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Hey habt ihr auch Angst das ihr durch die Therapie Angst habt ein anderer Mensch zu werden der das Gegenteil will was man jetzt hat. Davor habe ich Angst und warum ? Wieder die Unsicherheit

16.01.2018 18:18 • 23.01.2018 #1


29 Antworten ↓


Ich mache zwar keine Therapie, aber ja, ich habe Angst ein anderer Mensch zu werden, obwohl ich auch jetzt gerade so wie ich bin auch nicht zufrieden bin, aber ich habe Angst, dass ich mich so stark verändere, dass ich mich nicht mehr wiedererkenne und nicht mehr weiß, wer ich bin. Obwohl ich auch so nicht weiß, was mich ausmacht, wer ich eigentlich bin, also du siehst, ist alles ganz schön durcheinander.

A


Angst durch die Therapie ein anderer Mensch zu werden

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Das gute daran ist doch, dass man es selbst in der Hand hat.
Man wird ja nicht zu jemand anderem gemacht. Es ist eine Entwicklung die man durchmacht. Und wenn man hinterher anders ist als vorher, was ich aber in grundsätzlichen Wesenszügen als sehr sehr unwahrscheinlich ansehe, ist das doch gut. Schließlich geht es einem gerade nicht gut.

Also wenn man vorher ein mensch war, der nie nein sagen konnte, immer über seine Grenzen ging und so weiter...dem tut es sicher gut, das nein sagen zu erlernen.
Andere Menschen werden vielleicht sagen oh duhast dich völlig verändert.
Und werden das nicht gut finden, schließlich hatten die Menschen eindeutig selbst etwas davon, dass man nie nein gesagt hat. Aber dir selbst wird es gut tun Grenzen zu ziehen und auf dich zu achten.

Ein VOLLKOMMEN anderer Mensch wird man auch durch Therapie kaum werden.
In der Therapie (in einer guten) geht es doch darum DICH zu finden.

Zitat von kopfloseshuhn:
Das gute daran ist doch, dass man es selbst in der Hand hat.
Man wird ja nicht zu jemand anderem gemacht. Es ist eine Entwicklung die man durchmacht. Und wenn man hinterher anders ist als vorher, was ich aber in grundsätzlichen Wesenszügen als sehr sehr unwahrscheinlich ansehe, ist das doch gut. Schließlich geht es einem gerade nicht gut.

Also wenn man vorher ein mensch war, der nie nein sagen konnte, immer über seine Grenzen ging und so weiter...dem tut es sicher gut, das nein sagen zu erlernen.
Andere Menschen werden vielleicht sagen oh duhast dich völlig verändert.
Und werden das nicht gut finden, schließlich hatten die Menschen eindeutig selbst etwas davon, dass man nie nein gesagt hat. Aber dir selbst wird es gut tun Grenzen zu ziehen und auf dich zu achten.

Ein VOLLKOMMEN anderer Mensch wird man auch durch Therapie kaum werden.
In der Therapie (in einer guten) geht es doch darum DICH zu finden.

Ja danke. Ja ich habe halt irgendwie Angst das wenn ich keine Verlustängste mehr habe dann plötzlich gar keine Kinder mehr will weißt du wie ich mein ? Dabei sind sie mein Ein und Alles

Ich habe auch das Gefühl, dass es auch mit der Angst vor Veränderung zu tun hat. Man kennt sich jahrelang so und hat sich schon daran gewöhnt so zu sein wie man ist und auch wenn es absurd klingen mag, hat man auch Angst die schlechten Gedanken, die man schon so lange hat, loszulassen, weil sie einem Sicherheit gegeben haben, weil es eben schon altbekannt ist. Wenn man dann nicht mehr weiß, wie es ist, ohne Angst z.B. zu leben, kann man wiederum davor Angst bekommen, weil es unbekannt ist und man vielleicht nicht weiß, wie man damit umgehen kann. Klingt bescheuert, ich weiß, aber ich habe schon einen Thread gesehen, wo einer was von der Angst keine Angst mehr zu haben geschrieben hat und auch dort was Ähnliches gelesen habe, dass es eben die Angst vor der Veränderung bzw. die Zustände, die einem jahrelang begleiten zu verändern/verbessern und man von der Situation überfordert ist.
Was auch noch eine Rolle spielt, ist die Angst, wenn es einem besser geht, es doch wieder zu schlechten phasen kommen könnte und deswegen möchte man lieber in der Situation verweilen, in der es einem schlecht geht, um so nicht enttäuscht werden zu können.

Klingt alles unlogisch und bescheuert, ich weiß, war auch nur so eine Idee/ ein Gedanke.

Du wirst immer du bleiben. Du wirst nur eine bessere Version deiner selbst.

Zitat von Frozen93:
Hey habt ihr auch Angst das ihr durch die Therapie Angst habt ein anderer Mensch zu werden der das Gegenteil will was man jetzt hat. Davor habe ich Angst und warum ? Wieder die Unsicherheit

Angst? Das habe ich mir sehnlichst gewünscht, aber es hat nicht funktioniert

Zitat von Schlaflose:
Angst? Das habe ich mir sehnlichst gewünscht, aber es hat nicht funktioniert

Wie soll ich das jetzt verstehen hä

Sie hat sich sehnlichst gewünscht jemand anderes zu sein, aber das hat sie nicht geschafft, meint sie bestimmt so.

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass man durch Therapie zu jemand anderem wird.
Aber ein graduelles Update (Nein-Sagen-Lernen, eigene Bedürfnisse erkennen und durchsetzen, Verantwortung für das eigene Leben übernehmen etc.), das ist es doch, was ich und die meisten hier benötigen. Also, ich hoffe sogar sehr, dass ich mich entwickle, weil es genau das ist, was ich brauche und was mir gut tut.

Liebe Grüße
Schoko

Ja es ist der innere Troll der halt immer Sicherheit sucht und einen davon abhalten will

Wenn ich mich jetzt mit mir vor z.B. 8 Jahren vergleiche muss ich doch sagen, dass ich mich stark verändert habe, doch ich möchte keineswegs wieder zurück. Aber was bedeutet es denn dich zu verändern? Es heisst ja nicht, dass der Therapeut dir sagt, verhalte dich so und so und dann schauspielerst du einfach und verhältst dich anders.

Ich weiss nicht ob du die Pickup-Community kennst, das sind vor allem jüngere Männer so 18-30 Jahre alt, bei denen es sich nur ums Frauen abschleppen dreht. Und dann teilen sie untereinander Tipps und Theorie wie man denn am besten die Frau rumkriegt. Und diese Männer beginnen dann sich nach einem bestimmten Schema zu verhalten, also sie achten dann gezielt auf ihre Wortwahl und versuchen einem bestimmten Bild in ihrem Kopf zu entsprechen. Nach aussen hin wirken sie verändert, doch dies ist keine tiefgreifende Veränderung und in ihrem inneren sind sie immer noch dieselbe Person mit den gleichen Unsicherheiten. Diese Art der Veränderung fühlt sich auf Dauer weder für die Person selbst noch für die anderen gut an.

Wenn ich früher sich verändern gehört habe dachte ich immer an das. Und davor hatte ich gewaltige Angst. Und zwar zurecht wie ich finde, denn dann bist du ja auch nicht mehr wirklich du selbst sondern ein Schauspieler. Aber glücklicherweise funktioniert tiefgreifende Veränderung anders. Sie ist für dich angenehm und du wirst genau zu dem Menschen der DU sein willst. Die Veränderung findet statt indem du deine negativen Verhaltensweisen und Ängste analysierst und schaust was dahinter steckt. Du findest heraus, wieso du dich in manchen Situationen negativ verhältst und findest für dich selber eine bessere befriedigendere Alternative.

Z.B. eine Person die nicht nein sagen kann. Der Therapeut könnte jetzt einfach den Klienten anweisen öfters Nein zu sagen. Aber dies ist noch keine tiefgreifende Veränderung. Der Klient tut es dann zwar, aber es fühlt sich für ihn falsch an. Es gibt zwar auch die Theorie fake it till you make it, aber davon bin ich kein grosser Fan. Es kann zwar funktionieren aber meiner Meinung nach kann dabei noch viel mehr schief gehen.
Für eine bleibende Veränderung müsste der Patient zuerst verstehen, warum er immer ja sagt, welche Ängste stecken dahinter. Danach entschärft man diese Ängste Schritt für Schritt, bis der Patient völlig davon überzeugt ist, dass es in gewissen Situationen absolut korrekt ist Nein zu sagen. Und dann wird er auch Nein sagen können ohne sich schlecht zu fühlen, es fühlt sich für ihn dann richtig an weil diese Überzeugungen jetzt tief in ihm verankert sind. Und so macht man das Schritt für Schritt mit allem was man an sich selber nicht mag. Du behältst ja die Eigenschaften welche du an dir magst und schmeisst nur die schlechten raus.

Unterstützend helfen noch Entspannung und Meditation. Auch wenn man an seinem Selbstwertgefühl arbeitet können sich so manche negative Glaubenssätze und Verhaltensweisen ganz von selber auflösen. Z.B. wenn man sich selbst mehr schätzt, kann man automatisch leichter nein sagen.

Zitat von Dani2107:
Sie hat sich sehnlichst gewünscht jemand anderes zu sein, aber das hat sie nicht geschafft, meint sie bestimmt so.

Ja, genau.

Zitat von TomTomson:
Wenn ich mich jetzt mit mir vor z.B. 8 Jahren vergleiche muss ich doch sagen, dass ich mich stark verändert habe, doch ich möchte keineswegs wieder zurück. Aber was bedeutet es denn dich zu verändern? Es heisst ja nicht, dass der Therapeut dir sagt, verhalte dich so und so und dann schauspielerst du einfach und verhältst dich anders.

Ich weiss nicht ob du die Pickup-Community kennst, das sind vor allem jüngere Männer so 18-30 Jahre alt, bei denen es sich nur ums Frauen abschleppen dreht. Und dann teilen sie untereinander Tipps und Theorie wie man denn am besten die Frau rumkriegt. Und diese Männer beginnen dann sich nach einem bestimmten Schema zu verhalten, also sie achten dann gezielt auf ihre Wortwahl und versuchen einem bestimmten Bild in ihrem Kopf zu entsprechen. Nach aussen hin wirken sie verändert, doch dies ist keine tiefgreifende Veränderung und in ihrem inneren sind sie immer noch dieselbe Person mit den gleichen Unsicherheiten. Diese Art der Veränderung fühlt sich auf Dauer weder für die Person selbst noch für die anderen gut an.

Wenn ich früher sich verändern gehört habe dachte ich immer an das. Und davor hatte ich gewaltige Angst. Und zwar zurecht wie ich finde, denn dann bist du ja auch nicht mehr wirklich du selbst sondern ein Schauspieler. Aber glücklicherweise funktioniert tiefgreifende Veränderung anders. Sie ist für dich angenehm und du wirst genau zu dem Menschen der DU sein willst. Die Veränderung findet statt indem du deine negativen Verhaltensweisen und Ängste analysierst und schaust was dahinter steckt. Du findest heraus, wieso du dich in manchen Situationen negativ verhältst und findest für dich selber eine bessere befriedigendere Alternative.

Z.B. eine Person die nicht nein sagen kann. Der Therapeut könnte jetzt einfach den Klienten anweisen öfters Nein zu sagen. Aber dies ist noch keine tiefgreifende Veränderung. Der Klient tut es dann zwar, aber es fühlt sich für ihn falsch an. Es gibt zwar auch die Theorie fake it till you make it, aber davon bin ich kein grosser Fan. Es kann zwar funktionieren aber meiner Meinung nach kann dabei noch viel mehr schief gehen.
Für eine bleibende Veränderung müsste der Patient zuerst verstehen, warum er immer ja sagt, welche Ängste stecken dahinter. Danach entschärft man diese Ängste Schritt für Schritt, bis der Patient völlig davon überzeugt ist, dass es in gewissen Situationen absolut korrekt ist Nein zu sagen. Und dann wird er auch Nein sagen können ohne sich schlecht zu fühlen, es fühlt sich für ihn dann richtig an weil diese Überzeugungen jetzt tief in ihm verankert sind. Und so macht man das Schritt für Schritt mit allem was man an sich selber nicht mag. Du behältst ja die Eigenschaften welche du an dir magst und schmeisst nur die schlechten raus.

Unterstützend helfen noch Entspannung und Meditation. Auch wenn man an seinem Selbstwertgefühl arbeitet können sich so manche negative Glaubenssätze und Verhaltensweisen ganz von selber auflösen. Z.B. wenn man sich selbst mehr schätzt, kann man automatisch leichter nein sagen.

Danke dir für deinen tollen Text. Ja ich denke da die Verlustängste auf der einen Seite eine Sicherheit ist die ich dann ja aufgebe. Ich kann mir halt nicht vorstellen auf mich zu achten und trotzdem eine gute Mutter zu sein. Und weil ich meine eigenen Bedürfnisse gar nicht wahrnehme habe ich dann Angst plötzlich andere Bedürfnisse zu haben als meine Familie verstehst du wie ich meine ? Ich weiß hört sich bekloppt an und ist es auch aber trotzdem so eine schlimme Panik .

Zitat von Schlaflose:
Ja, genau.

Und warum hast du es nicht geschafft ? Hast du die Therapie zu Ende gemacht ?

Wieso soll man durch Gespräche ein anderer Mensch werden?! Verstehe ich nicht. Schön wär's, wenn es funktionieren würde. Ich wäre dann gerne ein selbstsicherer, fröhlicher, charismatischer Mensch, drehen Sie bitte am entsprechenden Schräubchen! Das kann ein Therapeut nicht, der hört sich nur an, was du so zu erzählen hast, und kommentiert es gegebenenfalls ein wenig. Da passiert sonst nichts.

Es kann schon sein, dass da noch andere Bedürfnisse als deine Familie zum Vorschein kommen. Aber auf sich selbst zu achten ist nicht gleichzusetzen mit Egoismus. Du vernachlässigst dadurch nicht andere Personen, das einzige was wohl passieren könnte ist, dass du selber erkennst dass du vielleicht bisher zu viel für andere getan hast, obwohl eigentlich weder die anderen noch du selber etwas davon hatten.

Ob was passiert oder nicht hängt einerseits ein wenig von der Therapieform ab, bei manchen Therapeuten sitzt man wirklich nur da und erzählt, bei anderen z.B. der Verhaltenstherapie wird etwas aktiver nachgeforscht. Und andererseits hängt es vor allem von dir ab. Wenn man nur hingeht einfach um zu plaudern wird sich nicht viel ändern. Aber wenn man bereit ist an sich selbst zu arbeiten dann wird sich was tun.
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Ja ich denke ich muss einfach akzeptieren das man auch noch eine eigenständige Person ist und man eigene Bedürfnisse hat aber da ich das nicht kenne habe ich Angst denn wahrscheinlich sind die eigenen Bedürfnisse dann ganz einfache Sachen wie was für mich tun und nicht das ich deswegen dann ein komplett anderes Leben will wie ich jetzt lebe

Die Angst und irgendetwas das dich geprägt hat erzählt dir, dass du nur sicher bist, wenn du dich aufgibst, dass du nur GUT bist, wenn du dich aufgibst und hintenanstellst, die Angst sagt, es darf nicht anders sein weil....
Tausende Gründe. Allen voran offensichtlich, dass du eine schlechte Mama sein könntest.
Nun sagt dir die Angst, hey wenn du Therapie machst, dass gibst du alles das auf, was zwar macht, dass es dir schlecht geht, aber du gibst auch deine Sicherheit auf mit der du versuchst deine Ängste in den Griff zu bekommen, das bedeutet, dass deine Angst versucht sich zu erhalten dadurch, dass sie sich auf Angst vor der Therapie ausweitet, zu erhalten.

ist das irgendwie verständlich?
Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll.

Liebe Grüße

Zitat von Frozen93:
Ja ich denke ich muss einfach akzeptieren das man auch noch eine eigenständige Person ist und man eigene Bedürfnisse hat aber da ich das nicht kenne habe ich Angst denn wahrscheinlich sind die eigenen Bedürfnisse dann ganz einfache Sachen wie was für mich tun und nicht das ich deswegen dann ein komplett anderes Leben will wie ich jetzt lebe


Nun, die Therapie würde genau dort ansetzen, warum du der Meinung bist, dich derart aufgeben zu müssen, dass du davon krank wirst. Was nämlich allem widerspricht, was du als gut empfindest. Kein Partner, keine Kinder sind glücklich, wenn die Vertrauensperson leidet.

Therapie weisst dich auf diese Unstimigkeiten in deiner Denkweise hin. Auch darauf, dass exzessive Hingabe und Aufgeben der eigenen Persönlichkeit nur Angst widerspiegelt, evtl. sich vor Fehlern zu fürchten und sie durch übertriebenes Verhalten damit zu kompensieren.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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