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Gibt es hier Leute denen es schlecht geht und Panik vor der Klinik haben und dies auch nicht schaffen?
Ich war heute in der Klinik weil ich nicht mehr wusste wohin und es mir schlecht geht.
Bin bei der Ärztin am weinen gewesen und habe ihr gesagt dass ich Angst vor dem stationären habe und ich mich nicht wohl dabei fühle.
Die Ärztin hat mir deutlich gesagt das das keinen Sinn macht und mir höchstwahrscheinlich eher schaden würde wenn mich das so stresst.
Aufgrund dessen hat sie mich mit ein paar Anlaufstellen wieder nach Hause geschickt.
Ich war irgendwie total erleichtert, aber ich bekomme so einen seelischen Druck von anderen das ich in die Klinik soll.

01.10.2023 06:03 • 03.10.2023 x 1 #1


11 Antworten ↓


Es ist natürlich normal aufgeregt und auch Angst vor einer Klinik zu haben. Weißt du was dir an einer Klink Angst macht? Vielleicht können wir helfen. Hast du schon andere Wege als eine Klinik versucht? Wer sagt, dass du in eine Klinik musst? Wie wäre es mit einer Tagesklinik?

A


Gibt es hier Leute die Panik vor Klinik haben?

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Was ist so schlimm an dem Gedanken, in die Klinik zu gehen?
Viele haben schon mit dem Wort Psychiatrie an sich ein großes Problem. Dort sind nur die, die........in der *Klapse* .

So darfst du das nicht sehen. Dann nenne es psychiatrische Klinik.
Oder hast du Angst vor den anderen Patienten und Ihrem Leid?
Versuche das herauszufinden...woher die Hemmung in die Klinik zu gehen kommt.

Ich habe Angst vor der Klinik weil ich schon mal da war.
Die anderen Patienten das hat mich massiv gestresst das Zweibettzimmer hat mich massiv gestresst die andere Umgebung.
Ich habe mich überhaupt nicht wohl gefühlt und das ging mir deutlich schlechter.

Zitat von LadyLittleGreen:
Ich habe mich überhaupt nicht wohl gefühlt und das ging mir deutlich schlechter.

Dann ist ja alles gesagt....oder?

@UlliOnline eigentlich ja

Das kommt auf die Art der Klinik an, ob ich davor Panik hätte. Vor der psychosomatischen Rehaklinik hatte ich keine, vor einer psychomatischen Akutklinik hätte ich auch keine, aber in eine psychiatrische Klinik würden mich keine 10 Pferde reinkriegen. Ich könnte es nicht ertragen mit Leuten zusammen zu sein, die eine psychiatrische Erkrankung haben (Schizophrenie u.ä.).

Ich habe eigentlich eine durchweg gute Erfahrung mit einer psychiatrischen Klinik gemacht. Würde da im Krisenfall auch wieder hingehen wollen. Jetzt ist natürlich jede Klinik anders und viel hängt ja auch vom jeweiligen Personal dort ab. Doch ich denke, dass überall der Grundsatz gilt, nicht einfach leichte und sehr schwere Fälle auf dasselbe Zimmer zu packen.
Auf meinem Zimmer waren übrigens ein sehr depressiver Typ, der fast den ganzen Tag lang im Bett lag und sich kaum rührte; der andere hatte Panikattacken und sehr viel innere Unruhe; was man ihm allerdings fast gar nicht anmerkte, da die Medikamente ihn deutlich ruhiger und gelassener machten.

Natürlich muss man manchmal die Dinge etwas auf Abstand halten, wenn man die Geschichten der anderen Patienten mitbekommt. (Ich habe mit so was weniger Probleme, vielleicht bin ich zu egoistisch oder denke, ich kann mich ja nicht um alle anderen kümmern; ihr Thema hat mit meinen meist wenig zu tun.) Es hat eher auch etwas Beruhigendes, mitzubekommen, dass man nicht der Einzige mit leichten Macken ist. Es hat was sehr Wohltuendes, in Gruppentherapie-Sitzungen oder anderen Kursen Akzeptanz und Duldung zu erfahren, so wie man ist.

Zitat von PQhope2023:
Ich habe eigentlich eine durchweg gute Erfahrung mit einer psychiatrischen Klinik gemacht. Würde da im Krisenfall auch wieder hingehen wollen. Jetzt ist natürlich jede Klinik anders und viel hängt ja auch vom jeweiligen Personal dort ab. Doch ich denke, dass überall der Grundsatz gilt, nicht einfach leichte und sehr schwere Fälle auf dasselbe Zimmer zu packen.

Ich selbst war nur als Besucherin dort, als meine Mutter 6 Wochen lang drin war, nachdem sie durch einen kalten Entzug von Benzos Halluzinationen bekam. Es war für mich unerträglich, dass alle wie Roboter herumliefen, was durch das Medikament Haldol, das alle bekamen, verursacht wurde und alle einen bestimmten Geruch danach verströmten, der in der Luft lag. Und dann war eine Frau, die dauernd erzählte, ihr Sohn würde von der CIA verfolgt u.ä. Nene, also mit sowas kann ich gar nicht umgehen.

@Schlaflose Was heißt, wie Roboter herumliefen? Wie Ferngesteuerte? Oder Emotionslose? Ich will das nicht ins Ironische ziehen, wirklich nicht, aber mir fällt auf, dass im richtigen Leben ja auch sehr viele wie Roboter wirken ...
Man braucht sich nur mal am Bahnhof weinend auf eine Bank setzen. Tausend Leute strömen an dir vorbei, kaum einer nimmt auch nur Notiz von dem, der da sitzt und weint. - Das aber nur am Rande.

Bei mir auf der Station waren auch ein paar Fälle, die zumindest merkwürdig wirkten. Eine Frau, die ständig (also stundenlang) die Gänge auf und ab lief. Ich hätte sie fragen wollen/sollen, was mit ihr ist, warum sie das tut. Eine andere hatte eine leichte Form der Psychose. Sie war im Umgang ansonsten völlig unkompliziert, aber hinterfragte andauernd, ob das, was man zu ihr sagte, auch die Wahrheit sei oder ob man sie nur hereinlegte. Man musste ihr die Dinge dreifach bestätigen. Das war schon krass. Wobei ich von mir auch solche Zweifel kenne, nur nicht so ausgeprägt.

Aber in der Regel kann man ja Distanz halten, zu denen, die einem zu viel werden. Und wenn man mit jemandem gar nicht klarkommt, der vielleicht aufs eigene Zimmer gesetzt wurde, kann man mit dem Klinikpersonal darüber sprechen. Normalerweise wird dann eine Lösung gefunden. Im Extremfall kann man den Aufenthalt dort jederzeit abbrechen. Man wird dort ja nicht eingesperrt. Es sei denn, man ist eine Gefahr für sich selbst und andere.

Und ehrlich gesagt, ich war während des Aufenthalts so sehr mit mir selber beschäftigt, so richtig angefasst haben mich die Storys der Anderen meistens nicht. Das war nicht unbedingt ein Empathiemangel bei mir, ich war einfach zu fertig mit der Welt. Natürlich beschäftigt es einen, mit den Mitpatienten klarzukommen. Die ersten Tage war ich in der Klinik mega-dünnhäutig und hätte wirklich lieber ein Einzelzimmer gehabt. Aber es ging. Ich habe in neun von zehn Fällen nur freundliche Mitpatienten und Pflegerinnen mitbekommen.

Ich kenne sowohl den Druck, dass man stationär gehen muss, als auch die Angst davor. Man hört so viel von Folter und Zwangsernährung, Fixierung über Tage, Einsperren und Ruhigstellen durch Pillen, die man nicht nehmen will. Also, in die Psychiatrie wollte ich daher nicht gehen. In eine Psychosomatik vielleicht. Aber ich habe Angst, dass ich nicht schlafen kann, wenn ich mir ein Zimmer mit jemandem teilen muss, v.a. wenn die Person unberechenbar ist oder laut schnarcht. Ich habe Angst, nicht rausgehen zu dürfen, und spätestens nach 8 Stunden in einem Raum fühle ich mich eingesperrt. Ich will nicht in die Klinik, weil mich Leute dazu zwingen/gezwungen haben. Ich will eigentlich auch keine Therapie, weil ich schon so viele durch habe und zweimal für nicht therapiefähig erklärt wurde. Von daher wurde mir auch die Hoffnung genommen, dass eine Klinik mir was bringen würde.
Du siehst, es gibt sehr viele Gründe, warum man Angst vor der Klinik haben kann. Aber das muss nicht heißen, dass es dir nichts bringen wird. Ich habe auch viel Gutes gehört, und eine Freundin von mir würde jederzeit wieder hingehen, weil sie einfach eine schöne Zeit hatte und viel für sich mitnehmen konnte.

Also ich muss hier mal eine Lanze für die Psychiatrie brechen. Ich habe sie auch 8 Wochen als Besucher erlebt bei meiner Mutter. Dort liefen weder alle wie ferngesteuert herum, noch wurde dort jemand eingesperrt oder sonstwie gefoltert. Die Fixierung wurde auch nur als allerletztes Mittel angewandt, dabei nur die 2 Punkt Fixierung und sofort nachdem es ruhiger wurde beendet. Klar es kommt immer darauf an wo man hin kommt, aber in den letzten Jahrzehnten hat sich in dem Bereich wirklich sehr viel getan.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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