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@Flame Das gibt mir etwas Hoffnung. Ja,ich überfordere mich schon seit Jahren. Nun hab ich keine Kraft mehr.Was ich früher nebenbei gemacht hab braucht jetzt mehrere Anläufe.
Ich wollte anfangs am liebsten auch nicht,dass man merkt wie schwach ich bin aber es lässt sich nicht überspielen.Man merkt es mir an. Und auch ich habe dort schon gehört Bin ich froh,dass ich das nicht alles habe was Du hast. Du hast ja gar kein Leben mehr War sehr aufbauend,wenn man sich genauso fühlt und verzweifelt ist.

@Flame Danke für Deine ermutigenden Worte. Der Schwindel (auch tagsüber beim laufen etc) macht mich zusätzlich wahnsinnig und ich bekomme immer mehr Angst,dass das alles nie mehr wird. Auch das mit dem Hochschrecken kenne ich oder mit Herzrasen aufzuwachen als ob Gott weiss was passiert ist....

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Tagesklinik wegen schweren Depressionen / Erfahrungen

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Vielleicht bräuchtest du ein stärker wirkendes AD. Opipramol wirkt ja hauptsächlich beruhigend und kann schon auch etwas schlapp machen. Als AD bei schwereren Depressionen ist es eher nicht geeignet.

@silberauge Hatte früher schon einige AD durch,die meisten aufgrund der NW nicht vertragen und in der TK wollten sie mir noch mehr NW nicht antun,weil ich durch meine Ärzte-Krankheiten-Geschichte getriggert bin was körperliche Symptome betrifft und dann noch mehr Panik schiebe.

Zitat von Tieftraurig17:
Wie hast Du Dir denn selber helfen können?

Ich hatte im Oktober 2019 eine für mich schlimmste Panikattacke, die mich auf meinen Weg brachte.
Ich habe drei Jahre lang intensiv an mir gearbeitet und einen kompletten Check von Vitaminen machen lassen, ich hatte einen Vitamin D Mangel und B12 Mangel, alles andere war in Ordnung. Musste ich allerdings selbst zahlen.
Ich habe zunächst mit Atemübungen begonnen, hatte damals nach der Depression diese Attacke und ab dem Zeitpunkt änderte sich alles. Ich war so unruhig, dass ich nicht mehr schlafen konnte, ich konnte auch nicht allein sein und musste erst mal bei meinen Eltern übernachten während der Woche.
Die Erschöpfung war komplett weg, es kehrte sich alles ins Gegenteil um und ich stand nur noch unter Strom, die Energie war so stark durch die Ängste und die Panikattacken, dass ich kaum noch Ruhe fand.
Deshalb kann ich nur sagen, was ich für meine Ängste bzw. Panik gemacht habe. Ich habe mich hingesetzt und genau hinterfragt, was genau eigentlich mein Leid verursacht hat. Dann hatte ich einen Ansatz und konnte somit daran arbeiten. Ich habe mir Hilfe in Form von Hörbüchern und Videos geholt, um erst mal ein Verständnis zu bekommen, wie man damit umgehen kann, um Besserung erlangen zu können.
Hatte mich mal für einen Probemonat in der Achtsamkeitsacademy angemeldet und da gab es viele Dinge, die auch genau auf mich gepasst hatten und dazu Lösungsansätze.
Meist liegt es nur an den Gedanken, aber wir sind nicht unsere Gedanken. Bis ich das verstanden hatte, vergingen einige Wochen, aber mir geht es jetzt viel besser, kaum noch Depressionen, die alltägliche Panik ist ganz verschwunden und die Ängste in den Hintergrund gerückt.
Meditation hat mir unheimlich dabei geholfen etwa nach einem halben Jahr wobei ich schon etwas früher eine Besserung gespürt hatte. Und was auch wichtig für mich ist, dass ich am Ball bleibe und nicht aufhöre, nur weil es mir besser geht. Rückfälle sind auch keine Rückfälle für mich sondern eher neue Herausforderungen. Es gibt einige Wege, den eigenen herauszufinden gilt es ausprobieren und dies und das versuchen. Sobald man spürt, dass es gut ist, am Ball bleiben und weiter machen - ohne Druck.
Prägungen, Erlebnisse usw. alles vergangen, kann ich nicht mehr ändern, Zukunftssorgen? Wer weiß schon, was morgen passiert - alles wieder nur im Kopf gedacht, aber nicht die Realität.
Das war jetzt ein sehr langer Text, ich hoffe, ich habe dich nicht überfordert damit. Aber das ist, was ich getan habe, um mir selbst zu helfen.

Ich weiss,dass es schwer ist aber versuche,es den Mitpatienten nachzusehen,die das so äussern,die klammern sich auch nur an jeden Strohalm.

Es kann durchaus sein,dass man im Moment schlimmer dran ist ,das bedeutet aber nichts im Hinblick auf die Zukunft.

Jeder geht seinen eigenen Weg und es kann sich schliesslich sehr unterschiedlich entwickeln.

Habe selbst später Mitpatienten getroffen,die in keinem guten Zustand waren.
Die aber vorher grosspurig auftraten.

Geh Deinen Weg und lass Dich nicht beirren.

Mir haben Mitpatienten auch sehr geholfen,die Pfleger hatten keine Zeit und es hiess,ich solle mich konfrontieren.
In Folge NICHT um Hilfe rufen,wenn es mir schlecht geht und solche Sachen.

Es war schon hart aber es gab Mitpatienten,die haben mich an die Hand genommen,wenn ich nicht mehr weiter laufen konnte.

Eine hat mir meinen Teddy vor die Nase gehalten (den ich zu der Zeit mit mir rum trug) und gesagt: sieh den Teddy an und es wird besser.

Ich traf auch eine Frau,die sagte,sie habe keine Gefühle mehr,es hatte sie sehr mit genommen.

Innerhalb einer Gruppe hatte ich dann einen Absturz (Heulanfall) hingelegt und wollte eigentlich nurnoch den Raum verlassen.
Der Arzt hat dann gemeint,ob das noch absprachefähig sei und so bin ich eben geblieben.

Die Frau ohne Gefühle kam nach dieser Stunde fast schon auf mich zu gestürmt,hat mich lieb und fest umarmt und gesagt,es sei so toll zu sehen ,dass jemand noch Gefühle hat.

Unnötig zu sagen,dass wir uns angefreundet haben,sie mit keinen Gefühlen und ich mit viel zuviel Gefühlen.

So gab es eben Sachen,die irgendwie ungerecht waren aber auch so tolle und liebe Menschen,die meine Hand gehalten haben.

Zitat von Tieftraurig17:
Der Schwindel (auch tagsüber beim laufen etc) macht mich zusätzlich wahnsinnig und ich bekomme immer mehr Angst,dass das alles nie mehr wird. Auch das mit dem Hochschrecken kenne ich oder mit Herzrasen aufzuwachen als ob Gott weiss was passiert ist....

Ja.das ist alles den Angstzuständen/Panikattacken zuzuordnen.

Bei mir war es auch nicht immer gleich,manchmal wurde plötzlich alles grell vom Sehen her und ich dachte,ich falle gleich in Ohnmacht.

Das ist zwar nie passiert aber ich hatte mal eine intensive Panikattacke in einem Zug und da wurde ein RTW gerufen.
Am Zielort angekommen war die Panikattacke aber schon soweit abgeebbt,dass ich vor den Rettungskräften quasi davongelaufen bin.

Hab mich halt auch sehr geschämt.

@ -IchBins- und @Flame: Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten. Ich werde morgen darauf eingehen. Liege schon im Bett aber es tut gut sich hier austauschen zu können. Schlaft gut...

Irgendwie dachte ich auch vielleicht ist es ein Gehirntumor oder ähnliches,ich leb aber immer noch und der letzte Komplettcheck bei der Hausärztin hatte ergeben,dass alle Werte gut sind.

Okay,erhöhten BD hab ich aber gut eingestellt.

Hab auch manchmal Herzschmerzen,als ob das Herz zusammen gepresst wird.
Ist aber alles psychosomatisch,schön ist es allerdings trotzdem nicht.

@Flame So,da bin ich wieder. Hätte auch gestern noch schreiben können. Konnte mal wieder überhaupt nicht schlafen und umso schlechter gehts mir heute. Deine Geschichte hört sich auch nach Schleuderkurs an. Respekt,dass Du durchgehalten hast. Als ich heute in der Gruppe sagen musste wie es mir geht hab ich halt geschildert,dass es schlechter ist als am Anfang und mir das halt zusätzlich Angst macht. Tja,darauf bekommt man nur die Reaktion,ob man meint die TK sei nicht das richtige und das sie auch keine Lösung parat haben. Verunsichert mich. Hab ja die Woche noch ein Einzelgespräch (wenn ich es schaffe) - mir macht nur jeder Tag Angst,weil ich mich immer so mies fühle und dort funktionieren soll.
Die psychosomatischen Symptome machen mir auch arg zu schaffen. Das schlimmste sind dieser Schwindel, die Benommenheit und die Erschöpfung aber es gibt noch viele,viele mehr zB permanente Übelkeit,Herzrasen,Kloß im Hals,kribbeln im Gesicht....meine Blutwerte sind auch ok und das Kopf MRT auch trotzdem macht mir das alles sehr zu schaffen.
Wie ging Dein Weg nach der TK weiter,wenn ich fragen darf?

@-IchBins- Das hört sich echt stark an was Du da schilderst. Wie gesagt B12 und D sind bei mir soweit in Ordnung. Welche Vitamine sollte man denn ggfs noch checken lassen?
Manchmal frage ich mich auch,ob vielleicht Wechseljahre auch mit reinspielen aber da ich noch immer die Pille nehme kann man wohl keinen aussagekräftigen Hormonstatus machen. Kannst Du Hörbücher,Bücher etc empfehlen?
Leider weiss ich bei mir nicht genau was mein Leid verursacht hat. Ich mag dieses in der Vergangenheit rumstochern nicht unbedingt. Klar, man findet fast in jeder Kindheit etwas aber ich weiss nicht,ob man das wirklich muss. Ich bin aktuell komplett erschöpft,überfordert und extrem ängstlich (hinter dem ängstlich steckt ein langer Ärztemarathon mit zig Meinungen,OP usw)...meine Benommenheit u der Schwindel haben sich danach dazugesellt...mir würds schon etwas helfen zu wissen wie ich mit dieser Angst umgehen kann. Das zB hatte ich mir auch von einer TK erhofft.

@Tieftraurig17
Melde mich dazu später nochmal, bin gerade unterwegs.

Welches Konzept hat denn die Tagesklinik? Welche Therapiebausteine-/methoden? Gibt es Schwerpunkte?

In der Tagesklinik, wo ich damals war gab es gar keine spezielle Therapie für Angstpatienten.
Das war eher so ein Sammelbecken für die verschiedensten Störungsbilder und die meisten kamen direkt aus der stationären Behandlung. Panikattacken hatten da, außer mir, wohl auch niemand. Ich wurde dann alleine auf Konfrontation geschickt. Ich sollte mit dem Auto über die Autobahn fahren, weil ich da Panikattacken bekam Es wurde weder etwas vor noch nachbereitet. Ich habe dann einen guten Freund zum Üben mitgenommen. Später habe ich dann erfahren, dass man so was gar nicht machen darf aus versicherungstechnischen Gründen.

Zitat von Tieftraurig17:
Deine Geschichte hört sich auch nach Schleuderkurs an.

War es auch und man wurde nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst,hätte mir auch oft mehr Zugewandheit gewüsncht aber es liegt wohl auch am System (Fachkräftemangel,fehlende finanzielle Mittel),dass das nicht besser umsetzbar ist.

Zitat von Tieftraurig17:
Respekt,dass Du durchgehalten hast.

Danke,dass ich mich aus dem Loch wieder raus laviert habe ist eines der wenigen Dinge in meinem Leben,auf die ich stolz bin.
Zitat von Tieftraurig17:
Das schlimmste sind dieser Schwindel, die Benommenheit und die Erschöpfung aber es gibt noch viele,viele mehr zB permanente Übelkeit,Herzrasen,Kloß im Hals,kribbeln im Gesicht....meine Blutwerte sind auch ok und das Kopf MRT auch trotzdem macht mir das alles sehr zu schaffen.

Äusserst verständlich aber auch normal in Deiner Situation.
Hatte diese ganzen Symptome auch und bin manchmal vor Panik auf dem Boden rum gekrochen,es war schon echt übel.
Fast noch schlimmer die Depressionen und die Hoffnungslosigkeit.


Zitat von Tieftraurig17:
Wie ging Dein Weg nach der TK weiter,wenn ich fragen darf?

Es wurde ein Medikament eingschlichen,das nach einigen Wochen seine Wirkung zeigte.
Parallel hatte ich ambulant Verhaltenstherapie gemacht und auch noch einen Kurs in Autogenem Training belegt.
Zuerst verschwand die Angst und dadurch dann auch die Depressionen und dann hatte ich nach 2 Jahren Kampf endlich mein Leben wieder.
(Weiss es auch seitdem viel mehr zu schätzen,auch wenn ich immer wieder mal mit hoher Anspannung und leichten depressiven Verstimmungen zu tun habe).

Was nie ganz vergeht ist die Angst vor einem Rückfall,damit muss ich eben leben...

@silberauge Es ist wie Du so schön sagst auch ein Sammelbecken. Jeder hat zwar irgendwie Depression dabei aber die Schweregrade sind unterschiedlich, andere Panikattacken, GAS, PBS undundund. Die nennen sich Psychiatrie und Psychosomatik aber von der Psychosomatik merkt man dort zB gar nichts und ich bin auch die einzige mit der Litanei an Beschwerden. Hätte mir etwas Verhaltenstherapie gewünscht aber es geht mehr in Richtung rumstochern. Alles in allem ein 0815 Prinzip für alle. Viele haben Glück und es passt, andere fallen halt durchs Raster.
Das was Du da schilderst geht gar nicht....das sollte Therapie sein?!

@Flame Danke für Deine Offenheit. Ich melde mich morgen nochmal....
Dir noch einen schönen Abend

Zitat:
weil ich mich immer so mies fühle und dort funktionieren soll

Ist das Funktionieren der Anspruch, den Du an Dich selbst stellst, oder hast Du das Gefühl, da in der TK eher überfordert zu werden?

Ich war vor über 10 Jahren mal in einer psychosomatischen TK, da hatte man in den ersten 2 Wochen so gut wie gar kein Programm, um erstmal an- und runterzukommen. Fand ich persönlich schon fast langweilig, aber andere Patienten haben das sehr geschätzt.

Das ganze Konzept war dort auch eher allgemein gehalten, es gab dort keine Angst- oder Depressionsgruppe o. ä. So im Nachhinein hätte ich das besser gefunden, aber nun ja. Es ging dort eher streng zu, Teilnahme an sämtlichen Therapien war Pflicht, mehr als 3 Tage fehlen (Grund egal) = Abbruch usw.

Alles in allem war es eine schöne und wertvolle Zeit, aber eher wegen den Mitpatienten. Pfleger und Ärzte waren alle supernett, aber geholfen hatte es mir bei meiner Agoraphobie nicht besonders.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Tieftraurig17:
Das was Du da schilderst geht gar nicht....das sollte Therapie sein?!

Ja offensichtlich. Ich habe mich auch gewundert. Ich dachte, so eine Konfrontationsübung wird zumindest vorbereitet und auch nachbereitet. Und eventuell fährt auch ein Therapeut mal mit. Das einzige was mir gesagt wurde, ich solle doch wenn ich Panik bekomme auf den Seitenstreifen fahren und da dann warten bis die Panik wieder weg ist. Na supi. Dafür brauche ich dann aber keine Tagesklink.
Ach ja, zu Ikea haben sie mich auch mal geschickt. Da ich in den riesigen unübersichtlichen Laden auch nicht mehr rein konnte. Ich bin dann da tatsächlich alleine rein, aber nur in die untere Etage, wo ich mir dann sehr schnell und mit Schnappatmung eine Schürze gekauft habe als Beweismittel. Und dann bin ich schnell wieder raus gerannt. Das haben sie dann in der Klinik als großen Erfolg angesehen. Na ja...

Aber wirklich gut war dort die Maltherapie. (um auch mal was positives zu schreiben) Die war wirklich sehr interessant und auch der Therapeut war klasse. Das hätte ich gerne da ambulant weiter gemacht, aber ging ja leider nicht.

@weyoun Ich habe das Gefühl überfordert zu werden. Vom ersten Tag an war es Pflicht von 8 - 16 Uhr an allen Therapien teilzunehmen. Ich habe seit Mooonaten Schlafstörungen u kann auch tagsüber nicht mal wegnicken wg meinem Schwindel, dazu eine nervenaufreibende Krankengeschichte incl OP hinter mir, mooonatelange Schmerzen, immer mehr Ängste u Erschöpfung, das typische Morgentief einer Depri.... hatte schon nach 3 Tg drum gebeten erstmal langsamer machen zu dürfen. Nein,8-16 Uhr ist Pflicht. Als ich dann wirklich gar nicht mehr konnte hatte ich drum gebeten eine Std ausfallen lassen zu dürfen u mich in den Ruheraum zu legen. War in dem Moment ok. 1 Wo später wurde es mir aufs Brot geschmiert,dass Therapie nur funktioniert,wenn man auch alles mitmacht. Tja,ich werde täglich schlapper und ängstlichet,weil ich nun das Gefühl habe,dass ich schon lange nicht mehr richtig kann aber weiter zu Arbeit fahre....
Und das mit dem 3 Tg fehlen und man ist raus läuft da auch genauso.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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