Also ich schreibe mal als jemand, der bereits zwei Infarkte hatte und auch nur wie ich und mein Umfeld damit umgeht. Wir leben ganz normal weiter, denn was sollten wir auch anderes tun.
Das mein normales Leben beinhaltet, dass ich Medikamente nehmen muss und auch einiges was Bewegung und Ernährung beinhaltet, beachten sollte, ist eben der Tatsache geschuldet, dass ich die KHK nunmal habe. Da das Problem in meinem Herz auftrat und nicht in meinem Verstand, bedeutet, ich weiß um die Risiken und wie ich sie minimieren könnte. Aber ich wusste schon lange vor meinem ersten Infarkt 2008, was die Risiken sind und dazu braucht man keine überdurchschnittliche Intelligenz. Mache ich also alles um meine Risiken zu minimieren? - Nein. Aber das ist mir bewusst.
Selbst wenn ich alles täte, gäbe es Umstände die ich ohnehin schlecht beeinflussen könnte und die ein Risiko sein können. Mein Umfeld sieht das genauso und diejenigen die es nicht so sehen, dürfen natürlich ihre Meinung haben. Sie dürfen mir auch Tipps geben, am besten natürlich nur, wenn ich nach Rat frage, aber auch ungefragt. Nur sollte aus deren Sicht auch akzeptiert werden, dass ich entscheide, wie ich mit diesen Tipps umgehe. Fehlt diese Akzeptanz gänzlich, ist es dann deren Sache, wie sie damit umgehen.
Mehr oder weniger regelmäßige Kontrollen bei Ärzten und ein einigermaßen angepasster Lebenswandel, verhinderten nicht meinen zweiten Infarkt im letzten Jahr. Nun könnte ich mir ständig Gedanken machen, wie der hätte verhindert werden können. Das wäre aber so Sinnvoll wie ein Kropf, wie man landläufig so sagt. Jede Untersuchung zeigt immer nur ein aktuelles Bild des Gesundheitszustandes und das ist doch klar. Wenn da also „nichts“ ist, dann ist da Aktuell nichts, denn wenn da etwas wäre, würde es wohl auch thematisiert.
Da man schlecht jeden Tag oder jede Woche oder jeden Monat eine komplette Untersuchung mit allen verfügbaren Methoden durchführen lassen kann, wird es keine Sicherheit geben, dass ich etwas negativ entwickeln kann. Da nutzt selbst der Gedanke nichts, dass da was sein müsste. Selbst der umgekehrte Gedanke, dass da nichts sein dürfte, nutzt nichts.
Also wozu dienen mir dann solche Gedanken, wenn sie nur bewirken, dass ich damit mein Leben verhindere? - sie halten mich vom eigentlichen leben ab. Einen tatsächlichen Nutzen sehe ich jedenfalls für mich persönlich, was ich nochmals betonen möchte, jedenfalls nicht.
Würde ich mich ständig mit solchen Gedanken befassen wäre wohl vielleicht irgendwann mein letzter Schluss, dass ich vor lauter Angst vor dem Tod Selbst-mord begehen sollte. Soweit isses aber noch nicht. Menschen sterben, dass ist so. Und unverhofft kommt oft. Und selbst wenn man etwas absehen kann, kann man nicht alles verhindern.
18.02.2024 12:58 •
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