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@Chiron
Zitat:
Die Erfolglosigkeit der Therapien hat ihre Ursache in den mangelnden Fachkenntnissen der Therapeuten.

Mir sind schon einige schlechte Psychiater und Psychotherapeuten begegnet, aber Fachkenntnisse waren zumindest bei den Therapeuten, die ihren Job nicht gut gemacht haben, nicht das alleinige Problem. Man muss für die Arbeit als Therapeut auch die entsprechenden persönlichen Eigenschaften haben. Eine Mischung aus Empathie, Intuition und analytischem Denken (damit meine ich nicht die Psychoanalyse sondern analytisches Denken wie sie in der Wissenschaft notwendig ist) und Unvoreingenommenheit, Persönliche Reife und Lebenserfahrung ist auch von Vorteil.

Und dann sind da auch noch die Patienten (Klienten). Jede und jeder ist unterschiedlich gut therapierbar und die Krankheiten stellen auch unterschiedliche Herausvorderungen dar.

Fachkompetenz bedeutet, dass man nach der Therapie gesund ist. Das andere ist Scharlatanerie.

A


Erfolgsquote bei Therapien gegen die Angst

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@Smarty_ Schmarrn … „gesund werden - Never!“ wenn du so an die Sache ran gehst wundert mich nichts…

Therapie hilft auch nur wenn der jenige der therapiert wird , will …

Ebenso bringt nur Tabletten mampfen nix ….

@Chiron
Zitat:
Fachkompetenz bedeutet, dass man nach der Therapie gesund ist. Das andere ist Scharlatanerie.

Wenn du dir so sicher bist, warum hast du dann diesen Thread mit dieser Frage eingeleitet:
Zitat:
Wisst Ihr, wie viel Prozent der Klienten nach einer Therapie gesund sind? Sagen wir mal 100 Einzelstunden.

Die Antwort ist doch für dich klar. Wenn etwa 75% der Therapeuten kompetent sind (wäre ungefähr meine Schätzung), dann werden auch 75% der Patienten gesund. Es ist zwar nicht so, aber deine Frage wäre damit beantwortet, wenn deine Annahme (siehe oberes Zitat) zu Grunde gelegt wird.

Meine Erfahrung ist, dass viele mit psychischen Erkrankungen nicht vollständig gesund werden, sondern mit der Therapie lernen, mit den Symptomen besser zurecht zu kommen. Und es hängt auch ganz klar von der Motivation des Patienten ab und auch von der Diagnose sowie Biographie

@Nina2906
Ohne @Smarty_ zu kennen. Nicht alle Krankheiten sind gleich gut behandelbar und die Patienten sind alle ebenfalls ziemlich unterschiedlich. Genetische, soziale, familiäre Einflüsse usw. Ein Mensch mit einem Herzfehler von Geburt an wird auch nicht gesund werden. Er kann mit gesunder Lebenführung und guter medizinischer Versorgung vielleicht teilweise seine körperliche Einschränkung kompensieren und lernen so gut es geht damit zu leben. Bei psychischen Krankheiten wird den Patienten oft ein Nicht-Wollen unterstellt, wenn es nicht so klappt wie die Familie, die Ärzte, Therapeuten und andere Menschen im Umfeld des Patienten sich das vorstellen und keinen Fortschritt sehen oder ihn nicht erkennen. Was man selbst kann, ist immer einfach. Für andere aber manchmal nicht.

Ja da scheiden sich die Geister denn bei manchen habe ich einfach das Gefühl das sie ums verrecken was haben wollen oder denjenigen (Ärtzen) kein Glauben schenken wollen, das sie gesund sind… und sich es lieber zur Aufgabe machen zu googlen und sich immer wieder darauf zu fokussieren- auf die Symptome anstatt auf die Lösung.

Manch einer is noch nicht mal annähernd so alt wie ich und ist so übermäßig untersucht worden wo ich mir teilweise denke da fehlt die Aufklärung der Ärzte was die Birne alles kann…

Und das hat was mit wollen zu tun…

@Nina2906 Wenn ich mir die Liste der Threads anschaue und auffallend häufig von denselben Personen Threads gestartet werden mit z.T. belanglosen Fragen und Themen oder mit sehr dramatisch dargestelltem Inhalt wo ich mich dann öfters mal frage, was daran wahr und was erfunden ist, kommen mir ähnliche Gedanken wie du in deinem Post schreibst

Zitat:
denjenigen kein Glauben schenken wollen, das sie gesund sind… und sich es lieber zur Aufgabe machen zu googlen und sich immer wieder darauf zu fokussieren- auf die Symptome anstatt auf die Lösung.


aber trotzdem denke ich, dass niemand das freiwillig macht. Es hat einen zwanghaften Charakter. Und ehrlich gesagt bin ich sehr dankbar, dass ich das Problem nicht habe.

Das ist aber dann wie mit allem im Leben - wenn man dann nicht auf den Rat der anderen hört, die das schon hinter sich haben , dann brauch man nicht rum heulen wenn man 5 Jahre später immer noch durchdreht…oder nicht versucht Ärzten glauben zu schenken - die haben studiert- sonst wären es keine.

Ich erwähne es hier auch nochmal - vor über 10 Jahren gab es kein Google mal eben am Handy und auch kein Forum - und darum bin ich froh. Weil das absoluter Blödsinn ist wenn man eh schon verunsichert ist und labil.

Sag mir nicht dass das logische Denken dann auch eingeschränkt ist - in Form von Mhh was ist besser mich tot googlen oder mir ggf lieber mal Lektüre bei Amazon besorgen und schauen wie ich das ich den Griff kriege?

Man kann sich ein Stückweit selber helfen WENN man schon weiß hey körperlich is es nix- ich muss da an meiner Birne arbeiten…

Ich schwätz ja nicht nur raus- ich kenn es ja selber von damals…

Und ich denk mir dann manchmal echt- wenn 10 Leute zu mir sagen es is alles cool weil XY und dann zick Ärzte auch noch- dann muss da verstand und logisch mäßig irgendwas im Argen sein…

Ich war echt sch. beieinander aber es reichte das Wort des Arztes und das Wort einer Freundin oder meiner Mutter wenn es eine plausible Erklärung war.. dann muss man halt Gott verdammt lernen sich selbst zu regulieren und nicht 100 mal das gleiche von sich geben … und sich immer und immer wieder drauf zu fokussieren … das ist nicht zielführend und selbiges sagt dir jeder Therapeut- weil genau das ist dann sich immer wieder rein steigern.

@Nina2906
Googlen ist wie Öl ins Feuer gießen. Das sehe ich genau so.Ich habe mich auch schon gefragt ob dieses an und für sich sinnvolle Forum nicht in gewisser Weise zum Teil kontraproduktiv ist, wenn Menschen ständig mit neuen Problemen und Fragen kommen und sobald das eine Thema abgefrühstückt ist mit dem nächsten Thema kommen. Ich weiß nicht ob das wirklich hilfteich ist. Ob es ihnen überhaupt etwas bringt oder nicht letztlich eine Sackgasse ist.
Andere wiederum haben ein konkretes Problem, es werden konstruktive Lösungen vorgeschlagen und man merkt, dass das etwas gebracht hat. Auch wenn sich das Problem natürlich nicht schon am nächsten Tag in Luft aufgelöst hat.

Man kann auch zum Ernährungsberater gehen. Aber wenn man dann nicht mitarbeitet oder nicht wirklich mitarbeiten will, bringt es nichts.

Meinst ich hab Bock auf Atem Übungen oder Muskel Entspannungsübungen ? Eigentlich nicht… aber wenn es mir hilft mein überreiztes Nervensystem in Waage zu bringen probiere ich das gerne aus… so ist es aber auch mit sich selbst erziehen in Form von meide Google oder der ständige Fokus auf jedes Zipperlein…

Mir hat mein Körper damals extreme Sachen vorgegaukelt angefangen von oh Gott ich hab’s mit dem Herz bis hin zu meine linke Körperhälfte ist taub… da hat mich aber ständig mimi nicht weiter gebracht.. ne ich habe Wege gesucht mich zu beruhigen … sei es in Form von ich streichel meinen Hund halb tot, oder lass mich von meinem Mann halb tot streicheln .. oder ich hab angefangen zu häkeln und hab mir selber immer wieder gesagt deinem Körper fehlt nichts- das ist deine Birne…

Und ja ich gebe dir recht es gibt genug Leute die gute Tipps geben und Leute die das dann auch super umsetzen können - aber eben auch genug andere für die das Forum einfach kontraproduktiv ist…

Aber da heut jeder depp ja quasi nur noch online lebt alles teilt und liked wundert mich das echt nicht - das ist Verdummung.

Eine Depression ist ja durch dysfunktionale kognitionen und Verhaltensweisen gekennzeichnet. Das kann man umlernen. Die klinische Psychologie hat die Mechanismen verstanden. Und da ist es wie bei allen Dingen im Leben, wie es hier bereits geschrieben wurde: will ich etwas ändern, investiere ich Zeit und Kraft ... und dann mache ich automatisch Fortschritte. Ob das 1% ist oder 20% oder 50% hängt mit meinem Ziel zusammen und am Ende mit der Zeit die ich darein investiere. Grenzen sind durch genetische Prädispositionen gesetzt. Aber darum geht's am Ende nicht, sondern um Erkenntnis, DAS ich überhaupt etwas ändern kann - dann befriedige ich nämlich ein Grundbedürfnis des Menschen und zwar die Autonomie.

Einreden = ausreden

Die Amygdala ist belehrbar

@Nina2906 Und Therapie heißt automatisch, dass derjenige dann gesund ist oder wie? Wieso gehst du davon aus, dass ich oder andere die Therapie NICHT machen wollen? Finds immer wieder witzig wenn Leute die sich selbst als geheilt bezeichnen, was ja wunderbar ist, anderen vormachen wollen, sie wollen nicht gesund werden, sie machen das oder das falsch etc. Wieso kann man einfach nie minimal Empathie an den Tag legen und anfangen zu verstehen, dass jeder Mensch und auch jede Psyche unterschiedlich und komplex ist. Nur weil du dich als geheilt ansiehst, heißt es nicht dass andere die etwas länger mit sich rumhadern, nicht gesund werden wollen. Jeder in seinem Tempo. Außerdem bezweifle ich, dass du irgendeinen medizinischen Hintergrund hast und behaupten kannst dass jeder gesund werden kann. Dem ist nicht so. Aber natürlich, jemand der länger braucht, hat keinen Bock auf ne Therapie, bestes Argument.

Meine Frage hieß anders. Sie wurde vom Moderator verändert. Warum auch immer. Deshalb beteilige ich mich nicht besonders.

@Chiron In deinem ersten Post hast du eine Frage gestellt und auf diese Frage hin hat sich eine Diskussion entwickelt. Diskussionen haben natürlich ein Eigenleben. Manche beziehen sich auf Therapie speziell bei Angsterkrankungen und andere allgemein auf Therapien.
Wie war denn der ursprüngliche Titel dieses Threads?

@hazakua
Zitat:
Eine Depression ist ja durch dysfunktionale kognitionen und Verhaltensweisen gekennzeichnet. Das kann man umlernen. Die klinische Psychologie hat die Mechanismen verstanden.

Die Ursachen von psychischen Erkrankungen sind multikausal. Die klinische Psychologie beschäftigt sich mit einem Teil der Ursachen. Die genetischen Einflüsse und die körperlichen Ursachen (siehe Darm-Hirn-Achse, Nebenwirkungen von Medikamenten etc.) werden nicht mit einbezogen.
Es gibt Menschen, die ihr Leben lang gesund waren und dann durch einen konkreten Auslöser Depression bekommen und nach einer Therapie ein paar Wochen oder Monate später wieder so sind wie sie vorher waren.
Andere waren vorher auch gesund bekommen dann eine schwere somatische Krankheit und oder die Lebenssituation verschlechtert sich massiv und deren Handlungsspielraum ist durch äußere Umstände z.T. (stark) eingeschränkt und bekommen dann eine Depression. Es geht ihnen nach einer Therapie besser, aber richtig gesund werden sie nicht.
Wer hat sich jetzt mehr angestrengt gesund zu werden?
Zitat:
will ich etwas ändern, investiere ich Zeit und Kraft ... und dann mache ich automatisch Fortschritte. Ob das 1% ist oder 20% oder 50% hängt mit meinem Ziel zusammen und am Ende mit der Zeit die ich darein investiere.

Ist es wirklich so einfach?

Ein Beispiel: Ein Kind wächst bei seiner Mutter auf, die schwer erkrankt (neurologische Erkrankung) als das Kind gerade von dee Grundschule in die weiterführende Schule gewechselt hat. Die Mutter wird pflegebedürftig und das Kind ist noch nicht strafmündig muss aber schon die Mutter unterstützen. Das Kind pflegt die Mutter voll und muss zur Schule gehen und den Abschluss schaffen. Das Kind ist mittlerweile eine junge Frau. Sie macht keine Berufsausbildung, weil sie sonst ihre Mutter nicht pflegen könnte, die inzwischen so krank ist, dass sie nicht den ganzen Tag alleine zu Hause bleiben kann (kann sich nicht alleine bewegen usw.). Statt dessen studiert sie und macht so viel es geht von zu Hause aus. Stundenweise arbeitet sie. Das Studium zieht sich natürlich hin. Dann stirbt die Mutter. Während der ganzen Zeit gab es so gut wie keine Unterstützung von Verwandten. Die junge Frau bricht nach dem Tod der Mutter zusammen und begibt sich in Behandlung. Wenn sie nach einigen Monaten nicht wieder gesund ist oder wenn es ihr in drei Jahren immer noch nicht gut geht oder sie möglicherweise für den Rest ihres Lebens mit Depressionen zu kämpfen hat, will sie dann nicht gesund werden? Hat sie sich nicht genug angestrengt? Ich kenne diese Frau.
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@Chris_ohne_BBBB
Deswegen hatte ich geschrieben, dass genetische Prädispositionen mit hineinspielen.

Wer hat sich jetzt mehr angestrengt gesund zu werden?

Die zwei Situationen kann man ja nicht miteinander vergleichen, das habe ich auch nicht gesagt. Es ändert nichts an der Tatsache, dass ich Zeit und Kraft investieren muss und davon maßgeblich der Erfolg abhängt. Wie ich geschrieben hatte, es kommt eben auf mein Ziel drauf an. Jemand mit einer Dysthymie kann sich das Ziel setzen „gesund zu werden“, dafür müsste er das aber erstmal definieren.
Wenn man das Ziel nimmt „weniger oft niedergeschlagen zu sein, weniger depressiv zu sein“ sind das keine konkret messbaren Ziele. Dazu müsste ich ja die Minuten, die ich den Tag über niedergeschlagen bin messen und die Intensität. Dann an mir arbeiten und dann könnte ich sehen ob die Dauer/Intensität abnimmt. Das kann ich aber nicht messen, es ist nicht konkret und dann werde ich auch nicht Zeit und Kraft investieren, weil das Ziel nicht greifbar ist (und je nachdem wie ich das definiere auch unrealistisch).
Wenn ich beispielsweise, aufgrund der Antriebsstörung, den ganzen Abend zuhause sitze und mich nicht aufraffen kann, und das Ziel habe 1-2 mal in der Woche abends rauszugehen, dann wird es messbar. Also über mein Verhalten. Da geht’s nicht darum, wie viel Zeit muss jemand investieren, der psychisch stabil ist im Vergleich zu jemandem der möglicherweise eine erhöhte Vulnerabilität aufweist, durch erschwerte Lebensbedingungen (wie aus deinem Beispiel mit der Frau).

@hazakua

Zitat:
Die zwei Situationen kann man ja nicht miteinander vergleichen

Genau deshalb habe ich die Beispiele so gewählt um zu zeigen dass man Menschen nicht so einfach miteinander vergleichen kann. Die genetischen, familiären, sonstige sozialen Voraussetzungen und Lebensunterschiede können sehr unterschiedlich sein.

Zitat:
Deswegen hatte ich geschrieben, dass genetische Prädispositionen mit hineinspielen

ja, das hattest du
Zitat:
Und da ist es wie bei allen Dingen im Leben, wie es hier bereits geschrieben wurde: will ich etwas ändern, investiere ich Zeit und Kraft ... und dann mache ich automatisch Fortschritte. Ob das 1% ist oder 20% oder 50% hängt mit meinem Ziel zusammen und am Ende mit der Zeit die ich darein investiere. Grenzen sind durch genetische Prädispositionen gesetzt.

Trotzdem habe ich den Eindruck, dass trotz des Nachsatzes der Patient aus Sicht von außen eigentlich nur versagen kann. Wenn es nicht besser wird, hat der Patient nichts begriffen, sich nicht angestrengt, das Gelernte nicht angewendet usw. Ich habe mich inzwischen von diesem Bild gelöst, das mir vor fast dreißig Jahren in der Psychiatrie und der ersten Therapie ohne das ich mir dessen bewusst war zum ersten Mal begegnet ist. Jetzt habe ich eine Therapeutin, die Gott sei dank nicht über mich urteilt. Schritt für Schritt wühle ich mich durch die sch. nach oben. So wie ich es schaffe. Es soll mir niemand meine Motivation absprechen nur weil ich immer noch nicht gesund bin. Letztes Jahr war ich in einer psychiatrischen Tagesklinik. Die haben z.B. einem Patienten vorgeworfen er würde sich ja gar nicht bemühen. Er hatte es „nur” geschafft bei drei Therapeuten von einer Liste von Therapeuten anzurufen wegen einer ambulanten Psychotherapie. Er wurde dann in der Gruppentherapie „therapeutisch” in die Mangel genommen. Dem Patienten war übrigens vollkommen klar, dass er die ambulante Therapie braucht und es hat ihn viel Kraft gekostet dort anzurufen. So viel zum Thema Nicht-Wollen.

Zitat:
Die genetischen, familiären, sonstige sozialen Voraussetzungen und Lebensunterschiede können sehr unterschiedlich sein.

Soll natürlich Lebensumstände heißen.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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