seit ein paar Monaten, aber ehrlich gesagt spüre ich gerade die positiven Wirkungen nachdem ich in einem heftigen Tief war.

Ich finde es nur schade, dass ich bei bestimmten Menschen nur im Rahmen einer Kur einmal die Woche eine Sitzung hatte. Diese haben mir nicht nur richtig zugehört, sondern auch professionell ihre Kritik geäußert. Keiner von denen musste mir einen Tritt in den Ar. geben oder mich in die Mangel nehmen, um mich zu überzeugen.

Therapeuten, die meinen mir gegenüber aggressiv werden zu müssen oder mir vorwerfen zu dürfen, dass ich stets die Regeln breche, sind überhaupt nicht in der Position, um von mir Beweise zu fordern. Besonders dann nicht, wenn ich sofort merke, dass diese nicht einen Blick in meine Krankenakte werfen.

Selbst beim Jugendamt gibt es Berichte, die schwarz auf weiß bestätigen, dass ich etwas verändern will, besonders wenn es um meine Kinder geht.

Ich finde es verdammt traurig, dass das Jugendamt stets als Institution der Spaltung dargestellt wird. Die Menschen dort haben uns geholfen als wir ganz dringend Hilfe gebraucht haben. Da meinte meine letzte Therapeutin sogar noch, dass ich auch damit nur in der Vergangenheit lebe als ich es gewagt habe das Jugendamt als bessere Hilfe als sie darzustellen.

Auch Therapeuten, die schlecht über das Jugendamt sprechen sind bei mir unten durch, weil ich habe kein Interesse daran mit jemandem zusammen zu arbeiten, der sich selbst als Heiler und Retter aufspielt.

Neulich habe ich einen Beitrag zum Thema sexuellen Missbrauch und Therapie gelesen.

Zuerst wollte ich das auch zu meinem Thema machen, weil ich auch betroffen bin. Ich möchte es gerne aufarbeiten, aber für mich darf es nicht die Basis sein, dass im Rahmen einer Therapie zwischenmenschliche Beziehungen Leiden und eine Therapeutin dem Ehemann ausdrücklich verbietet die Initiative zu ergreifen. Egal bei welchem Thema.

Ich arbeite auch nicht mit Leuten zusammen, die mir ausdrücklich verbieten woanders Unterstützung zu suchen, weil ich bin nicht das Eigentum von Ärzten und Psychologen.

Jahrelang habe ich mein Hobby die Aquaristik auf Eis gelegt, weil mir schon einige gesagt haben, dass ich dieses Hobby aufgeben muss. Ich habe das schwer bereut. Ich habe mein Aquarium, das ich schon seit fast 30 Jahren habe wieder mit Tieren besetzt und es tut mir gut. Auch das große von meinem Mann ist wieder in Betrieb und mein Sohn hat auch eins.

Wer kein Wasserwechsel will, der muss kein Aquarium haben. Aber lasst mich endlich in Ruhe mit dem Gerede, dass Aquaristik nur lästige Arbeit ist. Ich gehe auch nicht hin und sage, dass ich Gartenarbeit blöd finde nur weil ich diese Arbeit nicht möchte.

Ich lasse mir auch nicht von einem Therapeuten, der zugibt regelmäßig zum Alk. zu greifen, sagen, dass ich nicht meine Emotionen über meine Kunst ausleben darf.

Ich lasse mir meine Resilienz-Quellen nicht mehr entziehen.

Wer jetzt meint er sei in der Position mich mit Urteilen zu bombardieren, sollte erstmal bereit sein die eigenen Themen zu behandeln.

Ich entschuldige mich nicht mehr dafür, dass ich so bin wie ich bin. Ich entschuldige mich schon gar nicht für meine Behinderung, nur weil es Normale als Last empfinden.

Ich will mich endlich als Frau und Mutter identifizieren dürfen, weil ich dass früher nicht durfte.

06.12.2024 13:36 • 06.12.2024 x 1 #1


1 Antwort ↓

Eine sehr gute Einstellung! Mehr gibt's dazu auch nicht zu sagen
Ich habe in den letzten Jahren von fast jedem Psychotherapeuten und Psychiater gehört:ich verstehe wie sie sich fühlen,aber sie müssen...
Was muss ich denn? Mich verbiegen,etwas tun was mir gegen den Strich geht,mich noch kranker macht?
Du hast ein paar gute Leute kennengelernt dieses Glück hatte ich leider nicht.
Schon vor 10 Jahren hatte ich immer den Eindruck es gibt nur die eine Option und zwar ändere dich oder geh vor die Hunde.
*Friss die Tabletten,oder lass es*
Das ist im Prinzip genau das was man als eh schon labiler Mensch nicht gebrauchen kann.
Muss ich mich deshalb in Behandlung geben um das zu erfahren? Das ich nur diese eine Option habe? Weiß ich das nicht schon lange selber?
Schön wenn man dann Leute hat die einen *auf den richtigen Weg* bringen bzw einen bei seinem Vorhaben unterstützen und keinen Knüppel zwischen die Beine werfen.
Auch wenns nur während der Kur war und man diese Leute oft nie wieder sieht.
Entscheidend sind diese positiven Erfahrungen.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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