App im Playstore
Pfeil rechts
66

Hallo ihr lieben, ich bin´s noch mal Canary,

wie gesagt ich bin seit gestern in einer Akutklinik und frage mich vorab ob ich mich weigern darf gewisse Medikamente zu nehmen, zb. Neuroleptika auf die ich bekanntlicherweise nicht gut reagiere weil ich ADHS hab und dadurch der Dopaminspiegel ja schon soo niedrig ist -und das ist gleichbedeutend wäre mit Öl ins Feuer kippen, den Dopaminspiegel mit NL weiter zu senken, dh.so kann sich Depressionen und Agitation verschlimmern, alles schoon bei meinem lertzten Aufenthalt 2014 erlebt.

Darf ich auch von selbst aus einfach sagen, heute möchte ich keine 10mg Tavor mehr nehmen? Sondern nur noch 8 oder 9mg?

Ich meine jetzt nicht, das ich das tatsächlich vorhabe, dennn auch wenn sie nicht Autismus und ADHS kundig ist, sie wird ja ihre Gründe haben hoffe ich,
. . aber jemand hat mir den Tipp gegeben, es wäre mein Recht als Patient, zu sagen das Medikament oder diese Dosierung möchte ich nicht mehr nehmen, . .aber ich selbst bin mir nicht sicher über die Konsequenzen, andernfalls, ist die Klinik in der ich bin -eine Akutklinik- keine Fachklink für ADHS Und Autismus und deren Komorbiditäten, wie z.b. die in Freiburg, aber da wären die Wartezeiten soooo lang!

Ich wünschte mir meine jetzt im KH behandelnde Ärztin würde mit meinem ambulant behandelnden Arzt und vor alllem meiner Autismus Therapeutin sprechen, sie kennt mich ja noch nicht und macht sich so ihre eigenen Diagnosen, sie hat mich vielleicht grade mall ein paar Minuten kennengelernt und ist sehr überzeugt von sich, für sie ist meine ADHS Unruhe gleich die Entzügigkeit, die sie an mir sieht, dabei spielt ja auch die ADHS Unruhe mit rein. . Sie meint so ganz voreingenommen so lange ich hier bin sei ihr ihr Patient, aber das finde ich nicht richtig so. ich finde schon da sollte ein Austausch stattfinden zwischen denen die mich kennen!

09.09.2022 13:33 • 13.09.2022 #1


42 Antworten ↓


Zitat von Canary:
Darf ich auch von selbst aus einfach sagen, heute möchte ich keine 10mg Tavor mehr nehmen? Sondern nur noch 8 oder 9mg?


Du bekommst dort 10 mg Tavor?

Ich denke, wenn du weißt, dass du einige Medikamente nicht verträgst, kannst du deren Einnahme verweigern.

A


Darf man Medikamente verweigern / geringere Dosis erbitten

x 3


Zitat:
Darf man Medikamente verweigern / geringere Dosis erbitten


Die Medikamente nimmst DU ja ein, also kannst Du auch frei darüber bestimmen.
Es ist ja Dein Körper.
Nur wäre es ratsam das mit dem Doktor abzusprechen.

Hab dir doch gesagt....seine Mündigkeit nicht an der Pforte der Klinik abgeben.
Es muss ein Miteinander sein und nicht von oben herab.
Du bist die zahlende.
Viel Glück dir..

Ich habe schon mitbekommen, dass jemand, der die vorgeschlagene Therapie (die medikamentöse) ablehnt,
als Therapieverweigerer vor die Tür gesetzt wird. 2x habe ich das mitbekommen.
Patienten, die ohnehin vorn vornherein alles besser wissen, kommen bei Ärzten oft nicht gut an.
Tut mir ein wenig leid, dass ich das so krass sage, aber so ist es.

Ich denke.....wie man in den Wald schreit....so kommt das Rcho

Echo

Höflich bleiben, aber noch mit bestimmen können.....
In der Klinik gibt es auch Patienten, die jegliche Pillen ablehnen.
Vieles kann man ohne Medis behandeln....auch dafür muss eine Klinik ausgelegt sein

Zitat von Piri62:
Ich denke.....wie man in den Wald schreit....so kommt das Rcho

Wie meinst du das Piri?

Ich meine...dass nicht alle psychischen Krankheiten mit Medis zu heilen sind.
Kannte viele die es ohne geschafft haben.

Kommt immer drauf an was man hat.BIn kein Arzt .....aber ist so

Bislang wurden mir persönlich keine Medikamente aufgezwungen. Empfohlen natürlich und wenn ich sie nicht wollte, habe ich sie auch nicht genommen. Deshalb bin ich aber kein Therapieverweigerer. Mir wurde auch nie mit Rausschmiss gedroht, wenn ich ein Medikament nicht nahm. Kann mir aber vorstellen, wenn jemand derart psychotisch wäre, dass eine Behandlung ohne Medikamente nicht möglich ist, dass man dann vor die Wahl gestellt wird, nehmen oder gehen.

Man muss schon psychosomatische und psychiatrische Erkrankungen unterscheiden.
Heilen....tun Psychopharmaka wohl sowieso nicht. Aber das ist ein anderes Thema.
Diese beiden Fälle, bei denen Patienten aufgrund Therapieverweigerung entlassen wurden,
passierten in einer Uniklinik einer Großstadt. Ob mir das geglaubt wird, ist mir jetzt auch egal.

Ich meine, für einen Tavorentzug musst du, Canary nicht zwingend nach Freiburg.
Kommt halt drauf an, was jetzt das primäre Problem ist....und mir scheint es ist der hohe Tavorgebrauch.
Wenn Autismus und/ oder ADHS das Hauptproblem sind, dann wäre Freiburg sicher wohl besser.
Meine aber auch, dass man nicht an so vielen Baustellen gleichzeitig arbeiten kann oder sollte.

Zitat von Orangia:
Heilen....tun Psychopharmaka wohl sowieso nicht.

Doch, neulich in einem Buch gelesen. Über einen längeren Zeitraum sorgen sie dafür, dass im Hypothalamus wieder neue Zellen wachsen sollen. Das ist der Grund dafür, dass einige sie irgendwann nicht mehr brauchen.

@Windy
tatsächlich ? Welche Art von Medi soll das denn sein, weißt du das noch ?
Und ...wie lange ist ein längerer Zeitraum ?
Ich glaube, in meinem Fall wird das wohl nichts werden.

Also ich persönlich war in 2 verschiedenen Psychiatrien vollstationär über sehr viele Wochen lang und auch ich kann sagen das man bei Verweigerung gegenüber der Medis als Therapie Verweigerer dasteht und das nicht gerne gesehen wird……natürlich muss man nicht alles nehmen was die einem geben wollen und man kann mitreden…..jedoch nicht schon von vornherein so dahin gehen das man das und das und das nicht nehmen will…..

Entweder man geht in eine Klinik und lässt sich darauf ein oder man lässt es bleiben……

Und nach bald 5 Jahren schweren psychischen Störungen und dauerhafte Therapie durchgehend weis ich das Psychopharmaka alleine niemals heilen…..
Das kommt natürlich auch auf das Krankheitsbild und die Ausprägung an….viele brauchen ja gar keine Medis und es wird von selbst wieder besser….

In meinem Fall nützt weder jahrelange starke Medis noch Therapie……es kommt eben immer darauf an….

Ganz leichte Fälle können bestimmt durch Medis geheilt werden

@Orangia

Na bin mir auch nicht, nehme meine schon ewig. Stand aber drin zu Antidepressiva allgemein, wie lange war nicht dazu geschrieben worden. Denke, dass es halt bei jedem anders wirkt und einige das Glück haben, dass sie dadurch tatsächlich wieder einen intakten Hypothalamus kriegen. Wahrscheinlich bei leichteren bis höchstens mittleren Depressionen. Bei chronischen über Jahrzehnte, mit mittelschweren, bis schweren Episoden, wird das wohl nichts mehr, denke ich mir.

Man kann durchaus im Vorfeld um die Gabe einer niedrigen Dosis bitten und gucken, was passiert. Ganz rigoros abweisen, ist denke ich nicht besonders klug, da Medikamente durchaus ein Segen sein können. Mir geben sie eine gewisse Lebensqualität zurück und jedesmal wenn ich sie schon reduziere, fängt der gleiche Blues wieder von vorn an. Wenn ich an den denke, sind die mir unendlich mal lieber.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Orangia:
Man muss schon psychosomatische und psychiatrische Erkrankungen unterscheiden. Heilen....tun Psychopharmaka wohl sowieso nicht. Aber das ist ein ...

Das kann man so pauschal in meinem Fall eben nicht sagen, Tavorentzug hin oder her, einerseits geht es um die evtl benötigten Bedarfsmedikamente im Entzug und um die Behandlung der komorbiden Grunderkrankung, die zum Tavorkonsum geführt hat, -bei mir Depressive Angst und Panik Störungen. Denn bei ADHS und Autismus muss man mit Psychopharmaka unheimlich aufpassen, da es oft paradoxe Wirkungen gibt und alles dann noch viel schlimmer wird bzw dann auch nicht wirkt.... Denn das ADHS macht ja im Entzug keine Pause, es muss bei komorbiden Behandlungen immer miteinbezogen werden, genau wie der Autismus! ADHSler und Autisten sind nicht neurotypisch, es bestehen bei uns ohnehin schon Abnormalitäten im Hirn Stoffwechsel, die sind Spezialisten bekannt, anderen nicht! So zum Beispiel sind die meisten Neuroleptika bei Adhs kontraindiziert da der Dopaminspiegel doch schon zu niedrig ist, Neuroleptika machen ihn ja noch niedriger, das is wie Öl ins Feuer Gießen.... Davon werden dann Angst und Entzugserscheinungen auch nicht besser und Depressionen ebenso wenig... Ich denke viele scheinbar hoffnungslose, als nicht therapiere abgestempelte Leute sind in Wahrheit vielleicht seit Ewigkeiten verkannte ADHS ler und/oder Autisten!

Du bist da ja gut im Thema. Ich habe da keine Ahnung von ADHS oder Autismus.
Gibt es da nicht auch vielleicht speziellere Foren, in denen du Rat oder Unterstützung bekommen könntest ?
Ich bin bin dann hier raus. Alles Gute Dir.

@Canary

Grundsätzlich:

Niemand kann uns Patienten/Betroffene zu irgend etwas zwingen.
Wurde hier schon beschrieben.

Wenn es einem schlecht geht und man ohne Hilfe nicht mehr weiter kommt,gilt es,die Möglichkeiten abzuwägen.

Ich selbst habe mit verschiedenen Neuroleptika ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Neuroleptikum ist nicht gleich Neuroleptikum,die wirken durchaus unterschiedlich.

Du hast ungute Erfahrungen damit gemacht und nun zu Recht Sorge,dass es Dir nicht hilft oder gar noch schadet.
Ich möchte Dich ermutigen,es wenigstens zu versuchen.

Grundsätzlich finde ich die Idee mit einem Neuroleptikum vom Tavor runter zu kommen gut.
Neuroleptika haben im Vergleich zu einigen anderen Wirkstoffgruppen tendenziell weniger Nebenwirkungen.

Es gilt auch zu bedenken,dass die Ärztin selbst erstmal schauen muss,was bei Dir gut anschlägt,das ist immer erstmal ein Versuch und kann ggf. korrigiert werden.

Zudem hast Du jederzeit die Möglichkeit ,aus dem stationären Setting heraus zu gehen und ambulant weiter zu machen.

Ich weiss,dass man in so instabilen Phasen selbst nicht weiss,was richtig oder falsch ist.
Weil es kein richtig oder falsch gibt,man kann nur ausprobieren und schauen,wohin es führt.

Ich schick Dir mal ein Kraftpaket,gib nicht auf und sei mutig.

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
App im Playstore