Ich habe halt auch das ”Glück” gehabt, dass ich eine Therapeutin bekommen habe, die gerade frisch aus der uni kommt und alle sind unzufrieden mit ihr. Das kann man nicht Therapie nennen, was dort stattfindet und ich war nach dem ersten Gespräch mit ihr schon ganz irritiert und ich denke, dass spielt dort auch mit rein.
Das macht Sinn, dass die Klinik eine Rechtfertigung für die Krankenkasse braucht, allerdings war/bin ich schon vor dem Aufenthalt hier mit einer Panikstörung diagnostiziert worden und das allein ist ja schon ein ausreichender Grund, weshalb ich es noch weniger verstehe und seriös wirkt das ganze auch nicht, wenn mein Krankheitsbild in einem Team von Neurologe (der Oberarzt hier ist Neurologe und kein Psychiater), 3 Psychologen und Pflegekräften besprochen wird und das Ergebnis ein ”wir sind uns nicht sicher” ist.
Wie viele Experten bräuchte man da noch für? Man merkt hier auch, dass es Fließband ist. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Ich habe mich von gestern auf heute wirklich nochmal selbst reflektiert und bin wieder zu dem Entschluss gekommen, dass das einfach nicht stimmt, aber im Prinzip ist es auch egal, da ich ja wie gesagt nicht gezwungen bin mich irgendwo mit den entlassbrief vorzustellen, aber es ärgert und enttäuscht einen, wenn man seit 7 Wochen wirklich aktiv bei der Ursachenforschung mithilft und dann merkt, dass man schon bei Ankunft in eine Schublade gepackt wurde. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich mir die Mühe sparen und zu Hause verweilen können.
Ich habe auch nochmal die Merkmale einer atypischen anorexie gegoogelt und es trifft nur genau ein Punkt bei mir zu und der ist übermäßige Gedanken über die Nahrungsaufnahme, aber man denkt natürlich vermehrt über Dinge nach vor denen man Angst hat. Das ist für mich ganz typisch bei einer Panik-/angststörung, aber was weiß ich schon.
Ich starte nach der Entlassung hier einen Neuanfang bei einem ambulanten Therapeuten und hoffe da etwas mehr Interesse an meinem Krankheitsbild vorzufinden und vielleicht auch einen besseren Durchblick, um wirklich adäquate Hilfe zu bekommen, dazu sind sie nämlich hier scheinbar nicht in der Lage.
Meiner Mutter ist übrigens gleiches in der gleichen Klinik passiert. Eine Diagnose im entlassbrief, die nicht zutrifft und später wieder revidiert wurde. Die war da ganz entspannt, lachte und sagte, dass ich ihr etwas erzählen solle, was sie hier noch nicht erlebt hätte. Das sagt ja auch schon etwas aus.
Der Oberarzt hat mich heute gefragt, ob ich nach gestern noch Klärungsbedarf hätte und ich habe es verneint. Ich möchte irgendwie gar nicht mehr groß mit ihm sprechen.
Ich bin aber einfach frustriert und möchte am liebsten einfach nach Hause, weil mir das die positiven Gefühle an der Behandlung hier genommen hat.
Ich habe einen bmi von 19, also ja, ich habe leichtes Untergewicht, aber ich habe ganz viele mitpatienten hier, die aufgrund von Depressionen ebenfalls abgenommen haben. Das dürfte also allein auch kein Grund für eine anorexie sein. Ich kenne den Begriff phagophobie und weiß, dass ich das aus der angststörung heraus entwickelt habe, aber die studierten hier scheinen das noch nie gehört zu haben.
Gestern 17:07 •
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