(Fortsetzung zu den Beiträgen #1, #42, #49 und #50)
Neurotransmitter und ihre allgemein zugewiesene Rolle im Zusammenhang mit psychischen Problemen / Teil 1
Am emotionalen Stoffwechsel sind im psychiatrischen Kontext wesentlich beteiligt:
1. Serotonin, bezogen v. a. auf Angst und Depression, Panikattacken und Phobien,
geringes Selbstwertgefühl, Schüchternheit, Selbstvorwürfe, Schuld- und Schamgefühle, Grübelei, Zwangsgedanken und -handlungen, Süchte, Essstörungenen, Perfektionismus, Reizbarkeit, ADHS-ähnliche Symptome, Darm- und herzbeschwerden, Schlafmangel, Fibromalgie, Verlangen nach Süßem.
2. Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, bezogen v. a. auf Energie-, Antriebs- und Konzentrationsschwäche, genereller Emotionsmangel, ADHS.
3. Cortisol und GABA, bezogen auf geistige und körperliche Stressantwort, Nervosität, Unruhe, Schlaflosigkeit, Erschöpfungsdepression (Burnout), Nebennierenschwäche, Angst, Panikattacken aber auch Diabetes, Schlaganfall, Herz-Kreislauferkrankungen, Schwindel, Muskelverspannungen, Infektanfälligkeit, Atembeschwerden, Geräusch- Geruchs- und Lichtempfindlichkeit, Überemotionalität, genetische Veranlagung.
4. Endorphine, bezogen auf Traurigkeit, Schwermut, Trostlosigkeit und Resignation, Dünnhäutigkeit, Süchte (v. a. Schokolade, Alk.).
Am Beispiel u. a. meiner eigenen Psycho-Vita kann ich feststellen, dass keine dieser vier Gruppen isoliert betrachtet werden kann. Sie wirken gemeinsam, ineinandergreifend und wechselseitig. Zudem werden die im 24h-Verlauf verfügbaren und z. T. erheblich schwankenden Konzentrationen in hohem Maße beeinflusst:
1. Serotonin
U. a. durch Ernährung (z. B. zu wenig essentielle Aminosäuren - insbesondere Tryptophan, wenige gesunde Fette, Koffein, Alk., Veganismus, Säuglingsnahrung statt Muttermilch, Süßstoffe, Unterernährung, vitalstoffarme Ernährung), Geschlecht, Alter, niedrige Testosteronspiegel (Mann) bzw. Östrogenspiegel (Frau), Schwangerschaft, wenig Sonnenlicht (auch jahreszeitbedingt), Bewegungs- und Sauerstoffmangel, Dauerstress, akuter Extremstress, organische Ursachen (z. B. Fehlfunktionen der Schilddrüse oder der Nebennieren).
2. Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin
U. a. durch Ernährung (z. B. zu wenig essentielle Aminosäuren - insbesondere Tyrosin, Koffein, wenige gesunde Fette, Jodmangel, Getreideunverträglichkeit, Unterernährung, vitalstoffarme Ernährung, Kohlenhydratreiche Ernährung), Stress, Bewegungsmangel, körperliche Traumata (z. B. Schleudertrauma), PTBS, schwere Verletzungen (z. B. durch Unfälle), niedrige Testosteronspiegel (Mann) bzw. Östrogenspiegel (Frau), Antibabypille, Quecksilberbelastungen (z. B. durch häufige Impfungen, Konserven), organische Ursachen (z. B. Fehlfunktionen der Schilddrüse oder der Nebennieren), angeborene Genveränderung (- Falschprogrammierung der Dopaminproduktion).
3. Cortisol und GABA
U. a. durch Ernährung (v. a. durch minderwertige Nahrung (Fast food) und unachtsames Essen, Koffein, Alk., Sojaprodukte, Nikotin), Umweltgifte, Elektrosmog, HF-Strahlung, exzessiver Lebensstil, akuter und chronischer Stress, Scheidung, Tod von geliebten Menschen, häufige anstrengende Diäten, Übertraining (Leistungssport), Silent Inflammation (stille Entzündungen), niedrige Progesteronspiegel (z. B. bei PMS, insbesondere vor der Menopause), Hefepilze, Darmparasiten, Allergien, chronische Sinusitis, Bewegungsmangel, unerkannte KPU/HPU und PTBS.
4. Endorphine
U. a. durch Ernährung (v. a. Zucker, Alk., Mangel an essentiellen Aminosäuren, insbesondere DL-Phenylalanin, Vitamin B-Mangel), D rogen, Schmerzmittel, Geschlecht, Nebennierenschwäche, chronische Schmerzen, Wahrnehmungsstörung (z. B. Selbsttäuschung), endorphinsenkende Medikamente, genetische Veranlagung.
Wenn man nun bedenkt, wie oft nicht nur mehrere dieser Kategorien akut sind sondern auch zahlreiche Schnittmengen hinsichtlich ihrer evtl. mitursächlichen Bedingungen vorliegen, sehe ich hier schon ein beträchtliches Potenzial an alternativen Heilungschancen.
(Fortsetzung folgt.)
Literatur:
Julia Ross / Was die Seele essen will
Dr. med. James L. Wilson / Grundlos erschöpft?
Uwe Gröber / Arzneimittel und Mikronährstoffe - Medikationsorientierte Supplementierung
Lothar Schmidt / Alk. und Alk.
23.06.2022 18:36 •
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