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Hallo ihr,
ich komme mir gerade ein bisschen bescheuert vor.

In den letzten Wochen ging es mir nicht so gut, ich habe ja in anderen Themen schon ein bisschen davon erzählt. Es geht um Dinge und Muster, die mir immer wieder passieren und mir einige Zeit lang immer echt Sorgen machen, dann ist mal für ein paar Wochen oder Monate alles in Ordnung. Jetzt steht morgen das Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin an und gerade bin ich zwar etwas bedrückt, aber mir geht es eigentlich ganz gut.

Ich bezweifle gerade ein bisschen, ob mein Problem überhaupt groß genug ist, um eine Therapie anzufangen und habe irgendwie Angst, dass ich nicht erklären kann, wieso ich da bin. Bzw. dass die Therapeutin mich nicht so richtig ernst nimmt. Ich meine ich möchte gern an mir arbeiten und einige Dinge verändern, die mich unglücklich machen, aber ich bin gerade irgendwie nicht sicher, ob das ausreicht. Also irgendwie nicht krank genug zu sein, dass ich da nicht hingehöre. Macht das Sinn?

Wie war euer Erstgespräch? Wart ihr nervös? Was wollen denn Therapeuten da von einem wissen?

Grüße

27.03.2022 18:48 • 28.03.2022 x 2 #1


16 Antworten ↓


Geh hin und sei du selbst.
Es gibt immer Probleme die uns größer vorkommen als unser eigenes.
Schlimm ist immer was für einen selbst schlimm ist.
Tu es für dich, schau dass es dir mit dir selbst besser geht auch wenn es dir gerade wenig erscheint - besser ist trotzdem besser.
Das Gespräch ergibt sich von selbst.
Du machst das Richtige.
Viel Erfolg.

A


Erstgespräch - eure Erfahrungen

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Bei den Erst Gesprächen geht es um die allgemeine Problematik und ob die Chemie zwischen dir und dem/r Therapeut/-in stimmt.
Auch du selbst bist gefordert und darfst fragen stellen, aus welchen Umfeld, dein Gesprächspartner kommt, welche Referenzen und vieles mehr. Es geht um das Kennenlernen und ob man bereit ist, sich mit ihr/m zu unterhalten und sich auf Öffnen kann.

Gut, kommt wohl auch auf die Thematik an.
Bei mir war es Tiefenpsychologie bzw. Traumapsychologie.

Schau es dir einfach mal an, vielleicht reichen dir ja auch schon die fünf Stunden des kennenlernens.

Ich glaube auch, daß wir es so versuchen sollen.
Ich habe morgen um 9 Uhr auch mein Erstgespräch. Ich denke, das der Therapeut dann schon das Gespräch richtig angeht, sodass man entspannter rangehen kann. Mein Psychiater ist auch gleichzeitig mein Neurologe. Ich finde sowas echt gut...

Hallo Mondfuchs,

Ich hatte auch total Bammel sowohl vor dem Erstgespräch mit dem sozial-psychiatrischen Dienst als auch dann vor dem Erstgespräch mit meiner Psychiaterin und auch vor dem zweiten Termin mit ihr, weil ich es erst am letzten Tag geschafft hatte, überhaupt mir einen neuen Hausarzt zu suchen. Ich befürchtete, sie würde mich dafür kritisieren.

In allen drei Fällen (und zwei unterschiedliche Personen) waren meine Ängste ganz unbegründet. Beide hörten super zu, nahmen mich ernst und zeigten viel Verständnis und Empathie.

Wenn Du befürchtest, nicht ernst genommen zu werden, Deine Probleme nicht ausreichend gut erklären zu können, dann kann es helfen, das aufzuschreiben und ihr zu lesen zu geben. Das hat auch meiner Psychiaterin geholfen, die Situation besser zu verstehen.

Lass Dich einfach auf das Gespräch ein. Das sind Fachleute, die wissen, wie so ein Gespräch zu führen ist. Antworte ehrlich - wie @Susanne05 schon sagt: sei Du selbst - und hilf der Therapeutin, Dich zu verstehen.

Du schaffst das schon!

Zitat von ChrissyHrt:
Ich glaube auch, daß wir es so versuchen sollen. Ich habe morgen um 9 Uhr auch mein Erstgespräch. Ich denke, das der Therapeut dann schon das Gespräch richtig angeht, sodass man entspannter rangehen kann. Mein Psychiater ist auch gleichzeitig mein Neurologe. Ich finde sowas echt gut...

Ich wünsche dir viel Erfolg für dein Gespräch, danke für deine netten Worte


Zitat von Spaceman:
Wenn Du befürchtest, nicht ernst genommen zu werden, Deine Probleme nicht ausreichend gut erklären zu können, dann kann es helfen, das aufzuschreiben und ihr zu lesen zu geben. Das hat auch meiner Psychiaterin geholfen, die Situation besser zu verstehen.

Das ist eine gute Idee. Ich werde morgen früh (Gespräch ist erst um 11) nochmal alles aufschreiben. Nicht unbedingt, um es ihr zu geben - ich würde es gern selber sagen wollen, das ist mir irgendwie wichtig - aber um es zu ordnen und auch, um zu schauen, welche Fragen ich noch habe. Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen

Ich habe ja auch vorsichtshalber schon einer Freundin bescheid gesagt, die überwacht, dass ich wirklich hingehe.

Mal sehen, was der morgige Tag bringt.

Nabend Mondfuchs Chrissy,

ich wünsche euch für morgen eine/n tolle/n TherapeutIn und dass gleich beim in die Augen sehen die Nervosität abfällt.

Ich kann mich schlecht erinnern, aber der Satz: Was führt Sie denn zu mir? kommt mir gerade noch in den Sinn. Ich hatte auch mal 2 verschiedene Erstgespräche. Aber beim einen hatte sie eine zu lange Warteliste und beim anderen gefiel mir nicht, dass ich Verhaltenstherapie machen sollte. Wenn ich die Frage höre: Wie war denn ihre letzte Woche, dann vergeht mir immer alles, weil mich das an das tägliche Verhör nach der Schule von meiner Mutter erinnerte, wo ich keine Lust hatte, drüber zu reden....

Viele reden immer davon, dass die Chemie gut sein sollte zwischen Pat. und Therapeut. Habe aber auch schon mal gehört, dass gerade das nicht immer von Vorteil sein kann, wenn man zusammen arbeitet, muss man auch mal als Therapeut etwas neutraler/sachlicher/distanzierter sein und das ist evtl. erstmal befremdlich.

Aber nehmt den Termin wahr, macht eure eigenen Erfahrungen und macht euch heute nicht mehr deshalb verrückt!

Alles Gute

Hallo Mondfuchs,

mit Aufschreiben hat mir schon geholfen beim Erstgespräch. Was belastet, damit das in der Aufregung nicht alles weg ist, und auch Fragen an den Therapeuten (dafür war ich anfangs aber auch viel zu nervös, ähnlich wie bei einem Vorstellungsgespräch in der Arbeitswelt wo man den Arbeitgeber nicht kennt, alles ein Buch mit sieben Siegeln ist und man froh ist, wenn man die Stelle irgendwie bekommt).


Außerdem fand ich das Schreiben gut, da manche Gefühle Probleme nur wechselweise für mich zugänglich sind und schlimm, an anderen Tagen ganz abgespalten und da bin ich funktional.


Manches ergibt sich auch im Lauf der Gespräche, dass man sieht, da lohnt es sich hinzusehen.
Da muss man vorher nicht alles ganz genau wissen und planen.

Und der Therapeut hat ja auch eine Struktur, gerade am Anfang ist viel formales und auch Diagnostik.

Sollte wirklich alles gar nicht so schlimm sein, kannst du das ja in den Kennenlerngesprächen auch herausfinden denke ich, das musst du vorher nicht wissen.
Mein jetziger Therapeut sagte, wer eine Therapie sucht, hat ja schonmal einen Grund und einen Leidensdruck.

Dann wünsche ich dir, dass du morgen mit einem guten Gefühl und etwas Klarheit herausgehst.

Zitat von Feuerschale:
Außerdem fand ich das Schreiben gut, da manche Gefühle Probleme nur wechselweise für mich zugänglich sind und schlimm, an anderen Tagen ganz abgespalten und da bin ich funktional.

Das finde ich sehr nachvollziehbar, ich glaube, mir geht es da ähnlich. Manchmal, wenn es mir ganz gut geht, dann wirkt das alles für mich so weit weg. Ich habe tatsächlich an dem Tag, als ich den Termin ausgemacht habe ein bisschen mitgeschrieben, wie es mir ging und was ich ändern möchte und werde das bestimmt verwenden.
Zitat von Feuerschale:
Mein jetziger Therapeut sagte, wer eine Therapie sucht, hat ja schonmal einen Grund und einen Leidensdruck.

Dann wünsche ich dir, dass du morgen mit einem guten Gefühl und etwas Klarheit herausgehst.

Ich denke, da ist etwas dran. Ich war immer wieder kurz davor und habe mich dann endlich dazu entschlossen gehabt. Und auch wenn es mir manchmal so vorkommt: bestimmt nicht einfach mal so.
Ich danke dir für deine lieben Worte.

Ich danke euch. Wir können ja davon eventuell berichten. Das mit dem aufschreiben ist eine gute Idee. Ich werde es morgen früh auch nochmal ausführlicher machen. Hab teilweise schon was in meinem Tagebuch reingeschrieben.

Zitat von Mondfuchs:
Ich wünsche dir viel Erfolg für dein Gespräch, danke für deine netten Worte Das ist eine gute Idee. Ich werde morgen früh (Gespräch ist ...

Ich wünsche auch dir ganz viel Glück!

Nur mal zur Info: bei mir lief soweit alles gut. (Mal abgesehen davon, dass ich gleich mal den Weg nicht gefunden habe und dann zu spät war). Wir sind die Standardfragen durchgegangen und waren uns glaube ich beide ganz sympathisch. Ich hab sogar richtig zu erzählen angefangen, das kenn ich sonst von mir gar nicht. Mal wieder umsonst Sorgen gemacht

Zitat von Mondfuchs:
Nur mal zur Info: bei mir lief soweit alles gut. (Mal abgesehen davon, dass ich gleich mal den Weg nicht gefunden habe und dann zu spät war). Wir ...

Prima

Bei mir gings... Ich war bisschen enttäuscht. Er ist Neurologe und gleichzeitig Psychiater / Psychologe. Er hat mir zwar zugehört, aber ich bekam eine Überweisung zu einem richtigen Psychotherapeuten. Habs nicht ganz kapiert, weil ich davon ausging das er auch einer is. Er meinte, dass er nicht die Lizenz (glaub ich so hat er das gesagt) dafür hat. Aber warum betitel ich mich dann so...

Naja, er hat mir bei Bedarf Opipramol verschrieben. Am Abend eine halbe.
Und ich hab dann heute rumtelefoniert, hab dann durch die KV augsburg einen Namen bekommen, wo ich morgen Abend anrufen kann, um einen Termin zu vereinbaren für eine Verhaltenstherapie.

Psychologe bzw. Psychologin ist die geschützte Berufsbezeichnung von Personen, die in der Regel das Studium der Psychologie an einer Hochschule (Universität oder Fachhochschule) erfolgreich absolviert und als Diplom-Psychologe (Dipl.-Psych., Deutschland), Master of Science (M.Sc. Psychologie), Master of Arts (M.A. Psychologie) oder als diplomierter Psychologe (Dipl.-Psych. FH, Schweiz) abgeschlossen haben. Damit verbunden ist die Fachkunde zur Beschreibung, Erklärung, Modifikation und Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens. Der Beruf des Psychologen ist dem Gesetz nach ein Freier Beruf. Für die Tätigkeit als Psychologischer Psychotherapeut ist nach dem Abschluss des universitären Diplom-/Masterstudiums eine zusätzliche mehrjährige Weiterbildung notwendig.

@Salzarina deswegen... Okay. Ich danke dir! ️

Medikamente dürfen hingegen nur die Ärztlichen Psychotherapeuten (approbierte Mediziner mit psychotherapeutischer Qualifikation) verschreiben. Neurologen haben ebenfalls Medizin studiert und können Medikamente verschreiben.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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