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Hallo,

ich war heute nach monatelanger Warterei zum 1.Mal zur Psychotherapie. Viel kann ich dazu noch nicht sagen, es war heute erst die Eingangsannamnese, viele kurze Fragen zu meiner Person, Symptomen usw. Mein Hausarzt diagnostizierte bei mir eine Angststörung mit dem Code F41 auf dem Krankenschein. Heute bekam ich beim Psychologen einen Begleitzettel auf dem der Code R45 als Diagnose vermerkt war. Ich habe mal nachgesehen, dieser Code bezeichnet Symptome die die Stimmung betrefen. Was ist der Unterschied zwischen den R- und F-Codes und warum kommen Arzt und Psychologe zu unterschiedlichen Diagnosen?

Im vorraus vielen lieben Dank für eure Antworten!

28.05.2024 21:28 • 29.05.2024 #1


4 Antworten ↓


Hallo,
Das ist eigentlich relativ einfach begründet.

Der Arzt ist ja nun Mal kein Therapeut und stellt eine Diagnose, von der er meint, sie könne zutreffen.

Die weitere Diagnostik übernimmt der Therapeut oder Psychiater. Auch der stellt nach dem ersten Gespräch erstmal ne Verdachtsdiagnose. Um genauer diagnostizieren zu können, braucht es noch ein paar mehr Stunden, dafür ist eine in der Regel zu wenig.

Also nicht wundern, wenn sich im Verlauf der Sitzungen die Diagnose ändern sollte.

Hinzu kommt, dass verschiedene Krankheitsbilder relativ ähnliche Symptome haben.
Unruhe, Schlafstörungen und viele weitere Symptome können bei Angststörungen, aber auch Depressionen und anderen Krankheiten auftreten.

Wenn ich dir Mal alles aufzähle, was ich alles an Diagnose bekommen habe, da war auch allerhand dabei.
Angststörung
Depression (leicht, mittel, schwer)
Depressive Episode
Anpassungsstörung

Da waren noch einige weitere dabei.
Ich gebe da persönlich nicht viel drum.
Mir ging's schlecht, ich bin zum Fachmann, mir wurde geholfen, mir geht's besser. Ob das jetzt ne Anpassungsstörung oder ne mittlere depressive Episode war, ist mir dabei völlig egal.

A


Das 1 Mal bei der Psychotherapie

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Bei mir hat sich die Diagnose dreimal geändert,also ist normal.

Alles gute für dich

Hallo @Herold1

Um deine Fragen kurz und bündig zu beantworten:

Was die einzelnen Buchstaben in den ICD-10 bedeuten kannst du auf diesen beiden Seiten nachlesen:
Allgemeine Infos: https://gesund.bund.de/was-sind-icd-und-ops-codes
Code Suche nach Buchstaben: https://gesund.bund.de/icd-code-suche

Re den unterschiedlcihen Zahlen bzw Diagnosen:
da kommt es darauf an, welche Zahl am Ende hinter dem Punkt steht um das etwas präziser verbinden zu können (falls da welche angegeben sind). Prinzipiell muss das Eine das Andere nict ausschliessen, gerade in der Psyche kommt es bei einer Ursache zu Folgeerkrankungen oder Begleiterscheinungen.
Was dabei im Einzelnen hoch kommt und wie das in Verbindung steht können die Ärzte dann erst nach vielen vielen Gesprächen sagen und es kann auch sein, dass erst nach Jahren bestimmte Details hochkommen, die du mit der Zeit evtl verdrängt hast (das muss auf Anhieb erstmal nichts schlechtes an sich bedeuten oder demotivierend wirken, das geht den Allermeisten so, sobald die bereit sind sich mit sich selbst zu beschäftigen - damit bist du nicht alleine!)
Bedenke auch, dass Allgemeinärzte genbau für das zuständig sind: Allgemeines. D.h. dass die keine Spezialisierung haben müssen wie zB ein Psychologe und selbst dieser brauch oft erstmal ein paar Wochen/Sitzungen um den eigentlichen Problemen und damit Smptomen und damit auch Kategorisierung anzunähern.

Zu den von dir genannten Codes kannst du hier Nachlesen:
F41.0 bis F41.9: https://gesund.bund.de/icd-code-suche/f41
R45.0 bis R45.8: https://gesund.bund.de/icd-code-suche/r45

@Herold1 Du hast es ja schon selbst herausgefunden. Der F Code bezeichnet die Erkrankung und der R Code die Symptomatik. So kann ja bei einem Beinbruch der entsprechende F Code diagnostiziert werden und wenn das Bein schmerzt, was ja ein typisches Symptom ist, das im R Code beschrieben sein.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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