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Zitat von nikimiky:
@Cati das mit dem Frühstück kommt dir doch sehr bekannt vor oder? Allerdings hat deine das Gegenteil behauptet. Sie isst lieber Porridge und Cati lieber herzhaft und das hielt die Thera für falsch. Die brauchen doch selbst alle einen Therapeuten... Plem plem alle....

Also jedenfalls gibt es in mir garantiert ' keinen Anteil, den ich nicht zulasse ' der morgens lieber Porridge essen möchte.

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Bin einerseits etwas überrascht, da ich mit dieser Art der Rückmeldung nicht gerechnet hätte, aber andererseits auch erleichtert, da ich wirklich angefangen habe an mir selbst zu zweifeln. Die Sache mit dem Frühstück ist ja nur ein Beispiel von vielen.

Zitat von Kaffeehörnchen:
Hast du einen Psychiater (also eine Art Hausarzt für die Seele), mit dem du mal darüber sprechen kannst?

Nein, habe keinen Psychiater. Denkst du, ich sollte mir einen Termin geben lassen?

Zitat von nikimiky:
Ich habe die Therapie dann abgebrochen.

Hast du anschließend eine neue begonnen und wie lange musstest du warten?

Zitat von Cati:
Also jedenfalls gibt es in mir garantiert ' keinen Anteil, den ich nicht zulasse ' der morgens lieber Porridge essen möchte.

So empfinde ich das eigentlich auch. Ich frühstücke nun mal lieber süß.

Ganz allgemein: Welche Therapieform habt ihr gemacht/macht ihr?

Liebe Grüße
Miezekätzchen

A


Eure Therapie-Erfahrungen

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@Miezekätzchen Also ich habe Ende Mai abgebrochen und danach auch nicht weiter gesucht. Möchte ich auch in naher Zukunft nicht.
Wie lange machst du schon Therapie?
(Übrigens, ich frühstücke auch lieber süß.)

Ich habe letztes Jahr im September/Oktober eine doofe gehabt. Ich glaube die wollte mir gar nicht wirklich helfen. Danach hat es insgesamt 4 Monate gedauert bis ich paar Erstgespräche bekam. (Tiefenpsychologisch)

Ich hatte mir mehrere rausgesucht um dann zu schauen wer am besten passt. Aber auch der für den ich mich entschieden hatte entpuppte sich als Enttäuschung. Vielleicht habe ich wirklich nur viel Pech gehabt, aber nach den schlechten Erfahrungen bin ich nun erstmal bedient.

Zitat:
Nein, habe keinen Psychiater. Denkst du, ich sollte mir einen Termin geben lassen?


Ich fand es hilfreich, so einen Ansprechpartner für den Psycho-Bereich zu haben. Ich habe alle paar Monate einen Termin bei ihm und wir sprechen über die Fortschritte in meiner Therapie, über mögliche Medikamente und ich könnte hingehen, wenn ich eine akute schlimme Krise habe. Er berät mich quasi. Es würde mich interessieren, was er zu deinem Therapeuten zu sagen hätte...

Ich habe gegen meine Panikstörung/Hypochondrie eine Verhaltenstherapie gemacht, die jetzt in eine Traumatherapie umgewandelt wurde (wegen übergeordneter PTBS). Die Verhaltenstherapie war super für mich und mein Problem, aber leider bin ich wegen Corona rückfällig geworden.


Ich kann dir aus Erfahrung sagen das sie Menschen in einer PIA oder eine Aufnahmeambulanz entsprechend Ausgebildet, sensibilisiert sind und vor allen Dingen daran interessiert bei den Betroffenen keine Therapieblockade auszulösen.

Eine Vorschlag wäre es alle Punkte die Leiden bei dir auslösen aufzuschreiben und das mit zu dem Termin zu nehmen. Damit hast Du eine Sorge entmachtet.

Bei Pseudosuizidalität, SVV, Angst vor realem oder irrealem verlassen werden, Störungen der Emotionsregulierung besteht aus meiner Sicht definitiv Therapiebadarf.

Es ist das Jahr 2021 und nicht mehr 1980. Es hat sich einiges in der Forschung getan.
Für diese Symtomatiken gibt es mehrere speziellen Therapien. Diese haben auch eine relativ geringe Abbruchrate.
Auch wird man in einer solchen Therapie entsprechend der eigenen Struktur auch so begleitet, das die Therapie recht niederschwellig bleibt und eine emotionale Überforderung vermieden wird.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur mut machen und dir sagen das es sich lohnt das Thema anzugehen. Es mag sein das es dir Angst macht. Auch das die ersten Tage schwerer sein können als die restlichen.
Das was Du in einer stationären Therapie lernen kannst, kann dir erheblich helfen deine Lebensqualität wieder zurückzugewinnen.

Zitat von SteffiAnna:
Ich hab seit einem Jahr Probleme mit selbstverletzendem Verhalten, da ich Teilweise meine Gefühle einfach nicht richtig regulieren kann. Ich hab immer wiederkehrende Suizidgedanken (wobei ich zu 100% weiß, dass ich mir nichts antuen würden). Ich hab quasi kein Selbstbewusst sein und hasse mich einfach. Dazu kommt auch noch die Angst verlassen und vergessen zu werden und für immer alleine sein zu müssen, und die generelle Angst davor irgendwelche Fehler zu machen und bloß gestellt zu werden.
Und trotzdem rede ich mir immer ein, dass ich keine Hilfe bräuchte, da es auch Tage gibt an denen es mir gut geht.


Wenn du das denen so erzählst, werden sie dich bestimmt nicht belächeln. Du darfst aber nicht sagen, dass du es dir manchmal besser geht und du denkst, du bräuchtest keine Hilfe. Du kannst deine Situation auch noch ein wenig dramatisieren, wenn du sicher gehen willst, dass sie dir eine Therapie anbieten.


Habe 1x Gruppentherapie gemacht (super) und 3 x Einzel. 2 x nicht so gut, konnte keine Beziehung zum Psychologen aufbauen ....

Meine letzte Therapeutin hat mit mir tolle Lösungsansätze erarbeitet und es tat auch gut, die Sichtweisen einer Person zu sehen, die meine Fam Freunde nicht kennt.

Sie war nie genervt ...

Meine letzte Therapeutin war echt super, sie war fast so etwas wie eine Bekannte und sie hat auch viel mit mir gelitten und sich gefreut- ich kam mir überhaupt nicht wie eine weitere Nummer in ihrer Patientenliste vor.
Sie hat mich auch ge-challenged und das fand ich gut.

Ich weis noch nicht so Recht wie ich es einordnen soll.

Ich weiß nicht ob die Konfrontation was bringt, die habe ich ja jeden Tag. Sie sagt das wäre die nächste Zeit wohl jetzt öfter das wir mit Konfrontation arbeiten.

Keine Ahnung, lang werde ich das nicht mehr durchhalten so wie es jetzt ist. Dafür sind die Symptome zu heftig.

Es ist völlig normal, dass es einem am Anfang einer Therapie erstmal schlechter geht. Es ist (für mich) ein gutes Zeichen, dass der Kern meiner Probleme erkannt wurden. Natürlich kann niemand mit hex hex alles beseitigen. Wenn es einem langfristig besser gehen soll, dann ist das harte Arbeit für denjenigen. Der Therapeut zeigt Wege auf, gehen muss man sie selbst. Wenn es dir aber zu schnell geht oder zu hart erscheint, dann ist es dein Recht darum zu bitten, kleinere Schritte zu gehen. Das wäre besser als das Handtuch zu werfen und aufzugeben. Oder du nimmst tatsächlich wieder Medikamente, um dich therapiefähig zu machen. Also damit es dir nicht ganz so schwer fällt.
Im Moment habe ich eine tolle Therapeutin, bei der ich auch das Gefühl habe, dass sie nicht nur ihre Listen abklappert. Davor hatte ich auch einen, mit dem ich nicht so richtig warm wurde. Trotzdem hat er mir irgendwie geholfen.

Zitat von DieSonne:
Es ist völlig normal, dass es einem am Anfang einer Therapie erstmal schlechter geht. Es ist (für mich) ein gutes Zeichen, dass der ...


Das schlimme ist das diese Akkut Therapie nur zehn Stunden hat. Was ist danach?Dann stehe ich wieder da ohne eine Hilfe.

Steht dir danach nicht auch eine normale Therapie zu? Du müsstest bei deiner Krankenkasse anfragen. Kenn mich mit akut Therapie nicht aus aber ich denke, dass es dir über die Zeit helfen soll, bis du einen Therapeuten gefunden hast. 10 Stunden ist doch schon mal super. Zur Not kannst du dich jederzeit in eine Klinik einweisen lassen. Damit möchte ich nur sagen, dass es auch danach Mittel und Wege gibt, damit es dir besser geht.
Wie gesagt. Frag mal bei deiner Krankenkasse nach, ob du zeitgleich (am Besten, wegen Wartezeit) auch einen z.B. Verhaltenstherapeuten suchen darfst. Ich glaube schon. Oder ob man die Stundenanzahl ggf. bei Bedarf verlängern kann.

Zitat von DieSonne:
Steht dir danach nicht auch eine normale Therapie zu? Du müsstest bei deiner Krankenkasse anfragen. Kenn mich mit akut Therapie nicht aus ...


Also verlängern bei der Therapeutin ist so wie ich weiß nicht möglich nach den zehn Stunden. Was natürlich auch doof ist, so fängst du wenn du was neues findest quasi wieder bei Null an.

Manchmal denke ich mir nimm die Medikamente wenn sein muss für immer und genieße das Leben.

Ich mache eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie - und es ging mir bereits nach einigen Stunden viel besser. Den Vorschlag eine Gruppentherapie zu machen, habe ich abgelehnt.

Ich habe dieselben Symptome und deswegen sagt man bei mir dazu Borderline. Viele der Symptome habe ich immer noch, das wächst sich leider nicht einfach raus. Die Verhaltens- und Gruppentherapie 2016-18/19 haben mir am meisten gebracht. Es war eine Skillsgruppe, daneben hat man Verhaltenstherapie. Leider ist anders als erwartet keine Wunderheilung eingetreten. Das einzige, was ich verloren habe, sind die Suizidgedanken und die Flashbacks. Man muss extrem hart an sich arbeiten und darf nicht aufgeben, daher kann ich verstehen, dass du Angst vor der Therapie hast.
Die werden da auch nicht geschockt sein oder dich gleich in eine Klinik überweisen. Das war immer meine Angst. Du bist erwachsen und kannst jederzeit aussteigen, wenn du willst.

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Die Frage ist aus meiner Sicht kaum zu beantworten, weil Traumatherapie ein Überbegriff ist und auch jede Biographie / Mensch sehr unterschiedlich sein können.

Eine Schematherapie kann bei diversen Persönlichkeits- und Traumafolgestörungen eingesetzt werden.

Wie anstrengend das für den Einzelnen ist, hängt nicht nur von der Therapieform, sondern auch ganz deutlich davon ab was das für ein Typ Trauma vorliegt was, wie komplex eine Vernetzung bei mehreren ist. Ebenso wie kompetend der Therapeut ist, wie die Stabilität des Betroffenen ist, wie gut der Zugang zu der Therapieform ist usw..

Für mich waren die traumatherapeutischen Verfahren anstrengender bzw. kaum zu bewältigen, mit der Schematherapie hatte ich weniger Probleme. Ich empfand diese als weniger tiefgreifend.

Was die Begrifflichkeit angeht, sehe ich das wie @cube_melon, Traumatherapie ist ein sehr weit gefasster Begriff, der in vielen Therapieformen in der einen oder anderen Art Berücksichtigung findet.

Ich würde es eher vom aktuellen Therapieziel abhängig machen, das Du gerade erreichen möchtest.

Die Schematherapie hat starke verhaltenstherapeutische Elemente, es geht im Wesentlichen darum, problematische Verhaltensweisen im Hier und Jetzt zu verändern. Man erarbeitet zwar zuerst sein persönliches Modus-Modell (welche Anteile/Modi finden sich bei Dir in welcher Ausprägung), da geht es auch um biographische Aspekte (wie sind verschiedene Modi entstanden (verletztes Kind, strafender Elternteil etc...), dann geht der Fokus aber darauf, den 'gesunden Erwachsenen' zu stärken und die anderen Modi im Alltag zu erkennen, zu verstehen und zu begrenzen (Therapeuten stellen dann Fragen wie: Kann es sein, dass da Ihr distanzierter Beschützer aktiv war? Wie kann Ihr gesunder Erwachsener jetzt in dieser Situation Ihrem verletzten Kind beistehen? usw...). Das ist zu Beginn interessant, aber irgendwann hat man das Prinzip verstanden und verinnerlicht, ab dem Moment empfand ich es als nicht mehr notwendig, dieses in den Therapiestunden weiter zu thematisieren (nur mal zwischendurch, wenn es Probleme gab).
Die Therapieform wird (wie @cube_melon schon sagte) viel bei Persönlichkeitsstörungen eingesetzt, manchmal auch im Rahmen einer DBT-Therapie, findet sich aber auch in der Behandlung anderer, weniger tiefgreifenden Erkrankungen wieder, auch z.B. bei leichten Depressionen, ist also nicht unbedingt die tiefgreifendste Methode und eher auch anfängertauglich, würde ich sagen, und kann gut ambulant bewältigt werden. Natürlich kann man auch hier ein gutes Level an Tiefgang erreichen, muss dies aber nicht. Auch gibt es sehr viele Therapeuten, die damit arbeiten, inzwischen gibt es meiner Erfahrung nach nur noch wenige Therapeuten, die diese Therapieform nicht in ihrem Repertoire haben, das ist ein Vorteil, da es so sehr einfach ist, einen Therapeuten hierfür zu finden (Alle meine stationären Mitpatienten, die mit dieser Therapieform ambulant weiterarbeiten wollten, haben einen Therapeuten dafür gefunden. Das sieht bei spezifischen Traumatherapeuten schon anders aus, da suchen einige meiner stationären Mitpatienten bis heute erfolglos.)

Traumatherapeutische Verfahren waren für mich bislang eine ganz andere Hausnummer. Da geht es vielmehr darum, trauma-typische Symptome wie Intrusionen, Flashbacks, Hyperarousal... zu reduzieren, die ja dadurch entstehen, dass das Gehirn traumatische Erinnerungen anders abspeichert als normale Erinnerungen, wodurch diese nie wirklich abgelegt werden können, fragmentiert sind und dadurch Symptome hervorrufen. In der Traumatherapie geht es dann darum, sich intensiv den traumatischen Ereignissen zuzuwenden (auf verschiedenen Wegen, EMDR funktioniert z.B. ganz anders als IRRT), sich mit den Situationen auseinanderzusetzen, sie zu erzählen, sich mit ihnen zu konfrontieren, damit auf diesem Weg die traumatischen Erinnerungen zu normalen Erinnerungen umgebaut werden können und dann vom Gehirn richtig abgelegt werden können, wodurch sich dann die Symptome reduzieren.
Dafür muss man stabil sein, im Vorfeld muss der Patient lernen, sich selber beruhigen zu können, da die Konfrontation mit dem traumatischen Material sehr destabilisierend sein kann. Es ist eine Konfrontations-/Expositions-Therapie. Viele Patienten entscheiden sich daher dafür, die ganz harten traumatherapeutischen Phasen in einer Klinik zu machen, um in dieser schwierigen und anspruchsvollen Phase in einem gesicherten Umfeld zu sein.
Das Problem ist, dass die typischen Verfahren wie EMDR sehr viel besser bei Mono-Traumata einsetzbar sind als bei Komplex-Traumata. Es gibt zwar abgewandelte Verfahren, um diese auch bei Komplex-Traumata einsetzen zu können, aber es bleibt schwierig.

Ich konnte problemlos (auch in sehr frühen Therapie-Stadien) schematherapeutisch arbeiten, bei traumatherapeutischen Verfahren habe ich bislang immer abbrechen müssen, weil ich zu instabil und zu dissoziativ war. Auch nach Jahren der Therapie fällt es mir noch immer schwer, mich den Traumatisierungen anzunähern. Aber es bleibt mein Therapieziel, das irgendwann zu schaffen und diese Erinnerungsinhalte zu integrieren.

Meine Erfahrungen sind daher: Traumatherapie ist für mich persönlich heftiger als Schematherapie.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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