Hallo Anonym,
war auch in einer Psychosomatischen Klinik, was mir sehr geholfen hat. Ich hatte damals Panikattacken, mehre Ängste(Agoraphobie, Angst zu zittern ...) und Depressionen.
Ich hatte genau wie Du etwas bammel davor hineizugehen, doch jetzt bereue ich nur, dass ich es nicht schon viel früher gemacht habe. So wäre meine Angstsammlung bestimmt nicht zustande gekommen.
Wie läuft so ein Aufenthalt ab?
Ich weiss nicht wie es in Deiner Klinik sein wird, aber so war es bei mir.
Auf der Station waren ca. 30 Patienten, deshalb wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt (Gruppe A und Gr. B). Die Gruppen sind klein gehalten, damit die Therapieangebote auch effektiver genutzt werden können.
Morgens aufstehen ca. 7Uhr. Dann zum wiegen, Blutdruck messen und Medikamente einnehmen (Nur wer welche brauchte).
Gemeinsames Frühstück (alle Gruppen)
Die Mahlzeiten werden alle gemeinsam eingenommen. Ausser man hat Angst vor Menschen zu essen oder zu schlucken (Ja, das gibts tatsächlich), dann kann man auch alleine in seinem Zimmer essen, bis man sich langsam zutraut mit den anderen an einem Tisch zu sitzen. Die Gruppe und die Therapeuten helfen solchen Menschen.
Danach werden je nach Gruppe oder Tagesplan die Therapieangebote durchgearbeitet. Das bedeutet: Jede Gruppe hat einen Wochenplan (Stundenplan) wo festgelegt wird welches Angebot wann stattfindet.
Die Angebote waren:
- Gruppengespräch
- Einzelgespräch
- KBT = Konzentrative Bewegungstherapie (Was das ist erfärst Du hier:
http://www.dakbt.de/methode.html)
- Integrative Körpertherapie (u.a. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Qi Gong)
- Bezugsgespräch (Hier werden 1x pro Woche mit einer Bezugspflegekraft die Fortschritte oder auch Rückschläge besprochen und was man bei Rückschlägen ändern könnte)
- Feldenkrais (Was das ist kannst Du unter:
http://www.feldenkrais.de/11.0.html erfahren.
- Kunsttherapie (Sehr beruhigend! Man glaubt nicht, wie kreativ man sein kann )
- Sozialpädagogische Beratung (u.a. Beratung bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder Wohnungssuche bzw. Wohnungsamt)
Dazwischen hat man auch genug Freizeit und Zeit für sich selbst.
Alle Angebote sind freiwillig, es wird niemand zu etwas gezwungen. Ich würde aber jedem raten die Angebote auch zu nutzen. Nur so kann auch eine Therapie Erfolg haben.
Im großen und ganzen:
Man lernt sehr viel über sich und seine Probleme. Bekommt gute Hilfe und Selbsthilfe Tipps. Macht neue Erfahrungen. Entdeckt neue Seiten an sich. Kann sich mit anderen Betroffenen austauschen. Und was sehr wichtig ist - Du bist nicht alleine und wirst garantiert verstanden.
Ich wünsch Dir und allen die eine Therapie machen, alles Gute und das euch die Therapie auch hilft, wie sie mir geholfen hat. Nicht vergessen: Alle Angebote nutzen und mitmachen, nur so klappt es auch!
LG
Don Camillo