App im Playstore
Pfeil rechts
75

Also ich werde mit PTBS auch nie richtig geheilt sein, aber kann lernen, mit den Symptomen umzugehen und mich zu regulieren. Ich bin seit 13 Jahren in Therapie, immer wieder mit Pausen. Es gibt stabile Zeiten, aber es gibt auch instabile Phasen.

So ist es bei mir auch @karrin 88

A


Erfolgsquote bei Therapien gegen die Angst

x 3


Zitat von Chiron:
Er hielt sich für Moses und wartete auf Eilias, den zweiten Zeugen das war an der 5. oder 6. Station der Via dolorosa Ich hörte ihm gerne zu, er war ein pfiffiges Kerlchen

Moses und Elias konnten nur die Rückseite Gottes betrachten sagt Pater Anselm Grün
Chiron hingegen kann mehr
Chiron kennt nicht nur Gottes Plan, er wird uns diesen Plan auch verKAUFen

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Dieser Glaubenssatz ist mir in ungefähr 30 Jahren von Seiten anderer Patienten nicht begegnet. Einige, die zeitweise die Zuversicht verloren haben natürlich schon. Ist natürlich nur eine persönliche Erfahrung, dir können andere Menschen begegnet sein, die diesen Glaubenssatz haben.

Vergleichsweise oft und nicht selten verbunden mit einer ideologischen Wut.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Ich glaube eine realistische und ehrliche Auseinandersetzung damit, was möglich ist und was nicht, ist der Schlüssel zum gesund werden oder zur Verbesserung des Gesundheitszustands.

Was möglich ist, verändert sich ja ständig. Die Krankheiten, die wirklich als unheilbar gelten, sind selten.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Als Folge davon mit Asperger-Syndrom und ADHS das zu leisten, was andere gesunde oder wesentlich gesündere Menschen schaffen, waren psychische Erkrankungen.

Kann ich mir durchaus vorstellen. Beim Prozess des Gesundwerdens geht es ja nicht zwingend darum, etwas so zu machen, wie alle. Man hat ja auch das Recht die Gesellschaft zu hinterfragen. Auch sie kann pathologisch oder seltsam sein oder einfach nicht zu dem passen, wie man leben möchte.
Eine gewisse Identifikation mit den Werten der Herkunftsgesellschaft ist zwar gut, weil man dann nicht im ständigen Widerstand lebt, aber man kann die Gesellschaft in der man lebt ja auch kritisieren, ohne in völlige Konfrontation zu gehen. Bei Gesellschaften wie unseren ist das ohne Gefahr für Leid und Leben möglich.
Oft findet man einen gelungenen Mittelweg.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Zum gesund oder zumindest gesünder werden gehört für mich die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren und zu lernen mit diesen Einschränkungen möglichst gut zu leben und psychisch eine Entlastung zu haben. Das ist in dem Sinne keine Heilung.

Heilung heißt ja nicht, dass einem alles gelingt. Wenn ich 150 cm groß bin, werde ich vermutlich nicht in einme Basketball Team der Topstar usw. Die Frage wäre dann immer, ob ich wirklich nur glücklich werden kann, wenn ich Basketball Star werde. Viele Glücksgeschichten funktionierten über Einschränkungen und erst beim dritten oder vierten Versuch.

Wir stehen alle in Bedingungen und wir haben das Recht und auch die Pflicht eine Geschichte um diese Bedingungen zu stricken. Warum ich, warum hier, warum so? Das kann eine Endlosschleife des Jammerns werden, die Frage ist, ob das hilft.
Aber es muss keine Geschichte des unausgesetzten Jammerns sein. Man kann einen Sinn in seinem Leben finden, in den Bedingungen, man kann sich mit all den Fragen verschieden intensiv auseinandersetzen, gerade so, wie man es braucht. Man schreibt an der eigenen Lebensgeschichte mit.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Wenn mir jemand erzählen möchte, dass ich durch eine Therapie geheilt d.h. vollständig geheilt (!) werden kann und wenn diese Heilung nicht eintritt mir dann sagen will ich wäre dann wohl nicht motiviert genug gewesen, hätte nicht an mir gearbeitet, mich auf meiner Krankheit oder was auch immer ausgeruht, dann hat derjenige nicht wirklich begriffen wie viel Anstrengung es mich gekostet hat dahin zu kommen wo ich heute bin.

Natürlich. Gleiches gilt für Depressionen. Es ist ein kardinaler Fehler depressiven Menschen zu raten, sie sollten sich zusammenreißen, das tun sie bereits an allen Ecken und Enden. Jemandem mit einer ausgeprägten Boderline Struktur kann man nicht einfach raten, sich zusammen zu reißen, es gehört ja gerade zur Pathologie, dass man das nicht kann und so weiter.
Problematisch finde ich eher die Unterstellung, dass allen die von Heilung reden unterstellt wird, sie hätten keine Ahnung, denn hätten sie Ahnung, würden sie akzeptieren, dass hier nichts zu machen ist. Das ist ein argumentativer Zirkelschluss, ein psychischer Glaubenssatz usw.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Ich habe viel erreicht, bin wesentlich gesünder als vor 30 Jahren. Trotzdem ist es hart und jeder Tag eine Herausforderung. Wer meint über mich urteilen zu müssen, kann das tun. Ich halte davon gar nichts.

Ich weiß, dass hier manches als Urteil empfunden wird. Aber schon das ist sehr individuell. Für manche ist eine Diagnose ein Richterspruch, eine Stigmatisierung, für andere die Erlösung nach Jahrzehnten: Endlich weiß ich, was mit mir los ist. Inzwischen finde ich Diagnosen nicht mehr so richtig interessant.
Im Schnitt hat jeder psychisch Erkrankte 2,7 Diagnosen. Daraus ergeben sich eigene Fragen und Probleme.

@cebrastreifen
Zitat:
Problematisch finde ich eher die Unterstellung, dass allen die von Heilung reden unterstellt wird, sie hätten keine Ahnung, denn hätten sie Ahnung, würden sie akzeptieren, dass hier nichts zu machen ist.

Genau das ist der Punkt. Ich unterstelle das niemandem habe aber hier im Forum teilweise den Eindruck, dass einige (wenige) teilweise ziemlich aggressiv anderen Vorhaltungen machen indem Sinne „Wenn du nicht gesund wirst, willst du ja gar, dann bist du motiviert usw. und das macht mich wütend.
Die Wahrheit liegt in einem breiten Graubereich. Für mich geht es darum gesünder zu werden. Und wer meint, dass Heilung für jeden zu 100% möglich ist und ratz fatz von einem Tag zum anderen geht (siehe ander Thread) dann hat das nichts mit der Realität zu tun.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
ziemlich aggressiv anderen Vorhaltungen machen indem Sinne „Wenn du nicht gesund wirst, willst du ja gar, dann bist du motiviert usw. und das macht mich wütend. Die ...

Darum sind wir ja hier, um aus dieser Dummheit rauszukommen und Anderen nicht vorschreiben wollen, wie und was sie posten dürfen!

@Cbrastreifen Ich gehöre übrigens nicht zu denen die jammern und glauben hart von Schicksal getroffen zu sein und zu Selbstmitleid neige ich auch nicht. Aber ich möchte ein Mindestmaß an Respekt. Ich verlange von mir selbst auch respektvoll zu anderen zu sein auch wenn ich nicht immer alles verstehe, was mein Gegenüber sagt oder tut. Ich glaube übrigens, dass wir in unseren Ansichten gar nicht weit auseinanderliegen.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Genau das ist der Punkt. Ich unterstelle das niemandem habe aber hier im Forum teilweise den Eindruck, dass einige (wenige) teilweise ziemlich aggressiv anderen Vorhaltungen machen indem Sinne „Wenn du nicht gesund wirst, willst du ja gar, dann bist du motiviert usw. und das macht mich wütend.

Ich kann es verstehen, dass man das so bewertet, aber mir erscheint das unnötig. Was hätte man davon? Am Ende stehen sich lauter beleidigte Menschen gegenüber, das haben wir in unserer ziemlich narzisstischen Gesellschaft doch sowieso an jeder Ecke.

Die einen sind beleidigt, weil man ihnen helfen will, sie aber den Eindruck haben, dass das gar nicht ginge, sie das aktuell nicht wollen, das gar nicht nötig wäre oder was auch immer, die anderen wollen helfen und sind beleidigt, weil sie sich zurückgewiesen fühlen, wo sie meinen die beste Idee zu haben, die die anderen unbedingt mal ausprobieren müssen.
So fügt man der ohnehin schon schwierigen oder manchmal vielleicht auch gar nicht so schwierigen Situation eine Metaebene hinzu, auf der alle p.issed sind.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Die Wahrheit liegt in einem breiten Graubereich. Für mich geht es darum gesünder zu werden. Und wer meint, dass Heilung für jeden zu 100% möglich ist und ratz fatz von einem Tag zum anderen geht (siehe ander Thread) dann hat das nichts mit der Realität zu tun.

Zunächst einmal steht jedem das Recht zu nicht zwangsbeglückt zu werden. Manche fühlen sich von Heilung bedroht, weil sie ihr ganzes Leben um ihre Krankheit herum gebaut haben. Man muss akzeptieren, dass das für manche eine Art Lebensmittelpunkt ist, manchmal sichert einem das Aufmerksamkeit, Gratifikationen und so weiter.
Wenn einem das klar wird, kann man nach einem Ersatz suchen, aber Krankheiten aller Art sind ein schlanker Weg, um das alles günstig zu erhalten und sozial akzeptiert. Man kann halt nicht, man ist ja krank. Auch das ist Teil der Realität, dass manche aktuell nicht gesund werden wollen und warum soll man das nicht akzeptieren?
Natürlich gibt es andere, die nichts lieber hätten, als gesund zu sein und in den meisten Fällen sind es Mischformen. Schon für Freud war der Leidensdruck das entscheidende Kriterium, ob jemand gesund werden will.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Ich gehöre übrigens nicht zu denen die jammern und glauben hart von Schicksal getroffen zu sein und zu Selbstmitleid neige ich auch nicht.

Und selbst wenn es so wäre. Man hat das Recht dazu. Manchmal bringt es was, manchmal nicht.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Aber ich möchte ein Mindestmaß an Respekt. Ich verlange von mir selbst auch respektvoll zu anderen zu sein auch wenn ich nicht immer alles verstehe, was mein Gegenüber sagt oder tut.

Natürlich. Jeder hat Respekt verdient, was für mich nicht heißt - aber nicht auf Dich bezogen - dass man alles durchwinkt. Respekt heißt für mich den anderen ggf auch zu kritisieren, was nur geht, wenn und weil ich mich mit seinen Vorstellungen auseinandergesetzt habe. Pauschales Abbürsten ist einfach Entwertung, das ist die 'Kritik' der Narzissten.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Ich glaube übrigens, dass wir in unseren Ansichten gar nicht weit auseinanderliegen.

Den Eindruck habe ich auch.
Ich habe auf dem Thema Heilung/Gesundung/Krankheit/Gesundheit vergleichsweise wenig Ladung, einfach deshalb, weil ich mich sehr lange daran abgearbeitet habe.

Man kann Themen wirklich auch durch haben und hinter sich lassen, indem man jeden Stein umdreht. Aber eben auch, wie oben mit den beiden Diewald Links angedeutet, indem man einem Thema keinerlei Aufmerksamkeit schenkt.

@Cbrastreifen
Zitat:
Manche fühlen sich von Heilung bedroht, weil sie ihr ganzes Leben um ihre Krankheit herum gebaut haben. Man muss akzeptieren, dass das für manche eine Art Lebensmittelpunkt ist, manchmal sichert einem das Aufmerksamkeit, Gratifikationen und so weiter.

Ja, ich weiß was du meinst. Solche Menschen gibt es aber auch unter den „gesunden” Menschen. Von mir wird innerhalb der Familie unausgesprochen erwartet, dass ich viel Rücksicht nehme auf jemanden, der gesund ist oder sich zumindest für gesund hält. Diesen Trick „Ich bin ja so bedürftig und so arm dran!” kennen nicht nur einige mit psychiatrischen und oder somatischen Krankheiten, sondern auch „Gesunde”.

Zitat von Zwiebeltreter:
Darum sind wir ja hier, um aus dieser Dummheit rauszukommen und Anderen nicht vorschreiben wollen, wie und was sie posten dürfen!

Ja. Ein Äußerung ist erst mal eine Äußerung, von der man sich nicht gleich bedroht fühlen muss.
Trotzdem kann man das sortieren und es ist nicht so, dass irgendwie jeder Recht hat, aber ebenso schwierig ist es eine unverrückbare Wahrheit festzuschreiben.

Erfolgsquote,sehr gut in meinem Fall .

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Ja, ich weiß was du meinst. Solche Menschen gibt es aber auch unter den „gesunden” Menschen. Von mir wird innerhalb der Familie unausgesprochen erwartet, dass ich viel Rücksicht nehme auf jemanden, der gesund ist oder sich zumindest für gesund hält. Diesen Trick „Ich bin ja so bedürftig und so arm dran!” kennen nicht nur einige mit psychiatrischen und oder somatischen Krankheiten, sondern auch „Gesunde”.

Ja, dem würde ich zustimmen.
Narzisstische Zeiten, jeder ist die ärmste Sau oder hat die bedeutendsten Ansichten, die unbedingt jeder berücksichtigen muss und wenn nicht, ist man wieder p.issed und denkt: Dann macht eueren S.cheiß doch allein. Die beleidigte Leberwurst.

Zitat von Chiron:
Wisst Ihr, wie viel Prozent der Klienten nach einer Therapie gesund sind? Sagen wir mal 100 Einzelstunden.


Gesund ist relativ. Aber es gibt Auswertungen über Verbesserungen:

50-70%
Meta-Analyse von Cuijpers et al. (2016)

50-60 %
American Psychological Association (APA) – The Efficacy of Psychotherapy

Zitat von Chiron:
Wisst Ihr, wie viel Prozent der Klienten nach einer Therapie gesund sind? Sagen wir mal 100 Einzelstunden.

Und dann rief die Blondine in der Rezeption an und schrie „NEIN“
“was nein!“ am anderen Ende
“ Ich weiß nicht wieviele Handtücher täglich in den Hotels gewaschen werden!“

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Von mir wird innerhalb der Familie unausgesprochen erwartet, dass ich viel Rücksicht nehme auf jemanden, der gesund ist oder sich zumindest für gesund hält.

Die Frage ob gesund oder krank oder was auch immer finde ich hier übrigens gar nicht so relevant. Die Lösung ist einfach und im Grunde auch in Teile unserer kulturellen DNA eingeprägt, sei es als Kants Ethik oder goldene Regel.

Bei Forderungen nach Rücksicht, Respekt und vielen weiteren Aspekten gilt die einfache Formel der Symmetrie: Bin ich bereit dem oder den anderen zu gewähren, was ich von ihnen verlange oder einfordere?

Manchmal wird sehr viel Rücksicht auf die eigene Lebensweise und die eigenen Bedürfnisse eingefordert aber zugleich anderen gegenüber wenig gewährt.

Zitat von Zwiebeltreter:
Und dann rief die Blondine in der Rezeption an und schrie „NEIN“ “was nein!“ am anderen Ende “ Ich weiß nicht wieviele Handtücher ...


Lässt sich das nicht grob ausrechnen wie viele Handtücher so ein Hotel zu waschen hat? Sollte die Rechnungsabteilung bei größeren Hotels oder Hotelketten zumindest können, um den Bedarf an Waschmaschinen, Trocknern, Waschmittel, Weichspüler, Wasser, Strom, Arbeitszeit udgl. kalkulieren zu können - falls das überhaupt noch im Haus gemacht wird und nicht ausgelagert wird.

Bei so einem Landgasthaus lässt sich das ja noch mit dem Auge bestimmen, ob ich mit 3 Trommeln a 6 Kilo hinterherkomme, aber in einem Hilton oder so muss die Rezeption vermutlich schon ne gewisse intellektuelle Bandbreite aufweisen, was das Berufsfeld umfasst, außer freundlich zu sein und gepflegt auszusehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von illum:
Lässt sich das nicht grob ausrechnen wie viele Handtücher so ein Hotel zu waschen hat? Sollte die Rechnungsabteilung bei größeren Hotels oder ...

Jeder gute Verkäufer startet mit einer Frage!
wissen Sie wieviele Einbrüche es in Deutschland täglich gibt? Danach bietet er seine Alarmanlage für teures Geld an…….

Zitat von Zwiebeltreter:
Jeder gute Verkäufer startet mit einer Frage!
wissen Sie wieviele Einbrüche es in Deutschland täglich gibt? Danach bietet er seine Alarmanlage für teures Geld an…….

Aber das ist keine passende Analogie zur Therapiesituation.
Es ist längst nicht so, dass Therapeutinnen versuchen ihre Ware anzubieten, sondern wir haben einen großen und beklagenswerten Mangel an Therapieplätzen.

Zitat von Zwiebeltreter:
Jeder gute Verkäufer startet mit einer Frage! wissen Sie wieviele Einbrüche es in Deutschland täglich gibt? Danach bietet er seine Alarmanlage ...


Ja, logisch.
Aber Deine Schuhe wirst Du ja vermutlich auch nicht selbst zusammengeklöppelt haben und wenn Dir damit geholfen ist, darf der Verkäufer daran ja auch was verdienen, sofern er nicht von der Armenspeisung leben will oder muss. Nette Worte machen nicht satt und ein Therapeut leistet im Kopf nicht wenig, auch wenn es keine Teerdecke ist, die bei 40° aufgebracht wird.

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
App im Playstore