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Hallo.
Da mir ab morgen ein stationärer Aufenthalt bevor steht wollte ich mal fragen wie eure Erfahrungen sind.
Hat es euch geholfen?
Wie lange wart ihr da?

Lg Maria

04.11.2021 18:17 • 05.11.2021 #1


3 Antworten ↓


Ich war 2016 stationär für 7 Wochen, ich war am Anfang auch skeptisch, aber es hat so gut getan, wir waren eine tolle Truppe, hatten Spaß. Die Gespräche mit der Psychologin taten gut, auch die Beschäftigungstherapie, am Wochenende haben wir Ausflüge gemacht, sind viel wandern gegangen, es war eine schöne Zeit. Ich wurde dort auf Medikamente eingestellt, kam zur Ruhe.

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Erfahrungen Stationärer Aufenthalt

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Ich war dieses Jahr 10 Wochen stationär in einer psychosomatischen Station. Dort habe ich sehr viel gelernt und große Erfolge gehabt.

Wir hatten dort psychologische Einzel- und Gruppengespräche, je nach Bedarf Kreativ-, Bewegungs- und Musiktherapie, Rollenspiele und verschiedene Entspannungsverfahren jeweils als Gruppenangebote aber auch z.T. als Einzelstd.

In der Klinik blieben die Patienten meist 6-8 Wochen. Schwerere Fälle 10-12 Wochen.

Hallo MariaManchester,

ich war mehrfach in psychosomatischen Kliniken und bin bislang immer 12 Wochen dortgeblieben.
Meine Erfahrungen sind ähnlich wie die von @Jasy1983 und @Lila12345, die meisten Patienten bleiben wohl (je nach Schwere der Diagnose bzw. des Zustands) zwischen 6 und 12 Wochen, so kenne ich es aus der psychosomatischen Akutklinik.

Ja, bislang hat es mir jedes Mal geholfen. Man kann sich intensiv mit seinen Problem-Themen beschäftigen und sich darauf konzentrieren, und das relativ abgeschirmt vom normalen Leben. Natürlich macht das normale Leben außerhalb der Klinik keine Pause und man bekommt auch in der Klinik Probleme von zu Hause mit, aber grundsätzlich kann man sich in der Zeit schon recht gut auf sich konzentrieren.

Je nach Diagnosen und Ziel des Aufenthalts kann man entweder an einer Stabilisierung und Wiederherstellung der persönlichen Kräfte und Ressourcen arbeiten oder in eine intensive Bearbeitung der persönlichen Baustellen einsteigen, mit konfrontativeren Therapieverfahren, Expositionstherapien, konfrontativeren Traumatherapie-Verfahren, ...

Manche Aufenthalte werden auch in dementsprechende Phasen unterteilt, z.B. 4 Wochen Stabilisierung, 4 Wochen Konfrontation und 4 Wochen erneute Stabilisierung und Refokussierung auf den Alltag.

Was meiner Erfahrung nach vielen Patienten hilft, ist genau diese Abgeschirmtheit und Konzentration auf sich selber, die Mischung verschiedener Therapieformen- und Methoden (sowohl Einzel als auch Gruppe in Gesprächs-, Kunst-, Sport-, Entspannungs-, Achtsamkeits-Therapien ...u.v.m...) und die Gemeinschaft mit den anderen Patienten, der Austausch mit Leuten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und ähnliche Probleme haben (wobei Mitpatienten bei bestimmten Krankheitsbildern auch herausfordernd und manchmal problematisch sein können, aber grundsätzlich empfinden viele Patienten die Gemeinschaft dort als hilfreich und unterstützend).

Was man nicht unterschätzen sollte: Die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Problemthemen ist auch anstrengend, so ein Aufenthalt ist auch anstrengend. Manchmal unterschätzen Patienten diesen Aspekt, oder ihr persönliches Umfeld tut das, und ich habe es schon öfters erlebt, dass es bei Patienten im Nachgang der Klinik zu Problemen mit dem Umfeld kam, weil Freunde und/oder Familie schonmal davon ausgehen, dass man erholt und fit nach Hause kommt, was aber meistens eher nicht der Fall ist. Intensive Therapie ist zumeist sinnvoll und hilfreich, aber auch harte Arbeit. Fordere nicht zu viel von Dir, es ist völlig normal, dass stationäre Therapie anstrengend ist. Achte auf Deine Grenzen und überfordere Dich nicht, achte auch auf Ruhephasen (das wäre mein Rat).

Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deinen Aufenthalt!

LG Silver





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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